Kurz berichtet – Apikale Aufhellung – ausgeheilt nach Trauma

Von Christoph Kaaden

Im Herbst 2018 stellte sich der damals 10-jährige Milo erstmals bei uns vor.

Hinter ihm lagen mehrere Tage starker Schmerzen und multiple Zahnarztbesuche mit endodontischen Behandlungen seines linken oberen zentralen Schneidezahns.

Erst mit dem gestrigen Beginn der Einnahme eines Antibiotikums stellte sich langsam eine gewisse Besserung ein…

Die Befragung des jungen Patienten ergab, dass er vor circa einem Jahr beim Fußballspielen ein Frontzahntrauma mit Lockerung des Zahnes erlitten hatte. Seit dieser Zeit war der Zahn in unregelmässigen Abständen ohne besondere Befunde kontrolliert worden.

Bei Betrachtung des aktuellen Röntgenbildes ist anzunehmen, dass eine radiologische Untersuchung in der Vergangenheit nicht Teil der Befundung war:

Apikale PA nach Trauma.001

Ausgeprägte apikale Aufhellung bei Zustand nach Frontzahntrauma vor ca. 12 Monaten

Gemeinsam entschlossen sich alle Beteiligten trotz der ausgeprägten apikalen Pathologie weitere endodontische Maßnahmen durchzuführen.

Am Ende  des dritten Behandlungstermins (Behandlungsdauer 2,5h) stellte sich die Situation wie folgt dar:

Apikale PA nach Trauma.002

Und so sah das Recall ein Jahr später aus:

Apikale PA nach Trauma.003

Apikale PA nach Trauma.004

Es sieht so aus, als hat Milos Zahn trotz des Fußballunfalls eine gute Prognose…

 

Neuer Artikel für den WURZELSPITZE Journal- Paten: Micro–computed Tomographic Assessment on the Effect of ProTaper Next and Twisted File Adaptive Systems on Dentinal Cracks

Neuer Artikel für den WURZELSPITZE Journal- Paten
Rezension von Nils Widera – eingestellt am 06.07.2015

Rezensenten haben die Möglichkeit, auf alle Rezensionen zurückzugreifen und an der Diskussion und dem Erfahrungsaustausch teilzunehmen.

Infos zur Teilnahme gibt es hier.


Micro–computed Tomographic Assessment on the Effect
of ProTaper Next and Twisted File Adaptive Systems
on Dentinal Cracks
JOE —

Gustavo De-Deus, DDS, MSc, PhD,* Felipe Gonc¸alves Belladonna, DDS, MSc,†
Erick Miranda Souza, DDS, MSc, PhD,‡ Emmanuel Jo~ao Nogueira Leal Silva, DDS, MSc, PhD,*
Aline de Almeida Neves, DDS, MSc, PhD,§ Haimon Alves, MSc,Ricardo Tadeu Lopes, MSc, DSc,
Marco Aurelio Versiani, DDS, MSc, PhD

Introduction: The aim of the present study was to evaluate the frequency of dentinal microcracks observed after root canal preparation with ProTaper Next (PTN;
Dentsply Maillefer, Ballaigues, Switzerland) and Twisted File Adaptive (TFA; SybronEndo, Orange, CA) systemsthrough micro–computed tomographic analysis.
Methods: Twenty moderately curved mesial roots of mandibular molars presenting a type II Vertucci canal configuration were randomly assigned to 2 experimental
groups (n = 10) according to the system used for the root canal preparation: PTN or TFA systems. The specimens were scanned through high-resolution micro–computed tomographic imaging before and after root canal preparation.
Afterward, pre- and postoperative cross-sectional images of the mesial roots (N = 25,820) were screened to identify the presence of dentinal defects. Results:
Dentinal microcracks were observed in 38.72% (n = 5150) and 30.27% (n = 3790) of the cross-sectional images in the PTN and TFA groups, respectively. All
dentinal defects identified in the postoperative scans were already present in the corresponding preoperative images.
Conclusions: Root canal preparation with PTN and TFA systems did not induce the formation of new dentinal microcracks.

Zur Artikel- Rezension geht es hier.

Biocompatibility of root filling pastes used in primary teeth.

International Endodontic Journal Volume 48 Nummer 5 Mai 2015

Lima CC1, Conde Júnior AM, Rizzo MS, Moura RD, Moura MS, Lima MD, Moura LF.

AIM:
To evaluate the biocompatibility of two pastes designed to fill the root canals of primary teeth.

METHODOLOGY:
A study group of 54 mice received subcutaneous tissue implants of polyethylene tubes containing CTZ or calcium hydroxide paste or, as a negative control, empty tubes. Biocompatibility was evaluated on days 7, 21 and 63, yielding a total of nine groups of six animals each. Following the experimental intervals, the implant areas were removed and subjected to histologic processing. After the tissues were stained with HE and Masson trichrome, two pathologists performed a histologic analysis of the samples in a blinded manner. Collagen fibre formation, tissue thickness and inflammatory cell infiltration were analysed qualitatively. Quantitative morphometry was performed for the thickness, perimeter length and tissue area of the region in direct contact with the open tube. anova with the Tukey post-test and Kruskal-Wallis analysis followed by Dunn’s post-test, with significance established as P < 0.05, were used for data analysis.
RESULTS:
At 7 days, all groups had severe acute inflammatory infiltrates. Inflammation was reduced at 21 days in the CTZ paste group. Mild chronic inflammatory infiltrates were observed after 63 days in the CTZ and Ca(OH)2 paste groups; these groups also showed a significant decrease in collagen fibre density (P < 0.05), which was not observed in the control group. The average tissue thickness, perimeter length and area in contact with the tube decreased during the experimental periods in all groups.
CONCLUSION:
The CTZ and calcium hydroxide pastes demonstrated biocompatibility with subcutaneous tissue in this experimental model.

Rezension Hans- Willi Herrmann eingestellt am 01.06.2015

Biocompatibility of root filling pastes used in primary teeth.

Material und Methoden

Tierversuch an Mäusen
Polyethylen- Röhrchen , 1 mm Innendurchmesser mit CTZ Paste und CaOH2 gefüllt. Leeres KS- Röhrchen als Kontrollgruppe , subcutan implantiert.

54 Mäuse Histo nach 7, 21 und 63 Tagen

Frage: Was ist CTZ ?
Chloramphenicol, Tetracyclin, Zinkoxid Eugenol. Gibts seit 1964. Nach Cappiello. War mir bislang unbekannt.

Einschub meinerseits.
Verrückt das Ganze.
Fokalmin wurde als MED in einer Blitzaktion vom Markt genommen, enthielt Chloramphenicol. Gefahr für Leib und Leben.

Fokalmin war ein super Mittel, das beste, das ich in meiner Praxis zur Schmerzausschaltung in stark entzündlichen Zähnen jemals verwendet habe in den letzten 25 Jahren. Ledermix ist deutlich suboptimal dagegen. Nun also ist es auf einmal ist es wieder en vogue ein Kombi- Präparat zu verwenden, das Chlorampenicol enthält.
Kriterien Histologie
Ausbildung Kollagener Fasern, Gewebsdicke, Entzündungsinfiltrate

Kollagenfasern
0 – kein
1 mild – ähnlich normalem Bindegewebe
2 moderat – individuelle Kollagenfasern
3- stark – sehr dicht, keine individuellen Kollagenfasern nachweisbar

Gewebedicke 0 – 3
Entzündungsinfiltrate Konzentration der PMN Polymorphen MonoNulclearen Zellen 0 – 3
Resultate
Alle Röhrchen waren bis Ende der Versuchsreihe mit einem fibrösen Gewebe bedeckt. Es kam in keinem Falle zu einer Abstoßungsreaktion.

Die Röhrchen mit dem CTZ verfärbten sich im Laufe der Zeit immer dunkler.

Bei den Röhrchen mit CaOH2 wurde die Collagenfaserschicht im Laufe der Zeit dünner, bei den leeren Röhrchen dicker, bei der CTZ Paste blieb die Kollagenfaserdicke gleich über die Zeit.

Die Diagramme (Balkengrafik) zeigen die geringsten Reaktionen bei CaOH2, etwas mehr aber noch moderat bei CTZ und deutliche bis starke Reaktionen beim leeren Röhrchen.
Diskussion
Bemerkenswert – der Wunsch nach einem Material, das antimikrobielle Eigenschaften aufweist, und ausserdem – man beachte die Reihenfolge – biokompatibel und resorbierbar ist.

CTZ wird als wertvoll angesehen in diesem Zusammenhang – man beachte die Begründungen – bei kleinen Kindern mit „behavioural problems“ und im Rahmen der GKV- Versorgung, wegen des hohen Patientenaufkommens in solchen Einrichtungen und der Leichtigkeit, mit der die Zahnärzte die Behandlung durchführen können auf Grund der einfachen Therapieform, des exzellenten Ergebnisses und der Kosteneffizienz.

CTZ wurde trotz anfänglicher Entzündungsreaktion, die mit der Zeit nachliess, als biokompatibel eingestuft mit therapeutischer Wirkung. Die Dunkelverfärbung wurde benannt, aber nicht als KO – Kriterium eingestuft.

Ich persönlich halte es für sinnvoll, beim Einsatz eines solches Mittels die Eltern auf die Möglichkeit der Dunkelverfärbung des Zahnes hinzuweisen.
Was nehme ich aus dem Artikel mit ?

Das der Wunsch nach adäquater Desinfektion evidenzgestützt vertreten werden kann und es jenseits von Calciumhydroxid eine Reihe von Materialien mit deutlich ausgeprägter antimikrobieller Wirkung gibt, die zum Einsatz kommen dürfen und sollen.