Dumm gelaufen

Seit Jahren benutzen wir den elektronischen Pulptester von Parkell.
Den habe ich seinerzeit mal bei American Dental Systems für eine recht stolze Summe erworben. Er hat uns immens geholfen und war ein verlässliches Gerät.

Jetzt ganz plötzlich nach dem Batterietausch gab er so langsam seinen Geist auf.
Er zählte nur noch bis 2 hoch. Nach mehrmaligem drücken gelang es doch das er wie gewohnt bis 60 hoch zählte. Nun brauchten wir Ersatz.
Hier ein Link zu einer kleinen Marktübersicht.

Diese Geräte gibt es nicht mehr. Also in Deutschland, bzw. Europa. In Asien gibt es die, wie Sand am Meer, wenn einem bekannten Einkaufsportal glauben darf. Sogar mit CE Zeichen und dann noch für kleines Geld. Nigelnagelneu.
Es gibt auch in den USA einen Gebrauchtmarkt für diese Geräte, wo man auch einiges dafür bezahlen muss.
Wir haben uns für die CE gekennzeichnet Ware aus Asien entschieden.

Mich wundert es, daß kein Hersteller in Europa diesen Bedarf erkennt und da einspringt.
Kann man sehr gut vermarkten, mit Traumafortbildung verknüpfen, an den Unis den Studenten dieses Gerät zur Verfügung stellen und es wird gekauft.

Jetzt haben wir den Asienimport. Auch diese Teil läuft mit 9Volt. Die Batterie eingesetzt und los geht es. Aber nichts ging los. Es gab keinen Auslöseknopf. Es leuchtete eine grüne Diode auf, das war es. So hatte ich es mir nicht vorgestellt.
Die Bedienungsanleitung zeigte auch keinen Auslöseknopf. Die Messung erfolgt sobald Kontakt hergestellt ist stand da. Aber es passiert nichts. Im Selbsttest passierte gar nichts.

An dieser Stelle kam mir die Erleuchtung.
Ich habe ein Batteriemessgerät zu Hause. Am nächsten Tag habe ich die gekaufte 9Volt Batterie getestet und sie war nahezu leer.


Mit einem neuen 9Voltblock ging es tadellos. Übrigens auch das Parkell Gerät ging wieder einwandfrei.
Wir werden beide Sensimess-Geräte im Vergleich testen und dann kann ich mehr zu unserer Asieninvestition sagen.

Noch eine Anmerkung in merkwürdigen Zeiten: Da bereits die bloße Nennung eines Produktes auf einer Homepage als Werbung interpretiert werden kann, benennen wir diesen Blogbeitrag (wie auch jeden bereits geschriebenen sowie alle zukünftigen Beiträge, in denen Produkte benannt werden) als unbezahlte Werbung. Sollten wir (jemals) finanzielle Zuwendungen von Firmen erhalten, die Erwähnung bestimmter Produkte betreffend, werden wir die entsprechenden Blogbeiträge als „bezahlte Werbung“ ausweisen.

Neustart (XVII) – Pimp your Behandlungszimmer (I) mehr

Von Christoph Kaaden

 

Hier wie gewünscht noch ein paar close-up Fotos der Verbindung Röntgenröhre zu Säule

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Hier noch ein Tipp der Carestream Mitarbeiterin wie der RVG 6100 Sensor nach der Benutzung zu Lagerung ist. So reduziert sich der Zug auf den “sensiblen” Übergang des Kabels in der Sensor- Aufgrund der deutlichen Mehrnutzung haben wir den neue 6200 in unserem “Hauptbehandlungszimmer” in Betrieb. Der “Alte” leistet gute Dienst in Zimmer II

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Hier schon mal ein “Blick” auf unser DVT

Wawibox – ein Jahr später

von Hans – Willi Herrmann

Es war ganz anders geplant.
Ursprünglich hatte ich vor, über die Implementation und die nachfolgende Integration des “Wawibox” – Materialwirtschaft- und Materialverwaltungssystem gewissermaßen vom Start weg begleitend zu berichten.

Schnell war mir jedoch klar, dass ich damit diesem Start Up nicht gerecht werden, ihm gegebenenfalls einen Bärendienst erweisen würde. Zu umfassend sind die Änderungen im Arbeitsalltag, als dass man davon ausgehen könnte, dass dieser Wechsel reibungslos verliefe.

Wem aber dann den schwarzen Peter zuweisen, wenn es eben nicht so funktioniert, wie es idealerweise sein sollte.

Nur die Zeit würde letztendlich Klarheit bringen. Daher habe ich abgewartet.

Letztendlich ist es dann ein Jahr geworden bis nun heute ein weiterer Erafhrungsbericht, ein Resümee erscheint.

Meine Eindrücke in all der Zeit ?
Die Erfahrungen sind (von Kleinigkeiten abgesehen) uneingeschränkt positiv, zumindest was die Wawibox per se angeht. In der Praxis selbst gibt es allerdings auch ein paar frustrane Momente, die jedoch nicht dem Programm zuzuschreiben sind, aber dazu später.

Was gefällt mir an der Wawibox ? Nachfolgend – rein exemplarisch und bei weitem nicht vollständig – ein paar Punkte, die ich besonders schätzen gelernt habe:

1: Transparenz – sowohl die Materialpreise als auch den Materialbestand betreffend – Beides ein Riesenunterschied gegenüber der bisherigen “analogen” Lösung.

damit einhergehend –

2: Kostenersparnis

Ich habe mir im letzten Jahr die Mühe gemacht, zumindest stichprobenartig bzw. bei größeren Einzelpreisen, die Preise meines Depots mit den günstigsten Preisen der Wawibox zu vergleichen. Das Ergebnis – horrende Abweichungen nach oben, meist zwischen 25 – 30 Prozent. Besonders ärgerlich. Bei Artikeln, die keine Lagerware sind, sondern durch Knopfdruck direkt vom Hersteller oder Importeur geordert werden. 36 Euro mehr für ein paar Silikonkissen ? 85 Euro netto für eine streichholzgroße Packung, die in einen DIN- Briefumschlag passt ? Materialwert vermutlich 8 Cent ? Sorry, da wird selbst eine scheinbar unendlich tiefe Freundschaft auf eine (zu) harte Zerreißprobe gestellt. Bei einer eher zurückhaltend angesetzten Kostenersparnis von 20 Prozent gegenüber dem Hausdepot konnten demnach im vergangenen Jahr 4800 Euro an Ausgaben gespart werden.

Vor ein paar Tagen dann zum ersten Mal der Besuch eines Aussendienstmitarbeiters eines großen Katalog- Versenders. Neben unserem Dentaldepot seit 23 Jahren unsere einzige und mit großem Abstand meistgenutzte Bestellquelle, nicht endodontisches Praxismaterial betreffend. Ihm war natürlich nicht verborgen geblieben, dass die in all den Jahren stetig sprudelnde Einnahmequelle schlagartig versiegt war. 5 – 10 Prozent hatte er ermittelt als Preisdifferenz, eine Rechnung, die ich als intentionell konservativ zurückhaltend bewerten würde, was aber immerhin noch immer 2400 Euro Differenz darstellt. Aber vor allem konnte er  mir  keinen Grund nennen, warum ich trotz der bestehenden Preisdifferenz wieder im Katalog bestellen sollte.

Denn selbst bei gleichen Konditionen des jeweils günstigsten Online- Versenders, etwas, was vereinzelt und natürlich nur hinter vorgehaltener Hand von Kollegen als ultimatives Entgegenkommen der Dentaldepots kolportiert wird, bliebe der Workflow- Vorteil der Wawibox-Lösung.

Beispiel gefällig – Die Wawibox weist daraufhin, falls ein Artikel dem Vorratslager entnommen wird, der nicht das niedrigste Ablaufdatum aufweist. Sie kennen das – gebräuchliche Artikel werden immer wieder nachbestellt, bei der periodisch durchgeführten Inventur zeigt sich allerdings dass bei mehreren dieser Artikel das Ablaufdatum längst überschritten ist, weil das Regal immer wieder von vorne aufgefüllt und auch wieder entleert wurde. Kan Ban hin, QM her, was in der Theorie nie vorkommen sollte, weil beim Einräumen die ältesten Bestände nach vorne rotiert werden, passiert in der Praxis immer mal wieder.

Auch mit der Wawibox im Übrigen, aber jetzt wird der Fehler wenigstens sofort bemerkt, falls dies geschehen sollte. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt !

3:  Auch notwendige Nachbestellungen werden automatisch avisiert, der berühmt berüchtigte Satz: “Wir haben kein XYZ mehr” ist im vergangenen Jahr exakt einmal gefallen. Das ist zwar immer noch einmal zu viel, aber doch deutlich deutlich weniger als in  den Jahren zuvor.

4:  Der Bestellvorgang gestaltet sich schnell und intuitiv und – wieder ein vom Mitbewerber – Establishment gestreutes Gerücht widerlegt – bis auf ganz wenige sprichwörtliche Ausnahmen erfolgt die Lieferung rasch bis teilweise rasant schnell. Konkret ist spätestens am übernächsten Tag die Ware in der Praxis, teilweise sogar um 16 Uhr bestellt, um 10 Uhr nächster Tag ausgeliefert. Bei manchen Artikeln ist die Anbieterzahl eher noch übersichtlich. Hier merkt man der Wawibox  an, dass es sich als Start Up gegenüber den schon um einiges länger im Markt befindlichen Mitbewerbern erst noch etablieren muss. Eine Email an den Wawibox- Support brachte im Übrigen in vielen Fällen kurzfristig Hilfe, das Engagement in der Sache ist also auf jeden Fall da.

Was offensichtlich noch nicht so klappt ist das stringente Ausbuchen der Artikel. Überhaupt – es vergeht kein Bestellvorgang, bei dem nicht Materialien als “bestellwürdig”aufgelistet werden, die sich dann beim Blick in den Wawibox – Bestand als noch ausreichend vorhanden herausstellen. Zumeist ergibt ein erneuter Gang zum Vorratsschrank, dass einfach nicht genau genug geschaut wurde.

5: Der Wawibox sei Dank können solche Vorkommnisse als Fehlsichtung entlarvt werden. In den “Vor Wawibox” – Zeiten gab es keinerlei Möglichkeit, solche Unzulänglichkeiten zu bemerken, geschweige denn Abhilfe zu leisten. Es wurde also zuviel bestellt. Und der Restbestand im Schrank vergessen. Siehe oben…

Allerdings sind andererseits immer wieder Materialien als noch vorhanden gelistet, die bereits im Anbruch sind. Weil – darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen – das Ausbuchen der Waren aus Zeitgründen oder Bequemlichkeit unterlassen wurde.

Das ist
6:  ein unhaltbarer Zustand, der durch die Wawibox immerhin zeitnah ans Tageslicht kommt. Und birgt so die Chance, dass die damit verbundene Ansprache im Rahmen der zweiwöchentlichen Teamsitzungen irgendwann Früchte tragen wird und diese Fehlbestandsärgernisse zunehmend weniger werden. Noch ist es allerdings nicht der Fall, vermutlich weil man Jahrzehnte lang liebgewonnene Habits nun mal nicht so leicht aufgibt.

Ein Fazit

Die Wawibox hat sich bewährt – Ich persönlich kann jedem ein solches Warenwirtschaftssystem empfehlen. Es lohnt sich in finanzieller Hinsicht ebenso wie im Sinne einer QM- Verbesserung und der damit einhergehenden Arbeitserleichterung.

Die Wawibox ist im Übrigen nicht das einzige System im Markt.
Nach Veröffentlichung eines ersten Berichtes ist man von Seiten der AERA- Bestellplattform an mich herangetreten und hat angeboten, dass ich deren eigenes System in Ruhe auszuprobieren könne. Bisher ergab sich noch keine Gelegenheit hierzu. Ich möchte daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine absolute Kaufempfehlung pro oder contra eines dieser Systeme abgeben.

Fest steht jedoch, wir werden auf gar keinen Fall wieder zur herkömmlichen Vorgehensweise, an der  wir immerhin über 20 Jahre festhielten, zurückkehren.

Und ich kann jedem nur raten, es uns gleichzutun.

 

 

 

 

Lupenbrillen – Vergleich

von Christian Danzl

Um eines gleich vorauszuschicken:

Dieser Vergleich ist höchst subjektiv, da es sich um meine persönlichen Erfahrungen handelt, die ich gemacht habe mit den beiden Brillen/Systemen. Es stehen hier, ausser der Masse der Brillen (in Gramm), wahrscheinlich keine allgemein gültigen Aussagen.

Meine erste Lupenbrille (dürfte so 1999 oder 2000 gewesen sein) war eine TP-710 von Sandy Grendel mit 2,5-facher Vergrößerung. Gallileisches System. Zum Anfangen vielleicht interessant. Man kommt etwas weiter weg vom Patienten, deutlich mehr gesehen hab ich damit nicht. Hatte auch kein Licht dazu.

Vorteile:

  • 36 Gramm, man spürt sie nach kurzer Zeit einfach nicht mehr
  • jederzeit optische Gläser nachrüstbar (durch Einschrauben in die Fassung)
  • Optiken sind auf dem Schutzschild angebracht, das wiederum ist leicht abnehmbar und man kann die Brille auch so tragen (wenn man Gläser eingebaut hat, sonst bringt es nichts ;-))

Nachteil:

  • Schutzschild mit Optiken ist schwierig zu reinigen
  • Vergrößerung hier mit 2,5 zu gering

 

Meine zweite Errungenschaft, ca. 2005, war dann eine Orascoptic HiRes Plus mit 3,8-facher Vergrößerung und 42 cm Arbeitsabstand. Die Augen waren gut genug, aber ich wollte einfach weiter weg vom Patienten und somit meinen Rücken schonen.
Bestellt bei sds, Sigma Dental.
Das Brillengestell ist das Modell Classic. Sehr stabil, das Design kann seine amerikanische Herkunft nicht leugnen und ist (und war es auch damals schon) sooo weit jenseits von gut und böse, dass man es nicht zu kommentieren braucht.
Heute sind deutlich schmückendere Brillenfassungen im Angebot, vor gut 10 Jahren war die Auswahl noch sehr begrenzt.
Das optische System ist nach Kepler, also deutlich länger und schwerer (weil es ein auf dem Kopf stehendes Bild erzeugt, und das muss erst über zwei Prismen wieder umgedreht werden), als das Gallileische System, aber es erlaubt größere Vergrößerungen und ein größeres Gesichtsfeld (Vergleich der Systeme siehe hier).
Die HiRes ist ein TTL-System, die Optiken werden durch Löcher in den Brillengläsern eingeklebt.

Vorteile:

  • leichter, als ein Flip-up System, da man keine Mechanik braucht. Alles, was man zur Befestigung der Optiken braucht, ist ein paar Tropfen Kleber. Alles in allem ohne Licht 80 Gramm, im Gegensatz zu den 134 Gramm der Zeiss EyeMag Pro F.
  • kein unabsichtliches Verstellen
  • größeres Sichtfeld durch die Lupe. Bei mir im scharfen Bereich ca. 10 cm Sichtfeld in Gegensatz zu 5 cm bei der Zeiss (siehe unten)

Nachteile:

  • durch das TTL-System können die Optiken näher an die Augen ran, was ein größeres Gesichtsfeld durch die Optik erlaubt, “aussenrum” ist man fast blind, da man fast nicht an den Optiken vorbeischauen kann
  • Brille ist nicht “übertragbar”, da sie individuell an den Augenabstand eines Behandlers angepasst ist. Ein “mit der Praxis vererben oder verkaufen” geht nicht ohne die Brille neu anpassen zu lassen
  • wenn die Brille runterfällt, und eine Optik bricht aus der Aufnahme, wird es mitunter schwierig selber zu reparieren.
  • die Lichtstärke durch die kleinen Frontlinsen ist sehr eingeschränkt und bedarf unbedingt einer zusätzlichen Beleuchtung

Nach den Erfahrungen (Notwendigkeit der Redundanz), die hier schon beschrieben sind, habe ich mir aktuell eine zweite Lupenbrille, diesmal mit einem Flip-Up System, gekauft. Eine  Zeiss EyeMag Pro F bei Bajohr Optecmed. Vergrößerung 4,0, Arbeitsabstand 45 cm. Diesmal gleich mit Licht. Die Wahl fiel auf das “hauseigene” Licht Bajohr LED Powerlight yellow (Orchid-F LED Light, Admetec Solutions Ltd, Haifa, Israel), mit zuschaltbarem gelb/orange Filter.

Vorteile:

  • nach meinem subjektiven Empfinden ist die Optik von Zeiss besser als die von Orascptic, schärfer, heller, kontrastreicher
  • man kann die Lupe von der Brille weg nach oben schwenken, um normal sehen zu können, man muss nicht die ganze Brille abnehmeen
  • Brille und Optiken sind leichter zu reinigen
  • sterilisierbarer Berührungsschutz und Objektivschutz sind dabei
  • Gelb-Orange-Filter im Bajohr-Licht verbaut, Umschalten an der Bedieneinheit/Akku
  • Lampenkopf ist schön klein, vorne fast mittig zwischen den Objektiven verbaut, es gibt also keine erkennbaren Schatten und mit ca. 15 g sehr leicht
  • durch die weiter vom Auge entfernten Optiken sieht man mehr “aussenrum” um den vergrösserten Bereich

Nachteile:

  • durch die zusätzliche Halterung für Optik wir die Brille schwerer (134 g ohne Licht)
  • die Optiken sind zusätzlich ca. 1 cm länger als die der Orascoptic und weiter nach vorne verbaut, das macht fast 50 g, die auf der Nase nach unten ziehen, dagegen ist die Orascoptic ausgewogen (Brille wurde am Nasensteg aufgehängt und die Vorderkante der Optiken mittig auf eine Briefwaage aufgelegt, siehe Bilder)
  • der zuschaltbare Filter des LED-Lichtes tendiert mehr zu gelb, als zu orange, so dass die Lichtleistung beim Arbeiten mit lichthärtenden Materialen doch noch reduziert werden muss, um ein vorzeitigen Aushärten zu verhindern
  • Licht ist über Tasten an der Bedieneinheit (mehr oder weniger stufenlos – 14 Stufen) zu steuern, was ich relativ fummelig finde, man muss immer die richtige Taste suchen. Ein Drehregler wäre hier einfacher zu finden und zu bedienen
  • Taste für Farbfilter ist der kleinste und muss einige Sek. gedrückt werden, bis ein kleiner Filter in der Lampe vor die LED springt. Klar, besser als einen Filter auf den Lampenknopf zu stecken, aber noch deutlich verbesserungswürdig
  • Akku/Bedieneinheit (Rückseite) und Gürtelclip sind aus einem Kunststoffteil gespritzt. Und der Gürtelclip ist definitiv nicht stabil. Einmal schief auf eine Behandlerstuhl mit Armlehnen gesetzt, und der Gürtelclip war abgebrochen. Das Teil wurde von Bajohr sofort, unbürokratisch und kostenlos ausgetauscht. Danke dafür. Aber der nächste Clip wird brechen, da mach ich mir keine Sorgen. Auch irgendwann ausserhalb der Garantiezeit. Wie das dann gehandhabt wird, weiss ich nicht. Der Clip ist meines Erachtens nicht direkt eine Fehlkonstruktion, aber eine doch eher unglückliche Konstruktion.
  • Akkus haben keinen Überladungsschutz, zumindest ist in der Bedienungsanleitung nichts dergleichen erwähnt. Ob es den Akkus schadet, wenn sie dauernd am Netz hängen weiss ich nicht, gelöst hab ich es jedenfalls mit einem Steckdosen-Timer.
    Ein Akku (zwei sind dabei) hält bei mir momentan zwei Arbeitstage. Hauptsache ist, wenn die Kapazität auch weniger wird, dass ein Akku länger Licht gibt, als der andere zum Laden braucht.

Die Sandy Grendel Brille war für mich zum normalen Arbeiten nur zum Einstieg. Wenn man richtig was sehen will, reicht eine 2,5fache Vergrößerung meines Erachtens nicht. Ob nur aber die leichtere, ausgewogenere Orascoptic oder die schwerere Zeiss mit der besseren und helleren Optik muss jeder für sich entscheiden. Die Problematik mit der Kabelführung für das Licht ist bei beiden nicht gelöst, ausser man kann sich mit der Firefly anfreunden, ich konnte es auf der Messe nicht.

Selbstverständlich gibt es noch andere Lupenbrille und Lichtsysteme. Dieser Beitrag bezieht sich nur auf meine eigenen, gekauften Lupenbrillen und Lichtsysteme und die damit gemachten persönlichen Erfahrungen. Diese sind weder allgemein gültig noch vollständig.

 

elements free

von Oscar von Stetten
Sybron_KL-1Es war schon länger im Gespräch – die kabellose Obturations-„Einheit“ von Sybron. Anfang des Jahres 2014 gab es auch eine offizielle Ankündigung für uns Opinion Leader. Mitte des Jahres würde es die ersten Testgeräte geben. Es wurde November. Normal. Kleinigkeiten, die erst auffallen, wenn die Geräte ausserhalb des Entwicklungslabors in Gebrauch sind.
Ich war sehr froh das zu hören, denn kabellos ist für mich gleichbedeutend mit „ergonomisch“. Deswegen bin ich froh, sowenig wie nur möglich kabelgebundene Geräte handhaben zu müssen.

Dann kam es. Der Look: stylish. Ein bisschen Apple-like. Weiss, hochglänzend. Wie sich der Kunststoff nach Jahren der Desinfektion und des Gebrauchs aussehen wird, kann man nicht sagen.

Angeschaltet, die Akkus waren zumindest für einen kleinen Test noch ausreichend geladen. Die Displays sind gut ablesbar, die Einstellung denkbar einfach. Tipp: der Heatcarrier erreicht die Temperatur SEHR schnell. Man sollte nicht, wie ich, den Finger dranhalten, aber das ist eine andere Geschichte. Und er hat den alten Aktivierungsring vom originalen System B bekommen. Der auch noch stylish blau leuchtet. Ein kleiner Nachteil ist die hohe Empfindlichkeit des Ringes. Aber nur am Anfang, man gewöhnt sich schnell daran. Wenn man von der kabelgebunden Obturation Unit kommt, ist das wirklich eine Umstellung, da der Aktivierungsknopf der Elements Obturation doch stärker und vor allem genauer gedrückt werden muss. Man gewöhnt sich im täglichen Arbeitsablauf doch recht schnell dran. Neueinsteiger werden keine Probleme damit haben.

Die Extrudereinheit kommt klein und gut ausbalanciert daher. Die üblichen Kartuschen von SybronEndo passen ohne Probleme und werden auch gut fixiert. Das Display ist auch hervorragend ablesbar und die Einstellung einfach. Es wird eine Ladestation mitgeliefert, in die die Geräte nach Gebrauch zum Laden eingestellt werden. Die Heizleistung ist auch in Ordnung, bedenkt man dass das Gerät, so gross wie ein kabelloses Endohandstück, eine Kartusche GP auf 220° heizen muss. Zum Aktivieren des Extruders ist ein Knopf vorhanden, kein Ring. Damit muss das Gerät zwingend korrekt an den Behandler übergeben werden und zusätzlich muss die Kartusche korrekt einleget worden sein, d.h. die Spitze sollte schon mal Richtung des Zahne zeigen. Die Kartuschenspitze ist zwar drehbar, dreht man jedoch zu viel, fällt die Kartusche einfach aus dem Gerät oder aber rutscht aus den Sicherungen und wird vom Kolben herausgedrückt. Auch das ist Übung und wenn man die Elements Obstration gewöhnt ist, bedeutet das keine Umstellung.

Beide Geräte haben auch eine akustische Signalisierung, die allerdings wie ein erkältetes Tamagochi klingt und am Anfang zu viel Gelächter geführt hat. Man kann es ja auch einfach stumm schalten….

So weit, so gut. Die erste WF stand an und nach anfänglichen oben erwähnten Problemchen klappte es sehr gut. Doch dann: die Batteriewarnung leuchtete am Extruder. Nach einer Molaren-WF. Die Akkus lassen sich zwar einfach austauschen, es sind keine Hindernisse wie bei anderen Geräten eingebaut, aber das kam dann doch überraschend. Akkus benötigen mehrere Ladezyklen, um die volle Kapazität zu erreichen. Nach einer Wochen Nutzung hielt unser Extruder dann 3 volle GP-Kartuschen durch, das reicht für eine Weile. Und seien wir ehrlich, 3 Kartuschen sind eine Menge Guttapercha, die man wohl nur selten in einer Sitzung hintereinander braucht.

Es gibt noch ein System auf dem Markt welches vergleichbar wäre, die Alpha und Beta von B&L. Der Heatcarrier ist sicher miteinander vergleichbar, denn ein Gerät welches eine Metallarbeitsspitze auf Temperatur bringt ist kein Hexenwerk. Bei der Pistole ist die Vergleichbarkeit schwierig. Beides hat seine Vorteile und auch Nachteile. Ich persönlich komme mit den Pistolen nicht zurecht. meine Handhaltung dafür ist einfach nicht ergonomisch genug und ich hatte Probleme im Seitenzahnbereich die Pistole halbwegs vernünftig in den Zahn zu führen. Dosierten Druck anschliessen zu applizieren war dann noch eine andere Geschichte. Vielleicht bin ich auch zu sehr die Elements Obstration Unit gewöhnt, aber ich empfinde es als ungemein angenehm, nur einen Knopf drücken zu müssen anstatt aktiv dosiert Kraft auszuüben und den Applikator präzise in einen Kanal zu halten. Für mich DER grösste Vorteil.

Ein Nachteil des maschinellen Extruders, der immer gerne angeführt wird: ich kann immer nur Guttapercha benutzen. Und dann auch nur von einem Hersteller. Spielt für mich in meiner Umgebung keine Rolle, da ich ausser Guttapercha kein anderes WF-Material verwende. Bei Sybron bekomme ich die Mischungen light body, heavy body und regular body. Das reicht mir. Der höhere Preis der Kartuschen? Dafür habe ich keinen Ärger und gleichbleibende Konsistenz. Jetzt wieder. Aber das ist ein anderes Thema.

Bei dem B&L-Gerät sollen sich in letzter Zeit zudem vermehrt Risse in der Plastikverschalung gebildet haben, das hört man zumindest von Kollegen. Nach 6 Monaten. Und Austausch brachte wohl auch keine deutliche Verbesserung. Kein Gerät ist perfekt, das ist keine Frage! Für welches man sich entscheidet ist Geschmacks- und Workflowsache.

Fazit bisher: Ich mag es, meine Assistenz hat sich dem Sybronverteter in den Weg gelegt als er das Muster abgeholt hat weil sie so begeistert war vom den Gerät und der Erleichterung des Handlings bei der WF.

Werde ich es mir holen? Ja, sehr wahrscheinlich. Alleine schon, um meiner Assistenz die Erleichterung zu gönnen.

Getinge Claro (3)

von Olaf Löffler

Über den Getinge haben wir schon mehrfach berichtet.

Hier, hier und hier.

Mein Fazit bis Pfingsten:
Hier nun ein kleines Zwischenfazit nach 6 Monaten. Der Thermo läuft und tut seinen Dienst es gibt keine Probleme. Er wird bei uns mindestens zweimal täglich genutzt.

Nach Pfingsten kam es wieder anders.
Nun hat sich dies seit dieser Woche wieder geändert. Der Thermodesinfektor benötigt plötzlich die doppelte Aufbereitungszeit. Laut Hersteller ist eine Heizspirale ausgefallen.

Das wurde bereits einmal getauscht.
Ich werde berichten, was weiter passiert.

 

 

Kleine Helfer

von Olaf Löffler

Übertragungsinstrumente sind Instrumente mit hohem Pflegebedarf. Zudem sind diese kostspielig. Nicht unbedingt als einzelnes Instrument sondern in der Summe der Kosten aller Instrumente, die einen reibungslosen Praxisablauf nach RKI Richtlinien notwendig sind.
Besonders ärgerlich ist dann, daß die Hand- und Winkelstücke etc. reparaturanfällig sind und das täglich mehrmalige Sterilisieren dies noch verstärkt.
Mittels einer Pflegemaschiene (iCare NSK) haben wir in unserer Praxis in den letzten Jahren deutlich längere Betriebslaufzeiten erreicht. Das Gerät sterilisiert und desinfiziert nicht. Es pflegt lediglich mit Öl und davor werden die Instrumente mit Druckluft ausgeblasen. Die Desinfektion erfolgt im Thermodesinfektor und die Sterilisation im Autoklav.

Wir mussten feststellen, daß diese Druckluft der Pflegemaschiene nicht ausreicht um die Übertragungsinstrumente aus dem Thermodesinfektor vollkommen wasserrestefrei auszublasen. Deshalb haben wir uns eine separate Druckluftpistolen mit Adapteranschlüssen bestellt. Damit können wir die Winkelstücke kräftiger und länger ausblasen. Dort wo Wasser ist, wird später kein Pflegeöl hinkommen und das wird wiederum zu Schäden am Instrument führen.
Es ist erstaunlich wieviel Wasser noch in den getrockneten Hand und Winkelstücken verblieben ist.

Getinge Claro

von Olaf Löffler

Nun ist er da. Und es war mal wieder so, wie wir es immer wieder erfahren. Man kauft ein Produkt und bekommt sofort notwendige Erweiterungen genannt damit das Produkt seine Funktion optimal erfüllt.
Das erleben wir in den letzten Jahren immer häufiger und in immer größerem Ausmaß. Man denke nur an den Flughafen Berlin Brandenburg und die Kostensteigerungen bei dem Leipziger Citytunnel oder beim Paulinum der Universität Leipzig.

In unserem Fall war es so, daß das von Getinge (Messepreis zur Fachdental) uns geschenkte Rampe nicht wirklich so hilfreich ist, wie gedacht. Rampe ist das Gestell, welches zur Aufnahme von Übertragungsinstrumenten und Hohlkörpern, wie Absaugkanülen gedacht ist. Immerhin war das ein Geschenk Höhe von Netto € 1600,00.

Die Größenangaben  des Gerätes, welche mir auf der Fachdental genannt wurden stimmten nicht. Ebenso waren die Angaben zur Installationsvorbereitung nicht genau. Das sind Probleme, welche Getinge unbedingt lösen muss. Bei uns konnte dies durch die Installationsfirmen noch geändert werden. Aber es hinterlässt einen wenig professionellen Eindruck, wenn immer improvisiert werden muss.

Hier unsere Eckpunkte für eine erfolgreiche Installation.
Installationsnotwendig sind:

  • Stromanschluss 400 V steckbar,
  • einmal Wasseranschluss,
  • zwei mal Abwasser Abfluß Waschmaschine,
  • Nachbarschrank mit Aufnahme für Reinigungschemie oder Unterbau für Thermodesinfektor
  • Höhe 85cm, Breite 60cm, Tiefe mindestens 63cm

Zum Gerät selber.
Es funktioniert und macht einen soliden Eindruck. Der Thermo erinnert ein bisschen an die ersten Volvos aus Schwedenstahl, nicht so ganz auf Maß passend aber äußerst robust. Die Einstellung der Reinigungschemie scheint zu stimmen und die Instrumente werden in den Waschtrays sehr gut gereinigt. Vorausgesetzt man hat eine Vorreinigung bereits im Sprechzimmer getätigt. Vorreinigung heißt, anhaftende Materialreste sofort abwischen.
Die Trocknung funktioniert hervorragend. Lediglich die Übertragungsinstrumente sollten noch mit Luft im Inneren getrocknet werden. Danach geölt und sterilisiert.

Für Hohlkörper und Übertragungsinstrumente haben wir die Dental Rampe von Medides (hier bereits vorgestellt) installiert. Wir werden weiter berichten.

Getinge WD 15 Claro

von Olaf Löffler

Eigentlich wollte ich heute über unseren neuen Getinge Claro WD15 Thermodesinfektor schreiben. Doch es gibt noch nicht viel zu schreiben. Außer…

Das Gerät im September bestellt, war erst jetzt lieferbar.
Zum Einbau ergab sich ein neues Problem. Das Gerät ist 85cm hoch. Die deutschen Einbaumaße sind 82,5 cm.
Wir müssen jetzt schnell die Möbel anpassen und auf das neue Einbaumaß bringen. Diese Überraschungen sind unschön. Für die Zukunft heißt das jetzt alle Maße bei Geräten, welche neu angeschafft werden vorher zu erfragen und sich nicht auf die Angaben “passt schon” zu verlassen.