von Donald Becker
Zweimal Zahn 36.
Zweimal deutliche apikale Aufhellungen.
Zweimal für meine Verhältnisse weit überdurchschnittliche Überpressungen von Calciumhydroxid.
Ich habe kein Problem damit, wenn sich, insbesondere bei größeren und ausgeprägten apikalen Läsionen eine Überpressung von Calciumhydroxid ergibt. Aber in den beiden Fällen, die ich heute und nächste Woche vorstellen möchte, hätte es nicht ganz so viel sein müssen, hätte ich es vorbestimmen können.
Fall 1 habe ich im Jahr 2013 hier und hier zur Diskussion und Abstimmung gestellt.
Ob über den weiteren Verlauf der Behandlung berichtet wurde, weiss ich nicht mehr. Ich habe gesucht, aber nichts im Archiv gefunden diesbezüglich. Das muss aber nichts heißen, bei 2000 Beiträgen kann auch mal etwas übersehen werden.
Nachfolgend daher (eventuell als Wiederholung) der Verlauf der Behandlung und die Ergebnisse der Nachkontrollen.
Hier zunächst einige Folien zum Behandlungsverlauf:
Als medikamentöse Einlage wurde in diesem Fall Calciumhydroxid (Metapex, Meta Biomed) verwendet. Es wird mit einer Kunststoffkanüle appliziert. An der mesialen Wurzel kam es in diesem Fall zu einer deutlichen Überpressung. Metapex weist gegenüber dem früher von mir verwendeten “Ultracal XS” Calicumhydroxid- Präparat der Firma Ultradent eine deutlich pastösere Konsistenz auf. In bestimmten Konstellationen kann es wie in diesem Fall zu einem höheren Maß an Überpressungen kommen im Vergleich zu Ultracal XS.
Aber auch bei größeren Überpressungen wie im vorliegenden Fall kommt es fast immer zu einer raschen und vollständigen Resorption des Calciumhydroxides, die naturgemäß mit einer gewünschten knöchernen Konsolidierung einhergeht.
Zur Verdeutlichung der schnellen Resorption des Calciumhydroxids habe ich die nachfolgenden Röntgenbildern nach dem Aufnahmedatum sortiert. Bemerkenswert sind vor allem die rasche Resorption innerhalb von weniger als 3 Monaten zwischen Bild 2 und 3, aber auch die Veränderung innerhalb einer Woche zwischen Bild 3 und 4.
- 16.03.2012
- 20.03.2012
- 12.06.2012
- 19.06.2012
- 13.12.2012
- 12.12.2013
- 09.12.2015
Fall 2 folgt dann nächste Woche.
tolles Ergebnis!
Bei mir kommt es durch die Applikation von Metapex / Vitapex auch regelmäßig zu Überpressungen. Ich führe dies allerdings nicht nur auf die pastösere Konsistenz des Materials zurück, sondern auf das Verklemmen der relativ breiten Kunststoffkanüle im Kanal.
Wird bei Ihnen das Material auch bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen angewendet?
Es beinhaltet ja einen nicht unerheblichen Anteil Iod.
Bisher war dies für mich ein Ausschlusskriterium, ebenso eine enge Lagebeziehung der Wurzel zum N. Alv. inf., da ein Überpressen nicht zu 100% vermieden werden kann.