In diesem Fall wurde durch eine Stiftinsertion bereits sehr viel Wurzeldentin distal geopfert.Deshalb haben wir uns hier für eine intrakanläre Strahlung mit AlO entschieden. Voraussetzung dafür ist allerdings ein verschlossener Wurzelkanal. Die Gefahr eines Emphysems und/oder des Transports von Strahlungspartikeln mit Debris und Smearlayer nach periapikal muß ausgeschlossen sein. Deshalb kann in so einem Fall erst nach der Wurzelfüllung die Vorbereitung der Oberfläche erfolgen
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Beautifil
Auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau im Bereich des Materials für den präendodontischen Aufbau, meinen wir gerade wieder ein kleines Stück weiter gekommen zu sein.
Seit ca. 5 Monaten testen wir von Shofu das Beautifil Flow Plus in der Farbe BW (Bleaching White). Es handelt sich hierbei um ein relativ standfestes (F00) und zähfließendes (F03) Flow. Es ist für die Füllungsklassen I-V zugelassen!
In der Anwendung haben wir kaum Bläschen im Material festgestellt. Die Röntgenopazität ist gegeben und das Material ist deutlich vom Dentin (siehe Röntgenbild – Abschlußkontrolle) zu unterscheiden. Im Röntgenbild ist ebenso der Unterschied zu Rebilea Weiss von Voco ( postendodontischer Aufbau ) zu erkennen. Farblich ist das Weiß etwas transparenter als das Grandio Flow XO von Voco oder Tetric flow belach XL von Vivadent.
Die Handhabbarkeit ist auf Grund der Standfestigkeit hervorragend.
Hier noch die Beschreibung vom Hersteller:
Injizierbares Füllungskomposit für den Front- und Seitenzahnbereich
Beautifil Flow Plus verbindet die Applikationseigenschaften eines Flows mit der Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Ästhetik von stopfbaren Hybrid-Kompositen. Es ist für jede Indikation freigegeben – einschließlich okklusal belasteter Flächen und approximaler Ränder. Mit verbesserten Handling-Eigenschaften, die eine injizierbare Applikation erlauben, war die Restauration von Seitenzähnen nie einfacher. Zudem reduzieren die Fähigkeit zur Freisetzung und Aufnahme von Fluorid sowie die Widerstandsfähigkeit gegen bakterielle Besiedlung das Auftreten von Sekundärkaries.
Beautifil Flow Plus steht in einer injektionsfähigen, aber absolut standfesten Variante „F00“ und einer moderat fließfähigen Variante „F03“ zur Verfügung. Beide können in den bekannten Flow-Indikationen, aber auch für die Füllungstherapie im Front- und Seitenzahnbereich, einschließlich okklusionstragender Klasse-I- und -II-Restaurationen, eingesetzt werden. Dank eines um 360º drehbaren „finger-grips“ und einer auswechselbaren feinen Kanüle können die Flow-Plus-Komposite unkompliziert direkt aus den Spritzen appliziert werden.
Ein breites Farbangebot und unterschiedliche Opazitätsstufen für ästhetische Restaurationen in der Ein- als auch Mehrfachfarbtechnik stehen zur Verfügung.
Vorteile
Restauration von Kavitäten der Klassen I bis V
Hohe Dehngrenze und Biegefestigkeit
Anwendung der „Cone Technique“ möglich
Chamäleon-Eigenschaften mit natürlicher Ästhetik
Nachhaltige Fluoridfreigabe und -aufnahme
Außergewöhnliche Röntgenopazität
Anwendungsbereiche
F00 ZERO Flow – absolut standfest
Zum Formen der okklusalen Anatomie, Randleisten und komplizierter Oberflächendetails; für Restaurationen aller Kavitätenklassen
F03 Low Flow – moderat fließfähig
Zur Restauration von Fissuren und gingivanahen Defekten; Auftrag als Baseliner
Turbinenschlauch aus dem Zubehörhandel
von Christian Danzl
In der Zahnarztpraxis fällt übers Jahr doch immer etliches an Reparaturen an. Einiges geht nie kaputt, anderes sehr oft. Es gibt einige essentielle Sachen, die sind gut und preisgünstig ersetzt werden können, und bei einigen tut es immer richtig weh.
So auch beim Turbinenschlauch. Diese ca. 600,- für einen Turbinenschlauch tun mir immer sehr weh, da es meistens nur eine Kleinigkeit ist, die den Schlauch unbrauchbar macht. Beim KaVo-Schlauch war es bei mir öfters nur die Aussenhülle, die gerissen ist. Man kann die Hülle kürzen und neu montieren, aber halt auch nicht beliebig oft, irgendwann muss ein neuer her, weil das Depot die Reparatur verweigert.
Aber auch so einen Schlauch gibt es über das bekannte Online-Vergleichsportal von dental-direkt-shop.
Für weniger als die Hälfte.
Der wurde kurzerhand bestellt.
Etwas kürzer als das Original. Schade eigentlich, denn zu lange war mir der Schlauch noch nie und die Kosten für 10-15 cm mehr Schlauch plus Innenleben kann so dramatisch nicht sein.
Der Rest schaut sehr ähnlich aus, das Teil, das an der Turbine sitzt, ist farblos, und nicht schwarz eloxiert und an den Steckern ist etwas mehr Metall verbaut, als beim Original.
Funktioniert, bis jetzt – also ca. ein viertel Jahr – problemlos.
Wie lange, weiss ich nicht. Die fehlenden 5 cm haben sich bis jetzt nicht negativ bemerkbar gemacht.
Herstellungsort?
Keine genaueren Angaben, was auf das Reich der Mitte schliessen lässt…

Zubehör

Zubehörhandel

KaVo

KaVo

Original KaVo
DAC universal – Teil 4
von Christian Danzl
Hier, hier und hier habe ich schon über den DAC berichtet.
Er läuft ohne Zwischenfälle. Heutzutage für ein neues Dentalprodukt leider eine Seltenheit.
Er verbraucht seine Materialien und schont die Übertragungsinstrumente.
Bis letzte Woche.
Erster “Zwischenfall”.
Es betraf nicht den DAC eigentlich nicht direkt.
Es war die Öldose, die Probleme machte.
Sie liess sich nicht mehr abschrauben.
Unglücklich.
Vom Dosenkörper (Alu) des Nitram-Öl hat sich das Kunststoff-Gewinde gelöst.
Nicht ganz, nur soweit, dass die Verpressung/Verklebung gelöst hatte und sich der Dosenkörper im Gewindeteil drehen liess.
Somit war ein Abschrauben der Dose nicht mehr möglich.
Leider ist das Gerät auch so konstruiert, dass man das Gewinde der Öldose nicht rankommt.
Mit etwas Fummelei konnte man die die Aludose vom Gewinde ganz lösen, so dass zumindest das verbliebene Gewinde von oben (eher weniger als mehr) zugänglich war.
Dann liess sich des Plastikgewinde mit einem, zum Schraubenzieher umfunktionierten, Gipsanmischspatel abschrauben und eine neue Dose einsetzen.
Wir fragten uns natürlich: Anwenderfehler?
Und kamen zum Entschluss: Nein. Konstruktionsfehler.
- Gewinde und Dose sollten so miteinander verbunden sein, dass man das, was man zusammenschraubt auch wieder auseinanderschrauben kann – egal wie wenig Fingerspitzengefühl der Anwender hat. Also Kontruktions-/Herstellungsfehler der Öldose.
- Kein schneller Zugriff aus das Gewinde der Dosenaufnahme in DAC. Über eine Klappe auf der rechten Seite des Gerätes hätte man bessere Kontrolle und Zugriff auf das Gewinde der Öldosenaufnahme.
Ich hoffe es bleibt ein Einzelfall, nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen DAC-Benutzern.
Wenn nicht, noch ein paar Bilder, wie man das schwarze Gewindeteil entfernen kann.
- Dose mit Gewinde zum Einschrauben
- “Werkzeug” 2 cm, um an die unteren Nocken zu kommen, wenn sich das Teil nicht über die oberen Aussparungen abdrehen lässt
- knapp 3 cm um andie oberen Nocken zu kommen
- “Werkzeug” zum Abdrehen, 3 cm
- Bl
- Abdeckung entfernen, um besseren Zugriff zu haben
- geriffelter Rand hatte nicht genug Halt
- Dose ohne Gewindekopf
Kleine Helfer – Teil 9
von Christian Danzl
Da bei mir in der Praxis nicht nur Endo gemacht wird, sondern auch ganz normale Wald- und Wiesen-Zahnheilkunde, gibt es auch immer wieder abnehmbaren Zahnersatz. Dieser muss auch regelmässig der sich ändernden Kiefersituation angepasst, sprich, unterfüttert werden. In fast allen Fällen wird es bei mir im indirekten Verfahren mit einem dünnfliessenden C-Silikonabdruck (Xantopren, blau oder grün) gemacht.
Vorher muss natürlich der Haftvermittler auf die zu unterfütternde Prothese aufgetragen werden.
Dieser kommt in einem Schraubfläschchen mit Pinsel im Deckel. Geht hervorragend. Aus hygienischen Gründen leider nur einmal pro Flasche :-(
Also wird der Haftvermittler aus dem Fläschchen in ein Dappenglas oder direkt auf die Prothese geschüttet. Und dann mit einem Einmalpinsel verteilt.
Nachteile:
- schwierig dosierbar
- der letze Tropfen läuft auf das Gewinde der Schraubflasche und verklebt dieses immer mehr
Nach etwas Recherche bin ich auf Einmalpipetten gestossen und Einmalpinsel aus dem Kosmetikbereich, der eigentlich für Lipgloss gedacht ist.
Mit der Pipette kann genau entnommen und appliziert werden ohne Sauerei und ohne Verkleben des Schraubdeckels.
Der Lipglosspinsel ist – wenn auch noch nicht optimal – zumindest doch gut genug geeignet, um den Haftvermittler gut zu verteilen, ohne sich selber zu sehr voll zu saugen.
Pinsel und Pipette können – mit etwas Lieferzeit – durchaus günstig aus Fernost (über Amazon oder ebay) bezogen werden.
Wawibox – ein Jahr später
von Hans – Willi Herrmann
Es war ganz anders geplant.
Ursprünglich hatte ich vor, über die Implementation und die nachfolgende Integration des “Wawibox” – Materialwirtschaft- und Materialverwaltungssystem gewissermaßen vom Start weg begleitend zu berichten.
Schnell war mir jedoch klar, dass ich damit diesem Start Up nicht gerecht werden, ihm gegebenenfalls einen Bärendienst erweisen würde. Zu umfassend sind die Änderungen im Arbeitsalltag, als dass man davon ausgehen könnte, dass dieser Wechsel reibungslos verliefe.
Wem aber dann den schwarzen Peter zuweisen, wenn es eben nicht so funktioniert, wie es idealerweise sein sollte.
Nur die Zeit würde letztendlich Klarheit bringen. Daher habe ich abgewartet.
Letztendlich ist es dann ein Jahr geworden bis nun heute ein weiterer Erafhrungsbericht, ein Resümee erscheint.
Meine Eindrücke in all der Zeit ?
Die Erfahrungen sind (von Kleinigkeiten abgesehen) uneingeschränkt positiv, zumindest was die Wawibox per se angeht. In der Praxis selbst gibt es allerdings auch ein paar frustrane Momente, die jedoch nicht dem Programm zuzuschreiben sind, aber dazu später.
Was gefällt mir an der Wawibox ? Nachfolgend – rein exemplarisch und bei weitem nicht vollständig – ein paar Punkte, die ich besonders schätzen gelernt habe:
1: Transparenz – sowohl die Materialpreise als auch den Materialbestand betreffend – Beides ein Riesenunterschied gegenüber der bisherigen “analogen” Lösung.
damit einhergehend –
2: Kostenersparnis
Ich habe mir im letzten Jahr die Mühe gemacht, zumindest stichprobenartig bzw. bei größeren Einzelpreisen, die Preise meines Depots mit den günstigsten Preisen der Wawibox zu vergleichen. Das Ergebnis – horrende Abweichungen nach oben, meist zwischen 25 – 30 Prozent. Besonders ärgerlich. Bei Artikeln, die keine Lagerware sind, sondern durch Knopfdruck direkt vom Hersteller oder Importeur geordert werden. 36 Euro mehr für ein paar Silikonkissen ? 85 Euro netto für eine streichholzgroße Packung, die in einen DIN- Briefumschlag passt ? Materialwert vermutlich 8 Cent ? Sorry, da wird selbst eine scheinbar unendlich tiefe Freundschaft auf eine (zu) harte Zerreißprobe gestellt. Bei einer eher zurückhaltend angesetzten Kostenersparnis von 20 Prozent gegenüber dem Hausdepot konnten demnach im vergangenen Jahr 4800 Euro an Ausgaben gespart werden.
Vor ein paar Tagen dann zum ersten Mal der Besuch eines Aussendienstmitarbeiters eines großen Katalog- Versenders. Neben unserem Dentaldepot seit 23 Jahren unsere einzige und mit großem Abstand meistgenutzte Bestellquelle, nicht endodontisches Praxismaterial betreffend. Ihm war natürlich nicht verborgen geblieben, dass die in all den Jahren stetig sprudelnde Einnahmequelle schlagartig versiegt war. 5 – 10 Prozent hatte er ermittelt als Preisdifferenz, eine Rechnung, die ich als intentionell konservativ zurückhaltend bewerten würde, was aber immerhin noch immer 2400 Euro Differenz darstellt. Aber vor allem konnte er mir keinen Grund nennen, warum ich trotz der bestehenden Preisdifferenz wieder im Katalog bestellen sollte.
Denn selbst bei gleichen Konditionen des jeweils günstigsten Online- Versenders, etwas, was vereinzelt und natürlich nur hinter vorgehaltener Hand von Kollegen als ultimatives Entgegenkommen der Dentaldepots kolportiert wird, bliebe der Workflow- Vorteil der Wawibox-Lösung.
Beispiel gefällig – Die Wawibox weist daraufhin, falls ein Artikel dem Vorratslager entnommen wird, der nicht das niedrigste Ablaufdatum aufweist. Sie kennen das – gebräuchliche Artikel werden immer wieder nachbestellt, bei der periodisch durchgeführten Inventur zeigt sich allerdings dass bei mehreren dieser Artikel das Ablaufdatum längst überschritten ist, weil das Regal immer wieder von vorne aufgefüllt und auch wieder entleert wurde. Kan Ban hin, QM her, was in der Theorie nie vorkommen sollte, weil beim Einräumen die ältesten Bestände nach vorne rotiert werden, passiert in der Praxis immer mal wieder.
Auch mit der Wawibox im Übrigen, aber jetzt wird der Fehler wenigstens sofort bemerkt, falls dies geschehen sollte. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt !
3: Auch notwendige Nachbestellungen werden automatisch avisiert, der berühmt berüchtigte Satz: “Wir haben kein XYZ mehr” ist im vergangenen Jahr exakt einmal gefallen. Das ist zwar immer noch einmal zu viel, aber doch deutlich deutlich weniger als in den Jahren zuvor.
4: Der Bestellvorgang gestaltet sich schnell und intuitiv und – wieder ein vom Mitbewerber – Establishment gestreutes Gerücht widerlegt – bis auf ganz wenige sprichwörtliche Ausnahmen erfolgt die Lieferung rasch bis teilweise rasant schnell. Konkret ist spätestens am übernächsten Tag die Ware in der Praxis, teilweise sogar um 16 Uhr bestellt, um 10 Uhr nächster Tag ausgeliefert. Bei manchen Artikeln ist die Anbieterzahl eher noch übersichtlich. Hier merkt man der Wawibox an, dass es sich als Start Up gegenüber den schon um einiges länger im Markt befindlichen Mitbewerbern erst noch etablieren muss. Eine Email an den Wawibox- Support brachte im Übrigen in vielen Fällen kurzfristig Hilfe, das Engagement in der Sache ist also auf jeden Fall da.
Was offensichtlich noch nicht so klappt ist das stringente Ausbuchen der Artikel. Überhaupt – es vergeht kein Bestellvorgang, bei dem nicht Materialien als “bestellwürdig”aufgelistet werden, die sich dann beim Blick in den Wawibox – Bestand als noch ausreichend vorhanden herausstellen. Zumeist ergibt ein erneuter Gang zum Vorratsschrank, dass einfach nicht genau genug geschaut wurde.
5: Der Wawibox sei Dank können solche Vorkommnisse als Fehlsichtung entlarvt werden. In den “Vor Wawibox” – Zeiten gab es keinerlei Möglichkeit, solche Unzulänglichkeiten zu bemerken, geschweige denn Abhilfe zu leisten. Es wurde also zuviel bestellt. Und der Restbestand im Schrank vergessen. Siehe oben…
Allerdings sind andererseits immer wieder Materialien als noch vorhanden gelistet, die bereits im Anbruch sind. Weil – darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen – das Ausbuchen der Waren aus Zeitgründen oder Bequemlichkeit unterlassen wurde.
Das ist
6: ein unhaltbarer Zustand, der durch die Wawibox immerhin zeitnah ans Tageslicht kommt. Und birgt so die Chance, dass die damit verbundene Ansprache im Rahmen der zweiwöchentlichen Teamsitzungen irgendwann Früchte tragen wird und diese Fehlbestandsärgernisse zunehmend weniger werden. Noch ist es allerdings nicht der Fall, vermutlich weil man Jahrzehnte lang liebgewonnene Habits nun mal nicht so leicht aufgibt.
Ein Fazit
Die Wawibox hat sich bewährt – Ich persönlich kann jedem ein solches Warenwirtschaftssystem empfehlen. Es lohnt sich in finanzieller Hinsicht ebenso wie im Sinne einer QM- Verbesserung und der damit einhergehenden Arbeitserleichterung.
Die Wawibox ist im Übrigen nicht das einzige System im Markt.
Nach Veröffentlichung eines ersten Berichtes ist man von Seiten der AERA- Bestellplattform an mich herangetreten und hat angeboten, dass ich deren eigenes System in Ruhe auszuprobieren könne. Bisher ergab sich noch keine Gelegenheit hierzu. Ich möchte daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine absolute Kaufempfehlung pro oder contra eines dieser Systeme abgeben.
Fest steht jedoch, wir werden auf gar keinen Fall wieder zur herkömmlichen Vorgehensweise, an der wir immerhin über 20 Jahre festhielten, zurückkehren.
Und ich kann jedem nur raten, es uns gleichzutun.
Shimstockfolie
von Christian Danzl
Heute mal wieder etwas zum Basteln, nachdem wir ja nach Ostern noch in Übung sind ;-)
Eines vorweg, die Anleitung stammt nicht von mir, sondern von einer befreundeten Kollegin. Bei ihr in der Praxis herrscht ein großer Verbrauch an Shimstockfolie.
Sie braucht sie in ca. 3 x 15 mm großen Streifen, schon in eine Arterienklemme eingeklemmt.
Herstellung der Streifen:
Grundprodukt ist eine silber/goldfarbene Rettungsdecke. Dicke 12 µm. Diese ist tw. für unter einen Euro zu erstehen.
Um gleichmässig breite Streifen zu erhalten, wird sie durch den Aktenvernichter gejagt. Dieser macht keinen ganz sauberen Schnitt, sondern die Kanten sind etwas gekräuselt, was dem Streifen etwas Stabilität und somit bessere Handhabung verleiht.
Da der Aktenvernichter die Folie normalerweise einzieht, zerknüllt und nicht schneidet, wird die Folie zwischen zwei Blätter Papier eigelegt in den Papierschlitz eigebracht. Wenn das Schneidwerk anläuft, die 3 Blätter leicht auf Spannung halten. Und mit ein wenig Übung hat man die gewünschte Shimstockfolie. Danach nur noch auf gewünschte Länge bringen.
Ob mit diesem Vorgehen soviel Geld gespart wird, dass es am Ende des Jahres bemerkbar ist, sei dahingestellt, jedenfalls sind die so geschnittenen Folienstreifen gut handhab- und durch die Helferinnen konfektionierbar.
Fröhliches Basteln.
Calciumhydroxid- Überpressung (2)
von Donald Becker
Letzte Woche habe ich an dieser Stelle von einer ausgeprägten Calciumhydroxidüberpressung an der mesialen Wurzel von Zahn 36 berichtet. Hier nun – wie sich die Bilder doch gleichen – ein weiterer Zahn 36, ebenfalls mit massiver Überpressung von Calciumhydroxid (Metapex, Meta Biomed). Und auch hier war die Überpressung nicht beabsichtigt.
Die zum Zeitpunkt der Erstvorstellung 41 jährige Patientin suchte unsere Praxis auf Grund einer starken Schmerzproblematik in Regio 36 auf Überweisung durch die Hauszahnärztin auf.
Die endodontische Behandlung gestaltete sich als unproblematisch, die Calciumhydroxidüberpressung war nicht gewollt. Typ 2:1 Konfiguration in der mesialen Wurzel. Lateraler Kanal im Bereich der Kanalvereinigung. Zum Zeitpunkt der WF am 25. Mai 2012 zeigte sich schon eine beginnende Knochenregenation, die mit einer Resorption des Calciumhydroxids einherging. Die Verlaufskontrollen nach 6, 20, 46 Monaten zeigten eine erfreuliche vollständige knöcherne Konsolidierung.
- 13. Januar 2012
- 31. Januar 2012
- 25. Mai 2012
- 14. Dezember 2012
- 21. Februar 2014
- 11. März 2016
Und weil so gut ins Thema past, gleich noch 3 weitere Fälle von heute hinterher:
Fall 2
Zahn 46.
Keine Überpressung, aber auch Calciumhydroxid (Metapex, Meta Biomed) als medikamentöse Einlage. Heutige Röntgenkontrolle nach annähernd 4 Jahren, vollständige knöcherne Konsolidierung des apikalen und interradikulären Knochendestruktionsprozesses.
- 12. Juni 2012
- 26. Juni 2012
- 18. September 2013
- 21. März 2016
Fall 3
Zahn 46.
Zustand nach WF durch Hauszahnarzt. Apikale Aufhellungen an den Zähnen 46, 47, sowie an Zahn 25. Überweisung durch einen unserer regelmäßigen Überweiser, einem Oralchirurgen, zu dem der Hauszahnarzt die Patientin geschickt hatte. Die 49 jährige Patientin hatte auf Grund parodontaler Probleme in der Vergangenheit schon eine Reihe von Zähnen verloren, besagter Zahn 25 sichert noch die weitspannige festsitzende Oberkieferversorgung. Nach endodontischer Behandlung des Zahnes 25 wenden wir uns den Zähnen 46 und 47 zu. Calciumhydroxideinlage (Metapex, Meta Biomed) an Zahn 46 für 9 Wochen.
Erste Röntgenverlaufskontrolle heute 6 Monate post WF 46.
- 23. Juli 2015
- 12. Oktober 2015
- 21. März 2016
Fall 4
Zahn 46.
47 jährige Patientin. Zustand nach WK/WF durch Hauszahnärztin im Mai/Juni 2015 und Metallkeramikrone 46. Seitdem immer wiederkehrende Beschwerden in Regio 46. Calciumhydroxideinlage (Metapex, Meta Biomed) für 16 Wochen. die Kontrollaufnahme zeigt eine vollständige Resorption des Calciumhydroxid bei beginnender knöcherner Konsolidierung sowohl an der mesialen als auch an der distalen Wurzel. Wurzelkanalfüllung mittels plastifizierter Guttapercha und Kerr Pulp Canal Sealer XWT. Überpressung von Wurzelfüllmaterial im Bereich der mesialen Wurzel.
- 06. November 2015
- 17. November 2015
- 21. März 2016
- 21. März 2016
Calciumhydroxid – Überpressung (1)
von Donald Becker
Zweimal Zahn 36.
Zweimal deutliche apikale Aufhellungen.
Zweimal für meine Verhältnisse weit überdurchschnittliche Überpressungen von Calciumhydroxid.
Ich habe kein Problem damit, wenn sich, insbesondere bei größeren und ausgeprägten apikalen Läsionen eine Überpressung von Calciumhydroxid ergibt. Aber in den beiden Fällen, die ich heute und nächste Woche vorstellen möchte, hätte es nicht ganz so viel sein müssen, hätte ich es vorbestimmen können.
Fall 1 habe ich im Jahr 2013 hier und hier zur Diskussion und Abstimmung gestellt.
Ob über den weiteren Verlauf der Behandlung berichtet wurde, weiss ich nicht mehr. Ich habe gesucht, aber nichts im Archiv gefunden diesbezüglich. Das muss aber nichts heißen, bei 2000 Beiträgen kann auch mal etwas übersehen werden.
Nachfolgend daher (eventuell als Wiederholung) der Verlauf der Behandlung und die Ergebnisse der Nachkontrollen.
Hier zunächst einige Folien zum Behandlungsverlauf:
Als medikamentöse Einlage wurde in diesem Fall Calciumhydroxid (Metapex, Meta Biomed) verwendet. Es wird mit einer Kunststoffkanüle appliziert. An der mesialen Wurzel kam es in diesem Fall zu einer deutlichen Überpressung. Metapex weist gegenüber dem früher von mir verwendeten “Ultracal XS” Calicumhydroxid- Präparat der Firma Ultradent eine deutlich pastösere Konsistenz auf. In bestimmten Konstellationen kann es wie in diesem Fall zu einem höheren Maß an Überpressungen kommen im Vergleich zu Ultracal XS.
Aber auch bei größeren Überpressungen wie im vorliegenden Fall kommt es fast immer zu einer raschen und vollständigen Resorption des Calciumhydroxides, die naturgemäß mit einer gewünschten knöchernen Konsolidierung einhergeht.
Zur Verdeutlichung der schnellen Resorption des Calciumhydroxids habe ich die nachfolgenden Röntgenbildern nach dem Aufnahmedatum sortiert. Bemerkenswert sind vor allem die rasche Resorption innerhalb von weniger als 3 Monaten zwischen Bild 2 und 3, aber auch die Veränderung innerhalb einer Woche zwischen Bild 3 und 4.
- 16.03.2012
- 20.03.2012
- 12.06.2012
- 19.06.2012
- 13.12.2012
- 12.12.2013
- 09.12.2015
Fall 2 folgt dann nächste Woche.
Finieren der Präparation
von Christian Danzl
Nachdem ich hier und hier schon über Brownies zum Finieren von Kronen- und Teilkronen Präparationen berichtet habe, jetzt mal wieder ein Update.
Nach Shofou und Komet Brownies bin ich nun bei Arkansas-Steinchen (Komet) für die Turbine gelandet (FG).
Die Form lässt sich immer noch mit den grünen Siliziumcarbid Zurichtstein einstellen. Die Form hält deutlich länger, es gibt mehr taktile Rückmeldung, die Oberfläche ist noch glatter und vor allem gleichmässiger – das war zumindest die Aussage vom Zahntechniker. Ich umrunde die Präp. so lange ohne Druck, bis keine Unebenheiten mehr zu spüren sind.
Die Brownies nehme ich nach wie vor her, besonders was Übergänge und das Brechen von Kanten angeht, im Kronenrand sind sie aber durch die Arkansas-Steinchen verdrängt worden.
Auf den Fotos hinten links die originale Form, die beiden anderen bereits zurecht getrimmt und beide schon mehrmals in Gebrauch.
Drehzahl bei mir 40 – 150 trpm.