LED am ProErgo (II)

Vor circa sechs Wochen habe ich von unserer Licht-Umrüstung am Mikroskop berichtet.

Nach diesem Zeitraum fällt unserer erstes Fazit mehr als positiv aus. Ein wenig schwingt sogar der Gedanke mit…:

“Warum haben wir das nicht schon viiiel früher gemacht”…

Wir geniessen die “Stille” durch den wegfallenden Geräuschpegel der Lüftung.

Außerdem stellt sich die Ausleuchtung als subjektiv viiiel besser da. Insbesondere in tieferen Arealen.

Daher meine uneingeschränkte Empfehlung für diese Investion.

Do it!

Noch eine Anmerkung in merkwürdigen Zeiten: Da bereits die bloße Nennung eines Produktes auf einer Homepage als Werbung interpretiert werden kann, benennen wir diesen Blogbeitrag (wie auch jeden bereits geschriebenen sowie alle zukünftigen Beiträge, in denen Produkte benannt werden) als unbezahlte Werbung. Sollten wir (jemals) finanzielle Zuwendungen von Firmen erhalten, die Erwähnung bestimmter Produkte betreffend, werden wir die entsprechenden Blogbeiträge als „bezahlte Werbung“ ausweisen.

Grundsatzfrage – Fall III

Von Christoph Kaaden

Vor einiger Zeit hatte ich Sie hier nach Ihrem möglichen Vorgehen bei Zähnen mit Rissbildung gefragt.

Unser Vorgehen ist recht gleich mit dem von Jörg Schröder beschriebenen.

Etwas zu denken gab mir aber u.a. die nachfolgende Übersichtsarbeit, die solchen Zähnen eine bessere Prognose zuspricht, als ich es erwartet hätte.

(Sehr) kritisch bleiben Zähne mit zusätzlicher (lokal erhöhter) Taschensondierung und Rißverlauf über den kompletten Pulpakammerboden und / oder in ein Kanalsystem hinein…

in dem nachfolgenden Fall lag ein einseitiger Riss bis zum Kammerboden vor, der zu einer Pulpitis (grundsätzlich prognostisch natürlich besser als bei bestehender Nekrose) geführt hatte.

Nach eingehender Beratung mit der Patientin (MKG-Chirurgin) entschieden wir uns für den Versuch der Zahnerhaltung.

Zustand nach also loco begonnener Behandlung
Präoperative intraorale Situation – alio loco
Zustand nach initialer Rißdarstellung – alio loco
Rißdarstellung intrakoronal – Verlauf über distale Wand bis zur Mitte des Pulpakammerbodens

Intraoperativ hielt der Zahn dann noch eine zusätzliche kleine Überraschung parat, die mir im Vorfeld und zunächst auch während der Therapie verborgen geblieben war…

Masterpoint-Aufnahme

Verdacht auf zweite (disto) bukkale Radix

Tiefe Gabelung bukkal

Röntgenkontrolle nach Downpack bei “Mini-Molar”
Post-op Mini-Molar

Post-op vs prä-op

Demnächst stelle ich Ihnen den nächsten klinischen Fall dieser Serie vor…

Schraube vs. Zahn

Von Christoph Kaaden

Anfang der Woche sind wir von einem Zuweiser gebeten worden die Situation seiner 21-jährigen Mitarbeiterin zu beurteilen.

Zu den Hintergründen:

Anfang Februar 2021 war in einer kieferchirurgischen Praxis eine OK/UK-Umstellungsosteotomie vorgenommen worden.

In diesem Zuge wurden auch eine Reihe von IMF-Schrauben zur mandibulo-maxillären Fixation platziert.

Laut der Patientin wurden diese gut zwei Wochen postoperativ (nur) nach Applikation eines Oberflächenanästhetikums entfernt.

Insbesondere in Regio 46 war dies ihrer Angabe nach extremst schmerzhaft.

Gut zehn Tage später bemerkte sie eine Fistelbildung in der betreffenden Region…

während das OPG und die Einzelzahnaufnahme noch Anlass zur Hoffnung gaben…

zeigte das DVT das volle Ausmass der Problematik…

leider hat die Schraube den Zweikampf gegen den Zahn eindeutig gewonnen.

Nun wird eine andere Art “Schraube” die entstehende Lücke versorgen müssen…

Ausgeprägte Aufhellung bei UK-Prämolaren

Von Bonald Decker

 

Nachfolgend ein Fall eines Unterkiefer-Prämolars, bei dem das Ausgangsröntgenbild eine  ausgeprägte Aufhellung bei suboptimaler Vorbehandlung zeigte.

Apikale PA an UK Prämolar.001

Da sich klinisch keinerlei Besonderheiten zeigten entschieden wir uns gemeinsam mit dem Patienten für eine nicht-chirurgische Revision.

Dabei leistete das vormals eingebrachte Wurzelkanalfüllmaterial nur “minimalen Widerstand”.

Apikale PA an UK Prämolar.002

Infizierter Guttapercha-Point im Sinne eines Einzelstift-“Füllung”

Aufgrund der günstigen Anatomie war die Apikalregion sehr gut einsehbar.

Apikale PA an UK Prämolar.003.jpeg

Foramen apicale

Apikale PA an UK Prämolar.004

Masterpoint-Röntgenaufnahme

Im zweiten Termin erfolgte die Wurzelkanalfüllung in gewohnter Manier sowie die adhäsive Befestigung eines Glasfaserstiftes mit Kompositdeckfüllung.

Apikale PA an UK Prämolar.005

Abschluss-Röntgenbild nach WF und Glasfaserstift-Befestigung

 

Bereits sechs Monate später zeigte sich eine beeindruckende Heilungstendenz.

Apikale PA an UK Prämolar.006

Hier nochmals die Situation vor und sechs Monate nach Behandlung…

Apikale PA an UK Prämolar.007

Nach weiteren sechs Monaten ist ein weiteres Recall geplant…

Quiz du jour März 2018

Von Bonald Decker

 

Ich persönlich vergleiche Revisionsbehandlungen gerne mit archäologischen Ausgrabungen, da man im Vorfeld trotz intensiver Voruntersuchung nie zu einhundert Prozent vorhersagen kann, was einen bei der Therapie tatsächlich erwartet. So wie in diesem oder diesem Fall der Vergangenheit…

Bei einer sehr kürzlich durchgeführten Revision war ich allerdings wieder einmal erstaunt, was wir nach initialer Trepanation der Krone vorfanden…

Kurz zur Vorgeschichte:

Die 70-jährige Patientin wurde uns von einem Parodontologen überwiesen. Dieser kümmerte sich seit einiger Zeit um die parodontal geschädigten Zähne. Zahn 26 war aufgrund mulipler Befunde (Furkationsgrad 3, apikale Parodontitis etc.) von ihm bereits als hoffnungslos eingeschätzt worden. Daher sollte unser Ziel sein den strategisch wichtigen 27 trotz ebenfalls ungünstiger Voraussetzungen endodontisch zu “sanieren”…

Quiz du jour März 2018.001

gesagt, getan:

Kurz nach der mühevollen Trepanation der ca. 8 Jahre alten Zirkonversorgung bot sich uns folgendes Bild:

Quiz du jour März 2018.002

Cavit “Unterfülung”

Direkt unter der Restauration fand sich Cavit als “Aufbau- bzw. Verschlussmaterial”. Ein Material was ich bei einer definitiven Restauration für diesen Verwendungszweck noch nie angetroffen hatte…

nun meine Frage an Sie…

Was glauben Sie, warum ausgerechnet dieses Material bei der Vorbehandlung Verwendung fand?

Spekulieren Sie und lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.

Ich bin auf Ihre Vorschläge mittels Kommentarfunktion gespannt…

die “Auflösung” werde ich demnächst bei WURZELSPITZE veröffentlichen…

 

Quiz du jour 11/17

Von Bonald Decker

 

Liebe “Wurzelspitzler”…

Nachfolgend mal wieder ein “Quiz du jour”…

Eine 48-jährige Patientin wurde uns zur Revision des Zahnes 46 überwiesen.

Kurz zur Anamnese:

  • Z.n. Wurzelkanalbehandlung 1997;
  • Z.n. prothetischer Neuversorgung vor 1,5 Jahren.
  • Seit einigen Monaten Aufbissbeschwerden (=moderates,gleichbleibendes Schmerzbild)
  • weitere klinschen Befunde (Taschensondierung etc.) ohne pathologische Befunde.
  • Weitere Röntgenbilder sind nicht vorhanden

Quiz du jour 11:17.001

Wie schätzen Sie die Prognose des Zahnes ein?

Welche Herausforderung sehen Sie bei diesem Zahn?

Wie würde Ihre Therapie aussehen?

Nutzen Sie die Kommentarfunktion…

 

 

Unbild des Tages 12/16

Von Bonald Decker

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Zustand nach zweimaligem Versuch der endodontischen Behandlung an Zahn 36 mit nachfolgender Wurzelspitzenresektion und prothetischer Neuversorgung mittels Keramik-Teilkrone vor ca. 1 Jahr- aktuell neuerliches Beschwerdebild (u.a. Aufbissschmerz)

Quiz du jour 11/16

Von Bonald Decker & Sral heflrchi

 

Zum Wochenende noch ein kurzes Quiz du jour mit der Bitte um eine (Blick)Diagnose…

 

quiz-du-jour-112016-001quiz-du-jour-112016-002quiz-du-jour-112016-003Worum handelt es sich hier? Nutzen Sie die Kommentarfunktion.

 

Unbild des Tages

Von Bonald Decker

 

Der siebenjährige Erstklässler Adi hatte sich Mitte August auf einer Wasserrutsche Zahn 21 totalluxiert. Nach (nahezu) perfekter Erstversorgung im Schwimmbad (Zahn wurde nach weniger als zehn Minuten in eine Zahnrettungsbox transferiert) erfolgte die Replantation und “Schienung” beim Notfallzahnarzt (circa eine Stunde nach Trauma). Gestern stellte sich der junge Patient erstmals bei uns vor:

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Vorgehen bei Revitalisierung – Statement der ESE (I)

Von Bonald Decker

Durch einen Hinweis von Marc I. Semper bin ich kürzlich auf die aktuelle Stellungnahme der europäischen Gesellschaft für Endodontologie (ESE) zur empfohlenen Vorgehensweise bei der Revitalisierung nekrotischer Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum gestossen.

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Laut der Veröffentlichung ist es das Ziel “entsprechend ausgebildeten Zahnärzten ein Behandlungsprotokoll einschließlich detaillierter Einzelheiten des Verfahrens zu liefern”. Die Aussagen basieren dabei auf aktuellen klinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie dem Know-how des Autoren.

Gemäss der aktuellen Empfehlungen haben wir daraufhin gestern bei dem 8-jährigen Johannes folgende erste Schritte durchgeführt:

Revit ESE.002

 

  1. Behandlungstermin:
  • Anlegen der Zugangskavität
  • Entfernung von losem oder nekrotischen Pulpagewebe mit geeigneten Endodontie-Instrumenten
  • Vermeidung mechanischer Bearbeitung der Wurzelkanalwände
  • Spülung mit 1,5-3 % Natriumhypochlorit (20 ml =5 min) bis 2 mm vor vitalem apikalem Gewebe (bevorzugt Spülkanüle mit seitlichem Ausgang)
  • Spülung mit steriler physiologischer Kochsalzlösung zur Minimierung der zytotoxischen Wirkung von Natriumhypochlorit auf vitales Gewebe  (5 ml)
  • Trocknung mit Papierspitzen
  • Spülung mit 17%iger EDTA-Lösung (20 ml)
  • Applikation einer medikamentösen Einlage:
    • Antibiotikamischung (Ciprofloxacin,Metronidazol (und ggf.Minocyclin)
      • Neuere Veröffentlichungen befürworten stattdessen die Anwendung von Calciumhydroxid
  • Temporärer Verschluss der Zugangskavität (in unserem Fall Cavit & Ketac Molar)

 

Der zweite Termin ist in zwei bis vier Wochen geplant. Über unser weiteres Procedere werde ich dann berichten…

Hier schon mal der Link zu dem vollständigen ESE-Artikel hier bzw. hier.