Geplanter Verlauf

von Jörg Schröder

Das präoperative DVT gab einmal wieder die entscheidenen Informationen für die komplikationslose Aufbereitung dieses 27.

Die weit mesiale Lage der Kanaleingänge war bereits zu erkennen und das gezielte Freilegen der Orifizien daher relativ vorhersagbar.

Die Krümmung liesen sich mit den EndoWave-Feilen 10/02 und folgenden (15, 20,25) unter endometrischer Kontrolle bis zum apikalen Endpunkt aufbereiten. Zugang ist die halbe Miete.

Interessanter Nebenbefund: ein retinierter Zahn 29, der offensichtlich die Entfernung des 28 gut überstanden hat.

Saving hopeless teeth…

Bereits hier haben wir über den Fall berichtet.

Unerwartet stellte sich die Patientin mit einer endodontischen Fragestellung zum Zahn 21, 22 in diesem Jahr vor. Die Untersuchung und Röntgendiagnostik ergab, daß keine endodontische Therapie am Zahn 21, 22 derzeit erfolgen muss. Als Nebenbefund konnte der Zahn 12 im angefertigten DVT nachkontrolliert werden.
22 knapp 8 Jahre postoperativ (Revision) symptomfrei.

Trauma-Recall

Galerie

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von Jörg Schröder Im Oktober 2022 hatte ich hier über die Folgen eines Unfalls beim Polospiel berichtet. Die Zähne 42 und 42 hatten dabei eine weit apikal gelegene horizontale Wurzelfraktur erlitten. Die Zähne 21 und 11 waren deutlich disloziert gewesen. … Weiterlesen

Zielwasser gefragt…

Dieser Fall regte mich an ähnliche Behandlung zukünftig mit Bohrschablonen zu planen.
Leider konnten wir es hier nicht umsetzen, da der Patient einen naheliegenden OP Termin bekam und die Behandlung sofort umgesetzt erden musste.

Der Patient stellte sich in unserer Praxis mit Beschwerden am Zahn 36 vor.
Er gab Palpationsschmerzen vestibulär in Höhe des koronalen Wurzeldrittels an. Manchmal entstand auch eine Schwellung am Zahnfleisch.
Es besteht kein Perkussionsschmerz, die Sondierungstiefen sind nicht pathologisch erhöht und der Lockerunfsgrad ist 0. Die vorhandene Wurzelkanalbehandlung zeigt eine inhomogene WF.

Röntegnologisch (DVT und Zahnfilm) zeigt seich apikal keine Aufhellung. Allerdings ist eine Osteolyse in der Bifurcation erkennbar. Diese ist als Zustand nach Perforation des Pulpenbodens im DVT erkennbar.

Wir haben nach eingehender Beratung mit dem Patienten entschieden, einen minimalinvasiven Eingriff durchzuführen. Der Patient steht vor einer neuen OP und hatte gerade mehrere OP überstanden. Deshalb war er sehr angespannt gegenüber größeren Prozeduren.
Den Zahn wollte er unbedingt erhalten.
Eine mögliche Revision ist auch noch möglich, nur wird dann eventuell auch eine Veränderung der vorhandenen ZE Versorgung notwendig.

In der Planung des Falles war ich sehr optimistisch die Perforation zielgenau an Hand des DVT aufzufinden.
Nach “Kronentrepanation” erfolgte die Gestaltung der Zugangskavität.
An Hand des DVT hatten wir ausgemessen, daß dies problemlos bis ca. 6,5mm ohne Perforationsgefahr gelingen sollte. Nach diesen 6,5mm war immer noch nur weißer Kunststoff sichtbar. Erste Zweifel kamen auf, ob die Behandlung so reibungslos ablaufen könnte, wie gedacht. (Mittels Bohrschablone wäre vielleicht eine bessere “Zielführung” möglich, allerdings nur mit rotierenden Instrumenten.)
Die weiter Präparation der Zugangskavität nach apikal erfolgte mit Schallansätzen nach Massironi (Komet).
Zunächst stellte ich mir Rand des distalen Glasfaserstift im koronalen Bereich als weiteren Orientierungspunkt dar. Nach Darstellung des intakten Pulpenbodens distal (Glasfserstiftorientierung) wurden die Kunststoffteile des alten Aufbaus mit den Massironi-Schallansätzen entfernt.

Nach Darstellung der Perforation erfolgte eine Desinfektion mit Natriumhypochlorit 3%. Danach wurde ein Widerlager mit Parasorb eingebracht und die Perforation mit ProRoot MTA verschlossen. Abschließend erfolgte die Einlage eines feuchten Peletim und der provisorische adhäsive Verschluss der Zugangskavität.
Für den weiteren Aufbau des Zahnes wollte ich die Kontrolle des korrekten Abbinden des MTA und die Möglichkeit haben die Zugangskavität mit AlO auszustrahlen.
Dies ermöglicht in unseren Händen eine sichere adhäsive Restauration.
Im Folgetermin 2 Tage später erfolgte dies nach Kontrolle des MTA. Der weitere intrakoronale Aufbau erfolgte mit Ever Flow Bull und die koronale Restauration der Krone mit IPS Express direct nach Silanisierung.

Kritisch zu sehen ist die Nähe der Perforation zum mb Kanaleingang. Eine Infektion ist nicht auszuschließen. Dem Patienten wurden Nachkontrollen klinisch und röntgenlogisch in 3/6/12/24 Monaten empfohlen.

Über die weiteren Kontrollen werde ich hier gern berichten.

Strafe

Die Patientin stellte sich bei uns auf Eigeninitiative vor.
Sie hatte im Oberkiefer rechts latente Beschwerden. Deshalb suchte sie den Notdienst auf. Der Zahn 16 wurde trepaniert und offen gelassen. 2 Tage später begann die Behandlung bei Ihrer HZÄ. Es wurde mehrere Male versucht mittels eingebrachter Medikamente den Zahn ruhig zu stellen. Da das nicht gelang suchte die Patientin uns auf.

Nach klinischer und röntgenlogischer Abklärung kamen wir zur Diagnose:
16 P. apicalis, Instrumentenfraktur 16 mb.
Ob das Instrumentenfragment entfernbar ist, können wir erst nach Versuch der klinischen Darstellung sagen. Optimistisch sehe ich den Fall nicht.

Nach Beratung und Kostenaufklärung konnte die Patientin nicht warten und wir versprachen ihr den Behandlungsvorschlag per Mail zuzusenden.
Nun rief uns die Patientin an, der Behandlungsplan kam mit 2 Tagen Verspätung. Sie werde nun einen anderen Kollegen aufsuchen…

Das angefertigte DVT haben wir der Patientin umgehend ausgehändigt.
Die Strafe nehme ich gerne an.

Krumme Sache

Eine Erstbehandlung stand an. Eigentlich Grund zur uneingeschränkten Freude. Aber die Auswertung des DVT ließ die Freude eher in Anspannung umschlagen.

Multiplanare Krümmungen in den drei bukkalen Kanalsystemen warteten. Und ich würde es noch nicht einmal der vorangegangenen Behandlung zurechnen können, dass ich die Aufbereitung nicht vollständig schaffen konnte.

In solchen Fällen freue ich mich, mit dem OGP- (Optimal Glide Path)Modus meines TriAutoZX2 ein Vorgehen zur Hand zu haben, mit dem ich recht sicher die maschinelle Aufbereitung durchführen kann.

Mit 02-getaperten Feilen (EndoWave von Morita, Hersteller ist FKG) stehen zudem Feilen zur Verfügung, die in in Verbindung mit dem Design der Schneiden (ähnlich dem RACE von FKG) eine maschinelle Aufbereitung definitiv erleichtern. Zudem kann ich hier bis ISO 30 mit dem Taper 02 arbeiten. Wie Handfeilen nur erheblich flexibler. In Kombination mit HyFlex-Feilen können so auch anspruchsvolle Geometrien aufbereitet werden.

Ein Fall aus der Reihe: Erst hatte sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu…

Manchmal ist es schwer nach zu vollziehen, was Patienten über sich ergehen lassen.

Dies ist ein Patientenfall von letzter Woche. Die Patientin erlebte in den letzten 2 Jahren 6 Resektionen an den Zähnen 15,16, 25, 26 und einige Zeit davor eine Resektion am Zahn 21. 25, 26 wurden 2 mal reseziert, der Grund war eine persistierende Fistelbildung. 25, 26 zeigen keine ernsthaft vollständig abgeschlossen Wurzelbehandlung.
Die Wurzelbehandlungen an den Zähnen 44, 46 sind revisionsbedürftig.

Dein Arzt, dein Schicksal fällt mir dazu ein… Nur entscheiden zwei zahnärztliche Behandler/innen über die Indikationen zur zahnärztlichen Therapie.

Jetzt bittet die Patientin uns um Einschätzung zum Erhalt der Zähne.
Sie hatte den HZA gewechselt.
Das sind keine einfache Entscheidungen bei einer 35 jährigen Patientin.

Wie würden Sie / Ihr entscheiden?

Schmerzfall

Der Patient stellte sich in unserer Praxis auf Empfehlung eines Bekannten vor.
Seit Monaten waren Beschwerden, anfänglich vernachlässigbar bis zum jetzigen Zeitpunkt ohne Schmerzmittel nicht aushaltbar.
Die klinische Symptomatik zeigte einen starkes Kaltempfinden am Zahn 46 und 47. Schmerzen auf Perkussion vertikal 46, hotzontal 47. Der nicht vollständig durchgebrochene 47 zeigte keine röntgenlogische Auffälligkeit apikal und es war keine Karies zu diagnostizieren.
Die Sensibilität am Zahn 46 und 47 war auf Kalt erhöht, die Lockerungsgrade waren 0 und die Sondierunstiefen waren circumferent am Zahn 46 erhöht. 4-6mm ohne vertikalen Einbruch.
Die Gingiva zeigte eine plaqueindizierte Gingivitis.
Im angefertigten DVT stellte sich interradiculär an der mesialen Wurzel ein Resorptionsgeschehen dar. Dies war ebenso auf dem analogen Zahnfilm, als auch auf dem OPTG erkennbar, wenn man wusste was man sah…
Die Behandlung und Erhaltung des Zahnes 47 sahen wir kritisch. Zumal die Anamnese ergab, daß ein kieferorthopädische Einstellungsversuch über einen längeren Zeitraum versucht wurde und der Patient den Zahn nicht erhalten wollte.

Nun stellt sich die Frage was machen?
47 und 46 extrahieren, eine implantatgetragene Brückenkonstruktion 47-46?
47 und 46 extrahieren, eine zahngetragene Brückenkonstruktion 48-45?
46 endodontische Therapie und 47 extrahieren mit ggf. Einzelimplantat 47?
oder?

Anhand des OPTG kann die Situation eingeschätzt werden. Welche Therapie würden Sie dem Patienten empfehlen, bzw. favorisieren?


Zugang, Zugang, Zugang – das Recall

Im November 2021 hatte ich hier über die Behandlung dieses 46 berichtet.

Außer zwei Beinaheperforationen wies dieser 46 noch eine tatsächliche, zum Glück in einem ausgedehnten bukkal gelegenen keilförmigem Defekt endende, Perforation auf. Der Verschluss derselben erfolgte zunächst von vestibulär durch eine adhäsive Füllung.

Als Zugabe wartete dann in der distalen Wurzel ein im DVT klar zu erkennender Seitenkanal auf seine Reinigung.

Die im DVT als Zufallsbefund erkennbare apikale Aufhellung war der Pulpanekrose des 45 zuzuschreiben.

Selbst wenn die technische Ausführung der Behandlung als gelungen beschrieben werden kann, so stellt sich bei mir die Zufriedenheit erst ein, wenn das Recall die Ausheilung zder apikalen Pathologie zeigt.

Erstaunliches Recall

Diagnostisch war die Sache klar: Zahn 12 hatte in Folge einer bakteriellen Kontamination über eine Invagination Typ 2 nach OEHLERS eine Pulpanekrose erlitten.

Allerdings imponierte bereits im 2D- Röntgenbild eine sehr weit nach distal ausgedehnte apikale Aufhellung. Der elektrische Sensibilitätstest fiel an den Zähnen 13 und 14 reproduzierbar positiv aus. Zahn 12 reagierte nicht auf den elektrischen Reiz. Klinisch bestanden keinerlei Symptome oder Beschwerdebilder.

Im DVT war das ganze Ausmass der periapikalen Pathologie zu erkennen. Die palatinale Wurzel des 14 war fast vollständig resorbiert worden. Zahn 14 scheint inmitten der apikalen Aufhellung zu stehen.

Nach der initialen endodontischen Behandlung des 12 verlief die knöcherne Ausheilung sehr verhalten, sodass nach Verwerfen der Überlegung, eine Dekompression durchzuführen, der chirurgische Zugang über den Apikalbereich des 12 gewählt wurde. Der histologisch bestätigte Zystenbalg wurde von einem befreundeten MKG-Chirurgen entfernt.

6 Jahre nach Abschluss der kombiniert endodontisch-chirurgischen Therapie ist das Ergebnis im 3D-Bild mehr als zufriedenstellend. Palatinal des 13 bestehen noch kleine, nicht vollständig ossifizierte Bereiche. Die Resorption des 14 ist arretiert und beide Zähne reagieren immer noch positiv auf den elektrischen Reiz.