Trauma nach Radunfall mit Déjà-vu (I)

Von Christoph Kaaden

 

Am Montag dieser Woche stellte sich ein 31-jähriger Mann bei uns vor, der am vorherigen Freitag einen Radunfall hatte (durch Autofahrer beim Abbiegen übersehen)…

Neben einer offenen Fraktur der rechten Zeigefingers mit Teilverlust der Fingerkuppe erlitt er ferner ein dentales Trauma in der oberen Front. Hierbei wurde laut Patient Zahn 21 stark nach palatinal disloziert. Ferner brach ein Teil der Zahnkrone des rechten Schneidezahns ab…

Die Erstversorgung mit Repositionierung von 21, “direkter” Überkappung von 11 und Schienung erfolgte in einem kieferchirurgischen Notdienst. Eine Röntgendiagnostik erfolgte nicht.

Nachfolgend sehen sie die Eindrücke und Befunde der klinisch-radiologischen Untersuchung …

dabei hatte ich ein gewisses Déjà-vu und  musste zwangsläufig an diese Situation denken…

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ich werde weiter berichten…

 

11 Gedanken zu „Trauma nach Radunfall mit Déjà-vu (I)

    • Sagen wir mal so:
      Wenn das schief geht, wird der Aufwand für ein hohes ästhetisches Outcome mittels GBR und Impla enorm. Es wäre dann zu überlegen, ob nicht die Sofortimplantation und eine lediglich simultane horizontale GBR + Tissue Craft einfacher und reproduzierbarer ist.
      Was erwartest du – apikal externe Ersatresorbtion und koronal Ankylose?
      Aussagekräftige Studien wird es wohl dazu keine geben oder?
      Auf jeden Fall extrem gut aufklären und einen exzellenten Implantologen in der Rückhand ;)

    • Hier kann man durch die hohe Evidenz ja sagen!
      Die palatinale Wand scheint vollständig erhalten zu sein, was in Bezug auf das zu erwartende vertikale Knochenniveau äußerst positiv zu bewerten ist.
      Ich würde eine mikrochirurgische Flapless-Variante bevorzugen und in die vestibuläre Gap autologen Knochen augmentieren. Die Schonung des Periosts und Verzicht einer vertikalen Inzision und Bildung eines Mukoperiostlappens zeigen die reproduzierbarsten Ergebnisse. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Information zur Knochenneubildung vor allem aus dem Periost kommt. Eine offene Einheilung, ein individueller Gingivaformer/Abutment und zusätzliches Craft garantiert die Weichgewebskontur.
      Dieses Vorgehen kann mittlerweile als Standard angesehen werden. Bei Interesse könnte ich auch Studien nachliefern.
      Ich würde hier aufgrund der guten Datenlage und dem minimalinvasiven Vorgehen immer ein implantologisches Verfahren bevorzugen. Auch weil mir die Komplikationsrate und ggf. die aufwendigerer Folgetherapie bei endodontischer Therapie Kopfschmerzen bereitet. Ausgenommen natürliche Patienten unter 21-25 Jahren zur Vermeidung der Infraposition des Implantates.

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