Irgendwo bei über 200 Tagen startete der Count Down. Jetzt sind wir fast bei Null angekommen. Am Freitag, den 06.Oktober ist es endlich so weit. Und wir freuen uns wie Bolle, wie Jörg, unser Mann aus der Hauptstadt, sagen würde.
Los geht es um 18 Uhr mit dem Get Together. Ab 17 45 Uhr ist Einlass in der Nahe.Wein.Vinothek im Dienheimer Hof. Mannheimer Str. 6, 55545 Bad Kreuznach. Mit Weinverkostung & rustikalem Essen.
Benno, der Landmetzgerparkt mit seiner Vespa Ape im Hof vor der Weinstube. Es gibt dort neudeutsch Street Food. Also dass, was man früher lecker Pommes, Bratwurst, Currywurst und Hamburger von der Imbissbude genannt hätte.
Der Wein der offenen Weinprobe (von 18-20 Uhr) kommt vom Weingut Hexamer. Wer darüber hinaus noch andere önologische Kostbarkeiten von der Nahe (in der Weinwelt sind 50 Weingüter der Nahe mit jeweils 3 Weinen vertreten, darunter selbstverständlich auch alle regionalen VDP-Premiumweingüter) probieren möchte, der hat bis 23 Uhr im Hause Gelegenheit dazu.
Wichtiger Hinweis – DIE3 HERRMANN KAADEN SCHRÖDER ist seit etlichen Wochen ausgebucht. Wir hätten gerne noch viele anderen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit gegeben, teilzunehmen. Aber die begrenzte Kapazität der Räumlichkeiten liess dies leider nicht zu. Dies gilt in besonderem Maße für das Get Together. Die MORITA Acedemy weist daher noch einmal explizit darauf hin, dass pro Anmeldung für DIE3 nur ein Platz in der Vinothek reserviert ist, etwaige Begleitpersonen daher nicht teilnehmen können.
Am Samstag treffen wir uns im Rudi Müller Saal der Loge,
im Haus des Gastes Kurhausstraße 22-24 55543 Bad Kreuznach.
Wir starten wir pünktlich um 8 45 Uhr mit einer Einführung in den Tag. Damit exakt um 9 Uhr die gesamte uns zur Verfügung stehende Zeit dem eigentlichen Themenkomplex gewidmet werden kann. Also – Liebe KollegInnen, bitte idealerweise etwas vor der Zeit da sein. Einlass/Begrüßung ist um 8 30 Uhr.
Hier der Ablaufplan:
09:00 Uhr Skizzierung des Themenkomplex „Wurzelkanalaufbereitung” Zielsetzung der Fortbildung ▪
09:20 Uhr Einführung Arbeitssystematik System Berlin -Dr. Jörg Schröder
09:40Uhr Einführung Arbeitssystematik System München Dr. Christoph Kaaden
10:10 Uhr Einführung Arbeitssystematik System Bad Kreuznach Dr. Hans-Willi Herrmann
10:30Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Endodontischer Workflow„Aufbereitung“ Systematik Dr. Hans-Willi Herrmann
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Endodontischer Workflow “Aufbereitung” Systematik Dr. Christoph Kaaden
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Endodontischer Workflow “Aufbereitung” Systematik Dr. Jörg Schröder
17:00 Uhr Resümee und abschließende Diskussion
17:30 Uhr Abschluss-Rede
Dresscode: Smart CasualNoch ein Hinweis organisatorischer Art: Diese und ergänzende Infos wurden letzte Woche von der MORITA Acedemy via Email an jeden Teilnehmer verschickt. Wer nichts diesbezüglich erhalten hat, der möge zunächst im SPAM Ordner nachsehen und sich gegebenenfalls bitte umgehend an Frau Sarah König (skoenig@morita.de ) odeoschetti (lboschetti@morita.de) wenden
Noch eine Anmerkung in merkwürdigen Zeiten: Da bereits die bloße Nennung eines Produktes auf einer Homepage als Werbung interpretiert werden kann, benennen wir diesen Blogbeitrag (wie auch jeden bereits geschriebenen sowie alle zukünftigen Beiträge, in denen Produkte benannt werden) als unbezahlte Werbung. Sollten wir (jemals) finanzielle Zuwendungen von Firmen erhalten, die Erwähnung bestimmter Produkte betreffend, werden wir die entsprechenden Blogbeiträge als „bezahlte Werbung“ ausweisen.
Im Juni 1990 war ich das allererste Mal in Barcelona.
Das Staatsexamen hatte ich zu diesem Zeitpunkt gerade hinter mich gebracht. Und darauf hin 2 Wochen Urlaub im Süden Spaniens verbracht. Mit dem Auto. Ich – 26 Jahre alt – war bis dato noch nie geflogen. Das nur am Rande, liebe Klima-Kleber, wenn wieder mal das Argument aufkommt, die Generation der Boomer sei alleinig schuld für die Erderwärmung. Wieviele Flüge gehen auf euer Konto mit Mitte 20 ?
Es war sehr heiss damals. Fast 40 Grad im Schatten zeigte das Thermometer. Den Klimawandel, wie er heute die Medien beherrscht, gab es den etwa damals schon ?
Auf der Rückreise führte uns unser Weg nach Barcelona. Natürlich stand die Architektur der Metropole auf dem Programm. Gaudi. Mies van der Rohe. In der prallen Mittagssonne besichtigte ich den Barcelona-Pavillon.
Und danach wanderten wir – mein Bruder und ich – tapfer dem drohenden Sonnenstich trotzend, die kurvige Strasse zum Montjuic hinauf. Ein paar Jahre später sollte der Berg die olympischen Spiele beherbergen, doch davon war noch nichts zu sehen. Wir wollten zur Fondacio Miro. Ein Museum der Moderne. Architektonisch dem Brutalismus zuzuordnen, wenngleich weiss gestrichen und damit schöner anzuschauen als viele andere Bauten, die dieser Stilrichtung zugehörig sind.
Im Innern fast ausschliesslich Werke des namensgebenden spanischen Meisters der Moderne. Und eine kinetische Skulptur Alexander Calders. 1937 erschaffen. Ein Brunnen, der über mehrere Kaskaden unablässig Wasser nach unten beförderte.
Die Skulptur ist immer noch vorhanden, wie ich bei meinem letzten Besuch vorletzte Woche feststellen konnte. Ich muss gestehen, ich hatte sie vollkommen vergessen. Was mich im Nachhinein wundert.
Denn die perlenden, wie auf einer heissen Herdplatte sich zusammenrollenden Wassertropfen waren nichts anderes als … Quecksilber. Ein Brunnen voll mit Quecksilber!!! Jetzt fiel es mir wieder ein. Das hatte mich auch damals schon, mit berufsbezogener Affinität zum Material, fasziniert.
Amalgam war zu diesem Zeitpunkt noch der einzige dauerhaft kaustabile plastische Füllungswerkstoff für Zähne im Seitenzahnbereich. Und Quecksilber in der Zahnmedizin wie anderswo gesellschaftlich akzeptiert. Zwar war auch Anfang der Neunziger des letzten Jahrhunderts schon der Brunnen selbstverständlich hinter Glas gestellt. Man wusste natürlich um die Gesundheitsschädlichkeit der Quecksilber-Dämpfe. Aber ein EU-weites Verbot, das selbst Glühbirnen obsolet werden lassen sollte, daran war noch überhaupt nicht zu denken. Umso mehr verwundert es, dass dieses Kunstwerk heute noch existiert. Ich bin gespannt, ob bzw. wie lange noch der Brunnen weiter vorsichhinrinnen darf.
p.s.:
Die Parkhäuser in Barcelona kosteten 1990 umgerechnet 24 DM pro Tag, also in Euro 50 Cent pro Stunde. Eine zu dieser Zeit maßlose, unerhörte Summe, fanden wir. Parkten selbstverständlich unter der Laternengarage, also neben dem Bürgersteig.
Kürzlich in New York, in Manhattan, warben die Schilder der Parkdecks mit besonders günstigen 13 Dollar pro halbe Stunde an Werktagen. So ändern sich die Zeiten.
Dafür kann man heute mit einem mobilen handtellergroßen kabellosen Telefon, einer Gerätegattung, die zur damaligen Zeit nur in Sciene Fiction Filmen (Raumschiff Enterprise) existierte, nicht nur Gespräche rund um den Globus führen, sondern darüber hinaus erstklassige Fotos und sogar hochauflösende Videos machen und diese sofort in alle Welt verschicken.
Biokeramische Sealer sind in. Die steigenden Verkaufszahlen lassen keine Zweifel daran.
Mit dem Entwicklungsteams eines Herstellers habe ich mich letzte Woche längere Zeit über Sealer unterhalten. Und dort grosses Erstaunen ausgelöst, als ich auf die Frage, ob ich noch AH Plus einsetze, antwortete, dass der Sealer meiner Wahl seit fast 30 Jahren ein eugonolhaltiger Zement-Sealer ganz alter Schule aus der Aera Herbert Schilders ist.
“??? Warum ich diesen Sealer verwende und keinen neueren ???”, wollten die Herren wissen.
3 Gründe:
Weil ich über ganz lange Zeit (27 Jahre) nur positive Erfahrungen mit diesem Sealer gemacht habe.
Weil der Seraler bei Überpressungen (im Gegensatz zu AH Plus) sehr gut und rasch resorbiert wird.
Weil der Sealer für das Arbeiten mit warmen Gutapercha-Techniken geeignet ist.
Letzteres ist ein kritischer Punkt mit den biokeramischen Sealern. Das Aushärteverhalten bei höheren Temperaturen. Und man macht es sich IMHO zu einfach, diesbezüglich zu antworten, durch die biokeramischen Sealer bedarf es keiner solchen hochtemperaturigen Fülltechniken mehr, eine kalte Zentralstift- Technik sei ausreichend.
Trotzdem setze ich in wenigen bestimmen Fällen biokeramische Sealer ein. Zum Beispiel beim Vorliegen einer Allergie, die Inhaltsstoffe unseres Sealers betreffend.
Und dann greifen wir auf die Füllgeräte von Eighteeth zurück. Also nicht nur ein anderer Sealer, auch andere Geräte.
Warum ? Weil diese wesentlich niedrigere Arbeitstemperaturen zur Verfügung stellen als unsere geliebten Metasys-Genesis-Geräte. Deren niedrigste Arbeitstemperatur liegt bei 140 Grad, das Eighteeth reicht auf 120 bzw. sogar 90 Grad Celsius herunter. Das macht beim Arbeiten mit biokeramischen Sealern einen entscheidenden Unterschied.
Da wäre es naheliegend, die Eighteeth-Geräte zu unserem neuen Standard zu erklären. Aber im Handling präsentieren sich die Metasys Genesys-Handstücke die entscheidende Nasenlänge besser. Liegen leichter und ausgewogener in der Hand. Lassen sich leichter auch in schwierigen Situationen handhaben. Dinge, die vermutlich am stärksten im direkten Vergleich auffallen oder wenn man – wie in unserem Fall – schon lange mit diesen Geräten gearbeitet hat. Dafür haben die Eighteeth-Geräte beim Preis die Nase weit vorn. Und auch die Batterien – das nur für alle Akku- Skeptiker – lassen sich kostengünstig selbst austauschen.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir für biokeramische Sealer auf das Eighteeth Fast Fill und das Eighteeth Fast Pack zurückgreifen können.
Noch eine Anmerkung in merkwürdigen Zeiten: Da bereits die bloße Nennung eines Produktes auf einer Homepage als Werbung interpretiert werden kann, benennen wir diesen Blogbeitrag (wie auch jeden bereits geschriebenen sowie alle zukünftigen Beiträge, in denen Produkte benannt werden) als unbezahlte Werbung. Sollten wir (jemals) finanzielle Zuwendungen von Firmen erhalten, die Erwähnung bestimmter Produkte betreffend, werden wir die entsprechenden Blogbeiträge als „bezahlte Werbung“ ausweisen.
20 Jahre war ich allgemeinzahnmedizinisch tätig, bis ich 2013 meine Tätigkeit auf die Endodontie limitierte. Auch davor war die Endodontie der Praxisschwerpunkt mit zuletzt etwa 90 Prozent reiner Wurzelkanalbehandlung, aber das Jahr 2013 stellte insofern eine Zäsur da, dass von nun an auch unsere Stammpatienten von mir ausschließlich endodontisch behandelt wurden. Bis 2017 fand eine nicht endodontische Behandlung noch in unserer Praxis durch eine Kollegin statt. Seit 2018 ist auch das Historie.
Ab und an fragen dennoch unsere Patienten von früher an, in der Regel mit dem Satz: Ich weiss, dass sie nur noch Wurzelkanalbehandlungen machen, aber könnten sie sich vielleicht meine Situation einmal anschauen und mir einen Rat geben.
So auch in dem nachfolgenden Fall: Die bukkale Wand des Zahnes 36 war auf Gingivaniveau abgebrochen. “Der Zahn muss raus!”, diagnostizierte der gegenwärtige Behandler, als er die Situation in Augenschein nahm.
Zahn 36, mit dunkler gefärbte Restzahnsubstanz, die eine Devitalität/Wurzelkanalbehandlung vermuten lässt, trägt eine grosse Composite-Füllung.
Wir machten ein Röntgenbild. Die Knochensituation an Zahn 36 bei der 60 jährigen Patientin ist überdurchschnittlich, auf jeden Fall besser als am Zahn 37. Auch die WF sieht gut aus. Im Computer finden sich keine Röntgenbilder. Wurde die Endo überhaupt von mir gemacht ? Vermutlich. Dann muss diese 2008 oder früher gemacht worden sein, bis dahin hatten wir analog geröntgt.
Ein Blick in die noch vorhandene Papierakte offenbart. Die Behandlung hatte am 18.11.1998 stattgefunden. Das präoperative Zahnfilm zeigt eine apikale Aufhellung. “4 Kanäle !” war in der Karte vermerkt. Die Kanäle waren stark obliteriert. Die Aufbereitung erfolgte bis zum einem apikalen Durchmesser von 0.35 mm bzw. 0.4 mm. Als medikamentöse Einlage kam selbst angemischtes Calciumhydroxid zum Einsatz. In zweiter Sitzung wurde der Zahn am 03.12.1998 wurzelgefüllt.
25 Jahre danach ist er Zahn unverändert in situ. Ein Viertel Jahrhundert.
Nicht schlecht dafür, dass er bereits vor 25 Jahren “Der Zahn ist obliteriert, der muss raus!” hätte gezogen werden sollen. Die Recall-Röntgenbilder, in entsprechenden Abständen erfolgt, hatten eine knöcherne Konsolidierung gezeigt und dabei ist es bis heute geblieben.
Ich mache ja nun keinen Zahnersatz mehr. Aber für mich sieht der Zahn 36 so aus, dass er mit einer Krone noch viele weitere Jahre im Mund bleiben kann.
Und dann bat gestern eine Überweisungspatientin um Rat. Wir hatten im letzten Jahr ihren Zahn 18 wurzelkanalbehandelt. Ihre starken Schmerzen, die rechte Gesichtshälfte betreffend, die sie in den Unterkieferseitenzahnbereich interpretiert hatte, waren darauf hin schlagartig verschwunden und sind bis heute nicht mehr aufgetaucht.
Der Unterkiefer lässt sie dennoch nicht in Ruhe. Zwischenzeitlich ist der Zahn 46 extrahiert, aber immer noch tauchen von Zeit zu Zeit merkwürdige Beschwerden auf. Deshalb soll nun auch der Zahn 44 extrahiert werden, wegen der tiefen Tasche und der Zahnfleischproblematik, die zwischen 44 und 45 beheimatet ist. “Der Zahn muss raus, da ist nichts mehr zu machen.” So zitiert wortwörtlich die Patientin den Behandler.
Die Patientin ist 67 Jahre alt. Eine Taschenmessung an Zahn 44 (Lockerungsgrad 0) ergab an den 6 Messpunkten Taschentiefen von 2 Millimetern. Die Gingiva ist fest und blutet nicht, auch nicht bei stärkerer Sondierung.
Ich habe der Patientin geraten, den Zahn 44 auf gar keinen Fall extrahieren zu lassen.
Alle anderen WURZELSPITZE- Autoren sind in Urlaub. Ich halte ich die Stellung und bemühe ich mich, das entstehende Info-Vakuum mit Geschichten aus dem Endozän zu füllen.
Wieder geht es nach New York. Nur noch selten schalte ich mittlerweile in USA des abends im Hotelzimmer das Fernsehen an. Zu schlecht heute, was früher interessant und spannend, weil anders war. Die guten Sachen laufen ohnehin mittlerweile bei Netflix &Co, also nicht mit Free TV. Bleibt noch ESPN. NFL und NBA haben Sommerpause. Gott sei Dank gibt es noch die Baseball World League. Unterbrochen werden die Innings durch die obligatorischen Werbeeinspielungen. Und ja, Rechtsanwälte, die sich für die Ausfechtung von Schadensersatzforderungen stark machten, die gab es schon immer, aber diesmal flimmerte eine Werbung über die Mattscheibe, die diesbezüglich noch einmal einen Gang zulegte.
Der Grundtenor? Familie, Kinder, Enkelkinder. Schönes Haus. Schöner Garten. Barbecues. Eine heile Welt, offensichtlich wurde das Ganze nicht in der Bronx gefilmt. Dann der Schwenk auf den Hausherrren. Das ist Herr Müller Maier Schmidt. Er hat Krebs mit ungünstiger Prognose. Er wird bald sterben. Sein Krebs wurde zu spät entdeckt. Gut, das wir für ihn einen hohen Schadensersatz erstritten haben. So weiss er, das seine Familie gut versorgt ist, wenn er nicht mehr da ist.
Dann weiter die Stimme aus dem Off (sinngemäß) Wurde auch bei Ihnen einen Tumor (es folgt eine Auflistung) festgestellt. Wir überprüfen kostenfrei alle Unterlagen, um zu schauen, ob bei Ihnen der Tumor zu spät entdeckt wurde und sie einen Schadensersatz geltend machen können.
Wie läuft das ab ? Die gesamte Krankenakte wird mit Argusaugen durchsucht. Tagelang. Hätte man – rückblickend ist man ja immer schlauer – schon irgendwann früher erkennen können, dass ein Tumor vorhanden ist ? Vielleicht ein winziger Punkt im Röntgenbild oder Ultraschall an der Stelle, an der sich später ein Tumorherd befindet ? Gab es früher mal bestimmte Werte bei Blutuntersuchungen, die in die Richtung weisen? Oder eine Symptomatik, die man mit dem späteren Tumorgeschehen in Verbindung bringen kann ?
Eine Tendenz, eine Ahnung kann vor Gericht schon ausreichen…
Auch wenn allen Orten von Inflation und Wirtschaftsabschwung und drohender Armut die Rede ist, es gibt offensichtlich noch genügend Personen, denen es so gut geht, dass diese sich Luxusgüter leisten können.
Luxusgüter. Diesen Begriff kann man natürlich ganz gross aufhängen. Luxus, das ist der Privatjet, die Megayacht, die Villa in Saint Tropez mit dem Bugatti in der Garage.
Es geht aber auch etwas kleiner. Sprich eine teure Handtasche oder die teure Armbanduhr.
Dinge, die schon immer so begehrt waren, dass nicht nur ein hoher Preis, sondern auch eine gewisse Wartezeit auf dieses Produkt damit verbunden war. Mittlerweile hat diese Situation aber eine neue Dimension erreicht. Selbst wer bereit wäre, wie früher in der DDR mehr als ein Jahrzehnt geduldigen Ausharrens in Kauf zu nehmen, um den begehrten Trabant irgendwann in ferner Zukunft in Empfang nehmen zu können, wird enttäuscht werden. Der normale Bürger, zu denen ich – nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen – den ordinären Zahnarzt in Deutschland hinzuzähle, hat nur in den seltensten Fällen mehr die Möglichkeit, ein solches Produkt, die sprichwörtliche “Daytona, Submariner, GMT 2” zu erwerben, selbst wenn er bereit wäre, sich einen persönlichen Traum erfüllend wollend, den entsprechenden regulären Preis, der zudem Jahr für Jahr mit einer Preissteigerung verbunden ist, zu zahlen.
Diese stark nachgefragten Gegenstände kommen nämlich gar nicht mehr in den freien Verkauf. Es gibt auch im Gegensatz zu früher keine Wartelisten mehr, in die man sich eintragen könnte. Zumindest keine Listen, die dann auch regulär abgearbeitet werden. Vielmehr werden besagte Pretiosen an ausgesuchte, gute Kunden verkauft. Wobei ein guter Kunde ein solcher ist, der über eine gewisse Kaufhistorie verfügt. Er also im Laufe der Zeit eine gewisse Summe Geldes, kolportiert werden mehrere 10.000 Euro oder gar 50.000 Euro für andere Produkte des Hauses ausgegeben hat, um dann irgendwann vielleicht die Gelegenheit zu bekommen, das besagte Wunschobjekt käuflich erwerben zu dürfen.
Gibt es eine Parallele zur Zahnmedizin ? Ja und Nein.
Fest steht. Es gibt im Dentalen ebenso wie im Medizinischen eine Nachfragesituation. Die Alten hören auf, etliche Praxen schliessen. Die Patienten müssen sich neue Behandler suchen. Und wenden sich an die verbliebenen Praxen. Welche, wenn sie ihre Hausaufgaben gemacht haben, sich schon jetzt nicht vor Zulauf retten können.
Goldene Zeiten für die Dienstleister im Gesundheitswesen. Sollte man meinen.
Wenn nicht ein wichtiger Unterschied zu Hermes und Rolex vorgegeben wäre. Patienten selektieren und Preise permanent den Preissteigerungen des Marktes oder auch nur der hohen Nachfrage anzupassen, das geht nämlich in der Zahnmedizin nicht. Denn der Gesetzgeber gibt die Marschrichtung vor. Gut daran ist der Grundgedanke: Der freie Zugang zu Gesundheitsleistungen ist ein schützenswertes Gut, welches grundsätzlich jedem Bürger unseres Landes, unabhängig seines Kontostandes zustehen sollte.
Es liegt jedoch auf der Hand, dass in einer Welt begrenzter finanzieller Mittel (und angesichts einer riesigen Staatsverschuldung muss klar sein, dass wir in einer solchen leben), nicht jegliche Gesundheitsleistung bezahlbar ist. Um bei der Analogie zu bleiben: Sie brauchen eine Tasche um ihre Einkäufe vom Supermarkt nach Hause zu tragen und eine Uhr, um zu wissen, wann ihre Strassenbahn fährt. Das Versprechen der Politik lautet jedoch: Jeder Patient bekommt eine Luxus-Handtasche, eine teure Uhr, wenn er diese braucht. Oder auch nur wünscht. Selbst wenn er schon jeweils 3 davon zu Hause hat.
Find ich gut, sagt der Patient. Und lange Wartezeiten darf es nicht geben. Und schon gar nicht irgendwelche Wartelisten.
Der Arzt ist angewiesen, alle Leistungen und genügend Termine zeitnah bereitzustellen.
Warum geht das in der Medizin ? Im Gegensatz zur realen Welt der Luxushandtaschen und Luxusuhren?
Ein Gleichnis mag die Situation verdeutlichen: Man stelle sich vor, wenige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg tritt der deutsche Staat an die Firmen Hermes, Louis Vuitton und Gucci, aber auch an jedes kleine Taschen- oder Uhrmachergeschäft in Deutschland heran mit der Order, jedem Einwohner der BRD eine Handtasche seiner Wahl kostenlos zur Verfügung zu stellen. Und verlangte von den Firmen Rolex, Patek Phillipe, Breitling und selbstverständlich auch von jeder andere Uhrenmarke, die in Deutschland vertreten ist, alle Bewohnern des Landes auf Wunsch mit einer Uhr der Marke auszustatten. Dies würde man, egal ob billige oder teure Uhr/Handtasche der Einfachheit halber den Firmen mit einem Einheitspreis von 100 DM pro verkaufter Handtasche und 200 DM pro verkaufter Uhr vergüten, vorausgesetzt, das die insgesamt zur Verfügung stehende Geldsumme nicht ausgeschöpft werde. Nur für den unwahrscheinlichen Fall (aus welchen Gründen auch immer), daß mehr Uhren und mehr Handtaschen als vorgesehen verkauft würden, werde die Erstattungssumme pro Kauf entsprechend nach unten hin korrigiert. Man gehe davon aus, dass bei der großen Zahl an Verkäufen und einer insgesamt zur Verfügung stehenden Geldmenge von 10 Milliarden DM die Firmen eine adäquate Menge an Gewinn erzielen können, auch wenn in seltenen Fällen bestimmte Handtaschen oder Uhren des Herstellersortimentes einen Herstellungspreis besitzen, der über dem Einheitspreis liegt, demnach mit einem kleinen Verlust verkauft werden.
Zunächst funktioniert dieses Modell. Während Rolex, Patek Phillipe, Hermes und Louis Vuitton von vorne herein dankend ablehnen und auf einen staatlich geförderten Verkauf ihrer Produkte in Deutschland verzichten, gehen die anderen Firmen auf das Konstrukt ein.
Man verspricht sich eine enorme Nachfrage nach Handtaschen und Uhren. Das waren Waren, die bislang eher selten verkauft wurden. Insbesondere die kleinen Läden, die solche Waren anboten, machten bislang nur einen geringen Gewinn, von dem sie mehr schlecht als recht davon leben konnten. Für diese ist die neue Regelung eine Chance hin zum Besseren.
In der Tat setzt ein enormer Run auf die für die Kunden nun kostenlosen Produkte ein. Die Nachfrage ist nicht zu bewältigen. Obwohl Tag und Nacht gearbeitet wird und auch viele neue Mitarbeiter für Herstellung und Verkauf eingestellt werden.
Weil die Kunden aber froh sind, überhaupt eine Uhr und eine Tasche zu bekommen, wird genommen, was da ist. So ist es unterm Strich allen Beteiligten, Herstellern wie Verkäufern gleichermaßen möglich, ihre gesamte Produktpalette, teure wie billige Uhren an den Mann zu bringen und einen ansehnlichen Gewinn zu realisieren. Und auch die Kunden sind zufrieden. Endlich haben sie eine solide Tasche für ihre Einkäufe und obendrein eine schöne Uhr noch umsonst dazu.
Die Besitzer der Taschen – und Uhrengeschäfte können ebenfalls ihr Glück nicht fassen. Ein warmer Geldregen ist über sie hereingebrochen.
Sie feiern ausgiebig und geben, nachdem sie zuvor über 20 Jahre eher von der Hand in den Mund gelebt haben – sie haben Nachholbedarf – das Geld für die schönen Dinge des Lebens aus. In der BRD der 60er und 70er Jahre waren dies zum Beispiel schnelle oder luxuriöse Autos. Darüber freuen sich die Autohändler. Die Kunden – ungeachtet der Tatsache, das sie gerade eine neue kostenlose Uhr bekommen haben – rümpfen die Nase. Sind neidisch. Wieso fährt unser Nachbar, der die ganze Zeit nur einen klapprigen VW Käfer hatte, nun einen neuen großen Mercedes.
Leider stellt sich nach Prüfung durch die staatliche Finanzbehörde im Nachgang heraus, das mehr Geld ausgegeben wurde, als zur Verfügung stand. Man ist von der hohen Nachfrage überrascht worden.
Daher sieht man sich 2 Jahre später gezwungen, von jedem realisierten Verkauf 10 Prozent wieder vom Verkäufer zurückzufordern.
Was die guten Gewinne der Vorjahre im Nachhinein relativiert. 10 Prozent weniger Einnahmen bedeuten 30 Prozent weniger Gewinn.
Die großen Firmen protestieren. Die kleinen Geschäfte jammern. Das Auto wurde bar bezahlt, das Geld ist weg. Woher nehmen ? Es nützt nichts, denn diese Vorgehensweise war von vorne herein vereinbart, auch wenn Alle naiverweise davon ausgingen, dass diese Klausel des Vertrages nie zum Tragen kommen würde.
Des guten Willens wegen erklärt sich der Staat bereit, zukünftig die zur Verfügung stehende Summe, die offensichtlich zu gering war, um 5 Prozent zu erhöhen.
Was zwar keine vollständige Deckung der ehemals verbrauchten Geldsumme darstellt, aber man geht von Staatsseite her aus – da schon viele Uhren und Taschen verkauft worden sind – das im folgenden Jahr das Budget nicht ausgeschöpft wird. Demnach die Uhren- und Taschenhersteller wie auch die Verkäufer, so wird ihnen suggeriert, sogar einen höheren Gewinn erzielen werden. Mit dem sie die Verluste der Vergangenheit im Laufe der nächsten Jahre wieder ausgleichen können. Alle sind einverstanden.
Leider funktioniert dies nicht wie erhofft. Viele Kunden, die sich zunächst mit Uhren oder Handtaschen eingedeckt hatten, haben zwischenzeitlich festgestellt, daß das erworbene Produkt nicht ganz ihren Wünschen entspricht. Die Tasche ist zu gross oder zu klein, die Uhr des Nachbarn, der das Glück hatte, eine der seltenen goldenen Uhren zu erhalten, macht mehr her.
Die Nachfrage nach Uhren und Taschen reisst nicht ab. Allerdings stellen die Kunden nun gezielt Ansprüche.
Es muss jetzt dieses oder jenes Modell sein. Insbesondere die hochpreisigen Modelle sind gefragt.
Und wehe, das nachgefragte Modell ist nicht lieferbar. Dann setzt es eine Beschwerde bei der vom Staat neu geschaffenen Uhren- und Taschenbehörde (UTB), die für alle Belange rund um die Abwicklung des Uhren- und Taschenkaufes zuständig ist. Kommt es zu einer Beschwerde droht die UTB-Behörde den jeweiligen Firmen und Geschäften, falls ein solches Geschehen noch einmal vorkäme, bekämen die Firmen/Geschäfte ihre Lizenz entzogen. Die Kunden müssten dann ihre zu erwerbenden Waren vollständig aus eigener Tasche zahlen, bekämen kein Geld vom Staat.
In Anbetracht der Tatsache, das die Kunden dann zur Konkurrenz gehen, welche ja weiterhin Uhren/Taschen kostenlos anbieten, wäre dies das Todesurteil für diese Geschäfte. Zähneknirschend entschliessen sich daher fast alle Geschäfte, weiterhin den Vorgaben des Staates zu entsprechen. Auch wenn die Vorgaben immer obstruser werden.
So überprüft die UTB Behörde zum Beispiel, ob in allen Geschäften Deutschlands gleich viel Taschen und Uhren verkauft werden. In Tabellen wird den Geschäftsführern mitgeteilt, wieviele Taschen oder Uhren eines bestimmten Modells in ganz Deutschland durchschnittlich verkauft werden. Verkauft das Geschäft deutlich mehr Taschen/Uhren eines bestimmten Modells wird dem Geschäft der Wert der zuviel verkauften Waren abgezogen. Der Geschäftsführer muss bei der UTB-Behörde persönlich vorsprechen. Man erklärt ihm, dass es doch nicht sein könne, dass ausgerechnet in seinem Geschäft besonders viele Taschen oder Uhren eines bestimmten Modells verkauft werden, während in den anderen Geschäften dies nicht der Fall sei. Auch wenn der Geschäftsführer gute Gründe anführt, warum er zum Beispiel in den Monaten Mai bis Juli besonders viele Schulranzen verkauft hat, sein Geschäft nämlich in unmittelbarer Nähe von 3 Schulen gelegen sei, so nützt ihm das am Ende wenig. Der Abzug wird ab einer gewissen Größe (100 Prozent über dem Bundesdurchschnitt) unerbittlich vorgenommen und das Ganze rückwirkend auf 2 Jahre Monat für Monat hochgerechnet, obwohl die Schulranzenverkäufe doch nur in den Sommermonaten in nennenswerter Weise stattfanden. Ein Abzug also auch in den Monaten erfolgt, in denen gar keine Schulranzenverkäufe stattfinden. Und selbstverständlich kann der Ladenbetreiber die verkauften Schulranzen nicht zurückfordern vom Kunden. Verkauft ist verkauft !
So vergeht die Zeit. Und Jahr für Jahr mit schöner Regelmäßigkeit zeigt sich, daß der zur Verfügung stehende finanzielle Rahmen nicht ausreicht. Mehr Taschen und mehr Uhren verkauft worden sind, als es das Budget hergegeben hätte. Der Staat muss Jahr für Jahr ein bestimmtes Defizit ausgleichen.
Irgendwann zieht die Politik die Reissleine. Und beschliesst, das von nun an jeder Bürger zu seiner neuen Tasche oder neuen Uhr einen bestimmten Teil des Preises, den sogenannten Eigenanteil, selbst zahlen muss. Von staatlicher Seite gibt von nun an nur noch ein nicht abänderbares Budget. Alles was darüber hinaus geht, muss von nun an der Kunde selbst zahlen. Und sollte das Geld am Ende des Jahres noch nicht reichen, werden die fehlenden Gelder auf alle Ladenbesitzer umgelegt und der jeweilige Fehlbetrag wird vom Staat eingezogen.
Um den Patienten die Eigenbeteiligung schmackhaft zu machen, nimmt man im Gegenzug weitere Alltagsgegenstände in die Kostenerstattung mit auf. So werden nun Sonnenbrillen, Halstücher, Gürtel und Portemonnaies bezahlt. Das Budget wird diesbezüglich um 100 Millionen erhöht. Das sollte reichen. Hofft man. Dabei ist offensichtlich, dass die Nachfrage den Kostenrahmen deutlich überschreiten wird, wenn alle Patienten, wovon auszugehen ist, auf ihrer kostenlosen Sonnenbrille, dem kostenlosen Schal bestehen.
Die Erhöhung des Budgets ist aber erneut mit Forderungen von Seiten des Staates verbunden. Die Ladenbesitzer werden verpflichtet, eine Garantie von 2 Jahren abzugeben. Sollte die Tasche oder die Uhr in dieser Zeit einen Mangel aufweisen, muss diese von nun an kostenlos vom Geschäft, in der der Kauf stattfand, repariert oder gar umgetauscht werden. Bislang durfte eine Reparatur ab 6 Monaten nach dem Kauf dem Kunden in Rechnung gestellt werden. Von nun an muss der Verkäufer selbst bei mutwilliger Zerstörung die Taschen und Uhren anstandslos und kostenfrei ersetzen.
Weiterhin muss jeder Patient vom Ladenbetreiber persönlich darüber aufgeklärt werden, dass es im Geschäft kostenlose Taschen ohne Zuzahlung gibt. Wünscht der Patient eine hochwertigere oder eine schönere Tasche, muss der Ladenbetreiber sich dies vom Patient auf mehreren Dokumenten in mehrfacher Kopie schriftlich bestätigen lassen. Mit Unterschrift. Tut er es nicht, darf der Patient die höherwertige Tasche behalten und muss nichts bezahlen. Darauf weisst die UTB die Patienten in Infoblättern und Fernsehberichten immer wieder ausdrücklich hin. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Auch die Ladenbetreiber bekommen ein Budget. Von nun bekommen sie immer nur soviel Geld ausbezahlt, wie sie im Jahr zuvor eingenommen haben. Verkaufen sie im laufenden Jahr mehr Taschen/Uhren als im Jahr zuvor, bekommen sie für die mehr verkauften Waren kein Geld vom Staat.
Die Ladenbesitzer protestieren erneut. Was ist, wenn ein Fabrikationsfehler sich erst nach Ablauf der 6 Monate Herstellergarantie bemerkbar macht, oder der Kunde die Ware schlecht behandelt ? Für beides kann der Verkäufer nichts, soll aber dafür aus eigener Tasche zahlen ??? Was ist, wenn durch Zuzug von Neubürgern, die alle weder Tasche noch Uhr haben, eine enorme Nachfrage besteht?
Der Gesetzgeber bleibt hart. Egal aus welchem Grund, die Ware muss immer kostenlos repariert oder gar alt gegen neu umgetauscht werden. Und der Ladenbetreiber muss jedem Kunden die ihm zustehende Tasche/Uhr zukommen lassen, selbst wenn er weiss, das er wegen des bereits überschrittenen Budgets kein Geld vom Staat dafür bekommt, er also dem Kunden Uhr und Tasche aus dem eigenen Geldbeutel finanziert.
Und noch eine merkwürdige Regelung wird eingeführt. Sollten zu viele Taschen verkauft worden sein, müssen zukünftig auch die Uhrmachergeschäfte den Fehlbetrag aus eigener Tasche zahlen. Er wird auf alle Uhrmachergeschäfte verteilt. Sogar auch auf die Uhrmachergeschäfte, in deren Stadt sich gar kein Taschengeschäft befindet. Umgekehrt gilt das natürlich genauso. Es wurden zu viele Uhren verkauft ? Dann gibt es zum Ausgleich Geld von den Taschengeschäften.
Von der Einführung des Eigenanteils profitiert der Staat enorm. Es sind von nun an ja die Patienten und die Geschäftsleute, welche Kostensteigerungen nun aus eigener Tasche zahlen müssen.
Das führt zu interessanten Phänomenen. Plötzlich stellt sich heraus, es gibt eine Reihe von Patienten, die nicht bereit sind, für Taschen oder Uhren ihr eigenes Geld auszugeben. Sie tragen nun erst einmal ihre vorhandenen Taschen auf.
Und wenn sie eine neue Tasche oder Uhr benötigen, dann wählen sie nun ein Modell, dass ohne Zuzahlung erhältlich ist.
Schnell haben die grossen Hersteller sich auf die Situation eingestellt. Einige lassen im Ausland produzieren, um so mit weniger Kosten und damit mehr Gewinn ihr Produkt zum festgelegten Verkaufspreis veräußern zu können. Diese Taschen oder Uhren entsprechen nicht dem neuestem Stand der Technik und hübsch sind diese auch nicht. Sie werden auch nicht mehr handgefertigt, sondern sind maschinengefertigte Massenprodukte. Rein äusserlich, wenn man nicht allzu genau hinschaut, ähneln sie vielleicht noch den bekannten Qualitätsprodukten aus Deutschland, sind aber meist nur schlechte Kopien.
Aber das ist nun vielen Kunden egal. Hauptsache, die Tasche ist umsonst. Es spielt auch keine Rolle, wenn die Uhr nach 2 Jahren ihren Dienst einstellt. Dann gibt es eben beim Händler eine kostenlose neue.
Der Staat fördert die großen Hersteller, die im Ausland produzieren. Die UTB weist sogar alle ihre Kunden darauf hin, Taschen und Uhren dieser Hersteller zu kaufen. Sie sollten den Händler ihres Vertrauens auch gezielt auf solche Produkte ansprechen. Biete der Händler diese Taschen nicht an, solle der Kunde den Händler wechseln, die UTB könne ihm einen anderen Händler nennen, der mit der UTB zusammenarbeite.
Für die kleinen Manufakturen im Inland brechen schwere Zeiten an. Sie können nicht zu solch günstigen Preisen produzieren wie die großen Hersteller. Sie arbeiten mit teuren Materialien in Handarbeit und der Lohn für die gut ausgebildeten Mitarbeiter ist ein enormer Kostenfaktor. Überhaupt steigen die Ausgaben von Jahr zu Jahr, ebenso wie die Steuern. Alles ist kompliziert geworden. Weder Taschen noch Uhren dürfen noch frei verkauft werden. Erst müssen diverse Anträge gestellt werden, viele Regeln müssen befolgt, viele Voraussetzungen erfüllt sein. Jeder Laden braucht speziell ausgebildete Mitarbeiter, die nichts anders machen, als nur die Anträge der Kunden auf Uhren und Taschen den Regeln gemäß auszufüllen. Die Regeln ändern sich dauernd. Was gestern noch richtig war, ist heute schon falsch. Macht der antragsstellende Mitarbeiter einen Fehler, gewährt die UTB dem Kunden keinen finanziellen Zuschuss. Die Tasche darf nicht verkauft werden. Hat man es versehentlich doch getan, sie ahnen es, darf der Kunde die Tasche behalten. Der Taschenverkäufer bekommt kein Geld.
Dann wäre da noch das immer kompliziertere Regelwerk an Dokumentationen, dass die UTB den Ladenbetreibern auferlegt. Mittlerweile wird ein nicht unbedeutender Teil der Arbeitszeit nicht mehr mit der Produktion von Taschen und Uhren, vielmehr mit der Dokumentation der Produktionsschritte verbracht. So muss genau niedergeschrieben werden, welche Materialien aus welcher Herkunft von welchem Mitarbeiter in welcher Art und Weise verarbeitet werden.
Für jede einzelne Tasche muss dies dokumentiert werden, so dass auch noch nach Jahren dies jederzeit überprüft werden kann. Dies diene der Qualitätssicherung, sagt die UTB. 20 Jahre lang müssen diese Dokumente aufbewahrt werden. Von Zeit zu Zeit verlangen Mitarbeiter der UTB-Behörde, das Ihnen diese Dokumente zur Prüfung vorgelegt werden. Oder sie kommen unangemeldet im Geschäft vorbei, um sich vor Ort ein Bild vom Status Quo zu machen. Selbst kleinste Kleinigkeiten spielen eine Rolle, auch wenn diese mit der Produktion der Waren gar nichts zu tun haben. Der Gedanke an Willkür kommt auf, wenn man erfährt, das Dinge, die im Laden um die Ecke als positiv gelobt wurden, im eigenen Laden als nicht akzeptabel gebrandmarkt werden und die Behörde mit der Schliessung des Ladens droht, sollte nicht schnellstmöglich Abhilfe geschaffen werden. Dauernd müssen teure Maschinen angeschafft werden, da diese ihre Arbeit computergestützt dokumentieren. Das können die alten Maschinen, die teilweise seit mehreren Jahrzehnten einwandfrei ihre Arbeit verrichten, nicht gewährleisten. Sie müssen daher verschrottet werden, obwohl noch voll funktionsfähig und die damit gefertigten Handtaschen wesentlich präziser und haltbarer gefertigt werden als die Taschen, die mit Hilfe der neuen Maschinen produziert werden.
Dafür sind die neuen Maschinen häufig defekt. Oder können nicht verwendet werden, weil der eingebaute Computer wieder einmal seinen Dienst eingestellt hat. Dann muss ein teurer zertifizierter Techniker gerufen werden. Die alten Maschinen konnte man noch selbst reparieren. Musste man aber nie. Die liefen und liefen.
Die neuen Maschinen stehen oft. Obwohl sie jährlich vom Kundendienst teuer gewartet und vom TÜV teuer überprüft werden. Man muss zusätzlich Ersatzmaschinen kaufen und vorhalten, damit man in der Zeit, in der die eine Maschine kaputt ist, weiterarbeiten kann. Auch die Ersatzmaschinen müssen natürlich für teures Geld gewartet und TÜV überprüft werden, selbst wenn diese nur selten zum Einsatz kommen.
Die Taschen- und Uhren-Läden werden mit der Zeit immer weniger. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Einige Läden gehen pleite. Die Kosten sind zu hoch, die Einnahmen zu gering. Seit der Einführung des Taschen- und Uhren Gesetzes sind mittlerweile fast 50 Jahre vergangen. Die Welt hat sich verändert, die Preise für alles Mögliche sind enorm gestiegen in der Zeit. Nur der Verkaufspreis für Taschen und Uhren ist über die Jahre fast gleich geblieben.
Er beträgt nun 55 Euro für Taschen, 110 Euro für Uhren. Obwohl heute wesentlich mehr Taschen und Uhren verkauft werden als früher und Sonnenbrillen. und Geldbörsen, verdienen die Ladenbetreiber immer weniger.
Sicher, es gab Proteste seitens der kleinen Ladenbetreiber. Gestiegene Kosten und so. Benzin kostete zur Einführung des Taschen- und Uhren-Gesetzes 38 Cent, jetzt 1 Euro 90.
Aber es reicht eigentlich immer eine Meldung in der Zeitung oder im Fernsehen, in der porschefahrende Ladenbetreiber erwähnt werden, die unverschämterweise nach mehr Geld rufen, obwohl diese doch so unglaublich reich sind, um den Protest verstummen zu lassen. Dabei fahren die Ladenbetreiber heute Toyota Kombi oder einen 26 Jahre alten VW Passat. Doch das Image aus den 1970er Jahren wirkt immer noch nach.
Kaum einer will daher heute noch einen solchen kleinen Taschen- oder Uhrenladen übernehmen.
Die alten Ladenbesitzer haben viel gearbeitet. 55 – 60 Stunden pro Woche sind die Regel. Nicht die Ausnahme.
Die Jungen wollen das nicht. Höchstens noch in einem dieser funkelnden LED-beleuchteten Designer-Prestige-Läden in den großen Städten möchten sie arbeiten. In dem nur die schönsten und teuersten Uhren und Handtaschen verkauft werden. Auf Provisionsbasis. An 3,5 Tagen die Woche. Bedient werden nur wohlsituierte Kunden, denen der geringe Zuschuss der UTB ohnehin egal ist. Anträge müssen daher gar nicht ausgefüllt werden. Und einfache Kunden verirren sich nicht in diese Nobelstätten. Weil sie wissen, dass sich sich die dort angebotenen hochpreisigen Sachen nicht leisten können.
Diese Kunden, dies meisten mit wenig Geld, bleiben zurück für die kleinen Läden. Diese Klientel könnten die Jungen auch gar nicht mehr bedienen. Sie wissen nicht, wie man solide, funktionale Dinge herstellt. Und sie können auch keine Tasche oder Uhr reparieren, weil sie es in ihrer Ausbildung nie gelernt haben. Nur wie man teure Taschen verkauft, die nicht repariert werden können.
An dieser Stelle breche ich ab, geneigter Leser. Es gäbe noch viele andere Fallstricke und Komplikationen aufzuzählen, aber schon jetzt ist es surreal genug. Trotzdem trifft alles im Gleichnis Aufgezählte auf die Zahnmedizin zu.
Seit der Einführung des Taschen- und Uhren-Gesetzes – ähhh der Einführung der Kassenzahnmedizin – sind mittlerweile mehr als 45 Jahre vergangen. 1977 war das.
Die Preise im medizinischen Bereich sind seitdem festgelegt und spiegeln weder den Markt, noch die Aufwendungen für die Materialien und Herstellung wieder. Orientieren sich nämlich ausschliesslich an einer Summe X, die von Staats wegen zum historischen Zeitpunkt X als Gesamtbudget für die Nation bestimmt wurde. Schon damals war festzustellen, das die Ermittlung dieses Betrages eher aus einer arbiträren Abschätzung im Sinne eines “Müsste hinkommen” als vielmehr, wie man naiverweise guten Glaubens annehmen würde, einer profunden situationsorientierten Analyse entstanden ist.
Führt uns zur entscheidenden Frage: Was tun, als junge Kollegin, als junger Kollege ?
Die Antwort ist einfach und liegt nach dem, was ich über die Denk- und Funktionsweisen innerhalb der Taschen- und Uhren-Gesundheits-Maschinerie berichtet habe, auf der Hand.
Sie lautet, kurz und knapp: Sich gar nicht erst auf das mittlerweile vollkommen marode System einlassen.
Sondern selbstbewusst und voller Vertrauen in das eigene Tun den eigenen Weg gehen. Den eigenen Weg gehen, heisst im Übrigen nicht zwingend, sich ausserhalb des Systems zu stellen. Vielmehr sich vom System nicht vereinnahmen zu lassen. Stattdessen zu sagen: “Bis hierher und nicht weiter !”
Wer dies tut, wird eine Freiheit erleben, die leider den KollegInnen der letzten 30 Jahre, also meiner Generation von Staats wegen vorenthalten wurde.
Wir hatten keine Wahl. Heute gibt es eine. Das ist ein großer Fortschritt.
Die Demographie arbeitet für Euch. Nutzt eure Chancen. Von Anfang an.
Und natürlich darf dieser Satz an dieser Stelle nicht fehlen: Die Spezialisierung (auf Endodontie) ermöglicht es, aus dem System auszusteigen, beziehungsweise diesem System gar nicht erst beitreten zu müssen.
Es fehlt – die Patientin. Auf dem Anrufbeantworter teilt sie uns mit, sie verspätet sich. Steht im Stau.
11 Minuten später betritt sie die Praxis.
Sofort wird sie ins Behandlungszimmer gesetzt. Welches sie unmittelbar darauf wieder verlässt.
Eine Visitenkarte liegt auf der Hinterkopfzeile, als wir ins Zimmer kommen, um mit der Behandlung zu beginnen. “Bin sofort wieder da.”, ist da geschrieben. Sie habe ihr Handy vergessen, rief sie der Dame in der Anmeldung zu. Müsse zum Auto, um es zu holen. Schon ist sie weg. So schnell, dass man nichts erwidern kann.
8 Uhr 18 ist es, als sie wieder die Praxis betritt.
Ein Drittel der Zeit, die für die initiale endodontische Behandlung eines teleskopierenden Zahnes 48 mit extrem gekrümmten Wurzeln vereinbart war, ist nun schon weg.
Unsere Apotheke, die seit über 30 Jahren dies uns bereitstellt, kann nicht liefern. Es fehlt NaOH2.
Das zur Einstellung des PH – Wertes notwendig ist. Dafür in medizinischer Qualität benötigt wird.
Und genau das gibt es nun schon seit ein paar Wochen nicht. Und somit auch kein EDTA.
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen. Wir sind heuer, im Jahre 2023 nicht einmal mehr in der Lage, in Deutschland den Bedarf an medizinischem NaOH2 sicherzustellen. Natronlauge!!!! Ein banales Industrieprodukt. Für dessen Herstellung es keiner “rocket sience” bedarf.
Eine schnelle Internet-Recherche ergab, dass es sich hierbei um keineswegs um ein neues, plötzlich und unvermittelt über uns hereingebrochenes Problem handelt.
Auf der Homepage von Steiner Chemie habe ich eine Info zum Thema von 2017 gefunden. Da heisst es:
Natronlauge ist nach wie vor knapp und das wird wohl auch zunächst so bleiben. Während die Situation in Deutschland und Mitteleuropa schon als durchaus angespannt bezeichnet werden kann, können südeuropäische Länder über eine noch weiter verschärfte Lage klagen, denn hier besteht eine noch geringere Natronlauge-Verfügbarkeit bei noch stärker steigenden Preisen. Die Situation ist vor allen Dingen deshalb so prekär, weil sie bereits jetzt vor der Abstellung der Amalgam-Anlagen zum Ende des Jahres vorherrscht. Die Preise für Q4 (Kontrakt – kein Spot) werden wohl steigen und sich dann nach bereits erfolgten Erhöhungen in Q1, Q2 und Q3 auf einem hohen Level einpendeln; die weiteren Ausführungen lassen für Q1 einen weiteren Anstieg in 2018 erahnen. Leider ist weder kurz- noch mittelfristig eine Besserung der Verfügbarkeit von Natronlauge in Sicht, da in den nächsten zwei bis drei Jahren keine nennenswerten neuen Kapazitäten zu erwarten sind.
Interessant ist, was als Grund für die Verknappung angeführt wird. Zur Herstellung für mit Hilfe des sogenannten Amalgam-Verfahrens gewonnener Natronlauge wurde Quecksilber benötigt. Die Amalgam-Anlagen mussten stillgelegt werden, zur Produktion dürfen seit 2018 nur noch quecksilberfreie Membran-Verfahren eingesetzt werden.
2017 hoffte man den Ausfall der Produktionsanlagen ausgleichen zu können:
Auch wenn netto rund 800.000 – 900.000 DMT NaOH (1.600.000 – 1.800.000 to NaOH 50%) an Kapazität durch Stilllegungen wegfallen, sollten die verbleibenden Anlagen den Bedarf decken können. Dabei wird die allgemeine Auslastung steigen und einen Grad von über 90% erreichen. In der Vergangenheit lag diese eher bei 70% bis 80%. Der Markt wird anfälliger für Schwankungen in der Verfügbarkeit. Bei Ausfall eines Anbieters haben die anderen wahrscheinlich nur noch eine sehr begrenzte Möglichkeit die Anlagen weiter hochzufahren und auszugleichen – wobei man die Anlagen immer nur soweit hochfahren wird, wie man das Chlor (und eben nicht die Natronlauge) auch benötigt und verarbeiten kann.
Man sieht, die Kapazitäten sind zeitweilig am Limit. Für die Firmen jedoch eine Win- Situation: Bestmögliche Auslastung und höhere Preise. Der Traum eines jeden Unternehmers.
Was soll´s, höre ich pragmatische Stimmen sagen. “Alles wird teurer!” Das ist korrekt und solange geliefert werden kann, könnte man ja damit noch zur Not leben.
Problematisch wird es allerdings, wenn nicht geliefert werden kann. Das ist nun der Fall.
Auch hier gibt die Homepage Hinweise: Viele Natronlauge-Anlagen haben zur gleichen Zeit Stillstände und Reparaturen, warum ist das so?
Hauptsächlich hängen Stillstände (in Herbst und Frühling) mit den folgenden Gegebenheiten zusammen: Im Winter ist es zu kalt, so dass die Anlagen und Leitungen einfrieren (Kristallisation der Lauge bei rund 12°C und bereits eine kaum mehr zu meisternde Herausforderungen für die Pumpen durch eine sehr hohe Viskosität bereits ab 20°C). Im Sommer ist das meiste Personal im Urlaub. So bleiben am Ende nur noch das Frühjahr und der Herbst. Hinzu kommt, dass die Stillstände bei einer Amalgam-Anlage um ein vielfaches kürzer sind bzw. waren als die von Membran-Anlagen. In Frankfurt waren das früher rund 2 Tage, heute jeweils rund zwei Wochen. Rechnet man das auf alle Anlagen in Europa hoch, sieht man, dass alleine dadurch einige Tonnen wegfallen, auch wenn die Nennkapazitäten auf den ersten Blick gleich oder zumindest annähern gleich sind.
Und was lernen wir aus all dem ? Die Antwort folgt nächste Woche.
Unter der Überschrift: Das System ist kaputt. Zieht die richtigen Schlüsse draus…
Der erste Tag nach dem Sommerurlaub ist – man wird mir zustimmen – ein sehr harter.
Das Telefon klingelt unentwegt. Es stehen unangemeldet Patienten in der Tür. Ein grosser Stapel Post liegt auf dem Schreibtisch.
Schwer genug, nach 3 Wochen der Ruhe und Entspannung nun von 0 auf 100 wieder in den Alltagsstress hineinzufinden. Was aber auf gar keinen Fall sein sollte. Und dennoch heute geschehen ist.
Ich betrete die Praxis und das erste, was ich von meiner Mitarbeiterin höre, als ich mich beim Öffnen der Praxistür mit einem “Guten Morgen”ankündige: “Am Behandlungsstuhl in Zimmer 1 geht kein Wasser.”
Und schon ist die Erholung weg. Und der Stress ist da.
Rücksprache mit dem Techniker. Den ich Gott sei Dank sofort erreiche. Die Speischalenspülung geht. Ansonsten kein Wasser. Weder an den Winkelstücken. Noch an den Multifunktionsspritzen.
3 Minuten Fehlersuche. Dann steht fest. Ich kann nichts tun. Übermorgen kann uns geholfen werden.
Bis dahin heisst es, zu improvisieren und mit einem Zimmer auszukommen.
“Merde!” würde meine Berliner Kollege, zur Zeit in Frankreich, antworten.
Im Ohr ein ständiges Rauschen. Wie das eines Wasserfalls.
Welches nicht von den Wassermassen des Ground Zeros kommt, auf das wir, mitten im Financial District beheimatet, von unserem Hotelzimmer aus schauen. Sondern von den Klimaanlagen der Stadt.
Es ist Samstag abend. Das ganze Wochenende sind alle Wolkenkratzer des Bankenviertels hell erleuchtet. Und auf 18 Grad heruntergekühlt.
Obwohl menschenleer. Vollkommen menschenleer.
Und wir in Deutschland meinen, mit Tempo 120 auf Autobahnen lässt sich die Welt retten…