Nachdem in der vergangenen Woche die Bilder zu diesem Fall nur für die bei WordPress angemeldeten Nutzer zu sehen war, heute der zweite Versuch.
Bei dem Fall, über den ich heute berichte, lief zwischenzeitlich einiges nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Patient gab Beschwerden regio 47 an. Der Zahn war mit einer Krone als Brückenfeiler versorgt. Klinisch zeigte sich eine erhöhte vertikale und horizontale Perkussionsempfindlichkeit bei normaler Sondierungstiefe.
Nach Trepanation konnten zwei mesiale und ein sehr ovaler, distaler Kanal dargestellt werden. Zusätzlich zeigte sich zwischen dem distalen und dem mesio-bukkalen Kanal ein Isthmus in Form eines C-Shape.
Nach Entfernung des Obturationsmaterials wurde der Isthmus mittels Ultraschall (Endosonorfeilen) sukzessive entfernt.
Anschließend erfolgte eine medizinische Zwischeneinlage mit Ca(OH)2 und der adhäsive Verschluss mit Komposit. Beim zweiten Termin wollte ich den mesialen Isthmus aufbereiten und die Wurzelfüllung durchführen. Für die Entfernung des mesialen Dentinüberhangs nahm ich bis zu diesem Fall meistens die EndoGuides von SS White (in diesem Fall EG 1).
Dabei kam es zur Fraktur des EG 1. Das Bruchstück wurde dann unter dem OPMI mittels Absaugung entfernt und eine Masterpointaufnahme angefertigt. Ich traute meinen Augen nicht was ich da sah!
Der EG war zweimal zerbrochen, eins hatte ich entfernt und das andere war unbemerkt in den distalen Kanal gelangt und wurde dann durch meinen Masterpoint über den Apex geschoben…Mist. Nach ca. 30min Eisatz von Endosonorfeile und Micro-Debrider konnte ich das Bruchstück entfernen.
Zur Sicherheit wurde ein Rö-Kontrollbild angefertigt.
Anschließend erfolgte die Wurzelfüllung des distalen Kanals mit MTA und Kollagenwiderlager.
Mesial und auch der Isthmusbereich wurden mit Guttapercha und AH26 gefüllt.
Ab jetzt schaue ich bei jeder Fraktur noch genauerer hin ob alles entfernt ist…denn das Instrument kann auch mehrmals frakturieren.