Exakt 4 Wochen sind es noch bis zur Jahrestagung 2010 der DG Endo in Berlin, die dieses Mal im Rahmen des Vortragsprogramms gleich mit 2 Innovationen für den Bereich Wurzelkanalaufbereitung aufwartet: Über die eine, die neue “Reciproc” – Feile, von Ghassan Yared und VDW entwickelt, ist noch so gut wie nichts bekannt. Ihre Markteinführung erfolgt in dieser Woche bei der IFEA 2010 in Athen.
Das zweite neue Instrument, die SAF -Feile, ist schon etwas länger im Markt zu finden und so liegen auch schon deutlich mehr Informationsmaterial und sogar erste Studien vor. Und zur SAF – Feile gibt es auch eine Digitalpräsentation, die einen ersten Einblick in die Arbeitsweise des Instrumentes gewährt, das offensichtlich mit der Bezeichung “Feile” treffend beschrieben ist.
Wer darüberhinaus mehr wissen will, der sei auf den Vortrag von Prof. Zvi Metzger am 05.11.2010 in Berlin verwiesen.
Cliff Ruddle war einer der Redner bei der VDZE Jahrestagung 2010 am letzten Wochenende in Wiesbaden.
Diejenigen, welche ihn zum wiederholten Male gehört haben, waren “wieder” oder “immer noch” begeistert. Und diejenigen, welche ihn zum ersten Mal hörten, waren dies sowieso.
Für alle anderen, die nicht in Wiesbaden waren, gibt es hier im Netz die Möglichkeit, eine ganze Reihe von Cliff´s Artikeln als PDF herunterzuladen.
Das kann die Gelegenheit, den Meister live zu erleben, nicht ersetzen, aber ist nichtdestotrotz ebenfalls interessant anzuschauen. Und was die in den Artikeln gezeigten Fälle angeht, gilt für mich immer noch, 17 Jahre nach meiner ersten “Begegnung” mit einer seiner Publikationen, dass wohl niemand für seine endodontischen Behandlungsfälle den Titel “The Art of Endodontics” mehr verdient als Cliff.
Fakt ist, ich habe weder von Zürich, noch von der DG Endo Frühjahrsakademie mehr als einen kurzen Augenblick gesehen.
Fakt ist aber auch, dass Clemens Bargholz als wissenschaftlicher Leiter und Frank Paque als Gastherr vor Ort einen Super Job gemacht haben.
Was für eine Auflistung an Kursen, an Inhalten, an Referenten. Zu Beginn des Jahres schrieb ich hier, die EMED – Jahrestagung in Vilnius sei ein “must have”. Dies gilt noch viel mehr für die Frühjahrstagung der DG Endo, deren Konzept der (praktischen) Intensiv -Fortbildung in Kleingruppen in diesem Jahr voll gelungen ist. Ich schlage vor, bei der nächsten Frühjahrsakademie alle Kurse 2 mal anbieten, damit man als Teilnehmer nicht die Qual der Wahl hat, sich zwischen Parallelveranstaltungen entscheiden zu müssen.
Diese Frühjahrsakademie war, ich gebe jetzt einen Tipp ab, vermutlich die beste Endodontie – Veranstaltung 2010.
Kann man sich schon für 2011 anmelden ?
Bedanken möchte ich mich bei Franziska Bruß, Ramona Großmann, Alexandra Hub und Jörg Schröder für den tollen Kurs. Ich habe viele Anregungen mitgenommen und freue mich auf die Umsetzung in der Praxis nächste Woche.
Gestern habe ich auf einer Fortbildung Christian Diegritz von der Ludwig – Maximilians – Universität München getroffen.
“Wir sehen uns in Barcelona !” sagte er zum Abschied. Was mich zu der Frage bringt: Wird noch jemand aus dem Kreis der WURZELSPITZE – Leser zum ROOTS – Summit Anfang Juni dort sein ?
Über einen kurzen Kommentar hier diesbezüglich und ein persönliches Treffen würden wir uns freuen.
WURZELSPITZE wird gut vertreten sein.
Christoph Kaaden, Jörg Schröder und ich (leider nur kurz) werden dort sein, während Olaf Löffler und Christian Danzl dazu verdonnert wurden, hier die Stellung zu halten.
2 Stunden und 45 Minuten dauert der Flug von Frankfurt nach Moskau.
Für die 25 km vom Flughafen zum Hotel nach Moskau brauchen wir 3 Stunden.
Auch das ist das neue Millenium. Grenzenlose globale Mobilität, die an der Stossstange des Autos vor uns im Stau endet.
Unser Hotel ist irgendwo am 2. Ring in Moskau und könnte irgendwo sonst in der Welt stehen. Zumindest überall dort, wo kyrillische Schriftzeichen auf Straßenschildern zu finden sind.
Das Hotel ist das einzige, was wir von Moskau zu sehen bekommen an diesem Wochenende. 48 Stunden lang werden wir diesen Mikrokosmos im Grunde genommen nicht mehr verlassen.
Vom Flughafen geht es direkt ins Hotel, noch während des Abendessens müssen wir zum Computercheck und zur Einrichtung des Arbeitsplatzes für die Live – Demos. Das geht bis um 12 Uhr Ortszeit und dann sind wir froh, in unsere Betten zu kommen.
Samstags dann von 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr Vorträge und Live – Demo.
Um halb acht fahren wir zum offiziellen Abendessen. In der Konzerthalle, 50 Meter vom Hotel entfernt, tritt METALLICA heute abend auf. Es gibt noch Karten, 3 von uns würden gerne hingehen, aber wir müssen zum Essen.
Zurück im Hotel, 23 Uhr, checken wir online ein für den Rückflug. Damit nichts schiefgeht, wir wollen unbedingt wieder heim. Es dauert, bis jeder durch ist, aber es klappt alles.
Halb eins. Schlafenszeit.
Sonntags bin ich dann dran mit Vortrag und Live – Demo. Schnell ist es 15 Uhr.
Noch eine Stunde Warten in der Lobby, bis der Shuttle Bus zum Flughafen kommt, dann der Transfer zum Flughafen.
Kurze Schlange an der Passkontrolle und am Nacktscanner, dann gehts nach Hause. Zusammen mit einem Patienten von mir, den ich im Flugzeug treffe.
Die Welt ist ein Dorf.
Ich habe überschlagen: Insgesamt haben wir uns 102 Meter auf russischem Boden bewegt.
Wenigstens das Wetter hat es uns leicht gemacht. In Deutschland 26 Grad, in Moskau die meiste Zeit Platzregen, Schnee, Hagel.
Kurz vor 21.00 Uhr Sonntag abend, Frankfurt am Main, auf der Flughafenautobahn Richtung Heimat. Ein letzter Blick zum Frankfurter Flughafen im Abendrot.
Das gewohnte Bild.
Startende Flugzeuge. Ich bin froh drüber. Die Jetztzeit ohne Flugzeuge ?
Kann ich mir nicht vorstellen.
Und morgen wieder arbeiten. 3 Tage, dann gehts wieder weg. Keine Ahnung, ob ich mich freuen soll oder nicht.
Aber wenigstens fahre ich mit der Bahn…
Kaum ist der Flughafen verlassen, zieht der Porsche Cayenne auf die ganz linke Spur und beschleunigt auf 180.
Es ist dunkel und am Straßenrand stehen auffällig viele liegengebliebene Autos. Wolgas und Ladas. Sie sind eines der wenigen Zeichen dafür, dass wir uns in einem Land befinden, in dem einst die kommunistische Revolution ihren Anfang nahm. Große Werbeplakate internationaler Konzerne säumen die Randstreifen, umso mehr, je weiter wir uns der City nähern.
Kyrillische Straßenschilder und die Zwiebeltürmchen der Kirchen und Kathedralen geben Hinweise, wo man sich befindet.
Wir erreichen die Stadtgrenze nach etwa 10 Minuten.
Die Präsenz an Polizisten sticht ins Auge.
Plötzlich eine Radarkontrolle.
Der Verkehrspolizist wedelt energisch mit seinem schwarz-weissen Stock und gebietet uns, sofort anzuhalten.
Alexej, unser Fahrer, geht nur für einen Bruchteil einer Sekunde vom Gas, dann fährt er unverändert weiter, ohne sich um den Polizisten weiter zu kümmern. Alle Autofahrer sind gleich. Nur manche sind gleicher als andere ?
Ich weiss nicht, warum …
Ridley Scott fällt mir ein. Harrison Ford. Blade Runner. Sieht so unsere Zukunft aus ?
Reich und Arm, haarscharf aneinander vorbei, ohne sich zu berühren. Blitzblank und modern herausgeputzt die eine Seite, der Unterbau hingegen, alt, vernachlässigt, unansehlich. Das gab es immer schon. Aber die Verhältnisse haben sich verschoben. Und die Dimensionen. Wir fahren vorbei an Trabantenstädten. Plattenbausiedlungen, wie wir sie kennen aus den neuen Bundesländern. Aber dort stehen nicht 10 oder 20 Plattenbauten, sondern Hunderte davon.
Wieviel Menschen wohnen dort ?
200.000 ? 300.000 ? In einem Bereich, den wir innerhalb von ein paar Sekunden hinter uns lassen.
Ist Moskau ein Fanal ? Ich weiss es nicht. Aber Jörg und ich sind wieder zurück.
Diesmal zur Endo Show 2010. Und freue mich auf die nächsten Tage mit Jörg und Christoph, mit Holm, Ilya, Slaw und Nicola.
Und ich habe neben meiner 12 kg Leica – Ausrüstung noch eine weitere Kamera dabei, die ich für Aufnahmen nutzen möchte.
Anfang März fand zum dritten Mal eine Frühjahrsfortbildung des VDZE auf Mallorca statt.
Das Fortbildungs-Konzept sieht eine Reihe von Vorträgen von VDZE – Mitgliedern („von uns – für uns“) zu einem Rahmenthema vor, welches durch einen Gastreferenten ergänzt wird.
In diesem Jahr war es Prof. Guiseppe Cantatore, der unter anderem die Arbeitsweise und den Einsatzbereich von „PathFile“ – Instrumenten und “StartX” – Stahlultraschallansätzen erläuterte und die praktische Handhabung aus seiner Sicht darstellte.
Das Hauptthema „Revision“ deckten die gruppeninternen Referenten Dr. Edith Falten, Dr. Tom Schloss, Dr. Marco Georgi, Dr. Torsten Neuber, Dr. Henning Bahnemann und Dr. Peter Kiefner, angefangen von der Indikationsstellung durchgehend bis hin zur Wurzelfüllung und postendodontischen Versorgung ab.
Die Atmosphäre war angenehm und kollegial.
Es gab etliche Teilnehmer, die schon zum dritten Mal dabei waren. Andere reisten in Begleitung an, so dass sich eine familiäre Atmosphäre einstellte, in der auch offen über die Perspektiven der Endodontie in Deutschland diskutiert wurde. Dr. Hans – Willi Herrmann hatte im Jahr zuvor mit einem perspektivischen Vortrag über die Zukunft der Endodontie (“Endodontie – Quo Vadis”) eine Diskussion zu diesem Thema angestossen und über verschiedene Möglichkeiten berichtet, die Endodontie in der Praxis auszuüben. Dieses Jahr wurde das Thema aufgegriffen und von den Kollegen Dr. Florian Bertzbach, Dr. Marco Georgi und Dr. Torsten Neuber ausgestaltet, die jeweils eine allgemeinzahnärztliche Praxis mit endodontischem Tätigkeitsschwerpunkt, die Tätigkeit als Endospezialist im Rahmen einer Spezialistengruppe und eine reine Endopraxis auf Überweiserbasis vorstellten.
Die Unterschiede im Behandlungsspektrum, die Beziehung zu den Überweisern und die daraus resultierenden Unterschiede traten so deutlich zu Tage und schnell wurde klar, dass viele Faktoren wie Praxisstandort, Fortbildungsstand der Kollegenschaft und die eigenen Wünsche für die optimale Tätigkeitsform entscheidend sind. Um dies zu überdenken und zu diskutieren, bot die Veranstaltung einen optimalen Rahmen und dementsprechend positiv fiel die Resonanz der Teilnehmer aus.
Schon jetzt steht daher fest: Für das nächste Jahr ist wieder ein Treffen auf Mallorca angedacht.
Es ist schön, wenn Ideen, die man seit langer Zeit mit sich trägt, Realität werden. Und noch besser, wenn alles genau so funktioniert, wie man es sich vorgestellt, erhofft hat.
So geschehen letztes Wochenende in München mit dem Wurzelspitze – Ü – Day 2010, der zeitgleich mit dem Teamday 1/2010 stattfand.
Das “Ü” steht für Überweiser und charakterisiert eine kostenlose Fortbildungsveranstaltung für die regelmäßigen Überweiser der 5 WURZELSPITZE – Praxen.
Die Fotos sind vom gemütlichen “Come Together” am Freitagabend im “Wirtshaus in der Au”.
Am Samstag dann, während die Praxisteams sich unter der Leitung von Sebastian Riedel der detaillierten Ausarbeitung der QM – Standards widmeten, Vorträge der Wurzelspitze- Behandler.
Direkte Überkappung mit MTA, Reziproke Aufbereitung, Handhabung dentaler Traumata, die Schwierigkeiten der Revisionsbehandlung, aber auch ein Ausblick in die Zukunft des Wirtschaftsunternehmens “Zahnarztpraxis” waren die Themen.
Die Resonanz der 25 Ü-Day Teilnehmer: Uneingeschränkt positiv.
Die Konsequenz: Der nächste Ü-Day, 2011 in Leipzig, ist schon festgezurrt.
Und die 2. internationale Tagung der europäischen Gesellschaft für mikroskopgestützte Zahnmedizin.
Diese findet vom 16. – 18. September 2010 in Vlinius/ Litauen statt.
Das Referentenaufgebot verspricht eine hochkarätige Fortbildung, die ich mir, wenn irgend möglich, nicht entgehen lassen möchte.