Dental Trauma Guide via VDZE

von Hans – Willi Herrmann

Es wurde bei WURZELSPITZE hier darüber berichtet.
Der “Dental Trauma Guide” ist seit kurzem nicht mehr kostenlos verfügbar.

Der VDZE hat daraufhin gestern via Mail bekanntgegeben,  den VDZE Mitgliedern, finanziert durch die Mitgliedsbeiträge, den Zugang zu dieser Seite zu ermöglichen.

Florian Bertzbach, derzeitiger VDZE – Präsident, schreibt hierzu, daß durch eine Gruppenmitgliedschaft gute Konditionen erhalten werden konnten und der VDZE somit dieses Projekt zukünftig unterstützen wird.

Für VDZE – Mitglieder besteht lt. Bertzbach damit demnächst zum Beispiel die Möglichkeit, auf einem Rechner in der Praxis einen Zugang fest einzurichten und als Link auf dem Desktop zu hinterlegen. So können im Notfall schnell die benötigten Informationen abgerufen werden.

8 Gedanken zu „Dental Trauma Guide via VDZE

  1. Infos zum DTG
    Kosten für Webseiten-Programmierer 100.000 € pro Jahr
    vor ein paar Jahren Spende Tsukiboshi 200.000 €
    Unterstützung durch jährliche Zahlungen unter anderem durch IADT und deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde sowie Industrie

    gut: übersichtliche Darstellung der großen und kleinen Katastrophen nach Frontzahntrauma

    Nicht gut bis gut: empfohlene Lösungsmöglichkeiten

    Schlecht: der DTG ist eine one-man-one-center-Show. Naturgemäß fehlen ihm damit jegliche Korrekturen, die sonst üblicherweise an wissenschaftlichen Arbeiten angelegt werden. Er ist ein Lehrbuch, sonst nichts, und dafür ist er ziemlich teuer.

    Ganz schlecht: der DTG basiert auf 20-60 Jahre alten Daten. Diese werden gerade aktualisiert. Dabei passieren Fehler, die man nicht finden sollte. So werden aus einer Studie mit einem Zehnjahresfall Grafiken in DTG, die eine Überlebenskurve über zehn Jahre zeichnen, bei gerade einmal 15 Monaten durchschnittlicher Beobachtungszeit. Die Diskussion hatten wir hier auf Wurzelspitze bereits, vor nicht allzulanger Zeit.

    Fazit: wer den DTG unterstützt, sollte sich im Klaren sein, was er dafür bekommt: eine sehr gute Übersicht über Chancen und vor allem Risiken nach Frontzahntrauma. Die Dokumentation der Katastrophen ist grandios bei Andreasen, wenn auch in DTG bei weitem nicht so schön bebildert wie in den Lehrbüchern. Die schlimmsten Beispiele scheinen zu fehlen.
    Wer den DTG unterstützt, sollte sich aber auch im Klaren sein, was er dafür nicht bekommt: aktuelle Daten, aktuelle Behandlungsmethoden, aktuelle Vorsorge-Konzepte. Oder habe ich Hinweise auf die Zahnrettungsbox übersehen? Oder die extraorale Wurzelkanalbehandlung?

    Persönlich halte ich sehr viel von Andreasen, von seinem Willen zu wissenschaftlicher Kommunikation, und auch von seinem Willen, die Bevölkerung und die Kollegen aufzuklären. Aber ich lehne ab, zu bezahlen für etwas, das er im Rahmen seiner Hochschullehrertätigkeit hätte viel besser, nachvollziehbarer leisten können und müssen. Oder das er aus seinen sicher nicht geringen Nebeneinkünften aus Fortbildungstätigkeit problemlos finanzieren können müsste. Das Geld für ein solches Steckenpferd wäre aber sehr viel besser aufgehoben in der Forschungsförderung aktueller und zukünftiger Überlegungen, die Situation beim Frontzahn-Trauma zu verbessern. Für 100.000 € bekommt man übrigens mehr als 10.000 Zahnrettungsboxen… Das sollten genug sein, um sämtliche Schulen seines Heimatlandes damit auszustatten. Jährlich, wohl gemerkt.

    • Finds auch völlig übertrieben. Die Gebühr ist auch viel zu hoch. Und das jährlich statt einmalig? 100.000€ Programmiererkosten? Da steckt wohl ein riesiger Dentalaufschlag drin.
      Eine App mit einmaligen Kosten wäre viel angemessener. Maximal 5€ halte ich für vertretbar.
      Aber was soll man sich aufregen… Ich kann es nicht besser machen…
      Für meine 4 Notdienste im Jahr mit den 3-4 Traumata bin ich bis jetzt (Wurzelspitze sei an dieser Stelle außerordentlich gedankt) sehr gut zurecht gekommen. Lieber würde ich diese 25$ an Wurzelspitze spenden.

      • Ich habe nur die Information wiedergegeben, die Andreasen vor vielen Jahren abgab zur Begründung für seine Bitten um finanzielle Unterstützung. Ich halte es auch für übertrieben… Auch wenn es um dänische Gehälter geht. Immerhin steht die Website, Änderungen sind eher rar. Könnte über Auftragsprogrammierung mit ein paar Tausendern sicher mindestens genauso gut geleistet werden.

  2. Guten Morgen,
    eine solche Regelung wäre doch auch über die Mitgliedsbeiträge der DGET denkbar.
    Gibt es diesbezüglich auch Überlegungen?
    VG,
    Markus Thiele

    • Die müssten dann entsprechend erhöht werden….
      Oder gibt es Hinweise darauf, dass dget, iadt & co soviel übrig haben?

      • Die IADT wird die Mehrkosten, die durch eine institutionelle Mitgliedschaft entstehen, nicht auf den Mitgliedsbeitrag umlegen. Der VDZE finanziert diese ebenfalls aus den laufenden Mitgliedsbeiträgen. Die DGET hat das Thema noch auf der Agenda.
        Mit freundlichen Grüßen
        Marc I Semper

  3. Guten Tag
    Ich finde die Webseite gut. Sie erspart mir Diskussionen und Erklärungen mit den Patienten. Hauptsächlich nutze ich die Animationen zur Erklärung der Ursache und Therapien, Prognosen weniger (geringe Fallzahl). Ebenfalls muss ich keine Zeichnungen und weniger Nachfragen gegenüber den Patienten – vor allem nicht deutschsprechenden – beantworten. Günstig bei Nachfragen gegenüber Versicherungen. Da ich die Seite seit mehreren Jahren nutze ist nun “payback”-Zeit.
    Es handelt sich um 25 USD p.a. , vermutlich auch noch steuerlich geltend zu machen. Mit Verlaub, ich hab in der Zahnmedizin, privat auch, schon weit mehr Geld für grösseren Mist/Schwachsinn ausgegeben. Ich denke die Gebühr ist für ein Zahnarztpraxis/Zahnarzt in Mitteleuropa jederzeit tragbar.
    Kollegiale Grüsse
    Jens Junge

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