Ausgeprägte Aufhellung bei UK-Prämolaren

Von Bonald Decker

 

Nachfolgend ein Fall eines Unterkiefer-Prämolars, bei dem das Ausgangsröntgenbild eine  ausgeprägte Aufhellung bei suboptimaler Vorbehandlung zeigte.

Apikale PA an UK Prämolar.001

Da sich klinisch keinerlei Besonderheiten zeigten entschieden wir uns gemeinsam mit dem Patienten für eine nicht-chirurgische Revision.

Dabei leistete das vormals eingebrachte Wurzelkanalfüllmaterial nur “minimalen Widerstand”.

Apikale PA an UK Prämolar.002

Infizierter Guttapercha-Point im Sinne eines Einzelstift-“Füllung”

Aufgrund der günstigen Anatomie war die Apikalregion sehr gut einsehbar.

Apikale PA an UK Prämolar.003.jpeg

Foramen apicale

Apikale PA an UK Prämolar.004

Masterpoint-Röntgenaufnahme

Im zweiten Termin erfolgte die Wurzelkanalfüllung in gewohnter Manier sowie die adhäsive Befestigung eines Glasfaserstiftes mit Kompositdeckfüllung.

Apikale PA an UK Prämolar.005

Abschluss-Röntgenbild nach WF und Glasfaserstift-Befestigung

 

Bereits sechs Monate später zeigte sich eine beeindruckende Heilungstendenz.

Apikale PA an UK Prämolar.006

Hier nochmals die Situation vor und sechs Monate nach Behandlung…

Apikale PA an UK Prämolar.007

Nach weiteren sechs Monaten ist ein weiteres Recall geplant…

7 Gedanken zu „Ausgeprägte Aufhellung bei UK-Prämolaren

    • Kann ich Dir nicht mehr sagen Georg. Die Tiefe des Stiftes mache ich davon abhängig wie die Passung vorab ist. Ich habe für den Stift nicht mehr Substanz geopfert. Spielt es wirklich eine Rolle ob der apikale wf Anteil 3, 4 oder 5 mm beträgt ?

  1. Es spielt keine Rolle ob es 3,4 oder 5 mm sind. Aber die tiefe des Glasfaserstiftes erinnert mich eher an klassische Stiftaufbauen.
    Die Adhäsion ist in der tiefe nicht mehr so optimal das es sich lohnt überhaupt so tief zu gehen.

    • Ist denn die Adhäsion eines jedweden Obturationsmaterials in diesem Bereich besser, als die zweifelsohne im Vergleich zu weiter koronal gelegenen Anteilen der Klebeverbidnung (dort höhere Anzahl von Dentintubuli pro Fläche) reduzierte Adhäsion des adhäsiv befestigten Glasfaserstiftes? Ich glaube es nicht. Insofern für die Verankerung des Glasfaserstiftes also keine Hartsubstanz entfernt wurde, wovon ich bei Christoph mit Sicherheit ausgehe, hat das “Auffüllen” mit der GF-Stift-Komposit-Variante gegenüber Guttapercha/Sealer oder hydraulischen Trikaltium-Silikatzementen zumindest keinen Nachteil. Und ist klinisch schneller zu realisieren, als ein Backfill mit einem Obturationsmaterial Deiner Wahl. LGJ

      • Hallo Jörg,

        Sehr spannende Diskussion.

        Ich gehe auch davon aus das Christoph für den Glasfaserstift keine zusätzliche Zahnsubstanz entfernt hat.

        Ich habe einen Vortrag von Mark Frater gehört und er hat in Prämolaren Glasfaserstifte adhäsiv zementiert und die Zähne dann durchgesägt.
        Dadurch das die Kanäle oft oval sind hat er beobachtet das sich das dualhärtende Komposit von einer Wand löst.

        Daher frage ich mich immer ob ein Glasfaserstift, trotz des Zeitgewinns, vielleicht die schlechte Option ist.

        Ich finde es spannend das du auch die Hydraulischen Silikatzemente erwähnst. Denn diese „Biokeramiken“ sollen ja nicht schrumpfen. Eine unter Knochenniviau abgeschmolzene Single Cone Wurzelfüllung mit einem Plug aus sFRC (short fiber-reinforced composite) wäre hier meine Wahl gewesen.

        Aber es kann sein das ich trotz Single Cone damit klinisch langsamer bin…

        Viele Grüße

        Georg

        • Es geht nicht nur um die Zeit. Es geht um meinen Komfort. Da wird man nach über 30 Jahren im Beruf schon ein wenig eigen. ;)
          Wie wurden denn die GF-Stifte befestigt? Rein chemisch gehärtet, dual, aber gleich das Licht drauf gehalten, dual und chemisch ausgehärtet und dann noch Licht oben drauf? Wie groß ist die Klebefuge? Ohne diese Informationen kann ich diese Aussage für mich nicht bewerten. LGJ

Kommentar verfassen