Wie am vergangenen Montag hier angekündigt, nun der Fall, der mich dazu gebracht hat, mein Vorgehen bei sehr engen und multiplanar gekrümmten Kanalsystemen zu modifizieren.
Es ist gerade einmal einige Wochen her, dass es galt, diesen 27 endodontisch erstzubehandeln.

Der elektrische Sensibilitätstest verlief negativ. Zudem bestand eine palaptorische Druckdolenz und das DVT ließ klar die periapikale Pathologie erkennen. Ebenso zeigte sich, dass MB1 und MB2 nicht, wie man im klinischen Bild vermuten könnte, konfluierten, sondern dass es eine tiefe Aufgabelung unmittelbar vor der abrupten Krümmung gab und die beiden mesialen Kanäle getrennte Foramina aufwiesen.




Bereits nach der initialen Aufbereitung im OGP-Modus des TriAutoZX2 mit der EndoWave 10/02 und nach der ersten Arbeitslängenbestimmung mit einer ISO 008 kam diese, wie auch die darauffolgenden NiTi-Instrumente, stark bleibend verformt aus den mesialen Kanalsystemen “zurück”.

Bis zur HyFlex 20/06 ging alles gut. Diese konnte bis auf AL eingebracht werden. Die daraufhin eingesetzte fabrikneue 25/04 lief genau etwas mehr als 1 Sekunde im Kanal, als sich das in der letzten gegenläufigen Krümmung arbeitende Instrumententeil vom Rest der Feile verabschiedete.



Meine Lehre daraus: Sollten die Feilen in stark eingeengten und multiplanar gekrümmten Kanalsystemen bis zur 20/04 HyFlex bleibende Deformationen zeigen, werde ich in Zukunft kleinteiliger vorgehen. Statt 25/04 zunächst eine 25/02 auf AL bringen, rekapitulieren und nach viel Spülen dann die 25/04 folgen lassen. 10 Sekunden Umweg um eine Fraktur zu vermeiden.