Immer gut… reloaded

Von Christoph Kaaden

Hier mal wieder ein Beitrag aus der Rubrik: „Immer gut…“

In der Vergangenheit haben wir (zum Teil „schmerzlich“) lernen müssen, dass es immer gut ist, vor Beginn der zugewiesenen Behandlung ein eigenes „präoperatives“ Röntgenbild zu machen…

diese „Regel“ sollte sich in dem nachfolgenden Fall mal wieder bewähren.

Wir sind von einem unserer Zuweiser gebeten worden die Behandlung dieses oberen Prämolaren weiterzuführen.

Röntgenaufnahme des Zuweisers vor Notdienstbehandlung

Im Vorgespräch eröffnete uns der Patient, dass der Zahn im Notdienst „anbehandelt“ wurde, da ein akutes Schmerzbild bestanden…

Röntgenaufnahme direkt vor der Notdienstbehandlung

Nachfolgend unsere präoperative Röntgenaufnahme, die schnell deutlich macht, dass sich die Behandlung gerade deutlich verkompliziert hatte…

Eigenes Röntgenbild mit zwei Instrumentenfragmenten
Klinische Eindrücke während Fragmententfernung und Kanaldarstellung der beiden bukkalen Kanalsysteme
Masterpoint-Röntgen- und WF-Kontroll-Aufnahme bei Mini-Molaren-Behandlung
Prä-OP vs. post-op- Aufnahmen

Insgesamt hat die Behandlung zwei Stunden umfasst. Aufgrund der sehr koronalen Lage war die Fragmententfernung kein wirkliches Problem. Trotzdem war es, wie immer (sehr) gut, vor Therapiebeginn ein eigenes Röntgenbild angefertigt zu haben…

Total Fill BC Sealer high flow (I)

Von Christoph Kaaden

Vor Kurzem haben wir im WURZELSPITZE LIVE Talk über den klinischen Einsatz von Total Fill BC Sealer (high flow) gesprochen.

Wir haben seit einiger Zeit auf dieses „neue“ Material (= BC high flow) )umgestellt und ich möchte diese Beitragsreihe nutzen, um über unsere Erfahrungen zu berichten.

Gestartet haben wir vor einer Reihe von Jahren mit Total Fill BC Sealer.

Die Anwendung bedeutete eine Abkehr des bisherigen Vorgehens hin zu einem vermehrten Einsatz von Sealer (statt Guttaperacha)

Für ich stark gewöhnungsbedürftig…

u.a., weil der Sealer beim Kontakt mit dem Wärmeträger sofort „ausflockte“…

Trotzdem sehe und sah ich eine Reihe von Vorteilen (keine Schrumpfung, Hydrophilie …)

Einige Zeit später wurde ich auf die „high flow“ Variante von Total Fill aufmerksam.

Unser erster Eindruck…

sehr gut.

Was sich dadurch erklärt, dass sich das Material wie vormals verwendete Sealer verhält (bei hoffentlich „besseren“ labortechnisch-klinischen Ergebnissen)…

Hier als erstes Mal ein paar klinisch-radiologische Beispiele, die einen ersten Eidruck zur Opazität und Fließfähigkeit des Materials geben…

Das Handling entsprach dem, was ich von bisherigen Sealern gewohnt war…

wäre da nicht der Preis…

aber mehr zu diesen Punkten und mehr später…

Hier noch ein interessanter Link mit einigen Beschreibungen zu den Materialeigenschaften.

Apikale Raumforderung (IV) – Recall nach 12 Monaten

Von Christoph Kaaden

Fast auf den Tag zwölf Monate ist es her, dass wir Kim und „ihre“ apikale Raumforderung behandelt haben.

Gestern kam sie mir ihrer Mutter zum 1-Jahres-Recall.

SO macht Recall Spaß…

in weiteren 12 Monaten sehen wir uns wieder. Dann werden wir auch ein Kontroll-DVT anfertigen…

Kurz berichtet: Ausgeheilt bei Zustand nach Avulsion mit Recall nach 4 Jahren

Von Christoph Kaaden

Vor vier Jahren (19.01.2017) wurde uns die damals 10-jährige Jana überweisen.

Folgende Informationen hatten wir von dem Zuweiser erhalten:

Zustand nach Zahntrauma (Avulsion Zahn 21, extrusive Dislokation Zahn 11 ) am 1.12.16.

Zustand nach Frontzahntrauma mit Avulsion Zahn 21 und extrusiver Dislokation Zahn 11 (alio loco)

Der Zahn 21 wurde nach weniger als einer Stunde replantiert, jedoch erfolgte die Lagerung zwischenzeitlich in einem feuchten Handtuch. Zusätzlich kam dazu, dass der Zahn beim Notzahnarzt während der Replantation versehentlich mit dem Sauger ein-bzw. abgesaugt wurde…

nach dessen Bergung aus dem entsprechenden Sieb wurde dieser dann aber doch noch replantiert.

Eine Kunststoffschienung wurde angelegt und bis heute nicht entfernt.

Die Zähne 21 und 11 sind eindeutig nicht vital und bei 21 zeigt sich eine Fistelbildung.

Zustand nach Replantation und Schienung mittels Komposit; apikale Aufhellung an Zahn 21 bei nicht eingeleiteter endodontischer Therapie

Die Behandlung der beiden Zähne erfolgte mehrzeitig. Aufgrund des nicht abgeschlossenen Wurzelwachstums kam apikal MTA zum Einsatz.

Post-op Aufnahme nach mehrzeitiger Behandlung mit MTA Anwendung apikal.

Anfang diesen Jahres (2021) war Jana zur Kontrolle bei uns in der Praxis.

Trotz unphysiologischer Lagerung zeigt insbesondere der vormals avulsierte Zahn keinerlei Anzeichen einer Ersatzresortion und die apikale Aufhellung ist ausgeheilt.

4 Jahre post-op, keine Zeichen einer Ersatzresorption bei apikal unauffälligen Verhältnissen

Auch klinisch präsentiert sich die Situation erfreulich.

Prä-op vs. 4 Jahre post-op

SO macht Recall Spaß

:-)

Kurz berichtet – Aufhellung mesio-bukkal an 16 – ausgeheilt nach Revision

Von Christoph Kaaden

Die Tage erreichte uns das Einjahres-Kontrollröntgenbild eines von uns behandelten Zahnes 16 nach Revision.

Ein Jahr ist der Abschluss dieser Thermafil-Revision her.

Hier die Kurzabfolge des Falles:

Prä-OP Röntgenaufnahme bei Zustand nach also loco durchgeführter endo. Therapie; ausgeprägte Aufhellung mesio-bukkal
Screenshots des DVTs.Fenestration der bukkalen Kortikalis; Übersehne Kanalsysteme mesio-bukkal
Post-op-Aufnahme nach erfolgter zweizeitiger Revision
1 Jahr post-op; radiologisch vollständige Remission der vormals mesio-bukkalen Aufhellung
Prä-op vs. 1 Jahr post-op

S O macht Recall Spass

:-)

Wie verhalten ? (II)

Von Christoph Kaaden

Letzte Woche habe ich hier über einen aktuellen Behandlungsfall berichtet…

ich steckte moralisch in einer gewissen Zwickmühle…

ich entschloss ich schliesslich dazu der Patientin anzubieten, sie doch noch am Freitagnachmittag zu behandeln. Zu den genauen Beweggründen hierfür erkläre ich mich zu einem späteren Zeitpunkt.

Wir trafen uns also um 16:30 in unserer Praxis in der Münchner Innenstadt. Die Revision verlief für mich wunschgemäß und ich bat die Patientin mich am darauffolgenden Tag zu kontaktieren um zu berichten, ob sich das Schmerzbild veränderte…

nach ingesamt 1:30 Stunden verliess ich die Räumlichkeiten wieder, um den 30 minütigen Nachhauseweg anzutreten…

hier noch ein Desktop-Mitschnitt des präoperativ angefertigten DVTs sowie ein intrakanaläres Foto nach Revision.

Der darauffolgende Tag verging und ich hörte nichts weiter von der geplagten Patientin.

Am Sonntagvormittag entschloss ich mich schliesslich dem Ehemann eine SMS zu schicken:

„Hallo Herr J. Nachdem ich nichts mehr gehört habe wollte ich mal nachfragen. Hat die Behandlung was gebracht? Geht es ihrer Frau ein stückweit besser?

Kurz drauf seine Antwort:

„Guten Morgen Dr. Kaaden,vielen Dank der Nachfrage. Meine Frau hat schon ein schlechtes  Gewissen, weil sie gestern nicht geschrieben hat….Nach der Behandlung am Freitag hatte sie zunächst weiter starke Schmerzen …heute ist es viel besser und der Wurzelschmerz ist fast weg. 1000 Dank nochmal für Ihren Sondereinsatz. Wie soll meine Frau weiter verfahren? Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie einen schönen Sonntag. Mit besten Grüßen AJ

Demnächst mehr zu dieser Thematik…

Kurz berichtet – Apikale Aufhellung – ausgeheilt nach Trauma und MTA-Applikation

Von Christoph Kaaden

Die junge Sophie war zehn, als sie vor drei Jahren ein Frontzahntrauma beim Radfahren erlitt. Hierbei wurden laut Zuweiserin die Zähne 21 und 22 disloziert.

Als wir die Patientin erstmals sahen hatte sich an Zahn 21 eine deutliche apikale Parodontitis ausgebildet.

Die Behandlung erfolgte zweizeitig und benötigte in der Summe zwei Stunden.

Die Apikalregion wurde im zweiten Termin mit MTA verschlossen und das weitere Kanallumen anschliessend mit erwärmter Guttapercha und Sealer aufgefüllt.

Radiologische Kontrolle des MTA plugs
Abschlussröntgenbild nach Obturation des Kanalsystems und Verschluss der Zugangskavität mit Komposit

Diese Woche erreichte uns das Kontrollbild der zuweisenden Kinderzahnarztpraxis.
Es sieht aus, als wäre die Behandlung von vor 18 Monaten erfolgreich gewesen…

Recall Aufnahme der Zuweiserin 1 1/2 Jahre nach Behandlung
Prä-op vs. 1 1/2 Jahre post-op

Furkationsbeteiligung

Von Christoph Kaaden

Die nachfolgende 58-jährige Patientin wurde uns von ihrem Hauszahnarzt geschickt. Der Zahn 36 war vor einigen Jahren alio loco endodontisch behandelt worden. Jetzt beklagte die Patientin eine zunehmende Ausfbissempfindlichkeit sowie eine Blutung am Zahnfleischsaum bei der Zahnpflege.

Hier zeige ich Ihnen die Röntgenaufnahmen des Zuweisers.

Furkationsbeteiligung.001

Aufgrund der geringen Aussagekraft der Einzelzahnaufnahme ist von dem Kollegen zusätzlich ein kleinvolumiges DVT angefertigt worden.

Leider ist die Auflösung des verwendeten Gerätes mässig gut.

Furkationsbeteiligung.002Furkationsbeteiligung.003Furkationsbeteiligung.004Furkationsbeteiligung.005Furkationsbeteiligung.006Furkationsbeteiligung.007Furkationsbeteiligung.008

Es war für mich zu erahnen, dass bei der Vorbehandlung das mesio-linguale Kanalsystem unbehandelt geblieben war.

Während sich in der Bifurkation ferner eine Aufhellung zeigte war an den Radices keine Pathologie erkennbar…

bis zu diesem Zeitpunkt liess sich also für mich nicht zweifelsfrei klären, woher die Furkationsbeteiligung stammte.

 

Infrage kamen in einen Augen folgende Möglichkeiten:

  • Infraktur bzw. Längsfraktur
  • Perforation
  • Laterale Anatomie in Form eines Seitenkanals

 

Intra-koronal/kanalär fanden sich keine Besonderheiten und die Revision konnte routinemässig durchgeführt werden…

Furkationsbeteiligung.009

Masterpoint-Aufnahme nach Revision mit deutlich erkennbarer Osteolyse in Bifurkation

 

Einige Wochen später war die Fistel abgeheilt und die Patientin beschwerdefrei.

Bei der Wurzelkanalfüllung zeigte sich dann der Grund für die Furkationsbeteiligung.

Furkationsbeteiligung.010

Furkationsbeteiligung.011

Grosser Seitenkanal nach Wurzelkanalfüllung als Ursache der Osteolyse in der Bifurkation

Ich bin gespannt, wie das Recall in sechs Monaten ausfallen wird…

Quiz du jour Juli 2020 – „Auflösung“

Von Christoph Kaaden

 

Vor einiger Zeit habe ich hier nach einer seltenen Diagnose gefragt.

Es handelte sich in diesem Fall um eine sehr seltene venös-lymphatische Malformation.

Hier ein Link für weitere Informationen zu dieser Thematik.

Kurz berichtet – Apikale Parodontitis, Fistel und unklarem apikalen „Geschehen“ mesial – ausgeheilt nach 2 Jahren

Von Christoph Kaaden

Vor zwei Jahren stellte sich der damals 58-jährige Patient erstmals bei uns vor.

Die Diagnose damals lautete:

ausgeprägte interradikuläre Aufhellung mit disto-bukkaler Fistel an Zahn 46.

Endo Paro 46.001

Ausgeprägte interradikuläre Aufhellung an Zahn 46 mit Fistel – Resorption unklarer Genese mesial

Unklar hingegen war, was die Ursache für die stark resorbierte mesiale Radix war.

Hier das Wf-Kontroll-Bild zum Ende des zweiten Behandlungstermins (ca. 4 Monate nach Behandlungsbeginn).

Endo Paro 46.002

Zwei Jahre nach Abschluss der Behandlung scheint es zu einer vollständigen Remission gekommen zu sein.

Endo Paro 46.003

Recall-Aufnahme zwei Jahre post-op

Endo Paro 46.004

Prä-OP vs. 2-Jahres Recall

Hat jemand einen Vorschlag hinsichtlich der „Vorkommnisse“ an der mesialen Wurzel?