RET und MTA-Apexifikation bei Luis

Heute stelle ich Ihnen den mittlerweile 10-jährigen Luis vor.

Der Junge war im Herbst 2022 mit seinem Scooter gestürzt. Dabei erlitten die Zähne 12 und 11 unkomplizierte Kronenfrakturen. Ferner bestand ein erhöhter Lockerungsgrad. Die Erstversorgung erfolgte beim Hauszahnarzt.

In der weiteren Folge kam es zu einer Grauverfärbung der betroffenen Zähne. Radiologisch imponierten entzündlich bedingte externe Wurzelresorptionen.

Aufgrund des unterschiedlich weit fortgeschrittenen Wurzelwachstums entschieden wir uns für eine reparative endodontische Therapie (12) bzw. eine MTA-Apexifikation (11). Dies erfolgte in insgesamt drei Terminen.

Kürzlich stelle sich Luis zur Sechsmonatskontrolle bei uns vor.

Es sieht aus, als tragen die Therapien Früchte…

die weiteren Kontrollen müssen zeigen, ob die Resorptionen tatsächlich zum Stillstand gekommen sind…

Thermafil-Revision Zahn 36

Heute möchte ich die Thermafil-Revision eines Zahnes 36 vorstellen.

Rein radiologisch sah die Wurzelkanalfüllung des Zahnes eigentlich “gut” aus.

Trotzdem imponierte insbesondere distal eine nicht unerheblich apikale Aufhellung.

Bei der eingeleiteten Revision zeigte sich recht schnell einer der Gründe dafür, warum hier ein Misserfolg vorlag.

Wie in 90+ Prozent aller von uns revidierten Thermafil-Füllungen war damals auf den Einsatz eines Sealers verzichtet worden.

Dieses “Phänomen” erkläre ich mir damit, dass auf diese Weise ein entsprechender “Puff” bei der Wurzelkanalfüllung vermieden werden soll.

Unser praktisches Vorgehen in solchen Revisionsfällen ist zumeist wie folgt:

Mittels einer RECIPROC 25 schaffe ich mir lateral des Kunstoffträgers ein wenig Platz, um dann eine (oder ggf. zwei) Hedströminstrumente “eindrehen” zu können. Mittels Arterienklemme erfolgt dann eine Luxation. Dieses Vorgehen wiederhole ich so lange, bis der Träger in toto entfernt ist. Ein Zerspanen des Trägers sollte unter allen Umständen vermieden werden.

Die weitere Revision gestaltete sich dann unproblematisch.

Der resorptionsbedingt offene Apex distal wurde orthograd mit MTA verschlossen. Die weitere Wurzelkanalfüllung erfolgte mit Guttapercha und BC Sealer high flow.

Sechs Monate später tragen unsere Bemühungen schon deutliche Früchte…

Zahn 26 – Recall nach 2 Jahren und jetzt URLAUB :-)

So!

Gerade ist er “raus”…

unser letzter Patient vor dem Sommerurlaub.

Ein ausgesprochen netter 22-jähriger Münchner Polizist.

Erstmalig haben wir ihn im März 2021 gesehen. Sein alio loco behandelter Zahn 26 machte ihm Beschwerden.

Das alio loco angefertigte Röntgenbild lässt vermuten, warum…

;-)

Prä-OP

Die Revision in zwei Termin verlief ohne grosse Besonderheiten.

Post-OP

Ende Dezember 2021 stellte er sich dann zum ersten Recall wieder vor…

6 Monate post-op

und eben heute, als letzter Patient des Sommers…

2 Jahre post-op

jetzt kann der Urlaub kommen…

Prä-OP vs 2 Jahre post-op

SO macht Recall Spaß

und jetzt grillen wir zur Feier des Tages gleich auf unserer Praxisterrasse

:-)))

Obliteraton Zahn 13 (II)

Heute also noch der Abschluss dieser Behandlung:

Die Patientin gab an, dass sie nach dem letzten Termin sehr schnell schmerzfrei geworden war…

die Wurzelkanalfüllung erfolgte mit Guttapercha und BC Sealer high flow; der apikale Aufbereitungsdurchmesser beträgt 40.06.

Merke: Häufig stellt sich die Situation klinisch deutlich “besser” da, als es vorab radiologisch den Anschein hat…

:-)

“Sargnagel“ Karla – Reparative endodontische Behandlung – 2-Jahres-Recall

Erinnern Sie sich noch an den Fall der jungen Karla?

Anfang der Woche war das Mädchen erneut zum Recall bei uns…

es scheint, als würden sich die Dinge weiter in die richtige Richtung entwickeln…

in einem Jahr werde ich weiter berichten…

Fragment 46 – Rekordhalter UK Molar (II)

Heute möchte ich noch den Abschluss dieses Falles nachreichen.

Im zweiten Termin benötigten wir circa 60 Minuten und konnten abschliessend das Langzeitprovisorium wieder eingliedern…

Ich bin guter Dinge, dass die apikale Parodontitis nun ausheilen kann…

:-)

Apikale Aufhellung Zahn 11 – Josua (I)

Anfang der Woche stellte sich der 14-jährige Josua in Begleitung seines Vaters erstmals bei uns vor.

Der Junge hatte die Woche davor eine Schwellung mit anschliessender Fistelbildung Regio 11/12 entwickelt.

Das in der Vorwoche im Notdienst angefertigte Röntgenbild stellte die Situation wie folgt dar:

Eine weitere Therapie wurde nicht eingeleitet.

Anschliessend wurde der junge Patient bei seinem Hauszahnarzt vorstellig.

Hier wurde mit einer endodontischen Therapie begonnen.

Nachdem es nicht gelang, dass Kanalsystem zu erschliessen und die Prognose aufgrund dieser Tatsache in Kombination mit der ausgeprägten Osteolyse als sehr schlecht angesehen wurde erfolgte die Überweisung zum Oralchirurgen zur Entfernung des Zahnes…

Zustand nach Trepanationsversuch alio loco – Röntgenaufnahme durch Hauszahnarzt

über Umwege gelangten Patient und Vater schliesslich zu uns…

so stellte sich die Situation radiologisch bei uns dar…

Zustand nach Trepanationsversuch Zahn 11 alio loco; Verdacht auch mögliche Perforation, Verdacht auf mögliche Beteiligung des Zahnes 12

Klinisch imponierte eine Fistel Regio 11/12; Der Sensibilitätstest an Zahn 12 war positiv; weitere pathologische Befunde lagen nicht vor.

Anamnestisch ergab sich keine bekannte Historie eines vormaligen Frontzahntraumas.

Allerdings gab Josua an, sich bereits im Januar 2022 mit moderaten Beschwerden in dieser Region bei seinem Zahnarzt vorgestellt zu haben.

Nachfolgend das damals angefertigte Röntgenbild (das wir auf Nachfrage im Nachgang erhielten)…

welche Gedanken gehen Ihnen bei der Betrachtung der Bilder durch den Kopf?

Welche Therapie empfehlen Sie Josua und seinem Vater?

Doppelte Überraschung

An uns überwiesene Patienten können und/oder wollen zum Teil nicht einsehen und/oder verstehen, warum sie in der Regel nicht direkt zu einer Behandlung kommen können, sondern vorab eine Untersuchung und Einschätzung durch uns notwendig ist…

Anfang dieser Woche hatten wir mal wieder ein gutes Beispiel dafür, warum man niemals von diesem Vorgehen abweichen sollte…

kurz zur Vorgeschichte…

der am Telefon vorab sehr fordernde 39-jährige Patient (Rechtsanwalt in einer sehr grossen Unternehmens/Steuerberatungsfirma) (“ich will direkt zur Behandlung kommen; warum eine Voruntersuchung?, mein Arzt hat doch schon…, Dr. Kaaden muss doch “nur noch”…) stellte sich nach einer alio loco begonnenen endodontischen Therapie an Zahn 47 bei uns vor.

Laut seiner Aussage war es dem Hauszahnarzt nicht gelungen, die vorderen Wurzelkanäle zu bearbeiten (“Mein Zahnarzt kommt da nicht rein”).

Dieser empfahl daher eine Vorstellung beim Endodontologen.

Die Empfehlung für unsere Praxis kam allerdings von einer Bekannten des Patienten, die selber Zahnärztin ist.

Schon bei der Betrachtung des Ausgangs-OPGs hegte ich gewisse Zweifel an der Erhaltungswürdigkeit dieses Zahnes…

OPG alio loco

ein Einzelzahnröntgenbild existierte nicht.

Klinisch imponierte der Zahn insbesondere durch ein recht liebloses Fermit oder Clip (?)-Provisorium.

Seit der Erstbehandlung war der Patient schmerzfrei.

Unsere daraufhin angefertigte Röntgenaufnahme zeigte folgendes Bild:

Diagnose-Röntgenbild nach alio loco begonnener Therapie mit Verdacht auf Instrumentenfragmente

Neben dem hohen Destruktionsgrad und der fraglichen Restaurierbarkeit wies ich den Patienten auf den tatsächlichen Grund der “Probleme im vorderen Zahnabschnitt” durch den Behandler hin.

Da der Patient weiterhin einen “Zahnerhalt mit allen Mitteln” wünschte fertigten wir ein DVT der Regio 47 an.

Bei der Betrachtung imponierte die zweite “Überraschung” dieses Zahnes sehr schnell.

Auch dem Patienten leuchtete spätestens nun ein, dass an zahnerhaltende Maßnahmen nicht mehr zu denken war…

Gut, dass wir für den Patienten nicht, wie von ihm gewünscht und (fast) gefordert direkt einen 90-120 Minuten-Termin eingeräumt hatten…