von Ronald Wecker
Das präoperative Einzelbild liess bereits aufgrund der fehlenden knöchernen Zeichnung im Furkationsbereich dieses 16 ein ausgedehnteres Entzündungsgeschehen vermuten. Klinisch imponierte eine von bukkal zu messende interradikuläre Sondierungstiefe von 12 mm. Das DVT offenbarte das ganze Ausmass der Lyse und ließ erkennen, das auch der 15 eine apikale Pathologie aufwies.
Zahn 17 reagierte positiv auf die elektrische Sensibilitätsprüfung. Die Zähne 15 und 16 waren moderat perkussionsempfindlich und zeigten eine minimal erhöhte Zahnbeweglichkeit.
Die Behandlung beider Zähne erfolgte in zwei Sitzungen mit einer medikamentösen Einlage von CaOH2 über 4 Wochen. Hinsichtlich der Möglichkeit einer raschen Ausheilung war ich zurückhaltend bis skeptisch.
Umso angenehmer überrascht war ich beim heutigen ersten Recall nach 6 Monaten. Die bukkale Sondierungstiefe beträgt momentan 2 mm bei “unhöflicher” Sondierung. Die interradikuläre Lyse an 16 zeigt sich stark rückläufig. Interessant, dass der 15 ein wenig mehr Zeit zu benötigen scheint.
Das Recall nach weiteren 12 Monaten wird Aufschluss darüber geben, ob die Ausheilung weiter voran schreitet.
Respekt!!
Tolles Ergebnis Herr Wecker!
Den 6er hätte bestimmt ein Großteil der Zahnärzte keinerlei erhaltende Therapie zukommen lassen. Unso schöner zu sehen, daß so etwas doch sehr zeitnah ausheilen kann.
Ich hätte mal eine generelle Frage zum adhäsiven Aufbau.
Mir fällt auf, daß bei Ihnen kaum Blasen zu sehen sind.
Ich benutze Rebilda mit einer feinen Anmischkanüle von 1mm Außendurchmesser und baue mir in ständiger Regelmässigkeit unschöne Luftblasen in den Aufbau und in die Kontaktfläche zur Gutta ein.
Hätten sie da einen Tipp für mich.
Viele Grüße
Ronald sieht es genau wie Sie, Herr Thiele. Es zeigt, was möglich ist. Bleibt beim Aufklärungsgespräch zu betonen, dass es zwar ausheilen kann, aber eben auch, wenn z.B. eine extradradikuläre Infektion besteht, am Ende ein Misserfolg der Primärbehandlung stehen kann. Aber selbst wenn der Defekt nur zur Hälfte ausheilt, so wäre weniger Augmentation notwendig.
Wir verwenden in unserer Praxis, wie auch Herr Wecker, die Capillary Tips von Ultradent in den Farben lila und grün. Dazu benutzen wir die Skinny Syringe (Ultradent) mit Luer-Lock um das Aufbaumaterial (Rebilda DC, sic!) zu platzieren. Die Mischaufsätze für Rebilda (ohne gelbe Spitze) stumpf und plan auf die Skinny Syringe aufsetzen, Rebilda einfüllen, den Kolben einsetzen und die Luft aus dem Capillary Tip herausdrücken. Dann vom Kavitätenboden aus die Kavität langsam ohne absetzen auffüllen. Die Capillary Tips haben einen Querschnitt von ca. ISO 35. Klein genug um in die Tiefe zu kommen und getapert genug, um Rebilda mit wenig Druck zu applizieren. Kostet ein wenig, führt aber zu deutlich weniger Lufteinschlüssen.
Herzliche Grüße, auch von Ronald,
Jörg Schröder