Therapie zweier invasiver zervikaler Resorptionen

Von Norwald Wacker

Die Patientin stellte sich erstmals im März 2012 in der Praxis vor. Die Ästhetik der Frontzahnfüllung an Zahn 21 stellte Sie nicht zufrieden und der beginnende Schmelzeinbruch an Zahn 11 veranlasste die behandelnde Kollegin die Patientin zu überweisen. Die klinische Untersuchung zeigte keinerlei Lockerungen an den betroffenen Zähnen und parodontaleinwandfreie Befunde. Lediglich labial an 11 und 21 waren moderate Knochenrückgänge messbar.Zahn 21 reagierte auf den Kältetest negativ und Zahn 11 nur noch minimal und sehr verzögert positiv. Das angefertigte Ausgangsröntgenbild zeigte einen endodontischversorgten Zahn 21 und eine große Resorptionslakune an Zahn 11.

Zahn 11 mir deutlich sichtbarer Resorption

Zahn 11 mir deutlich sichtbarer Resorption

klinischer Ausgangsbefund

klinischer Ausgangsbefund

 

 

 

 

 

 

 

Im weiteren Gespräch erklärte die Patientin, dass Sie vor Jahren bei einem Sturz auf die Frontzähne geschlagen ist. Es erfolgte damals keine weitere Behandlung. Die, vor dem Besuch bei uns, erfolgte Vorstellung in einer chirurgischen Praxis endete mit der Diagnose: nicht erhaltungswürdige Zähne 11 und 21. Therapie: Extraktion und Implantation.
Diese Variante war der Patientin zu radikal. Die Patientin wurde von mir darüber aufgeklärt, das bei einem so massiven Befund ein Zahnerhalt über endodontische Behandlungen und Resorptionsdeckungen mindestens fraglich ist. Die Patientin wollte trotz der offensichtlich schlechten Prognose eine Zahnerhaltende Behandlung. In einer ersten Sitzung wurde eine vestibuläre Aufklappung durchgeführt und die Kompositefüllung an Zahn 21 entfernt. Des weiteren habe ich so gut wie möglich alle resorptiv veränderten Gewebeanteile entfernt und beide Defekte unter relativer Trockenlegung mit Komposite gedeckt. Das Anlegen von Kofferdam war vollkommen unmöglich, wie man den Fotos entnehmen kann.

Zustand nach Entfernung der Kompositefüllung

Zustand nach Entfernung der Kompositefüllung

Mit Komposit gedeckte Resorptionsbereiche

Mit Komposit gedeckte Resorptionsbereiche

 

 

 

 

 

 

In einer zweiten Sitzung zwei Wochen später wurde der Zahn 11 endodontisch therapiert und der Zahn 21 ebenfalls revidiert.

Masterpointaufnahme

Masterpointaufnahme

WF Kontrolle

WF Kontrolle

 

 

 

 

 

 

 

 

Die jetzt erfolgte 34 Monatskontrolle lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken und zeigt, dass auch scheinbar hoffnungslose Situationen mit etwas Glück gelöst werden können.

34 Monatskontrolle 2015

34 Monatskontrolle 2015

 

11,21 12 Monatsrecall

11,21 12 Monatsrecall

11,21 34 Monatsrecall

11,21 34 Monatsrecall

Wie würden Sie entscheiden?

von Ostidlald Wucker

Dreidimensionale Röntgenaufnahmen sind für die verschiedensten Indikationen im Bereich der Zahnerhaltung wichtig.
Sie können uns Aufschlüsse zur geplanten Behandlung geben.
In diesem Fall wurde für den Zahn 21 ein DVT angefertigt. Die Fragestellung lautet: Ist ein Zahnerhalt möglich und sinnvoll?
Z.n. Trauma (Fussball kontra 21) vor mehr als 5 Jahren. Der Patient wurde über einen längeren Zeitraum an diesem Zahn endodontisch behandelt. Die nicht nachlassenden Beschwerden führten zu einer Vorstellung in unserer Praxis.
Perkussionsschmerz horizontal und lateral, erhöhte Sondierungstiefen circulär zwischen 9-6mm, Lockerungsgrad I.
Wie würden Sie entscheiden?
Diagnose: invasive cervikale Resorption 21und
( Schreiben Sie in den Kommentaren Ihre Entscheidung. )
3 2 1 0
R1 R2

ICR Recall

von Bonidald Wecker

Diese Woche habe ich ein Recallbild einer Behandlung aus 2008 erhalten.

Ausgangssituation damals war ein Röntgenbild, welches klassisch eine invasive cervikale Resorption Typ 3 nach Heithersay zeigte. Der Patient wollte den Zahn unbedingt erhalten. Das Resorptionsgewebe reichte bis zur Pulpa, so daß nach Entfernung dessen eine Wurzelbehandlung notwendig wurde.

Die klinische Inspektion zeigte neben einer generalisierten P. marginalis und Gingivitis keine kariöse Läsion des Zahnes. Ein Traumageschehen wurde durch den Patienten ausgeschlossen. Die funktionelle Untersuchung ergab eine Überbelastung des Zahnes. Dies könnte in Zusammenhang mit der P.marginalis als auslösender Faktor in Betracht kommen.

Nach 2 Jahren zeigt sich ein stabiler und schmerzfreier Zustand.

 

ICR Recall

ICR Recall

ICR Recall