Thermafil – Revision (2)

von Donald Becker

Nach Freilegung kann der Carrier mit einer Stieglitzzange (modifiziert) oder einer ähnlich grazilen, aber fest fassenden Zange durch Zug entfernt werden. Dazu sollte die Guttapercha noch erwärmt sein. Im vorliegenden Fall gelang dies nach der geduldigen und schonenden Präparation. Jedoch war ein Rest Guttapercha oberhalb des Foramen apikale im Granulationsgewebe verblieben. Die Entfernung von orthograd erweist sich oftmals als sehr schwierig, jedoch nicht unlösbar. Mittels eines apikalen Gauging sollte annähernd die Foramengröße ermittelt werden. Im vorliegenden Fall betrug diese 0.6 mm. Um den Guttapercharest zu erangeln, habe ich einen Microopener #10 (Maillefer) verwandt. Leider ist das Instrument in seiner Originalform nicht lang genug, um daran vorbeischauen zu können. Deshalb sollte dieses Instrument modifiziert werden.  Mit einer Flachzange wird das Arbeitsende direkt hinter dem Schaft abgebogen. Anschließend kann die vorhandene Krümmung begradigt werden. So erhält man ein deutlich längeres Instrument mit einer Arbeitslänge des Microopeners von 31 mm. Die Spitze habe ich leicht angewinkelt auf 1,5 mm Länge in Richtung der Lage des apikalen Fremdkörpers. Vor dem Einsatz des modifizierten Microopeners trockne ich den Wurzelkanal mit Microabsaugung, Papierspitze und anschließend mit einer Kanüle 30 an einem Stropkoirrigator. Jetzt ist es möglich, unter mittlerer – maximaler Mikroskopvergrößerung den Fremdkörper zu lokalisieren und zu erangeln. Dies sollte mit sehr leichtem Druck auf den Fremdkörper von apikal nach koronal erfolgen. Diese Technik funktioniert bei geringerem Durchmessser des Fremdkörpers zum apikalen Foramen. Nach einigen Versuchen konnte die Guttapercha entfernt werden. Anschließend erfolgte die weitere Aufbereitung und Desinfektion des Kanalsystems. Die abschließende apikale Wurzelfüllung erfolgte mit weißem ProRoot MTA (Densply)  auf 4mm Länge.

Anmerkung: Das Biegen des Microopeners wurde mir von Michael Arnold, Dresden vorgestellt.

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