Dieser Zahn 11 zeigt die für eine externe Resorption typischen radiologischen Befunde.
Die klinische Krone zeigt unregelmässig begrenzte Aufhellungen. Im DVT sind zwei Eintrittspforten und die resorptionsresistente Dentinschicht zu erkennen.
Klinisch imponiert innerhalb der Krone ein den palatinalen Schmelz unterminierendes Weichgewebe.
Die 35-jährige Patientin erinnerte weder Trauma noch kieferorthopädische Therapie . Die Sensibilität war reproduzierbar positiv. Die parodontalen Sondierungstiefen waren physiologisch. Ausser der palatinal veränderten Oberfläche bestanden keine Beschwerden oder Symptome.
Die Patientin wurde im Beratungsgespräch über die mögliche Eröffnung der Pulpa aufgeklärt. Im Falle einer Eröffnung sollte dann eine Pulpotomie durchgeführt werden.
Nach Mobilisierung der palatinalen Weichgewebe konnte der Defekt vollumfänglich dargestellt werden. Das Resorptionsgewebe wurde mit einem scharfen Löffel herausgelöst und die Dentinoberfläche anschliessend mit einem Munce-Bur von kleinen Weichgewebsanhaftungen befreit. Die Pulpa schimmerte zwar durch das PRRS (Pericanalar Resorption Resistant Sheet) hindurch, war jedoch nicht eröffnet.
Ebenfalls mittels Munce-Burs wurde die etwas weiter apikal gelegene Eintrittspforte versäubert.
Das Anätzen und Konditionieren der Zahnoberfläche gelang aufgrund der sehr guten Hämostase problemlos. Nach Rekonstruktion der tiefgelegenen Defektränder wurden in einem zweiten Durchgang die fern des Knochens gelegenen Ränder zum adhäsiven Füllen vorbereitet. So minimiert sich das Risiko, dass eine leichte Blutung den adhäsiven Verbund kompromittiert, da die erste Lage Komposit eine gewisse Schutzwall-Wirkung hat.
Bleibt zu hoffen, dass die weiteren Verlaufskontrollen eine weiterhin vitale Pulpa zeigen werden.
Was würde ich nächstes Mal anders machen? Präoperativ die Schmelzoberfläche von den Genussmittelverfärbungen befreien!
Von der Häufung gleichgearteter Behandlungen innerhalb kurzer Zeitabstände habe ich in der Vergangenheit hier, hier oder hier berichtet.
Insbesondere in dieser Woche erfasst uns die Frontzahn-“Welle”. Ich werde in zukünftigen Beiträgen über die genauen Hintergründe der einzelnen klinischen Fälle berichten.
Hier also schon mal die 10 (!) Situation die wir in dieser Woche behandelt bzw. erstuntersucht haben in der Reihenfolge, wie diese bei uns “stattfanden”.
Ausgangssituation – Rö-Bild alio loco – vor prothetischer Neuversorgung bei Zustand nach endodontischer Behandlung und nachfolgender Resektion mit Beschwerdefreiheit
Leider entwickelte der Zahn kurz nach Eingliederung der definitiven Krone eine Fistel…
Übersehene laterale Aufhellung als Ursache der rekurrenten Beschwerden
Wir führten nach eingehender Beratung der Patientin (ärztliche Kollegin) eine Revision durch. U.a. Corona-bedingt verzögerte sich der Abschluss der Behandlung erheblich.
Positiv zu vermerken ist, dass der lange Zeitraum der Behandlungspause dazu geführt hat, dass bereits eine klare Heilungstedenz erkennbar ist…
Bei dem zweiten Patienten am Montag handelt es sich um den 10-jährigen Carlos.
Hier der sehr umfassende Arztbericht der Überweiserpraxis
Alio loco angefertigtes Diagnose-Röntgenbild
Fall III des Montags war der Behandlungsbeginn einer Revision bei Zustand nach endodontischer Vorbehandlung und Resektion
Alio loco angefertigtes Diagnose-Röntgenbild
Als klinisch etwas “tricky” gestaltete sich die Entfernung des “unorthodox” eingebrachten Glasfaserstiftes.
Der “Durchbruch” gelang mittels diamantiertem Ultraschallansatz der schliesslich zu einer Lockerung des adhäsiven Verbunds führte.
Klinische Impressionen der Revision mit erkennbaren Glasfaser- und Guttaperchaanteilen nach Entfernung mittels Ultraschall
Die nächste Patientin war ein 19-jähriges Mädel, dass vor zwei Jahren beim Skifahren ein Frontzahntrauma erlitten hatte.
Klinischer imponierte mittlerweile eine deutliche Verfärbung die sich auch bei der Trepanation des Dentins deutlich präsentierte…
Diagnose-Röntgenbild (alio loco) und klinischer Blick auf das stark verfärbte Dentin bei der Trepanation
Die nächste 26-jährige Patientin konnte sich an kein Trauma in der jüngeren Vergangenheit erinnern…
während die Nachbarzähne eindeutlich vital reagierten zeigte Zahn 31 alle klinisch-radiologischen Zeichen eine Nekrose mit apikaler Pathologie…
Ausgangsröntgenbild (alio loco)
Bei dem nachfolgenden 67-jährigen Patienten stellte sich die Situation aufgrund seiner Vorerkrankungen (metastasierendes Prostata-CA mit geplanter Bisphosponat-Therapie) als etwas komplizierter dar.
Eine Entfernung weiterer Zähne soll unbedingt vermieden werden…
OPG (alio loco)Zahn 32 mit apikaler Parodontitis und stark obliterierten Kanalsystemen
Als nächstes in der Woche stand die Behandlung eines 12-jährigen Jungen an, bei dessem Eckzahn eine ungewöhnliche Resorption evident geworden war. Klinisch und radiologisch hätte ich diese eigentlich als primär extern eingestuft… obgleich die “Eintrittspforte” inzisal zu liegen schien…
Klinische Impressionen der Resorption
Bei dem Eckzahn dieser 66-jährigen Patientin gelang es dem Zuweiser nicht das Kanalsystem aufzufinden…
Diagnose-Röntgenaufnahme (alio loco)
Bevor es zu einer Perforation kam überwies er die Patientin zu uns…
Zustand nach Trepanationsversuch (Röntgenbild alio loco)
Fall Nummer neun ist wieder ein Traumafall.
Leider ist die Prognose der unphysiologisch gelagerten Zähne nicht optimal…
Und auch in dem 10. Fall war eine traumatische Verletzungini Form einer unkomplizierten Kronenfraktur der Grund für eine anstehende Behandlung…
Diagnose-Röntgenbild vor ca. 1 Jahr12 Monate später zeigt sich eine eindeutige apikale Parodontitis an Zahn 41
Demnächst berichte ich Ihnen also weiter von dieser Frontzahn-“Welle”…
Circa vier Wochen nach Abschluss der Behandlung des Zahnes 13 kontaktierte uns die Patientin erneut. Dieses Mal beklagte sie Schmerzen unklarer Genese in Regio 22.
Hier das daraufhin angefertigte Einzelzahnröntgenbild:
Aufgrund des unklaren Ausprägunggsgrades der distal erkennbaren Resorption (Sensibilität positiv, BOP +++) fertigten wir auch von dieser Region ein kleinvolumiges DVT an.
Als “Nebenbefund” lässt sich auch das Behandlungsergebnis von Zahn 13 nochmals dreidimensional bewerten…
Die weitere Behandlung des Zahnes 22 stelle ich in zukünftigen Beiträgen vor…
Fast genau vor 2 Jahren habe ich hier den folgenden Behandlungsfall vorgestellt.
Die Verdachtsdiagnose lautete: Pulpanekrose mit einer arretierten perforierenden internen Resorption.
Heute konnten wir das 2-Jahres-Recall durchführen. Der Zahn war seit Abschluss der einzeitig durchgeführten Behandlung vollkommen beschwerdefrei. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im DVT kann man eine knöcherne Bedeckung des MTA im Bereich der ehemaligen Wurzelperforation erkennen.
Die durchgeführte präoperative 3D-Diagnostik ermöglichte eine exakte Planung der endodontischen Behandlung. Da die Endometrie aufgrund des in die Perforation hineingewachsene Granulationsgewebes keine verlässliche Messungen erlauben würde, habe ich die wichtigsten Strecken im DVT ausgemessen.
Die Perforation begann in 20,5 mm Tiefe und erstreckte sich über eine Länge von ca. 3 mm. Ab einer Länge von 23,5 mm zeigte sich der Originalkanal wieder mit unversehrter Kanalwand. Die Strecke bis zum Foramen betrug ca. 3,7 mm. Die bukko-linguale Ausdehnung betrug ca. 2mm. Mit Hilfe dieser Eckdaten konnte die Behandlung vorhersagbar durchgeführt werden. Zunächst wurde durch intensive schallunterstützte Irrigation bis zu einer Arbeitslänge von 23,5 mm das lateral eingedrungene Granulationsgewebe soweit reduziert, dass zum einen die Blutung sistierte und ein Visualisieren des apikalen Kanalanteils möglich war. Nachfolgend konnten nach Trocknung mittels Papierspitzen reproduzierbare Längenmessungen durchgeführt werden. Die Arbeitslänge betrug 27 mm (0-Länge war im DVT mit 27,5 ermittelt worden). Die Endometrie bestätigte die am “grünen Tisch” ermittelte Arbeitslänge reproduzierbar.
Nachfolgend wurde zunächst der vollständige Masterpoint einprobiert und dessen korrekter Sitz radiologisch überprüft. Anschliessend wurde nur die apikalen 3 mm der Guttaperchaspitze verwendet. Genauer, die letzten 2,5 mm. Dieses kleine Guttaperchastück wurde dann auf einem verlängerten Mikroopener angepinnt und mit einem Hauch Sealer in den apikalen Kanalanteil eingebracht. Nunmehr konnte die koronal gelegene Perforation mit MTA aufgefüllt und der Zahn nach Insertion eines Glasfaserstiftes adhäsiv verschlossen werden.
Das 2D-Recall nach 6 Monaten zeigte einen beschwerdefreien Zahn 13 und gesunde periapikale Verhältnisse. Die Region im Bereich der Perforation ist nicht zu beurteilen.
Heute dann das erfreuliche Zwischenergebnis im DVT.
Ein Jahr ist der Abschluss der Behandlung dieses Falles nun her. Vor ein paar Tagen erfolgte eine Nachkontrolle der Therapie. Klinisch waren keine Besonderheiten augenscheinlich. Auch radiologisch scheint die Behandlung bisher erfolgreich zu sein.
Interessant wird zukünftig zu sehen sein, wie sich der Bereich um die mit einer adhäsiv befestigten Kompositfüllung verschlossene Resorption verhält und entwickelt. Aktuell fällt insbesondere an dieser Stelle ein verbreiteter Parodontalspalt auf, wobei die Taschensondierung (bei ausbleibender Blutung) keinen Anlass zur Sorge gibt
In einem Jahr ist der nächste Kontrolltermin vorgesehen… ich werde weiter berichten.
Ferner möchte ich Ihnen die weitere traurige Entwicklung des zweiten hier gezeigten Falles nicht vorenthalten.
Leider stellt sich die Situation vier Monate nach Avulsion mit initial unterlassener Wurzelkanalbehandlung sehr unerfreulich dar. Acht Wochen nach Behandlungsbeginn zeigte sich bei der gestrigen Nachkontrolle ein rapides Fortschreiten des externen Resorptionsprozesses und es besteht radiologisch ferner der Verdacht einer horizontalen Wurzelfraktur. Intraoral imponierte ein vestibulär gelegenes Fistelmaul.Der Erhalt des Zahnes erscheint mehr als fraglich.
Daher erfolgt nun eine Abstimmung der beteiligten Fachdisziplinen (Kieferorthopädie, Oralchirurgie etc) hinsichtlich des weiteren Vorgehens.
Vor einiger Zeit habe ich hier, hier und hier über den 1. Fall unseres Tag des Frontzahnes berichtet. Vor Kurzem haben wir das erste Recall sechs Monaten nach Behandlungsende durchgeführt. Nachfolgend sehen Sie die entsprechenden Röntgenbilder:
Recall sechs Monate nach Behandlungsabschluss
Behandlungsabfolge
Obgleich die Sondierungswerte und alle anderen klinischen Befunde der Zähne unauffällig sind zeigt sich radiologisch insbesondere an 11 eine “Reaktion” auf die vormals eingebrachte Kompositfüllung. Die Nachuntersuchung in weiteren sechs Monaten wird zusätzliche Informationen über den Verlauf liefern müssen…
Heute möchte ich Ihnen das Abschlussröntgenbild der hier und hier vorgestellten Behandlung zeigen. Die Therapie gliederte sich u.a. aus patientenbezogenen Gründen in mehrere Schritte auf. Gestern erfolgten schliesslich die Wurzelkanalfüllungen der Zähne 11 und 21, nachdem die ersten Behandlungen zu einer Abheilung der Fisteln geführt hatten.
Prä-OP vs Post-OP
Ich fiebere jetzt schon der Nachuntersuchung in sechs Monaten entgegen.
Und demnächst werde ich wohl über diese aktuellen Fälle berichten:
Fall I:
Alio loco durchgeführte radiologische Kontrolle nach Avulsion des Zahnes 21 im Sommer 2014 – weiteres Vorgehen: abwartende Haltung da ohne pathologische Befunde
Im Notdienst angefertigtes Röntgenbild während Sommerurlaubs bei auftretenden Beschwerden Regio 21
Klinisches Erscheinungsbild bei Erstvorstellung in unserer Praxis; Zustand nach alio loco durchgeführter 8-wöchiger “Schienung”
Screenshot des angefertigten DVTs
Screenshot des angefertigten DVTs (II)
Hat jemand einen Therapievorschlag für Zahn 21?
Fall II:
Zustand nach alio loco durchgeführter Wurzelkanalbehandlung und nachfolgender Wurzelspitzenresektion an Zahn 21 – Erstvorstellung bei uns wegen persistierender Beschwerden, Therapie-Vorschlag des MKG-Chirurgen: erneute WSR (Einzelzahn Rö durch uns (09/15);OPG durch MKG-Chirurgen postoperativ 03/15)