Schräge Horizontalfraktur

von Ronald Wecker

11 Avulsion und unkomplizierte Kronenfraktur, extraorale Verweildauer 20 Minuten bei sehr kalten Aussentemperaturen, Lagerung im DentoSafe, Reponierung 2 Stunden nach dem Unfall in einer Praxis, dort auch semirigide Schienung mit TTS-Splint. Kompositabdeckung der Dentinwunde.

21 schräg verlaufende Horizontalfraktur im, naja, mittleren Drittel mit palatinaler Dislokation.  Reposition des 21 nicht vollständig, palatinaler Frühkontakt mit Protrusion des 21.  Leider suboptimale Schienung, Bondingreste ausgehärtet im Zwischenraum 11/21, Schienung nur 22-12 und an 22 gelöst.

11d-001

4 Tage nach dem Unfall Vorstellung beim MKG. Dort DVT mit Bestätigung der schräg verlaufenden Horizontalfraktur.  6 Tage nach Schienung mit Frühkontakt in nicht reponierter Stellung des 21 mit Jiggling-Forces durch die UK-FZ Vorstellung bei uns.

8 Tage nach dem Unfall neue Schienung 53-63 und endodontische Behandlung des 11 bei uns. 11 mit Pulpanekrose und Foramendurchmesser ISO 100. Kollagenes Widerlager und MTA apikal. Dann Guttapercha und adhäsiver Verschluss. 21 wurde palatinal so eingeschliffen, dass es keine Frühkontakte mehr gibt.

6 Wochen nach dem Unfall gestern Wiedervorstellung: 21 noch gering lateral perkussionsempfindlich. Beweglichkeit nur noch Grad 1 in bukko-lingualer Richtung. Die Schienung wird noch belassen, da bei Protrusion 21 der einzige Zahn ist, der führt. Nach Eckenaufbau des 11 ist geplant, die Frontzahnführung durch laborgefertigte palatinale Kompositschalen auf die Zähne 22, 11 und 12 zu “verlagern”, um den 21 keinen protrusiven Kräften auszusetzen. Abschliessend wird der TTS-Splint entfernt.

 

4 Gedanken zu „Schräge Horizontalfraktur

  1. Gut gelöst, Ronald.
    Ist bekannt, ob im Fall von Zahn 11 eine antiresorptive Therapie durchgeführt wurde?
    Für solche Repositionen würde man sich Fluoroskopie wünschen.
    Herzliche Grüße
    Marc

  2. Hallo Ronald,
    im Röntgenbild 6 Wochen post-op scheint an 21 apikal eine Osteolyse vorhanden zu sein?
    Warum wurden die 3er in die Schienung einbezogen?
    Danke,
    Sonja

    • Das mittlere Bild lässt dies tatsächlich so erscheinen. Da der Periapikalbereich jedoch nicht vollständig abgebildet war, hat Ronald ein zweites Bild erstellt. Rechts daneben angeordnet. Dort ist die apikale Aufhellung “weg” und ein durchgehender Pa-Spalt zu erkennen. Die Ursache sind Überlagerungen , z.B. der Nasenhöhle, da das Gaumengewölbe beim Patienten sehr schmal ist und recht steil projiziert wurde, da der Sensor recht weit distal platziert werden musste.

      Aber Ronald hatte im ersten Moment denselben Eindruck.

      Bei der Erstkonsultation zeigte sich die Scheidung am 22 gelöst. Suboptimal bei einer hoch gelegenen Horizontalfraktur. Da der TTS-Splint recht flexibel ist, wollte Ronald eine gewisse Stabilität schaffen, um 21 nicht unnötig exkursiv zu belasten.

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