Seltenere Anomalie (II)

Von Bonald Decker

 

Letzte Woche habe ich hier begonnen über den klinischen Fall eines Dens invaginatus zu berichten.

Die erste Schmerzbehandlung erfolgte in der Zuweiserpraxis.

Dens invaginatus_Lilly.001 Kopie

Initial wurde der Zahn dort trepaniert und nach NaOCl-Spülung mit einer Ledermix-Einlage versorgt. Der provisorische Verschluss erfolgte mit Cavit.

Aufgrund der klinischen Untersuchung und der gewonnenen 3D-Röntgen-Informationen war von uns folgendes weiteres Vorgehen geplant:

  • 1. Termin:
    • (Möglichst) vollständige Entfernung der Invagination mittels Rosenbohren (und ggf. Ultraschallansätzen)
    • chemo-mechanisches Debridement (NaOCl und EDTA + Schallaktivierung ) unter weiterer Zuhilfenahme des XP-Finishers.
    • Medikamentöse Einlage Ca(OH)2 und provisorischer Verschluss

Geplante Zeitdauer: 1h

  • 2.Termin:
    • Anästhesie
    • Absolute Trockenlegung mittels Kofferdam und temporärer adhäsive Fixation der Kofferdamklammer an Zahn 12.
    • weiteres chemo-mechanisches Debridement
    • Verschluss des weit offenen Formamen apicale (laut DVT Messung > ISO 60) mittels MTA
    • intraoperative radiologische Kontrolle der korrekten MTA Position sowie der Invaginationsentfernung auf Vollständigkeit (ggf. weitere Korrekturen)
    • Backfill mit Guttapercha & Sealer
    • Verschluss der Zugangskavität mit Komposit

Geplante Zeitdauer: 1h

Hier die entsprechenden Schritte in Bildern:

Dens invaginatus_Lilly.002

Bei der ersten Kontrolle des MTA Verschlusses zeigten sich weiterhin unzureichend entfernte Anteile der Invagination. Diese wurden daraufhin mittels rotierender und diamantierter Ultraschall-Instrumente entfernt.

Das nachfolgende Abschlussbild zeigt die Situation nach weiterer MTA-Applikation und Backfill mittels Guttapercha & Sealer.

Das grosse Lumen der vormaligen Invagination wurde inkrementweise mittels Komposit aufgefüllt. Dens invaginatus_Lilly.003

Die Nachkontrolle in sechs Monaten muss zeigen, ob die Therapie eine Heilung der apikalen Pathologie bewirkt. Spätestens dann ist eine ästhetische “Korrektur” der zapfenartigen Kronenform geplant…

 

ich werde weiter berichten…

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