Apikale Raumforderung (I)

Von Bonald Decker

 

Aus aktuellem Anlass möchte ich Ihnen heute nachfolgenden Fall vorstellen und Sie bitten mir Ihre mögliche Behandlungsstrategie/meinungen  zu nennen…

zu den Hintergründen:

 

  • 14 Jahre altes Mädchen
  • Allgemeinanamnese: Asperger Syndrom
  • Zahnärztliche Anamnese: Laufende kieferorthopädische Behandlung seit ca. 1 Jahr

 

  • seit Juni 2019 Beginn der Einstellung des verlagerten Zahnes 13 mittels Gummizüge
  •  seit Behandlungsbeginn dreimalige Abszess-Bildung palatinal Regio 13/12
    • einmalige Antibiose notwendig
    • zweimalige Spontanentleerung vestibulär

 

Da bei Hauszahnarzt und Kieferorthopäden Unklarheit über die Ursache der wiederkehrenden Abszess-Bildung bestand wurde die Patientin zu uns überwiesen.

Bei der klinischen Untersuchung im Ersttermin ergaben sich keine grossen Besonderheiten. Einzig die Sensibilität an Zahn 12 war negativ. Zahn 13 liess sich nicht zuverlässig testen. Zahn 11 und 14 testeten positiv.

Anbei die alio loco angefertigten Röntgenaufnahmen:

Grosse Raumforderung .001

Grosse Raumforderung .002

Radiologisch fallen primär das altersuntypische nicht abgeschlossene Wurzelwachstum sowie die apikale Osteolyse unklaren Ausmasses an 12 auf.

Aufgrund der gegebenen Umstände fertigen wir ein kleinvolumiges DVT an.

Erkennbar ist eine ausgeprägte apikale Raumforderung, die den gaumenseitigen Anteil des Oberkiefers perforiert hat. Ferner scheint eine vestibuläre Verbindung des Defektes über den verlagerten Eckzahn zu bestehen. Die Raumforderung erstreckt sich bis in die Apikalregionen von 11 und 14.

 

Wie wäre Ihr weiteres Vorgehen? Was sollten der nächsten Behandlungsschritte sein?

 

 

 

 

12 Gedanken zu „Apikale Raumforderung (I)

  1. Die Größe der Osteolyse würde mich nicht abschrecken ein klassisches Vorgehen zu wählen.
    Also Endo in zwei Terminen mit Trepanation und vor allem chemischer Desinfektion und in der zweiten Sitzung bei klinischer Beschwerdefreiheit vorausgesetzt WF mit apikalen MTA-Verschluss.
    LG

  2. Ich schließe mich der Meinung von math675 an… klassische Endo mit kaum bis gar keiner Aufbereitung, dafür aber mit mechanisch unterstützter Desinfektion (XP Endo Finisher) und MTA Plug.

  3. Elektrischer Sens-Test an den Nachbarzähnen fände ich wichtig. Unwahrscheinlich, dass ein Zahn beteiligt ist, aber sicher ist sicher. Kann es sich um eine Invagination handeln? Oder gab anamnestisch ein Trauma? Wie ist das klinische Bild der Palatinalfläche des 12? LGJ

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