Adventskalender 2012 (10) – Schlumbohm Endopilot/Copilot

von Christian Danzl

Endo Pilot mit CoPilot

Endo Pilot mit CoPilot

Für mich ist der Schlumbohm Endopilot mit dem Copilot und dem zugehörigem Wägelchen DAS Endo-Cart.
Aufbereitung, simultane Längenmessung, Ultraschall, Warmabfüllsystem und kabelloser Fussanlasser, das alles “steckdosenunabhängig” dank Akkupack.
Besonders gefällt mir, dass regelmässige Updates vom Hersteller gebracht werden.
Im jüngsten Update wurde auf dem Touchscree eine “Home”-Taste etabliert um schnell in Hauptmenü wechseln zu können, die Feilenbibliothek wurde erweitert, der 2-kanalige Fussanlasser wurde in der Funktion erweitert. Neben Start/Stop und Festlegung der Aufbereitungslänge bei der ELM mit dem rechten Pedal und Umschalten zwischen Aufbereitung und und Ultraschallbetrieb mit dem linken Pedal, kann jetzt auch durch einen kurzen Links-Klick die nächste gespeicherte Feile angewählt werden. Das Ultraschall-Handstück wird jetzt mit mehr Leistung angefahren. Zusätzlich ist noch – anlog zur Feilenbibliothek – eine US-Spitzen-Bibliothek angelegt. Dort kann man die aufgeschraubte US-Spitze direkt anwählen, Minimal- und Maximalwerte sind hinterlegt, sodass man sich nicht groß an den Leistungsbereich der Spitze hinarbeiten muss.
Die neuen Geräte werden ausgeliefert mit einem US-Handstück von Satelec.

Was demnächst kommen wird ist eine

  • Peristaltik-Pumpe für Spülflüssigkeiten und eine
  • Weiche für den Endopilot, wenn er ohne Copilot betrieben wird. Mit der Weiche wird umgangen, dass man beim Wechsel von der Aufbereitung zum Downpack umstecken muss.

Von mir gibt´s 4 Wurzelspitzen.

Bildschirmfoto 2012-12-02 um 11.41.11

Saving hopeless teeth XV – Teil II

von Bodald Necker

Der Aufbau hat gehalten, der Patient hatte keine Schmerzen.

Gut.

In der zweiten Sitzung re-entry.
Das Anlegen von Kofferdam war diesmal leicht möglich. Die Klammer wurde mit Flow-Komposit gesichert.
Cavit wurde mit Diamant und US entfernt.

Die Revision erfolgte rein maschinell mit einer VDW Flex Master 15/06 bis Apex unter kontinuierlicher ELM mit dem Schlumbohm-Endo Pilot. Anschiessend kamen eine VDW Mtwo 25/06 und 40/06 reziprok zum Einsatz, ebenfalls unter kontinuierlicher Längenkontrolle.

Die Desinfektion erfolgte mit US-aktivierter Spülung nach bewährtem Protokoll:

CHX 15%, EDTA 17%, Alkohol 96%, NaOCl 5% zum Abschluss nochmal Alkohol 96%.

Masterpoint-Aufnahme mit GP-Spitzen 40/06.

Nach der Aufbereitung und Desinfektion erfolgte eine medikamentöse Einlage mit Calciumhydroxid für eine Woche. Verschluss mit Cavit. Ohne Watte oder Schaumstoffpellet.

In der Zwischenzeit weder Schmerzen oder noch andere Beschwerden.

In der dritten Sitzung wurde Cavit und Calciumhydroxid wieder entfernt und anschliessend nochmals desinfiziert.
Die WF erfolgte warm vertikal (Endo-Pilot).

Die GP wurde an den Orifizien reduziert. Die Reinigung der Kavität erfolgt mittels Microbrush und Alkohol, anschliessend werden die Wände und der Kavitätenboden nochmals mit einem Rosenbohrer revidiert, zum Schluss mit Phosphorsäure beschickt und mit einem Microbrush “geputzt”.

Bonding, Polymersation.
Die Kanaleingänge mit weissem Flow-Koposit verschlossen (Baseliner, Venus Flow, Heraeus Kulzer).

Auskleiden der Kavität mit Flow.

Auffüllen mit Kompost (GC Gradia), Abschlussaufnahme.

Prognose:

Ich würde sagen, eher “durchwachsen”.

Was spricht gegen eine gute Prognose?

  • ein Kanal mb2 wurde nicht gefunden, sondern nur ein dünner Ausläufer des mb nach zentral. Dieser konnte nicht adäquat gereinigt und desinfiziert werden, ohne die Wurzel noch mehr zu schwächen
  • Die Klebestellen des Aufbaus sind nicht optimal, da keine absolute Trockenheit hergestellt werden konnte
  • die mb-Wurzel ist parodontal stark eingeschänkt

Wie geht es weiter?

Langzeitprovisorium aus Kunststoff, 3D-gefräst vom Labor.
Kontrollaufnahme nach 3 Monaten, sollte die Aufhellung kleiner werden, kann über eine endgültige Versorgung nachgedacht werden.

IDS-Rückblick 4 – Schlumbohm

von Christian Danzl

Schon auf der DG-Endo-JT in Berlin angekündigt, hat jetzt Schlumbohm zum Endo-Pilot auf der IDS den Co-Pilot vorgestellt. Eine gelungene Erweiterung.

Der Co-Pilot beinhaltet

  • einen Akku-Pack, um von der Steckdose – zumindest während der Behandlung unabhängig zu sein (ein Kabel weniger!!!)
  • ein Ultraschall-Handstück, lieferbar mit Satelec- oder EMS-Gewinde
  • die von mir ersehnte blaue “Steckdose” mehr, um von der Aufbereitung zum Downpack nicht mehr umstecken zu müssen
  • einen 2-Kanaligen Funk-Fussanlasser (nochmal zwei Kabel weniger!!!)

Mit diesen Zusätzen und auf dem lieferbaren Wägelchen ist es schon fast ein komplettes Endo-Cart. Vervollständigt wir es dann noch in naher Zukunft mit einer ansetzbaren Peristaltik-Pumpe, um mit dem US auch verschiedenene Spüllösungen zum Einsatz bringen zu können.

Desweitern:

  • Es gibt ein Nachrüstmodul, um jeden Endo-Pilot – ohne Co-Pilot – mit Funkfussanlasser (1 Kanal, da kein US zu steuern ist) zu betreiben (auch hier ein Kabel weniger!!!)
  • Ein Update-Service ist geplant, um die Daten für neue Feilen einzupflegen. An einem Steckplatz wird der neue Kartenleser angeschlossen, dort wird dann die Datenkarte eingelesen.
  • Ein Universal-Montage-System, mit dem der Endo-Co-Pilot in verschiedenen Behandlungzimmern schnell und sicher montiert und demontiert werden kann – wenn man denn keinen Wagen will. Besfestigung über das Stativ-Gewinde hinten am Pilot


two file endo

von Bodald Necker

In den Wurzelspitze-Praxen wird – wie in vielen anderen Praxen auch – nach Möglichkeiten gesucht, die Endo besser, sicherer, einfacher, schneller und auch preiswerter zu machen. Ziele, die nicht mit jeder Neuerung funktionieren. Leider.

Ein großer Schritt in diese Richtung war die, von Ghassan Yared vorgestellte, Reziprok-Technik. Mit den, von VDW und Maillefer vorgestellten Reziprok-Systemen “Reciproc” und “Wave One”, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung gemacht worden.

Momentan wird von mir eine neue Kombination getestet:

Eine rein maschinelle Aufbereitung, die sich auf zwei Feilen beschränkt.

  1. Nach Darstellung der Kanaleingänge wird der Kanal bis zum Apex erschlossen mit einer FKG Scout-RaCe 10/02. Durch die spezielle Geometrie der Race-Feile und die hohe Drehzahl katheterisiert diese Feile die Kanäle – nach meinem subjektiven Empfinden – noch geschmeidiger als die Maillefer PathFile.
  2. Wenn der Kanal bis zu Apex mit der 10/02 RaCe gängig gemacht ist, wird mit einer Easy RaCe 25/06 (sehr flexibel und schneidfreudig) in Reziprok-Technik erweitert.
  3. Als Antrieb fungiert der Endo Pilot von Schlumbohm, er bietet Längenmessung während der Aufbereitung mit programmierbarem Endpunkt sowie freie Einstellung der Parameter im Reziprok-Modus.
    Momentan von mir genutzte Reziprokeinstellung (rein empirisch) für die Easy-RaCe 25/06 im Endo-Pilot:
    L 16, S 80, P 18, R 24 (Linksdrehung, Drehgeschwindigkeit, Pause, Rechtsdrehung).
    Torque auf mindestens 2,0 Ncm, da sonst der Motor nicht rückwärts dreht.

Mit zwei verwendeten Feilen, die nach der Behandlung verworfen werden, halten sich bei diesem System die Ausgaben im Rahmen.

Klar, diese “Zweifeilenendo” ist nicht in jedem Zahn optimal, es ist auch keine High-End-Aufbereitung und auch nicht für jeden Zahn ausreichend. Aber mit welchem System, welches weniger als 10 Feilen braucht, ist das schon so?

In der Vielzahl der Fälle funktioniert dieses System gut. Es ist schneller und billiger durch den Einsatz von nur zwei Feilen und der ELM während der Erschliessung und Aufbereitung. Und durch das, mit der Reziproktechik einhergehende, geringere Frakturrisiko, ist dieses System einfacher und sicherer.

Eine gewisse Einarbeitungszeit wird trotzdem notwendig sein.
Auch die Parameter für die Reziprokeinstellung sind sicher noch nicht.

Selbstverständlich können auch andere Feilen für diese two file endo verwendet werden. Ich komme momentan mit dieser Kombination am besten zurecht.

Anbei die Bilder eines 26, der mit diesem System aufbereitet wurde.

Die Masterpointaufnahme dient zur Verifizierung der ELM, WF mit üblichem System.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

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Neues von der Fachdental München am 16.10.2010

von Christian Danzl

Letzten Samstag war die Bayerische Fachdental. In München, wie jedes Jahr.

Was gibt es Neues zu berichten?

Hier eine nicht-repräsentative Auswahl:

Schlumbohm

Der Endo-Pilot von Schlumbohm hat mir immer schon gefallen. Aufbereitung, simultane Längenmessung und Warmabfülltechnik (Downpack und Backfill) in einem kompakten Gerät ist eine äusserst interessante Sache. Es reduziert die Geräte, die rumstehen, gewaltig und es gibt auch nur einen Fussanlasser.

Interessant ist auch die Möglichkeit verschiedene Endo-Boxen zu verwalten, der Endo-Pilot misst für jede ihm einprogrammierte Feile, die aufgetretene Belastung und rät bei Überschreitung der programmierten Lebenszeit zum Feilenwechsel (Feilenalarm).

Die Bedienung und Programmierung des Endo-Pilot erfolgt einfach und angenehm über Touch-Screen.

Zur DG-Endo JT in Berlin wird Herr Schlumbohm noch den Co-Pilot vorstellen. Dieser soll ein Akku-Pack beinhalten um von der Steckdose unabhängig zu werden und noch zusätzlich ein US-Gerät.

Leica Microsystems

Das neue Leica-Mikroskop M320 F12b hab ich mir angesehen. Die Verarbeitung ist teilweise (Arm), wie von Oscar von Stetten hier schon beschrieben (momentan) sehr durchschnittlich, allerdings seien es – wie mir bei KaVo und Henry Schein versichert wurde, Protptypen. Die “richtigen” Exemplare sollen auf dem gewohnt hohen Standard sein.

  • Die Optik hat mir ganz gut gefallen, auch bei hohen Vergrößerungen
  • Das LED Licht ist nicht viel dunkler als die Xenon-Lichtquelle des Zeiss-Pico (zumindest im Vergleichsaufbau auf den Henry Schein-Stand), allerdings hatte das Xenon für mich im direkten Vergleich eine angenehmere Farbtemperatur
  • Die Feinfokussierung fand ich im Gegensatz zu OvS sehr gut, weil sie mit einem Finger funktioniert.
  • Die integrierte Video/Foto-Lösung in Kombination mit dem LED-Licht (kein Lichtleiter) gibt es keine störenden Kabel. Foto und Video (Mpeg 4) werden auf einer leicht zugänglichen SD-Karte gespeichert. Über eine Eye-Fi-Karte dürften die Daten auch ohne Umstecken schnell auf dem Rechner zur Weiterverarbeitung sein.

VDW

hat das Mtwo Feilensortiment um 4 Feilen erweitert. Neu sind 30/.06, 45/.04, 50/.04 und 60/.04.

Der “Gold” Endo-Motor ist jetzt auch für Reziprok-Technik geeignet.

Über die hier gezeigte Reziproc-Feile hat man sich ausgeschwiegen. Das allerdings sehr ausgiebig.

Schade.