Veränderung weicher Gaumen

Der heutige “Vintage”-Artikel kommt – man wird es nicht glauben – von Donald Becker, und er ist vom 04.Februar 2014.

Der Patient, zum Recall in der Praxis erschienen, hatte eine Bitte.

Ob wir nicht bei seiner Frau, auch wenn sei keinen Termin habe, einmal in den Mund schauen könnten.

Sie habe eine weißliche Veränderung  neben dem Gaumenzäpfchen entdeckt und sei diesbezüglich beunruhigt.

Das Ergebnis der Inspektion (weisses, leicht eindrückbares, nicht abwaschbares Gebilde, plaumenkerngroß) habe ich spontan in nachfolgendem Video festgehalten.

In den bald 24 Jahren meiner zahnärztlichen Tätigkeit habe ich eine solche Erscheinung bislang noch nicht gesehen und nach sofortigem Konsil die Patientin ad hoc zum HNO -Arzt überwiesen.

Irgendeine Idee, worum es sich handeln könnte und wie zu verfahren ist ?

Im Original war hier die Kommentarfunktion aktiviert.

Deshalb fanden sich nach der Erstveröffentlichung dieses Artikels verschiedene Vorschläge für Diagnosen in den Kommentaren ein.
Wir spannen Sie hier aber nicht auf die Folter, die Lösung folgt unten:

Ein kleiner Tip:

Es ist kein Plattenepithelkarzinom, wie einige vermuteten

Hier die Antwort auf den Tip mit der richtigen Diagnose:

Hallo lieber Kollege,

genau so ist es.
Es ist ein Tonsillenstein der Rachenmandel. Das Aussehen fand ich (auch wenn natürlich alle Alarmglocken läuten) ebenfalls nicht karzinomtypisch. Deshalb vermutete ich auf Grund des kryptenartigen Aussehens einen Zusammenhang mit der Rachenmandel, allerdings ohne zu wissen, dass es Tonsillensteine gibt. Auffälliger Geruch (auf den ich sehr empfindlich reagiere) war im Übrigen (allerdings durch den Mundschutz) nicht festzustellen. Der HNOler, bei dem die Patientin 30 Minuten später untersucht wurde, sagte mit danach, er hätte einen solch großen Tonsillenstein der Rachenmandel auch noch nicht gesehen.

Pick (3)

Die Patientin wurde uns von Ihrem HZA überwiesen, mit dem Hinweis, man komme nicht mehr weiter. Zudem sind akute Beschwerden vorhanden.

Die mitgelieferten Röntgenaufnahmen zeigten erhebliche Krümmungsradien, mesial und distal. Wir haben die Patientin zur geplanten endodontischen Revision beraten.
Welche Prognose würden Sie der Patientin für die Behandlung von 26 geben?

 

Frontzahn mit stabilem Crack

Die junge Frau erschien bei uns zu Recall.

Ansicht nichts weltbewegendes. Allerdings habe ich bei der Stiftentfernung einen Riss palatinal dargestellt. Es waren keine erhöhten Sondierungstiefen messbar. Der Lockerungsgrad war Null und der Zahn war symptomfrei.
Die prothetische Therapie war insuffizient.

Zusammen mit der Patientin haben wir uns damals trotzdem zum Zahnerhalt entschieden. Leider sind keine scharfen, bzw. brauchbare klinischen Bilder vorhanden.
Zum Behandlungsart chluß haben wir damals ein LZP aus Zirkon inseriert.
Dieses wurde nun nach Jahren durch eine neue individualisierte Krone ersetzt.

Erfreulich ist die unveränderte röntgenlogische Situation.

 

Pick, Pick (2)

In diesem Fall gab es mehrere Probleme.
Neben der apikalen palatinalen Problematik, apikale Transportation und Perforation mit extrudiertem WF Material, bestand die Schwierigkeit in der Erschließung der apikalen Bereiche des mesiobukkalen und distobukkalen Wurzelkanalsystems.
Distobukkal bestand eine Verblockung der apikalen Bereiche.
Nicht unerwähnt möchte ich die Schwierigkeit bei der präendodontischen Restauration lassen. Zum einen die multiplen Kunststoffmaterialien, zum anderen den im Röntgenbild erkennbaren Proc. coronoideus, welcher bei maximaler Mundöffnung im Röntgenbild zu erknnen ist. Daraus resultieren eventuell Probleme bei der Kofferdaminsertion durch den Klammerbügel distal.

In diesem Fall hat uns die Kofferdamklammer 27N geholfen.
(Sehr schön in der WF Kontrolle zu erkennen.)

Mesiobukkal gelang die apikale Erschließung nach Entfernung der Wurzelfüllung mit vorgebogenen Handinstrumenten Kerr Feile der #08,#10,#12,#15. Danach maschinelle Aufbereitung mit Profile Instrumenten.

Nach Entfernung der vorhandenen Wurzelfüllung distal sondieren wir die apikalen unbehandelten Bereiche mit einer vorgebogenen C-Pilot Feile circumferent, #8 oder #10.
Sobald wir ein “Touch back” artiges apikales “Hängenbleiben” der Pilotfeile bemerken versuchen wir durch pickende, stoßende – Wichtig nicht rotierende (!!) – Bewegungen die Blockierungen aufzulösen. Das Handinstrument muß in der sondierten Richtung vorgebogen sein.

Vor Behandlungsbeginn sind dazu hochauflösende Röntgen- und DVT Aufnahmen sehr hilfreich.

Das Auflösen der Blockierungen im diesen Fall bis Patency erreicht wird benötigte je Kanalsystem ca. 30-45 Minuten und ca. 8-15 Handfeilen!
Sobald Patency erreicht ist erarbeiten wir je nach Krümmung unter Verwendung von Handfeilen der Größe #12, #13, #15 den Gleitpfad. Anschließend erfolgt die weitere Gleipfadgestaltung maschinell mit Profile 15.04 oder Reziproc R-Pilot.

Das periapikal gelegene WF Material war nicht von orthograd erreichbar und wurde von uns belassen.

Anbei die klinischen und röntgenologischen Bilder.

 

 

 

 

 

 

Recall eines Falls aus der Reihe Herodontics

Dieser Fall wurde von uns bereits hier vorgestellt.
Man kann diesen Fall in die Kategorie: „Erst hatte sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“ einordnen.

Nun haben wir wieder Recallbilder und möchte diese Ihnen nicht vorenthalten.

Nach 36 Monaten erscheint der Desmodontalspalt dezent verbreitert.
Wir haben eine Artikulations- und Okklusionskontrolle empfohlen.

Es ist zu sehen… (3)

Im dritten Beitrag zu diesem Fall möchte ich Ihnen nun die gesamte Behandlung vorstellen.

Im Beratungsgespräch erwähnte der Patient, nachdem wir ihn auf mögliche operative Eingriffe an den Kieferhöhlen angesprochen haben, daß vor mehr als 10 Jahren mehrfach an der Kieferhöhle operiert wurde. Später waren dann immer wieder mal Beschwerden, wenn er erkältet war oder beruflich stark gefordert war. “Und, ja,  die waren dann auch immer mal so, wie jetzt. Allerdings stärker ausgeprägt.”

Die vom Patienten angegebenen Beschwerden führten wir auf die unbehandelte Wurzelkanalstruktur im Zahn 24 zurück. Der Patient selbst bezweifelte dies.
Der mehrfach behandelte Zahn 25 wurde von uns revidiert. Es zeigte sich nach der Behandlung, daß die Beschwerden nahezu unverändert vorhanden waren.

Nach einiger Wartezeit, die sich der Patient ausbat, um möglicherweise doch noch Beschwerdefreiheit zu erreichen ohne Revision am Zahn 24, haben wir dann 24 doch revidiert.

Im DVT zeigte sich eine erhebliche Stufe in der mesiobukkalen Wurzel. An dieser mussten wir eine Mikroperforation (buccal) diagnostizieren. Patency ließ sich auf Grund einer apikalen, für uns trotz längerer Versuche nicht zu lösenden Blockierung, nicht erreichen. Die aufbereitete Kanalstruktur wurde bis zur Perforationsstelle gefüllt. Danach wurde mit einem ProRoot MTA Plug die Perforation verschlossen. Palatinal und mesiodistal gelang die Aufbereitung ohne größere Probleme und nach einer abschließenden Desinfektion erfolgte die thermische Obturation.

Bereits nach der ersten Behandlungssitzung am Zahn 24 haben sich die Beschwerden des Patienten deutlich reduziert. Zum Wurzelfüllungstermin war der Patient beschwerdefrei.

 

Anbei die Folien zur beschriebenen Behandlung.

Es ist zu sehen…

Der Patient wurde mit länger bestehenden Beschwerden zu uns überwiesen. Der Hauszahnarzt war ratlos.

Der Zahn 25 wurde bereits mehrfach revidiert. Der Patient gab allerdings immer wieder nach der Wurzelfüllung Beschwerden an. Diese äußern sich in einem Druckgefühl bis zum Sinus. Vor allem in der Nacht, wenn der Patient auf dieser Seite schläft. Trotz der Entfernung der WF an 25 kam es nach der letzten Behandlung zu keiner Besserung.

Der Zahn 24 wurde von einer Praxis mit endodontischem Schwerpunkt behandelt und ist seitdem beschwerdefrei.

Die Befunde: kein Perkussionsschmerz an den Zähnen 24, 25, kein Aufbisschmerz, kein Lockerungsgrad. Die Sondierungstiefen sind zirkulär 3-4mm.

Was vermuten Sie? Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion.

Fast 15 Jahre im Recall – Z.n. WSR (5)

Die Patientin stellte sich 2006 bei uns vor. Es sollte der Zahn 12 erneut reseziert werden, weil eine “Zyste” wieder gekommen ist.

Ein Bekannter empfahl ihr bei uns dies noch einmal abklären zu lassen.
Damals waren wir mit den Prognosen sehr zurückhaltend. Trotzdem entschied sie sich zur Behandlung. Apikal haben wir MTA Grau verwendet und zuvor ein kollagenes Widerlager eingebracht.

Hier nun kurz und knapp die Historie.

 

Metalift (2)

Der Patient stellte sich mit einer irreversiblen akuten Pulpitis vor. Die Teilkrone wurde vor  6 Wochen eingegliedert.
Nach der Diagnostik und Beratung des Patienten haben wir uns auf Grund der intakten prothetischen Versorgung entschieden diese möglichst zu erhalten.

Die Befunde am Zahn 36:  keine pathologischen Sondierungstiefen, Lockerungsgrad 0, kein Perkussions- und jedoch Aufbißschmerz und akute anhaltende Schmerzen nach warmen und kalten Speisen, bzw. Getränken.
Diagnose: irreversible Pulpitis, verbreiterter Desmodontalspalt.

Mit einem Hartmetallfräser haben wir eine initiale ca. 1 mm große Bohrung zentral durch die Teilkrone durchgeführt. Die Sondierung ergab eine “hartes” Widerlager.
Im Anschluß haben wir mittels der Hartmetallfräser aus dem Metaliftsystem diese Bohrung auf 1,4 mm erweitert und danach mit dem Regularmetalift das Gewinde in die Restauration geschnitten. Nach dem Widerstand auf dem Zahn wird beim weiterdrehen die Restauration aus der Präparation gedrückt.

Anschließend erfolgte die Wurzelkanalbehandlung. In diesem Fall haben wir bei vitaler Pulpa in Singlevisit die Behandlung durchgeführt. Die thermische Obturation nach Schilder erfolgte nach abschließender Desinfektion mit Schall und Ultraschall. Als Spüllösungen wurden NaoCl 3% und Zitronensäure 10% eingesetzt.

Die apikale Sealerextrusion in ein Gefäß war nicht gewollt, zeigt uns dafür die nicht instrumentierten Bereiche einer apikalen Verzweigung.
Der Patient ist seitdem schmerz- und symptomfrei.

Die okklusale Perforation der Teilkrone konnte problemlos im Labor repariert werden.

Fast 15 Jahre im Recall – Zahn 36 (4)

Den hier vorgestellten Fall haben wir 2005 revidiert.

Die Krone haben wir mit dem Metallift entfernt.

Zunächst haben wir die Aufbaumaterialien entfernt und vorsichtig den Zementspalt mit Ultraschall erweitert.
Danach wurde mit dem Hohlfräseraufsatz aus dem Ruddle PRS der Stift koronal reduziert. Nun kann man mit dem Tap ein Gewinde schneiden. Dies geschieht entgegen gesetzt zur Uhrzeigerrichtung. Dadurch wird der Stift bereits in herausdrehender Richtung belastet und beginnt sich relativ schnell zu lockern.

Die weiter Aufbereitung erfolgte mittels Profile bis #35.06 und nach der abschließenden Desinfektion und thermischen Obturation (warm-vertikal) wurden Glasfaserstifte adhäsiv inseriert. Eine prov. Krone wurde inseriert. Leider hat das Flow- Material (DC-Flow), welches wir zum Unterfüttern und der Randgestaltung des Provisoriums verwenden keinen Röntgenkontrast.

Anbei die Bilder und Nachkontrollen.
2018 mussten wir eine Längsfraktur diagnostizieren. Netterweise stellte uns der Implantologe ein weiteres Recallbild zur Verfügung.
Welche Ursachen für die Fraktur könnten vorliegen?

Und hier noch die im Kommentar beantwortete Fehlerquelle – im Bild gekennzeichnet durch die Pfeile.