Dens gemi­natus

Von Christoph Kaaden

 

Heute möchte ich Ihnen eine sehr seltene Zahnanomalie vorstellen, die wir kürzlich diagnostizieren durften.

Der achtjährige Til ist uns von seiner Kieferorthopädin zur Beurteilung überwiesen worden.

Klinisch imponierte eine sehr breite klinische Krone des Zahnes 11 mit ausgeprägter bukkaler und palatinaler Kerbe.

Gemination.001

Hier das uns übermittelte OPG:

Gemination.002

Da Zahn 12 radiologisch erkennbar ist gingen wir von einer Gemination aus.

 

Diese Zahnkeimpaarung ist eine unvollständige Teilung eines Zahnkeimes während des Glockenstadiums in der embryonalen Odonto­genese.

Im Röntgenbild ist deshalb nur eine gemeinsame Pulpa zu erkennen, welche sich jedoch koronal aufspalten kann . Die unvollständige Teilung führt in der Regel zu einer mehr oder weniger deutlichen Kerbe im Inzisalkantenbereich. Gepaarte Zähne können bis doppelt so breit sein wie der entsprechende Einzelzahn. Die Vorkommenshäufigkeit beträgt 0,1 bis 0,3%. Am häufigsten sind Zahnkeimpaarungen bei unteren Inzisiven und Eckzähnen beider Dentitionen zu beobachten. Die Anzahl Zähne im entsprechenden Kiefer ist normal, wenn die Zahnkeimpaarung als ein Zahn betrachtet wird.

Differentialdiagnostisch ist zur Zahnkeimpaarung die Zahnverschmelzung (Fusion oder unechte Zahnkeimpaarung) abzugrenzen. Eine Zahnverschmelzung  entsteht,wenn zwei benachbarte Zahnkeime während der Kronen- und/oder Wurzelbildung zusammenwachsen. Im Gegensatz zur Zahnkeimpaarung sind bei einer Zahnverschmelzung röntgenologisch immer zwei getrennte Pulpakammern erkennbar Bei einer Zahnverschmelzung fehlt ein Zahn im entsprechenden Kiefer, falls die verschmolzenen Zähne als ein Zahn betrachtet werden (1).

Hier noch das angefertigte DVT der Region

Es gilt jetzt zu planen, wie das weitere Vorgehen bei ausgeprägtem Platzmangel sein wird…

ich halte Sie auf dem Laufenden.

 

Literatur

1) Zahnanomalien; Schaffner M, Stich H, Lussi A: Schweiz Monatsschr Zahnmed Vol. 123 11/2013

Autogene Zahntransplantation

Von Christoph Kaaden

Nachdem ich gestern Abend auf einem gelungenen Vortrag zum Thema “dentales Trauma und Zahntransplantation” war, möchte ich die Möglichkeit nutzen für diese Therapieform weiter zu sensibilisieren.

Auf WURZELSPITZE war in der Vergangenheit hier und hier über eine Prämolaren-Transplantation geschrieben worden. Weiterführende Literatur zu dieser Thematik finden Sie u.a hier in einer interessanten Dissertation.

Prof. Nolte hob ferner die Therapieoption einer Milchzahntransplantation hervor. Hier ein Fallbericht, der das Vorgehen näher erläutert.

 

Mein Fazit des gestrigen Abends lautet:

  • Man kann nie genügend Wissen über die dentale Traumatologie sammeln (hier der link zu der DGZMK-Leitlinie)
  • Zahntransplantationen (egal ob Zähne der ersten oder zweiten Dentition) bei verloren gegangenen bleibenden Zähnen sind eine Therapieoption, die mehr Beachtung finden sollte.

 

Antibiotikagabe in der Enddontie

von Jörg Schröder

Heute ging eine E-Mail der ESE, namentlich von Paul Dummer, mit folgendem Betreff  im Postfach ein. Nach dem englischen Text folgt ein PPT-Dokument zur Kampagne und die Links zu verschiedenen PDF’s. Ich finde es lohnt sich das zu lesen.

“ESE awareness campaign on the correct use of Antibiotics in Endodontics”

There is international concern about the overuse of antibiotics and the emergence of antibiotic-resistant bacterial strains. As dentists prescribe approximately 10% of antibiotics dispensed in primary care, it is important not to underestimate the potential contribution of the dental profession to the development of antibiotic-resistant bacteria. For example, in the UK, it has been reported that 40% of dentists prescribed antibiotics at least three times each week, and 15% prescribed antibiotics on a daily basis.

Antibiotics do not reduce pain or swelling arising from teeth with symptomatic apical pathosis in the absence of evidence of systemic involvement. Furthermore, one Cochrane systematic review has found no evidence to support the use of antibiotics for pain relief in irreversible pulpitis. Thus, two systematic reviews concluded that infection must be systemic or the patient must be febrile or immunocompromised to justify the need for antibiotics. For these reasons, prescription of antibiotics by dentists should be limited.

Odontogenic infections, including endodontic infections, are polymicrobial involving a combination of gram-positive, gram-negative, facultative anaerobes and strict anaerobic bacteria. When bacteria become resistant to antibiotics, they also gain the ability to exchange this resistance.

Antibiotic sensitivity of the bacteria found within the oral cavity is gradually decreasing, and a growing number of resistant strains are being detected, in particular Porphyromonas spp. and Prevotella spp. However, the phenomenon has also been reported for alpha haemolytic streptococci (‘Streptococcus viridans’) and for drugs such as macrolides, penicillin and clindamycin.

Inappropriate use of antibiotics not only drives antibiotic resistance and misuses resources but also increases the risk of potentially fatal anaphylactic reactions and exposes people to unnecessary side effects. In addition, antibiotic prescribing for common medical problems increases patient expectations for antibiotics, leading to a vicious cycle of increased prescribing in order to meet expectations.

ESE ABC Awareness campaign

Doppelklick auf den Link öffnet ein Fenster aus dem heraus die ppt-Datei heruntergeladen werden kann.

Ein wichtiger Anstoss, wie ich finde. Denn auch wir Zahnmediziner können dazu beitragen, die in meinen Augen weit verbreitete unreflektierte Antibiotikagabe zu reduzieren.

Das Statement der ESE , findet man hier:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/iej.12781/full

Wer es lieber direkt mag, findet das PDF zum Download nachfolgend:

Segura-Egea_et_al-2017-International_Endodontic_Journal

Auch in der DZZ wird endlich wird geschrieben, was wir alle hier bestimmt längst schon wissen:

Der vermehrte Einsatz des Ausweichantibiotikums Clindamycin in der zahnärztlichen Versorgung stellt eine Fehlversorgung mit Antibiotika dar.

Wer es ein wenig ausführlicher nachlesen möchte, findet den Artikel unten angehängt.

58AC5A45554F4743A01AC9304D1E704E_em_oa_hussein_ii_antibiotikagabe_wurzelkanalbehandlung_gkv_1_original

Cone Beam Computed Tomography in Endodontics

Von Christoph Kaaden

Vor längerer Zeit bin ich der Vorankündigung des Quintessenz-Verlags gefolgt und habe das Buch “Cone Beam Computed Tomography in Endodontics” bestellt. Leider hat es zahlreiche Monate gedauert, bis mir das Buch vor 14 Tagen zugestellt wurde.

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Herausgeber sind Dr. Shanon Patel et al. Bereits in der Vergangenheit fanden sich u.a. hier und hier in der internationalen Literatur von den Autoren entsprechende Veröffentlichungen zu dieser Thematik. In dem Buch werden nun viele Bereiche und Themengebiete der DVT-Technologie auf insgesamt 11 Kapiteln sehr eingehend beleuchtet und gut zusammengefasst. Auch wenn die Wartezeit auf das Buch lang war hat sich die Geduld in meinen Augen gelohnt. Wer sich für die digitale Volumentomographie interessiert sollte dieses Buch als Anschaffung absolut in Betracht ziehen…

 

 

 

Zu geringe Saugstärke …

von Jörg Schröder

… weist das Papier der aktuellen Ausgabe des IEJ auf (Vol 48, Nr. 7 Juli 2015).

Sonst hätte ich es nutzbringend einsetzen können. Zum Stirnabtupfen bei tropischer Wetterlage, zum Beseitigen des überschüssigen Kettenfetts an meiner Fahrradkette oder zum Trocknen der Arbeitsfläche unserer Küche.

Auf 78 Seiten hochwissenschaftlich präsentierte (Nullhypothese, negative Kontrollgruppen, P< 0,001, Chi-Quadrat-Test etc.) Banalitäten. Die Evidenz wird als nicht ausreichend befunden zumeist aber als verbesserungswürdig eingestuft.

Alleine schon der Satz : “Due to the lack of scientific evidence” hinter jedem zweiten Artikel bringt mich auf die Palme.

Dafür werden aber im Gegenzug nach Befragungen unter deutschen Zahnärzten zur favorisierten Spüllösung in der Endodontie Rückmeldungsquoten von 20,5 % (ist ja auch nur 5 % schlechter als die Recallquote der Toronto-Studie) zu finiten Aussagen “verwurstet”.

“Die Mehrheit der deutschen Zahnärzte (die geantwortet haben) benutzen NaOCl in 3%iger Konzentration.”  Klinische Relevanz für den Leser?

Getoppt wird dieser Knaller an Information durch die Ausführungen der deutschen Autoren, dass Kofferdam in Deutschland ja bei der Verwendung von NaOCl zwingend vorgeschrieben sei, seit den 1950’ern Kofferdam auf dem Lehrplan deutscher Universitäten steht und daher im Fragebogen die Verwendung von Kofferdam gar nicht erst abgefragt wurde. Warum kennen dann die zu uns überwiesenen Patienten den Kofferdam in den meisten Fällen nicht?

Aber nicht nur in Deutschland treibt die Suche nach Evidenz ihr Unwesen. In Schweden fanden Forscher heraus, dass sich die Qualität der durch Durchschnittszahnärzte durchgeführten endodontischen Behandlungsergebnisse, gemessen am PAI-Score, nach dem Absolvieren eines NiTi-Anwendungskurses tatsächlich nicht verbessert hat. Nein! Echt? Als ob diejenigen, die diese Informationen lesen sollten, Zugang zur selben hätten.

Erinnert mich an die Untersuchung eines Kommilitonen von mir, der in seiner Promotionsarbeit tatsächlich herausfand, dass geölte Nadelhalter geringere Auslösekräfte benötigten als ungeölte. Nein!!!!! Echt?????

Dann noch drei Artikel zur Debris-Extrusuion bei reziprokierender Arbeitsweise des Aufbereitungsinstrumentes. Eine stellt fest, dass Arbeitslänge und die apikale Aufbereitungsgröße keinen Einfluss auf die apikale, Achtung!!!, Extrusion von Bakterien haben sollen. Die anderen beiden stellen fest, dass alle Instrumente Debris extrudieren. Ist also egal ob ich die apikale Konstruktion respektiere oder aufreiße, Arbeitslänge auf jeden Fall frei wählbar. Hallo!! McFly!!! Jemand zu Hause???

Hat eigentlich irgendjemand noch Immanuel Kant im Gedächtnis der als Evidenz die anschauende Gewissheit im Sinn hatte?

Wenn Konsens darüber besteht, dass eine apikale Parodontitis eine bakteriell verursachte Erkrankung ist, dann wundert es nicht, dass der Einsatz von NiTi-Instrumenten bei gleichbleibender Desinfektion nichts am Ergebnis ändert. Ist aber noch nicht als solche Erkenntnis wissenschaftlich begründet veröffentlicht worden.

Diese Ausgabe des IEJ war eine vollständige Enttäuschung.

Ok, eine Information die für mich zumindest in die Kategorie “nutzloses Wissen, das bei geeigneter Gelegenheit mein Gegenüber durchaus beeindrucken kann” fällt, gab es dann doch noch: Wave One Instrumente der Gruppe “Large File”, also 40/08, sind bei D 0 gar nicht 0,4 mm groß sondern nur 0,32 mm.

Nein!!! Echt???

“Das allgemeine Berufsbild ist höchst unerfreulich” Teil 2

von Hans – Willi Herrmann

Von Erich Heinrichs 1949er Buch “Vom Erfolg in der zahnärztlichen Praxis” hatte ich hier berichtet. Heinrich hatte unter der Überschrift ” Das allgemeine Berufsbild ist höchst unerfreulich” über den Verlust an Wertschätzung des Zahnarztes durch die Patienten geklagt.

Von den Ursachen dieses Gesinnungswandel berichtet er im nachfolgenden Kapitel “Vertrauenskrisen”.

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Kleine, aber feine Mikroskoplösung

von Mario Schulze

In meiner Praxis stehen mir zwei Behandlungszimmer zur Verfügung. Ein Behandlungszimmer für endodontische Behandlungen, welches, wie hier berichtet, aus-gestattet ist.
Im zweiten Behandlungszimmer werden alle anderen zahnärztlichen Behandlungen unter Anwendung einer Lupenbrille durchgeführt. Nun kommt es immer häufiger vor, dass mir diese Vergrößerung bei verschiedenen Behandlungen nicht mehr ausreicht und der Wunsch nach einem Dentalmikroskop auch in diesem Zimmer bestand.
Da mein durch den Umbau im „Endozimmer“ freigewordenes Leica M650 nur sehr aufwendig im zweiten Behandlungszimmer zu integrieren war, stand die Frage nach einer optisch und technisch gut passenden Lösung.
Die Wahl fiel auf ein iScope der Firma Jadent, welches mit einem speziellen Arm an der Lampenstange der vorhandenen Behandlungseinheit KaVo E80 befestigt wurde. Um Gewicht zu sparen, habe ich auf Strahlenteiler und Fotodokumentation verzichtet. Die LED- Beleuchtung ist im Mikroskopkörper integriert, so dass lediglich ein Kabel vom im Behandlungsstuhl platzierten Trafo zum Mikroskop führt. Um ergonomisch variabler zu sein, habe ich das iScope um den bereits hier  beschriebenen Jung Variofocus erweitert.

Disclaimer: Es besteht beim Autor kein Interessenkonflikt in Form einer finanziellen oder persönlichen Beziehung zu Dritten, deren Interessen vom Beitragsinhalt positiv oder negativ betroffen sein könnten.

Unsere Altvorderen haben schon alles gewusst…

von Lothar Pröbster

In meinem Bücherschrank fand ich eine Arbeit aus dem Jahre 1949 von Bruno Weigele mit dem Titel “Chlorgas-Therapie chronischer, geschlossener und fistelnder Infektionsherde”. Da denkt man sich erst, “mein Gott, was haben die früher alles für Sachen gemacht!”, aber beim Lesen stellt sich heraus, die Schilderung der Problematik der Wurzelkanalbehandlung könnte auch 2014 geschrieben worden sein. Ein ähnliches Aha-Erlebnis hatte ich schon einmal, als ich im Rahmen meiner Beschäftigung mit Vollkeramik Arbeiten von Schneider aus dem Jahre 1908 oder Conod aus dem Jahre 1937 gelesen habe, da war (mit Ausnahme der Adhäsivtechnik) auch schon alles Wesentliche beschrieben. Man kann vor den Erkenntnissen unserer Vorfahren nur den Hut ziehen, und offenbar haben sich die Verhältnisse bis heute kaum geändert:

 

Es war einmal… in 1896

von Hans – Willi Herrmann

Die folgenden Textzitate verdanke ich Tomas Lang und dessen Vortrag auf einem Endodontie- Expertenforum am vergangenen Freitag. Sie sind dem Buch von W. D. Miller “Lehrbuch der conservirenden Zahnheilkunde” von 1896 entnommen, das auch heute noch, fast 120 Jahre später ausgesprochen lesenswert ist und darüber hinaus an vielen Stellen den Leser sehr nachdenklich zurücklässt.

Aber sehen sie selbst – Zunächst das im Vortrag von Tomas Lang angeführte Zitat, das er seinem Vortrag über tatsächliche und vermeintliche Neuerungen in der Endodontie voranstellte:

Miller-6

Im Vorwort habe ich die nachfolgenden Sätze gefunden, den Stellenwert der Konservierenden Zahnheilkunde betreffend im Vergleich zur Prothetik:

Miller-1

Und führt weiter aus:

Miller-2

 

Zum Kofferdam schreibt Miller:

Miller-4

 

Aber auch – nachdenklich:

Miller-3

 

Wenn ich jetzt – so wie Tomas Lang bei mir (dem ich an dieser Stelle noch einmal herzlich danken möchte für den Literaturhinweis) ihr Interesse an diesem Buch geweckt haben sollte, dann finden sie im Internet an mehreren Stellen wie z.B. hier das Buch als PDF – Download. Abschließend noch ein weiteres Zitat zum Thema “Endodontie” zur auch aktuell wieder heiß diskutierten Frage “einzeitig oder zweizeitig”, das zeigt, das in der Endodontie nur sehr sehr wenig wirklich neu ist:

Miller-5

Kinder-Keramik-Kronen – Teil 2

von Christian Danzl

Bei den von uns hier beschriebenen keramischen Kinderkronen ist die aktuelle Studienlage seeeehr dünn.
Recht viel hat sich nicht getan. Aber es gibt ein Poster, welches beim Frühjahrsymposium der ÖGK in Salzburg den GABA-Posterpreis gewonnen hat.

Hier das Abstract:

Praxisfall mit vollkeramischen Kinderkronen

Dr. Dinah Fräßle, Kinderzahnordination Salzburg

 Bei fortgeschrittener, mehrflächiger Karies oder nach Vitalamputation an Milchmolaren waren silberfarbene Kinderkronen bisher die empfohlene Standardbehandlung (Dawson et al.1981). In Zeiten steigender ästhetischer Ansprüche besteht jedoch vielfach seitens der Eltern der Wunsch nach einer zahnfarbenen und metallfreien Versorgung. 

Bisher gab es die Möglichkeit, die betroffenen Zähne mit Komposit- oder Kompomerfüllungen zu versorgen, wobei es  nicht selten zu Sekundärkaries, Randspaltbildung und Frakturen gekommen ist (Eriksson et al. 1988). 

Alternativ konnten weiß verblendete Stahlkronen verwendet werden, die allerdings zeit- und kostenintensiver in der Beschaffung, Präparation und Anpassung sind. Zudem ist der ästhetische Vorteil oft nur eingeschränkt, da die Kronenform sehr ausladend ist und zudem die Verblendung häufig den Kau- und Scherkräften der Kinder nicht gewachsen ist. Unschöne Abplatzungen und frei liegende Metallanteile sind die Folge (Beattie et al. 2011).

Vor gut zwei Jahr fanden wir mit vollkeramischen Zirkon-Kinderkronen aus den USA einen alternativen  Lösungsansatz für die Problematik der Ästhetik, des Füllungsbruchs, der Randspaltbildung mit Sekundärkaries und der extrem selten vorkommenden Kontaktallergie auf Nickelbestandteile der Stahlkrone. Die vollkeramischen Kronen werden bereits seit 2010 in den USA erfolgreich eingesetzt.

Im Rahmen einer praxisinternen  Vergleichsuntersuchung wurden bisher fünf Kinder (n = 10) mit weißen vollkeramischen Kinderkronen versorgt. Nach bisher 2 Jahren kam es bei keiner eingesetzten Keramikkrone weder optisch noch röntgenologisch zu Abplatzungen, Frakturen oder Verlust. Nur eine der eingesetzten Kronen musste auf Grund einer interradukulären Entzündung extrahiert werden.

Abschließend kann gesagt werden, dass vollkeramische Kinderkronen sicherlich ein interessanter neuer Ansatz hin zu hochwertigen, ästhetischen Milchzahnversorgungen sind. Durch den hohen Substanzabtrag, die erschwerte Anpassung und den erhöhten Zeitaufwand, sind die vollkeramischen Kinderkronen jedoch in der Praxistauglichkeit bisher noch im Vergleich zu den silberfarbenen Stahlkronen eingeschränkt zu betrachten.

Jedoch kann durch geübte Abläufe auch eine vollkeramische Kinderkrone in einer relativ zügigen und vor allem kindgerechten Zeit angefertigt werden. 

Und das Poster als pdf:

Kinderkronen

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Autorin.