Fälle – Fotona SkyPulse Versa (3)

Der Patient wurde uns überwiesen auf Grund einer Blockierung distal.
Der Revisionsversuch des HZA endete an dieser Stelle. Im angefertigten Röntgenbild zeigte sich eine metalldichte hyperdense Struktur im mittleren Wurzeldrittel.
Die klinischen Diagnostik zeigte folgende Befunde:
– erhöhte Sondierungstiefen zirkulär bis 4mm als Folge einer palqubedingten Gingivitis,
– Lockerungsrad 0,
– Perkussionsschmerz lateral und vertikal, dezente Aufbissempfindlichkeit,
– insuffiziente Füllung od.

In der 3 dimensionalen Bildgebung konnte die metalldichte Struktur distal deutlicher dargestellt werden. Mindestens ein schlangenförmig verformtes Handinstrumentfragment war erkennbar.
Das erste Fragmentteil wurde bereits bei der Darstellung mit dem Endochuck nach koronal transportiert. Danach waren weiter Fragmentteile erkennbar. Im Bereich der Konfluation der distalen Kanäle steckte noch eine Instrumentenspitze im 90Grad Winkel.
Mittels Sweeps Cleaning® ( 20 mJ/600mW/15Hz ) ließ sich das Fragment und ein noch vertikal steckendes kleines Bruchstück relativ leicht herausspülen, oder sagt man “sweepen”?
Bisher haben wir den Er:Yag Laser mit NaOCl 3% in der Desinfektion eingesetzt. Olivi zeigt in seinem Spülprotokoll die Anwendung ebenso mit EDTA.

Die Aufbereitung und Wurzelfüllung erfolgte in der bekannten Weise mit Profile und Wave One Instrumenten. Als Spüllösungen waren NaOCl 3% und Zitronensäure 10% im Einsatz.
Die thermische Obtuartion erfolgte mit Guttapercha.

Die Entfernung von festsitzenden Fragmenten mittels Sweeps Cleaning® ist eher unwahrscheinlich. Jedoch ist nach Ultraschalllockerung die Entfernung der Fragmente mittels Spülflüssigkeit gut denkbar und in meinen Händen mehrfach gelungen. In gekrümmten, schwer oder nicht einsehbaren Kanälen kann dies helfen Substanz zu schonen.



Noch eine Anmerkung in merkwürdigen Zeiten: Da bereits die bloße Nennung eines Produktes auf einer Homepage als Werbung interpretiert werden kann, benennen wir diesen Blogbeitrag (wie auch jeden bereits geschriebenen sowie alle zukünftigen Beiträge, in denen Produkte benannt werden) als unbezahlte Werbung. Sollten wir (jemals) finanzielle Zuwendungen von Firmen erhalten, die Erwähnung bestimmter Produkte betreffend, werden wir die entsprechenden Blogbeiträge als „bezahlte Werbung“ ausweisen.

Reziprok Blue auf Arbeitslänge – die Entfernung.

Bereits bei den Reziprok-Feilen erster Generation kam es vor, dass die Instrumente laut Aussagen der Überweisenden beim ersten Einsatz in einem Kanalsystem auf voller Länge eingebracht fakturierten.

Was, betrachtet man die Zugangskavitäten (primär und sekundär), eher iatrogen als herstellungsbedingt passiert sei dürfte.

Meine Vorgehensweise ist bei auf voller Arbeitslänge fakturierten Instrumenten immer die Kanülentechnik. Ultradent z.B. bietet viele stumpfe Kanülen in verschiedenen Durchmessern an, die sich dafür hervorragend eignen. Die Lasso-Technik mit einer wie auch immer gearteten Drahtschlinge wird wegen des Eingeschraubtseins des Fragmentes nicht von Erfolg gekrönt sein.

Bemerkenswert der Grad der Kontamination unter der temporären Zementfüllung.

Nach dem zirkumferenten Freilegen des in das Pulpakammerkavum hineinragenden Feilenteils wird eine geradeso ohne Klemmung über den koronalen Fragmentanteil passende Kanüle gewählt, die nach erfolgreicher Einprobe mit einem dualhärtendem Komposit gefüllt wird. Wichtig dabei, dass die zum Befüllen genutzte Spritze – auch hier bei mir ein Ultradent-Produkt (Skinny Syringe) nach dem Befüllen von der Kanüle getrennt wird, damit der beim Aufschieben entstehende Überschuss aus dem Luer-Lock-Teil der Kanüle entweichen kann. Ansonsten läuft man Gefahr die Kanüle durch am Fragmenten der Kanüle austretendes Komposit an der späteren Rotation zu hindern.

Wichtig ist immer, die Drehrichtung des Instrumentes zu kennen, welches fakturiert ist, damit dann die eingeklebte Kanüle in die richtige Richtung gedreht wird.

Während sich die Reziprok-Feilen 1. Generation relativ leicht und mit Handkraft lösen lassen, haben die “Blue”-Varianten ein wesentlich höheres Beharrungsvermögen. Der Grund liegt in der wesentlich höheren Flexibilität der BlueFeilen, die bei jedem Loslassen des Luer-Lock-Adapters um Umzugreifen, wieder auf die Ausgangsposition zurückdrehen, weil sich die Feile nicht dreht, sondern im Material verwunden wird. Irgendwann ist dann der Kunststoff der Kanüle ermüdet und reißt ab.

Die Lösung ist der Einsatz zweier gerader Moskito-Klemmen. Nach der ersten halben Drehung wird die erste Klemme fixiert und die zweite Klemme wird angesetzt. Sobald die zweite Klemme fixiert ist, wird die erste gelöst und die zweite wieder gedreht. Dann wiederholt sich dieses Spiel solange, bis die Feile aus dem Kanal herausgedreht wurde. Im Falle einer Reziprok-Feile also rechts herum gedreht.

Glück gehabt

In nachfolgendem Fall kam zugegebenermaßen ein klein wenig Glück hinzu.

Dass das im MB vorhandene Instrumentenfragment nicht leicht zu entfernen sein dürfte war nach Auswertung des DVT schnell klar. Eine leicht gegenläufige s-förmige Krümmung in bukt-lingualer Richtung erhöht die Friktion erheblich.

Geplant war der Einsatz einer Drahtschlinge zu Fragmententfernung. Da MB und ML getrennte Foramina aufwiesen, wurde zunächst der koronale Teil des MB Kanals tropfenförmig in Richtung ML erweitert und das Fragment freigelegt.

Im zweiten Versuch ließ sich das Fragment entfernen, nur leider nicht in toto.

Also unternahm ich den in meinen Augen wahrscheinlich nicht vielversprechenden Versuch das apikale Fragment mittels Handinstrumenten zu passieren. Und hatte Glück! Nachdem die ISO 008 vorbei war, kamen im weiteren Verlauf der Aufbereitung Feilen der Größe 010, 012, 015 und 017 zum Einsatz. Das Passieren wurde radiologisch verifiziert.

Apikal wurden nur Handinstrumente -hier Pro Taper – bis zu einem Durchmesser von 025 verwendet. Die taktile Rückmeldung beim Kontakt mit dem Fragment schützt vor einer erneuten Fraktur.

Nach schall- und laserunterstützter Irrigation wurden die Masterpoints einprobiert und es zeigte sich, dass das Fragment in Länge und Lage verändert erscheint. Kürzer und rotiert. Erklären kann ich es mir nicht so recht, bin aber mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.

Die Lehre für mich: Es ist erst vorbei, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Mit Überlegung (3) und Teamarbeit

von Jörg Schröder

Gerade bei der Fragmententfernung gibt das DVT wertvolle Hinweise auf den einzuschlagenden Weg. Wie muss der Zugang modifiziert werden, damit der koronale Fragmentanteil visualisiert werden kann? In welcher Richtung sollte dem Fragment ein “Angebot” gemacht werden? Welche Entfernungsmethode ist am besten geeignet, dass Fragment vorhersagbar zu entfernen?

Der schwierige Teil in nachfolgendem Fall?

1. Dass es sich um eine Hedströmfeile handelt, die in den meisten Fällen eine gegenüber einem reamerähnlichen Fragment eine erhöhte Friktion erwarten lässt.

2. Die Länge des fakturieren Instrumentes.

3. Das aufgrund der Vorspannung mesial mit etwas Federkraft anliegende Fragment liess sich nach dem ovalen Erweitern des Kanaleinganges nach palatinal bewegen. Und bewegte sich bei der leichtesten Berührung wieder in die Ausgangslage zurück und verhindert somit das verwerfen der Drahtschlinge.

Nach mehreren Versuchen konnte ich den Fragmentkopf mittels Micropener so positionieren, dass ein kleiner Abstand zwischen Dentin und Fragment entstand. Leider hielt der Microopener nicht von alleine. Also habe ich meine Mitarbeiterin gebeten den Microopener zu übernehmen, nachdem ich ihn positioniert hatte. Kübra kontrollierte die Position über den Bildschirm.

Dann hielten wir beide den Atem an. Das Überstreifen gelang im ersten Versuch. Nun musste nur noch die Schlaufe halten. Was sie tat.

Denn noch am nächsten Morgen sprach Kübra noch mit Glitzern in den Augen von gemeinsam erreichten Erfolg!

Mit Überlegung (2)

von Jörg Schröder

Auch in folgendem Fall war das DVT entscheidend für das vorhersagbare Aufbereiten dieses 25.

Und wieder ist eine gewisse Skepsis angebracht gewesen, wie mein eigenes präoperatives Einzelbild zeigt. Anders als im übermittelten OPG befanden sich zwei Fragmente in diesem stark nach mesial gekrümmten OK-Prämolaren.

Das DVT zeigt, dass das koronaler gelegene Fragment in P lokalisiert ist und P und B nach dem in B jenseits der Krümmung gelegenen Fragment konferieren um s-förmig nach apikal zu verlaufen.

Also war die Taktik klar:

  • Entfernung des in P befindlichen Fragmentes
  • Belassen des Fragmentes in B und manuelle Patency mit stark vorgenogener Handfeile ISO 008 und 010.
  • Messaufnahme P nach Erzielen von Patency
  • Darstellen des Fragmentes in B und Freilegen des Fragmentes durch Entfernen der koronal des Fragmentes gelegenen Dentinmassen. 

Nachdem beide Fragmente entfernt waren, zeigte der Austausch der Spülflüssigkeit zwischen beiden Kanälen, dass die Kommunikation frei war.


Die Aufbereitung von P wurde nach den Handfeilen ISO 10 mittels EndoWave 10/02, 15/02 und anschliessend HyFlex 15/03 durchgeführt. Nach Einsatz vorgebogener ProTaper-Handinstrumente S1 und S2 in B konnte auch hier die vorhandene iatrogene Stufe überwunden und der Kanal bis auf Patency aufbereitet werden.

Nach medikamentöser Einlage wurden beide Kanalsysteme in der Folgesitzung mittels HyFlex CM-Feilen final erweitert und anschliessend obturiert. Und auch die iatrogene Stufe war vollständig gefüllt.

Am Ende trafen alle nach Auswertung des DVT erstellten Annahmen zu. Ein großer Unterschied zu dem früheren Versuch-und Irrtum-Vorgehen.

 

Dummheit gehört bestraft.

von Jörg Schröder

Der Fall fing an, wie so viele. Die alio loco begonnene Erstbehandlung konnte nicht erfolgreich beendet werden. P war überhaupt nicht darzustellen, weil koronal vollkommen obliteriert. In B ging es nicht weiter, weil ein sehr dünnes Instrumentenfragment den Kanal blockierte.

Und es erwies sich einmal mehr als vernünftig, ein eigenes präoperatives Bild zu erstellen, denn in B befand sich ein sehr feines Instrumentenfragment, welches sich im mitgeschickten Einzelbild nicht vorfand.

 

Die Visualisierung und Aufbereitung des P verlief problemlos.

Ganz anders der B. Und dann nahmen das (vorübergehende) Unglück und die Dummheit ihren Lauf.

Da ich den sekundären Zugang etwas nachlässig präpariert hatte, konnte ich zunächst das kleine Fragment nicht sehen und zog es nach manueller Exploration vor, ein Passieren zu versuchen. Dumm. Und das Passieren endete in der Fraktur eines ProFile-Instrumentes. Und das, nachdem zuvor bereits zwei andere ProFiles klar gezeigt hatten, dass es nicht die beste Idee war, hier passieren zu wollen. Doppelt dumm. Und so verbrachte ich, nachdem ich beide Fragmente fotografisch erfasst hatte, die nächsten 10 Minuten damit zunächst mein ProFile Fragment und dann, das fremde Fragment zu entfernen.

Der Rest war wieder Standard. Erstaunlich, wie stark der palatinale Kanal apikal nach palatinal abbiegt. Ein Umstand, der nur in exzentrischer Projektion zu erkennen ist.

Hartnäckig

Dieses Attribut kann in vorliegendem Fall gleich zweimal vergeben werden.

Zum einen an die Vorbehandlerin/den Vorbehandler.

Um in einem Kanalsystem 5 Instrumente zu fakturieren bedarf es einer großen Portion Hartnäckigkeit. Denn die jeweils vorangegangenen Instrumente mit weiteren Instrumenten entfernen/passieren zu wollen macht niemand, der schnell aufgibt.

Zum anderen an des letzte der fünf Fragmente.

Diese lag zunächst einladend vor mir, um nach dem nächsten Eddy-Einsatz in Teilen nach periapikal zu rutschen und sich dorthin meinen Bemühungen zu widersetzen, es aus dem MB1 herauszulösen. Bis es dann mittels Microopener zurecht gelegt und nachfolgend mit der Drahtschlinge im ersten Anlauf entfernt werden konnte.

Die Anzahl der Fragmente hatte ich nach 2D- und 3D-Bildauswertung auf mehr als zwei, aber niemals auf fünf eingeschätzt. Umso erstaunter war ich, als ich bei der allfälligen Röntgenkontrolle ein Fragment sah, welches klinisch nicht visualisierbar war. Ich hatte geglaubt, dass das letzte Fragment aus dem MB1herausgeschleudert worden war und ich es nur nicht gefunden hatte. Merke: Immer schön skeptisch bleiben, solange das Fragment nicht gefunden wurde.

Unzufrieden bin ich am Ende nur mit der deutlichen Sealerextrusion im palatinalen Kanal. Der stellte eigentlich so überhaupt keine Schwierigkeit dar. Um so ärgerlicher die Extrusion, die sich trotz sehr gutem Tug-Back ereignete.

 

Blue(s)

Die Farbe Blau steht bei rotierenden Nickel-Titan-Feilen für besonders flexible und bruchresistente Legierungen. Was nicht heißen soll, dass diesen “Blauen” sich klaglos um jede Ecke bewegen lassen.

So hat der überweisende Kollege sicher den Blues bekommen als zunächst die rNiTi und nachfolgend die zur “Rettung” eingesetzte Hedströmfeile im MB1 dieses 16 fakturierten.

Die Ursache? Suboptimale Zugangskavität bei abrupter Krümmung des MB1 nach distopalatinal. Und vielleicht war der ausgewählte Querschnitt der Feile, der Kanalanatomie nicht perfekt angepasst.

Meine Vorgehensweise war aufgrund der Auswertung des DVT klar:

Zunächst den nicht aufbereiteten MB2 darstellen. Nachfolgend die Zugangskavität so optimieren, dass das zunächst das bukkale der beiden Fragmente visualisiert werden konnte. Anschliessend den MB1 nach Palatinale hin tropfförmig erweitern, um das deutlich weiter palatinal gelegene Fragment darstellen zu können.

Nunmehr nur noch die Kanäle P, MB2 und DB mit Schaumstoff abdecken und dann die Fragmente mittels Ultraschall mobilisieren.

Da im DVT klar zu erkennen war, dass MB1 und MB2 konfluierten und apikal einen gemeinsamen Verlauf zeigten, wurde zunächst der sehr enge und deutlich gekrümmte MB2 bis zum Formalen instrumentiert.

Nach initialer Erweiterung bis kurz vor die Konfluation mittels ProFiles erfolgte die primäre Erschliessung mit PathFiles. Die finale Aufbereitung wurde mit HyFlex CM durchgeführt.

Das Obturationsergebnis freut mich insbesondere deshalb, weil der für die lateral vorhandene Aufhellung verantwortliche Seitenkanal obturiert werden konnte.

BTR-Pen als Alternative zu Fragremover

Von Christoph Kaaden

Meine erste “Begegnung” mit dem BTR-Pen hatte ich vor circa einem Jahr, als Jörg Schröder eine solches Exemplar auf dem Berliner Zahnärztetag erstand.

Einige Zeit danach schwärmte er mir am Telefon von dieser Anschaffung vor, die u.a. wegen der exzellenten Haptik zu überzeugen weiss.

Daraufhin beschloss ich unser eigenes Instrument anzuschaffen. Auch hier folgte ich der Empfehlung von Jörg und kaufte den BTR-Pen bei LyDenti.

Kaum geordert war die Bestellung schon bei uns. Inklusive etlicher Proben an diversen Spüllösungen, EDTA-Gels etc… auch die Nachbestellung der Schlaufen einige Zeit später erfolgte prompt. Ich kann diesen Onlinehändler bisher absolut empfehlen.

Aber zurück zum BTR-Pen.

Eine genaue Gebrauchsanweisung finden Sie hier.

Als grossen Vorteil empfinde ich neben der sehr sehr guten Haptik, dass der Schlaufenwechsel innerhalb kürzester Zeit erfolgen kann, da bereits vorgefertigte Kanülen mit Draht zur Verfügung stehen. So dauert es keine Minute, bis man nach einem Wechsel weiterarbeiten kann.

Als Durchmesser stehen Kanülen von 0,3 – 0,5mm zur Verfügung. Meines Wissens nach hat der verwendete NiTi-Draht einen Durchmesser von 0,15 mm.

Als nachteilig muss der Preis dieser Draht-Kanülen angeführt werden, der bei ca. 10 EUR pro Stück anzusiedeln ist.

Unser bisheriges Fazit fällt also mehr als positiv aus. Wer über die Anschaffung eines solchen Instrumentes zur Fragmententfernung nachdenkt, der sollte den BTR-Pen definitiv auf der Liste haben…

Prämolaren sind (nicht) einfach!

von Jörg Schröder

Endodontische Behandlungen an Prämolaren? Einfach, oder? Eine Wurzel, ein Kanal oder an oberen 4’ern zwei Wurzeln mit zwei Kanälen.

OK, manchmal eine wenig eng, aber sonst: straight forward.

Das es in Wirklichkeit nicht so ist, wissen alle, die häufig endodontische Behandlungen unter dem Mikroskop durchführen.

Anamnestisch war zu erfahren, dass alio loco die endodontische Behandlung bereits begonnen wurde, aber aufgrund von “Schwierigkeiten” nicht abgeschlossen werden konnte. zur Beratung brachte die Patientin dieses Bild mit.

Auffällig war die Länge und starke mesiale Krümmung der Wurzel.

Eine über viele Jahre erworbene Skepsis ließ mich ein eigenes Einzelbild anfertigen. Dies zeigte im unteren Wurzeldrittel gleich zwei Instrumentenfagmente, die offenbar die Schwierigkeiten erzeugten, von denen berichtet wurde.

Im DVT war ersichtlich, dass es koronal der beiden, am Beginn der deutlichen mesialen Krümmung gelegenen Fragmente eine Aufgabeln und ein nicht bearbeitetes linguales Kanalsystem gab.

Nach Modifikation der Zugangskavität (Erweiterung und Neigung nach distal) und Darstellung der Kanaleingänge war es möglich, das koronalere der beiden Fragmente zu visualisieren und mittels vorgebogener Endosonore-Feile zu entfernen.

Da das apikale Fragment nur zu tasten war, habe ich, anstatt versuchen es zu entfernen das Fragment vom bisher unaufbereiteten lingualen Kanalsystem aus passieren können.

Die apikale Aufbereitung erfolgte ausschliesslich mit vorgebogenen Handinstrumenten in enger Abfolge (008, 010, 012, 015, ProTaper Hand S1, S2, F1, F2). Trotz intermittierender Schall- und laserunterstützter Irrigation war es mir nicht möglich das Fragment zu entfernen. Die Masterpointaufnahme zeigt, dass ich es zwar lockern konnte, es aber dann weiter nach apikal verbracht hatte, ohne dabei den Kanal zu blockieren. Glück gehabt!

Nachdem der vorgebogene Masterpoint erfolgreich einprobiert worden war, erfolgte die Obturation.

Was die Behandlung deutlich erschwerte war die linguale Neigung und die Kleinheit der klinischen Krone, die das Visualisieren der tieferen Kanalabschnitte deutlich erschwerte.