Perforierende interne Resorption – Recall nach 11 Jahren

von Ronald Wecker

Nachdem sie für 5 Jahre von unserem Radar verschwunden war, stellte sich Ende letzter Woche die Patientin wieder bei uns vor.

In 2006 kam sie wegen des 11 in unsere Praxis. Pulpanekrose, symptomatische chronische apikale Parodontitis und nach labial und palatinal perforierende interne Resorptionen.

Ohne ein DVT fielen mir die Resorptionslakunen erst klinisch unter dem OpMi und später durch die nicht reproduzierbare ELM auf. Und natürlich als ich das apikale Drittel des Wurzelkanals sowie die Resorptionen mit MTA verschlossen hatte.

Da es neben einem distal gelegenen parodontalem Abbau auch eine labiale Sondierungstiefe von 5 mm gab, hatte ich den Verdacht, dass die am koronalsten gelegene Perforation Verbindung zur Mundhöhle hatte.

Da ich meine  parodontalchirurgischen Fähigkeiten nicht höher als die der Abteilung für Parodontologie an der Zahnklinik in unserer Stadt hielt, hatte ich die Patientin an den besagte Abteilung zum adhäsiven Verschluss der Perforation überwiesen. 2 Wochen später stellte sich die Patientin mit der leider mobilen Füllung bei mir vor.

Also schritt ich selbst zur Tat. Die Wundheilung nach 4 Tagen (Entfernung der 7/0’er Naht) war nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte. 2 Monate später war ich wieder zufrieden.

Letzte Woche nun das Recall nach 11 Jahren. Apikal sieht es ein wenig resorbiert aus. Irritiert hatte mich, dass im Verlauf nach 3 Jahren die Aufhellung wieder erkennbar ist, danach nicht mehr. Die ST beträgt 2 mm labial, es gibt eine kleine Rezession von 1 mm und die Beweglichkeit beträgt seit 11 Jahren Grad 1.

Hätte man es mir prophezeit, ich hätte es nicht geglaubt.

Rückblickend erstaunlich, was auch ohne DVT ging. Könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen. Und wie lange sich die suboptimal geratene WF an Zahn 12 (nicht von mir) wacker hält.

Herodontics (1)

von Ostidald Wucker

Die heutige Fallvorstellung hat schon einige Zahnärzte schwer beschäftigt.
Wir empfahlen die Extraktion und Implantation.
Von implantologischer Seite wurde der Patientin der Versuch einer Erhaltung des Zahnes 11 „so lang, wie möglich“ unbedingt nahe gelegt.

Was nun?
Behandlung ablehnen? Experiment wagen, weil es nun nicht mehr viel schlimmer kommen kann? Wir ( Patientin, Parodontologe und Endodontologe) haben uns nach eingehenden Beratungen für ein Erhaltungsversuch entschieden.

Zur Anamnese:
Die Patientin ist zahnärztliche Fachangestellte. 30 Jahre.
Kurzanamnese lt. Patientin:
– Sturz auf Frontzähne im Kindesalter (Datum unbekannt)
– Jan. 2005 WKB des obliterierten Zahnes 11 mit Via Falca
– Okt. 2007 Knochenaufbau und Membran an Perforationsstelle
– Dez. 2007 internes Bleaching mit erneuter Perforation

Klinische Situation:
11 massive eitrige Taschenexsudation seit Jahren, Lockerungsgrad 0, Sondierungstiefen labial 8mm, pd 4mm, p 2mm, pm 2mm, kein Perkussionsschmerz

Behandlung:
Die wichtigsten Dinge habe ich kommentiert. Der chirurgische Part wurde von einer Parodontologin in unserer Praxis übernommen. Zum chirurgischen Part: Nach Präparation eines buccalen Mukoperiostlappens von Zahn 12 bis 22 im Sinne einer papilla preservation technique, wurde die ehemalige Perforation dargestellt. Das dort vorhandene Kompositmaterial wurde bis auf das von intrakanalär applizierte Komposit entfernt. Durch die Verwendung von Surgitips war es möglich, den Bereich der Kavität optimal trocken zu halten. Diese hielten atraumatisch während der Füllungslegung das gingivale Gewebe ab und führten über leichte Kompression zur Reduktion des Blutflusses. Der adhäsive Verschluss erfolgte nach SÄT und Applikation des Adhäsivsystems Optibond FL mit Grandioflow WO und im cervicalen Bereich mit Grandioflow A3. An der distalen Schmelz-Zementgrenze des Zahnes 11 war eine weitere Perforation erkennbar. Der Verschluss dieser wurde ebenfalls wie beschrieben durchgeführt.
Der Nahtverschluss erfolgte interdental als double-o-Naht mit Seralene 5.0. Der Wundheilungsverlauf gestaltete sich komplikationslos. So konnten nach 7 Tagen die Nähte entfernt werden.

Für das tapfere Schneiderlein

von Christian Danzl

Wie versprochen – was Neues von Hilmar O. Kirchner/HK instruments:

Für alle die weiter um die Ecke schneiden wollen wie die Anderen. Eine Mikroschere für schlecht zugängliche Stellen. Kröpfung 45° und Innenfeder. Der Preis – 185 Euro.

Spieglein, Spieglein in der Hand

von Christian Danzl

… das ganze Antlitz wird dieser Spiegel wohl nicht darstellen können, aber dafür ist er auch nicht gedacht.

Heute kam der Chef selber bei mir in der Praxis vorbei. Hilmar  O. Kirchner von HK instruments.

Unter seinen neuen Tüfteleien (an dieser Stelle hier später mehr) war auch ein Mikrospiegel, der bei der WSR hin und wieder gut Dienste leisten kann. So ein Mikrospiegel ist nix Neues. Dass er keine aufgeklebte Spiegelfläche hat, sondern das Metall nur hochglanzpoliert ist – wobei genaugenommen das Spiegelbild ein wenig leidet – auch nicht.

Ich fand allerdings den Preis interessant. Regulär 38,- und im Angebot 18,-.

Und:

Sollte einem die runde Form nicht gefallen, macht er gerne jede andere, die sich verwirklichen lässt.

Versuchen Sie das mal bei einem renommierten, großen Hersteller!
Die Antwort kennt Jeder: „Sehr gerne machen wir das für Sie! Wieviele Tausende brauchen Sie denn?

Und noch ein Mikroskopstuhl

von Hans – Willi Herrmann

Es geht ja immer noch ein bisschen besser.

Habe ich vor ein paar Tagen hier den Jörg & Sohn Stuhl lobend erwähnt (wir haben 4 Stück davon), so ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange. 

Hier der ERGOsit Stuhl von Jadent.

Im Gegensatz zum Jörg & Sohn Stuhl 2 gravierende Unterschiede: Die Armlehnen sind deutlich länger und sie lassen sich schräg stellen.
Mit diesem Stuhl ist es möglich, mit vollkommen entlasteten Armen (weil abgestützt bis  in unmittelbare Nähe des Behandlungsobjektes) zu arbeiten. Damit gelingt es,  dauerhaft Klasse 1 –  und Klasse 2 – Bewegungen durchzuführen, dass heißt zum Arbeiten brauchen nur die Finger bzw. maximal die Handgelenke bewegt zu werden. Ein sehr präzises und auch auf längere Zeit ermüdungsfreies Arbeiten ist so möglich.

Denn Stuhl gibt es im Übrigen in 3 Sitzvarianten und, wem das knallig Rot des Beispielbildes nicht gefällt, in 12 verschiedenen Farben zur Auswahl.

Viel wichtiger noch, sie sollten die gepolsterte Armvariante wählen (die Original – Lehne war ungepolstert) und sich überlegen, ob sie die kurze  (30 cm) oder die lange (43 cm) Variante bevorzugen.

 

 

stuhl_jadent