Entfernung eines SSA und einer Feile

von Bodald Necker

Der Patient wurde überwiesen zur Endo-Revision.
So weit, so gut.

Sichtbare Hürden:

ein Stumpf-Stift-Aufbau distal und eine abgebrochene Feile mesial.

Ein geschraubter Stift stellt meist keine große Hürde dar, wenn es um dessen Entfernung geht. Dieser hier war mit mit einem Kunststoff eingeklebt, und der distale Kanal war im Eingangsbereich schon weit eröffnet, so dass die kleinen Gewinde-Schneiden, die der Para-Post Stift in der Mitte des apikalen Teil aufweist, und seine länglichen Aussparungen, komplett mit Kunststoff zugeklebt waren und sich nicht ins Dentin geschnitten haben. Somit mussten die Gewinde-Schneiden mit Ultraschall ganz freigelegt werden, bevor sich der Stift rausdrehen ließ.
Das war

Um mesial die Feile zu entfernen wurde zuerst ein gradliniger Kanaleingang geschaffen, die scharfe Kurve am Kanaleingang wahrscheinlich auch ein Grund für die Franktur des Instrumentes. Das obere Ende der Feile wurde mittels rotem Gates-Bohrer dargestellt, mit einem abgeschnittenem Gates-Bohrer wurde ein Plateau geschaffen und mit Ultraschall freipräpariert.
Eigentlich wollte ich die Feile mittels IRS fassen und rausgrehen, aber dazu war der Kanal noch viel zu eng und für Komet Endo-Rescue war die Feile zu schräg im Kanal (wie so oft bei den Feilen-Entfernungs-Systemen).
Also wieder klassisch mit US-Spitze freigelegt – hauptsächlich an der Innenkurvatur, um peripher nicht zu perforieren. Das Feilenfragment war nicht festgeklemmt, so dass es sich, nach ausreichender Präparation des umgebenden Dentins, durch einen gezielten Luftstoss aus dem Luftbläser herausblasen liess.
Die anderen Kanaleingänge wurde vorher mit kleinen Kügelchen aus Teflon-Band verschlossen, um zu verhindern, dass das Feilen-Stückchen in einen anderen Kanal fällt.

Das Metall wurde aus dem Zahn entfernt, wir werden sehen, welche Überraschungen der Zahn noch bereit hält.

Nachteil des IRS- und des Endo-Rescue-Systems sind eindeutig der Platzbedarf und/oder die Richtung in der das Instrument im Kanal liegt. Wenn sich die Fragmente im oberen viertel oder Drittel des Kanals befinden, kann mit so einem System durchaus eine Feile gut und sicher entfernt werden. Tiefer im Kanal komme ich persönlich schneller mit einem spitzen US-Tip ans Ziel.

Vorteil der Entfernungssysteme kann sein, dass die Kanalwand weniger in Mitleidenschaft gezogen wird und der weitere Kanalverlauf wieder einfacher katheterisiert werden kann.

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