Abbitte

von Hans – Willi Herrmann

Vor einiger Zeit wurde ich gebeten, einen im Sortiment von  Acteon und VDW befindlichen Ultraschallansatz zu beurteilen, welcher der Entfernung von Wurzelstiften dienen soll.

Ich hab ihn interessiert zur Kenntnis genommen und anschließend zur Seite gelegt.
Was, ich muss gestehen, vermutlich vorrangig der Tatsache geschuldet ist, daß ich seit vielen Jahren mit den von mir verwendeten  Maillefer – Ansätzen (ProUltra Endo 1, Start-X 4) zur Wurzelstift – Entfernung sehr zufrieden bin. Und darüber hinaus vom martialischen Design des MAXI MPR- Ansatzes abgeschreckt wurde, zumal empfohlen wurde, den Wurzelstift am Stiftkopf von okklusal zu belasten, um so die Zementfuge aufbrechen zu können.

Da lag er dann, der neue Ansatz, im “Mohrschen Schrein” der Baischschrank- Schublade und fristete ein unbeachtetes Exotendasein.
Bis zu dem Tag, an dem ein renitenter Wurzelstift sich allen Entfernungsversuchen widersetzte, ich aber nicht zum Äußersten, sprich zum Einsatz des Ruddle PRS- Kits schreiten wollte.
Da erinnerte ich mich.  Holte den MAXI MPR aus der Versenkung hervor, liess  ihn vorbehaltlos, jedoch ohne konkrete Erwartungshaltung losvibrieren und – siehe da – innerhalb von weniger als 60 Sekunden war der Wurzelstift locker, der Rest  schnell durchgeführte Routine.

Und dann letzte Woche.
Gleiche Konstellation, der Wurzelstift in Zahn 25 will partout nicht raus.
Ich mühe mich ab mit den gewohnten Hilfsmitteln, dünne Ultraschallspitzen für die Zementfuge, intermittierend der Start-X Ansatz Nr. 4. Aber wider Erwarten will der Stift, der zunächst gar nicht so schwierig erschien, sich nicht lockern lassen.

Schließlich lasse ich mir den  MAXI MPR- Ansatz aus dem Schrein holen. Der Stift, individuell gegossen, mit Glasoinomerzement eingesetzt, scheint einen Versuch prinzipiell zuzulassen. Das Resultat: es gelingt nicht ganz so schnell wie beim ersten Mal, aber doch innerhalb von 1-2 Minuten, den Wurzelstift loszuvibrieren.

Moment, hör ich sie sagen: Hätte ich nicht vielleicht auch das gleiche Ergebnis erzielt, wenn ich den Start-X 4 – Ansatz noch 2 Minuten weiter eingesetzt hätte ?

Kann sein, ist aber – aus meiner langjährigen Erfahrung heraus mit den Kugelkopf – Ansätzen – eher unwahrscheinlich.
Ich glaube eher, dass ich auch noch weitere 10 Minuten mit den mir vertrauten Ansätzen hätte arbeiten können, ohne das sich was gerührt hätte.

Ich werde auf jeden Fall zukünftig bei nicht geschraubten Wurzelstifte den MAXI MPR – Ansatz intermittierend mit meinen gewohnten Kugelkopf- Ansätzen von Anfang an zum Einsatz kommen lassen.

Der Platz im Schrein ist leergeräumt, der MAXI MPR ein  neuer und zusätzlicher wertvoller Pfeil im Köcher der Stiftentfernungswerkzeuge.

Schlumbohm Ultraschall

von Christian Danzl

wie schon hier beschrieben läuft bei mir in der Praxis der Schlumbohm EndoPilot in Verbindung mit dem CoPilot, somit auch mit dem neuen Ultraschall-Handstück.

Mit dem 2-Kanal-Funkfussanlasser lässt sich auch sehr schön zwischen Aufbereitung und US-Benutzung wechseln. Die Laufzeit hab ich auf 30 Sekunden eingestellt, nach dieser Zeit schaltet der US ab, somit kann man gewährleisten, dass genügend lange gespült wird.

Das von Schlumbohm ist nicht mein erstes Ultraschall-Gerät.

Es läuft noch ein Satelec Suprasson P5 Booster und ein NSK Varios. Und wer auch verschiedene US-Geräte hat, weiss, dass nicht jede US-Spitze in jedem US-Handstück gleich gut schwingt.

Beispiel: Meine heiss geliebte Maillefer Pro Ultra Tip Endo 6 – 8 (sehr dünn, reichen weit in den Kanal, leicht zu verbiegen für krumme Kanäle) funktionieren prima im Satelec, im NSK bewegen sie sich kein µ. Der “Endo-Chuck” von NSK (U-Feilenhalter E11) bleibt hingegen im Satelec vollkommen regungslos.

Hier nun die aktuelle – sicher nicht vollständige und auch nicht allgemein gültige – Auflistung der von mir bis jetzt getesteten Spitzen zur US-Spülung.
Die Erfahrungen beziehen sich auf MEIN US-Handstück, es kann sein, dass andere Handstücke anders schwingen.

  1. NSK
    E5

    läuft am besten, mehr als ausreichend Leitung bei 30% Leistung, Spitze kann leicht durch Verbiegen an gebogene Kanäle angepasst werden
    E7

    nur minimal schlechter als die E5, schwerer zu verbiegen
  2. Maillfer
    ProUltra Endo 6 A 0621
    ProUltra Endo 7 A 0621
    ProUltra Endo 8 A 0621


    springen leider in Meinem Handstück nicht an.
  3. Satelec
    ET 20 Tip
    ET 40 Tip
    benötigen mehr Leistung, funktionieren einigermassen gut, schwieriger zu biegen als die NSK E5
  4. Carr
    eie2 CT4 
    eie2 SP1
    brauchen sehr viel Leistung, schwingen wenig, springen nicht richtig an, schwierig zu biegen

Während, wie gesagt, im Satelec die ProUltra Ende 8 meine Lieblingsspitze zum Spülen ist, bewegt sie sich im NSK und auch im Schlumbohm-US überhaupt nicht. Hier ist die NSK E5 die beste Spitze (von denen die ich bis jetzt getestet habe), sie benötigt wenig Leistung ist leicht an die Kanalkrümmungen anzupassen.
Da sie im Originalzustand an der Spitze plan geschliffen ist, breche ich die Kanten vorne mit einem Arkansas-Steinchen und poliere sie anschliessend mit einem weisse Gummi-Polierer. So lassen sich die Scharten an der Kanalwand reduzieren.

ProUltra PiezoFlow Spülkanüle

von Hans – Willi Herrmann

Auf dem New York Greater Dental Meeting (NYGDM) gesehen.

Eine Spülkanüle für Satelec Aceton Geräte, die ultraschallaktiviert sauberere Wurzelkanäle ermöglichen soll.

Die Spüllösung wird mittels Spitze durch die Assistentin manuell zugeführt.
Über ein Gerät, dass vom Prinzip her ähnlich arbeitet, die Vibringe – Spülspritze hatten wir hier schon berichtet.

Die ProUltraPiezoFlow ist wesentlich effizienter als die Vibringe. Ob effizient genug können nur Studien zeigen. Zu Vergleichszwecken wurde direkt am Messestand im  Plastikblock ein Endo – Aktivator angewendet. Auf den ersten Blick war es für keinen der  Anwesenden möglich, ein Urteil für oder gegen das jeweilige Gerät zu treffen.

Ein erster Eindruck aber schon mal  im Video.