Von Christoph Kaaden
Es gibt (diverse) Maßnahmen die man als Zahnmediziner vor, während und nach einer (endodontischen) Behandlung ergreifen kann, dass sich Patienten maximal „wohl und gut betreut fühlen“ und somit Vertrauen in die Behandlung (inkl. behandelnden Zahnarzt/Zahnärztin) fassen.
Befragt man Patienten dazu, was Ihnen bei der Wahl des Zahnarztes „ihres Vertrauens“ besonders wichtig ist, so spielen die Themen schmerzfreie/arme Behandlung und Injektion eine zentrale Rolle. Dies wurde u.a. in der Veröffentlichung von Jennifer de St. Georges 2004 eindrucksvoll belegt.
Auf Nachfrage bei Patienten, welche „Spritze“ beim Zahnarzt als besonders unangenehm empfunden wird nimmt die palatinale Anästhesie einen „Spitzenplatz“ in der Schmerzhaftigkeit ein.
Macht es also „Sinn“ daher auf diese Anästhesie bei der Behandlung eines mehrwurzligen Oberkieferzahnes (insbesondere eines Molaren) zu verzichten?
Laut Maladem SF (Handbook of Local Anesthesia, 2013) „reicht“ bei ca. 30% aller behandelten Patienten eine alleinige vestibuläre Infiltration nicht aus, um auch palatinal eine profunde Anästhesie während der (endodontischen) Therapie zu erzielen. Aus diesem Grund erfolgt bei uns bei mehrwurzligen Zähnen (quasi immer) eine bukkale und palatinale Injektion.
Um diese jedoch so angenehm wie möglich zu gestallten bediene ich mich eines kleines Tricks. Vor der eigentlichen palatinalen Injektion nutze ich die Rückseite des Spiegelgriffes oder der Sonde, um an der gewünschten (späteren) Einstichstelle eine Druckanästhesie zu erzielen. Die in der Regel nach ca. 15-30s kurzfristig ischämisch werdende Gingiva ist ein guter Indikator für den gewünschten „Effekt“.
Nun kann unter Aufrechterhaltung des Griffdruckes die _langsame_ Injektion erfolgen, ohne, dass der Patient die sonst geäusserten Missempfindungen bzw. Schmerzen verspürt.
Sollten Sie diesen „Trick“ bisher nicht anwenden, so hätte dieser in meinen Augen einmal eine Chance verdient.
Ich bin mir sicher, Ihre Patienten werden es Ihnen danken…