Quiz du jour März 2018

Von Bonald Decker

 

Ich persönlich vergleiche Revisionsbehandlungen gerne mit archäologischen Ausgrabungen, da man im Vorfeld trotz intensiver Voruntersuchung nie zu einhundert Prozent vorhersagen kann, was einen bei der Therapie tatsächlich erwartet. So wie in diesem oder diesem Fall der Vergangenheit…

Bei einer sehr kürzlich durchgeführten Revision war ich allerdings wieder einmal erstaunt, was wir nach initialer Trepanation der Krone vorfanden…

Kurz zur Vorgeschichte:

Die 70-jährige Patientin wurde uns von einem Parodontologen überwiesen. Dieser kümmerte sich seit einiger Zeit um die parodontal geschädigten Zähne. Zahn 26 war aufgrund mulipler Befunde (Furkationsgrad 3, apikale Parodontitis etc.) von ihm bereits als hoffnungslos eingeschätzt worden. Daher sollte unser Ziel sein den strategisch wichtigen 27 trotz ebenfalls ungünstiger Voraussetzungen endodontisch zu “sanieren”…

Quiz du jour März 2018.001

gesagt, getan:

Kurz nach der mühevollen Trepanation der ca. 8 Jahre alten Zirkonversorgung bot sich uns folgendes Bild:

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Cavit “Unterfülung”

Direkt unter der Restauration fand sich Cavit als “Aufbau- bzw. Verschlussmaterial”. Ein Material was ich bei einer definitiven Restauration für diesen Verwendungszweck noch nie angetroffen hatte…

nun meine Frage an Sie…

Was glauben Sie, warum ausgerechnet dieses Material bei der Vorbehandlung Verwendung fand?

Spekulieren Sie und lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.

Ich bin auf Ihre Vorschläge mittels Kommentarfunktion gespannt…

die “Auflösung” werde ich demnächst bei WURZELSPITZE veröffentlichen…

 

Autogene Zahntransplantation

Von Christoph Kaaden

Nachdem ich gestern Abend auf einem gelungenen Vortrag zum Thema “dentales Trauma und Zahntransplantation” war, möchte ich die Möglichkeit nutzen für diese Therapieform weiter zu sensibilisieren.

Auf WURZELSPITZE war in der Vergangenheit hier und hier über eine Prämolaren-Transplantation geschrieben worden. Weiterführende Literatur zu dieser Thematik finden Sie u.a hier in einer interessanten Dissertation.

Prof. Nolte hob ferner die Therapieoption einer Milchzahntransplantation hervor. Hier ein Fallbericht, der das Vorgehen näher erläutert.

 

Mein Fazit des gestrigen Abends lautet:

  • Man kann nie genügend Wissen über die dentale Traumatologie sammeln (hier der link zu der DGZMK-Leitlinie)
  • Zahntransplantationen (egal ob Zähne der ersten oder zweiten Dentition) bei verloren gegangenen bleibenden Zähnen sind eine Therapieoption, die mehr Beachtung finden sollte.

 

Tag des Frontzahnes-Recall -Fall I und weiteres Update

Von Bonald Decker

Ein Jahr ist der Abschluss der Behandlung dieses Falles nun her. Vor ein paar Tagen erfolgte eine Nachkontrolle der Therapie. Klinisch waren keine Besonderheiten augenscheinlich. Auch radiologisch scheint die Behandlung bisher erfolgreich zu sein.

Interessant wird zukünftig zu sehen sein, wie sich der Bereich um die mit einer adhäsiv befestigten Kompositfüllung verschlossene Resorption verhält und entwickelt. Aktuell fällt insbesondere an dieser Stelle ein verbreiteter Parodontalspalt auf, wobei die Taschensondierung (bei ausbleibender Blutung) keinen Anlass zur Sorge gibt

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In einem Jahr ist der nächste Kontrolltermin vorgesehen… ich werde weiter berichten.

 

Ferner möchte ich Ihnen die weitere traurige Entwicklung des zweiten hier gezeigten Falles nicht vorenthalten.

Leider stellt sich die Situation vier Monate nach Avulsion mit initial unterlassener Wurzelkanalbehandlung sehr unerfreulich dar. Acht Wochen nach Behandlungsbeginn zeigte sich bei der gestrigen Nachkontrolle ein rapides Fortschreiten des externen Resorptionsprozesses und es besteht radiologisch ferner der Verdacht einer horizontalen Wurzelfraktur. Intraoral imponierte ein vestibulär gelegenes Fistelmaul.Der Erhalt des Zahnes erscheint mehr als fraglich.

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Daher erfolgt nun eine Abstimmung der beteiligten Fachdisziplinen (Kieferorthopädie, Oralchirurgie etc)  hinsichtlich des weiteren Vorgehens.

Implantat versus Zahn 3.o (I)

Von Bonald Decker

In dem Themenbereich –Implantat versus Zahn– hatte ich in der Vergangenheit (hier, hier, hierhier und hier)  eine Reihe von Fallberichten veröffentlicht.

Heute berichte ich über den ersten Teil eines (möglichen) weiteren Falles.

Zur Vorgeschichte: Der Patient liess sich nach dem Verlust des Zahnes 25 vor einiger Zeit alio loco ein Implantat setzen. Dies machte bereits kurz nach dem Eingriff beträchtliche Probleme und musste daraufhin laut Patient wieder entfernt werden. Nach einer Phase der Wundheilung wurde ein neuerlicher chirurgischer “Anlauf” genommen und ein weiteres Implantat in diese Region eingebracht. Bereits einige Tage danach stellten sich erneut sehr starke Schmerzen in dieser Region ein (u.a. Aufbissbeschwerden an Zahn 24). Als ursächlich hierfür wurde nicht das Implantat bzw. die Implantation angesehen. Vielmehr wurde ein endodontisches Problem an dem ersten Prämolaren diagnostiziert und dieser daraufhin behandelt.

Obgleich sich das Beschwerdebild zwar insgesamt verbesserte, der Patient aber weiterhin nicht schmerzfrei war erfolgte die Zuweisung an uns. Nachfolgend sehen Sie das von uns erstellte Ausgangsröntgenbild:

Zahn vs Implantat 3.0.001

Klinisch zeigte Zahn 24 eine deutliche Aufbiss- und Perkussionsempfindlichkeit. Alle anderen Befunde in dieser Seitenzahnregion waren unauffällig.

Da es schien als würde es Verbesserungsmöglichkeiten der bisher erfolgten endodontischen Behandlung geben vereinbarten wir zwei Sitzungen mit dem Patienten. Im ersten Termin gelang es das Wurzelkanalfüllmaterial sowie das Instrumentenfragment zu entfernen und die Kanalsysteme chemo-mechanisch zu reinigen. Nach medikamentöser Einlage mit Kalziumhydroxid verschlossenen wir die Zugangskavität mit Cavit und Glasionomerzement.

Vor einigen Tagen sollte dann eigentlich die neuerliche Wurzelkanalfüllung erfolgen. Diese wurde aufgrund folgender klinischer Situation verschoben:

Der Patient wurde gebeten sich sehr zeitnah an seinen Hauszahnarzt zu wenden um zu klären, ob nur ein stark gelockerter Gingivaformer inklusive entzündeter Weichgewebe für die erkennbare Pusentleerung bei vestibulärer Schwellung verantwortlich ist oder ob ggf. eine mangelnde Osseointeration des Implantats hierfür in Frage kommt …

ich werde weiter berichten…

 

 

Externe Wurzelresorptionen (III)

Von Bonald Decker

Heute ein weiteres Update zu dem hier und hier vorgestellten Fall.

Die stark resorbierten/ankylosierten Zähne 11 und 21 wurden vom Kieferchirurgen in Vollnarkose entfernt. Anschliessend erfolgte die Transplantation der Zähne 35 und 45 in die entstandenen Lücken.

Hier die klinische Situation sechs Tage nach dem Eingriff.

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Klinische Situation 6 Tage post-operativ. Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der behandelnden Kieferorthopädin überlassen

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Okklusalansicht sechs Tage nach der Transplantation

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Alio loco angefertigtes OPG nach autogener Transplantation 45 an Position 11 und 35 an Position 21 

 

Ich halte Sie in diesem Fall sicher weiter auf dem Laufenden…

Der Transparentmacher

Von Christoph Kaaden

In der endodontischen “Szene” ist der Name – Dr. Holm Reuver – seit Langem ein Begriff. Insbesondere verbindet man mit seinem Namen die von ihm in den letzten Jahren perfektionierte Technik der “Transparentmachung von Zähnen

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Vor sehr Kurzem hat dieser “Daniel Düsentrieb” der Zahnheilkunde beschlossen sein Wissen und seine Erkenntnisse der “breiten Masse” zuteilwerden zu lassen. Mittels einer eigenen Homepage:

Transparentmacher.de

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Die Seite richtet sich primär “an Zahnärzte, die auf Endodontie spezialisiert sind oder ein besonderes Interesse an diesem Fachgebiet haben. Hier können hochwertige Bilder durchsichtiger Zahnpräparate für die Praxis erworben werden.”

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Der zwei Teil der Seite stellt mit “CLEARINGSERVICE ein ganz neuen und besonderen Dienst zur Verfügung. Es ist eine weltweit einmalige Einrichtung zur Untersuchung von Zähnen mit Hilfe der Clearing-Technik. Sie eignet sich besonders zur Untersuchung wurzelbehandelter Zähne. Von Ihnen eingeschickte Zähne werden in transparente Präparate überführt und anschließend mit einer hochwertigen Fotodokumentation ausgewertet.”

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Ich bin mir sehr sicher, dass diese Seite und seine Inhalte ein voller Erfolg werden.

Machen Sie sich selber einen Eindruck!

Es lohnt sich!

Vertrauensbildende Maßnahmen in der Endodontologie (I)

Von Christoph Kaaden

Es gibt (diverse) Maßnahmen die man als Zahnmediziner vor, während und nach einer (endodontischen) Behandlung ergreifen kann, dass sich Patienten maximal “wohl und gut betreut fühlen” und somit Vertrauen in die Behandlung (inkl. behandelnden Zahnarzt/Zahnärztin) fassen.

Befragt man Patienten dazu, was Ihnen bei der Wahl des Zahnarztes “ihres Vertrauens” besonders wichtig ist, so spielen die Themen schmerzfreie/arme Behandlung und Injektion  eine zentrale Rolle. Dies wurde u.a. in der Veröffentlichung von Jennifer de St. Georges 2004 eindrucksvoll belegt.

10 Gründe wonach Patienten ihren Zahnarzt auswählen - nach J. de St. Georges (2004)

10 Gründe wonach Patienten ihren Zahnarzt auswählen – nach J. de St. Georges (2004)

Auf Nachfrage bei Patienten, welche “Spritze” beim Zahnarzt als besonders unangenehm empfunden wird nimmt die palatinale Anästhesie einen “Spitzenplatz” in der Schmerzhaftigkeit ein.

Macht es also “Sinn” daher auf diese Anästhesie bei der Behandlung eines mehrwurzligen Oberkieferzahnes (insbesondere eines Molaren) zu verzichten?

Laut Maladem SF (Handbook of Local Anesthesia, 2013) “reicht” bei ca. 30% aller behandelten Patienten eine alleinige vestibuläre Infiltration nicht aus, um auch palatinal eine profunde Anästhesie während der (endodontischen) Therapie zu erzielen. Aus diesem Grund erfolgt bei uns bei mehrwurzligen Zähnen (quasi immer) eine bukkale und palatinale Injektion.

Oberkiefer-Molar vor endodontischer Behandlung bei irr. Pulpitis

Oberkiefer-Molar vor endodontischer Behandlung bei irr. Pulpitis

Um diese jedoch so angenehm wie möglich zu gestallten bediene ich mich eines kleines Tricks. Vor der eigentlichen palatinalen Injektion nutze ich die Rückseite des Spiegelgriffes oder der Sonde, um an der gewünschten (späteren) Einstichstelle eine Druckanästhesie zu erzielen. Die in der Regel nach ca. 15-30s kurzfristig ischämisch werdende Gingiva ist ein guter Indikator für den gewünschten “Effekt”.

reversible Druckanästhesie palatinal vor Lokalanästhesie-Injektion

reversible Druckanästhesie palatinal vor Lokalanästhesie-Injektion

Nun kann unter Aufrechterhaltung des Griffdruckes die _langsame_ Injektion erfolgen, ohne, dass der Patient die sonst geäusserten Missempfindungen bzw. Schmerzen verspürt.

Palatinale Injektion bei vorhandener reversibler Druckanästhesie durch Spiegelgriffdruck

Palatinale Injektion mittels Citoject bei vorhandener reversibler Druckanästhesie durch Spiegelgriffdruck

Sollten Sie diesen “Trick” bisher nicht anwenden, so hätte dieser in meinen Augen einmal eine Chance verdient.

Ich bin mir sicher, Ihre Patienten werden es Ihnen danken…

Wie wär´s mit dem Stanglwirt ?

von Donald Becker
Kitz-1Wir brauchen eine neue Unterkunft.
Hals über Kopf waren wir angereist. Hatten, der ungewissen Lage wegen, solange dies möglich war, Tag für Tag unseren Hotelaufenthalt verlängert.
Nun müssen wir uns eine neue Bleibe suchen.

„Wie wärs mit dem Stanglwirt ?“, sagt die Dame neben mir, die – man kennt sich mittlerweile – ebenfalls allmorgentlich vor der Tür der Intensivstation des österreichischen Krankenhauses darauf wartet, Zugang zu bekommen. „Das ist ein schönes Hotel. Ich war schon dort.“ Und fügt bekräftigend hinzu: „Da sind auch viele Prominente.“

Der Stanglwirt in Kitzbühel.
Gehört hatte ich davon schon des öfteren. Und war daher beim ersten Vorbeifahren auf dem Weg nach St. Johann in Tirol erstaunt darüber, daß Kitzbühel noch  15 – 20 Kilometer entfernt gelegen ist. Der angesichts des Renomees des Hauses vermutlich nicht ganz so durchschnittliche Herbergsgast wird wahrscheinlich den Weg zur Streif nicht zu Fuß zurücklegen wollen.
Aber diese kleine geographische Ungenauigkeit lasse ich durchgehen.
Mehr stört mich, wer alles als prominenter Gast in besagtem Hause in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gestellt wird.

Prominent, das habe ich aus der Anatomievorlesung noch in Erinnerung, bedeutet „herausragend, hervorragend“.

Und prompt kommt mir ein Yellowpress- Druckerzeugnis von Anfang des Jahres in den Sinn, welches ausführlich berichtete, daß „unzählige Prominente“ ein gemütliches Jahresend- Zusammensein bei besagtem Stanglwirt feierten.

Eine Person ist mir konkret in Erinnerung geblieben.
Nennen wir sie Frau E. und von Berufs wegen war sie – ihr Noch – Ehemann ist nicht mehr professionell sportlich aktiv – Spielerfrau.

Frau E. stammt aus einer Zeit, in der die Lebensabschnittsgefährtinnen von Fußballbundesliga- Spielern noch nicht den Anspruch hatten, Model und Schmuckdesignerinnen in Personalunion zu sein. Sondern sich darin genügten, als das schöne weibliche Wesen an der Seite des Sportidols in Erscheinung zu treten.

Das sei ihr gestattet, drängt aber die Frage auf, was denn nun an ihr als Projektionsfläche des  längst verblichenen  Ehegattenruhmes so herausragend ist, das Hochglanz- Printmagazine und „Vor 20 Uhr Gossip TV“- Formate mit ihr als Inhalt gefüllt werden.

Kitz-1-2Herausragend hingegen ist das Tun der Frauen und Männer hinter der Tür, vor der ich seit einer Woche sitze, während mein Vater wenige Meter von mir entfernt mit dem Tode ringt. Zustand post OP wegen akutem Abdomen, zunächst unauffälliger Verlauf, 3 Tage später nach paralytischem Ileus Aspirationspneumonie, Sepsis, Herzinfarkt, Reanimation, Niereninsuffizienz mit Dialyse. 14 Perfussoren hängen an. Adrenalin in zunächst hochdramatischen Dosen.

Was niemand nach einer Woche permanent an der Schwelle des Todes auch nur hoffen durfte.
Er überlebt.

Dank der gut eingespielten, unprätenziösen, ruhigen Arbeit der Ärzte und Pfleger.
Die nicht nur ein Leben gerettet, sondern darüber hinaus ein Stück weit das angekratzte Bild der Krankenhausmedizin – Sparwut und Entfremdung haben in den letzten Jahren ihre Spuren prägend hinterlassen- ein wenig korrigiert, es vertrauensbildend wiederaufgebaut haben.
Denn die  Institution Krankenhaus hat sich  in den vergangenen Jahrzehnten nicht zum Vorteil entwickelt. Damit ist nicht der per se de facto vorhandene Fortschritt in der Medizin ist gemeint, sondern die Begleitumstände und Rahmenbedingungen.

Vielleicht ist das alles ja in Österreich deutlich besser als in Deutschland.
Ich habe keine Ahnung.
Aber ich vermute, das dem nicht so ist, denn auch im “Heile Welt Idyll” – Heimatland von Mozartkugeln und Schlagobers vermisse ich die Wertung, die Würdigung des Geleisteten in der Öffentlichkeit. Da bislang Frauke Ludowig nicht lobend im Fernsehen berichtete,  in der GALA noch kein Beitrag über die heilenden Hände der Intensivpflegerinnen und Pfleger von St. Johann platziert wurde  und ich auch keine Dienstwagen- Armada an Luxusssportwagen in der Tiefgarage des Krankenhauses entdecken konnte, gehe ich, bis das Gegenteil bewiesen wurde, davon aus, das in Österreich weder Ansehen noch Bezahlung positiv von den Rahmenbedingungen in Deutschland abweichen.

Und damit kommen wir zum springenden Punkt.
Wir leben heutzutage in einem Zeitalter, in einer Gesellschaft, die ihre wahren Stützen, ihre real exisitierenden, aber zugegebenen lobbylos und daher still und unbeachtet agierenden Helden ignoriert.
Und sich daher nicht wundern muss, wenn diese irgendwann ausgebrannt die Segel streichen, der dringend benötigte Nachwuchs nachvollziehbar immer schwerer zu finden ist.

Ich möchte also „unzählige“ Kranken- und Altenpfleger sehen, die die Seiten jener „Seht her wie toll“- Hochglanzpostillen füllen, Feuerwehrleute und Polizisten. Polizisten, die gegenwärtig in München so wenig verdienen, dass sie sich das wohlgemerkt ganz normale Leben in dieser Stadt nicht mehr leisten können, während Sie die Sicherheit der in der Maximilianstraße geparkten  Luxuskarossen gewährleisten und damit den reibungslosen Transit ihrer im Überfluß lebenden Besitzer nach Kitzbühel sicherstellen.

Kitz-1-5Ich habe das Gefühl, das ich das nicht mehr erleben werde.
Mein Vater, im Juni 76 Jahre alt geworden, sicherlich nicht.

Aber er ist wieder zu Hause.
Und mäht vielleicht sogar demnächst wieder den Rasen hinter seinem Haus, was familienintern als ultimatives Zeichen dafür gewertet werden könnte, dass er noch einmal dem Tod nicht nur von der Schippe gerutscht, sondern mit beiden Beinen kraftvoll und weit heruntergesprungen ist.

Dafür möchte ich den Frauen und Männern der Intensivstation des Krankenhauses St. Johann in Tirol meinen tiefen Dank aussprechen.

Und sie bitten, nicht nachzulassen in ihrem tagtäglichen Bemühen, Leben zu retten.
Sie leisten Herausragendes.

Und damit etwas unendlich Wertvolleres als viele der Pseudo- Medien- Lichtgestalten, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen und sich im potemkinschen Glanz des renommierten Nachbarortes sonnen.

Nicht diese sind die wahren Prominenten, SIE sind es.

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