Seit circa 1 1/2 Jahren ist der Dentapen aus unserer täglichen Anwendung nicht mehr wegzudenken.
Vorgestern kam es kurz vor Ende einer Infiltrations-Injektion zu einem “komischen” knackenden Geräusch.
Der anschliessende Blick auf den Pen erklärte die Ursache des Geräusches…
Offensichtlich ein Ermüdungsbruch des Kunststoffteils am Pen.
Bei allem “Ärger” über diesen Defekt bleibt positiv zu erwähnen, dass uns bei der Kontaktaufnahme mit der Herstellerfirma ein umgehender, kostenfreien Austausch des Geräts zugesagt wurde…
SO geht Kundenfreundlichkeit
:-)
Noch eine Anmerkung in merkwürdigen Zeiten: Da bereits die bloße Nennung eines Produktes auf einer Homepage als Werbung interpretiert werden kann, benennen wir diesen Blogbeitrag (wie auch jeden bereits geschriebenen sowie alle zukünftigen Beiträge, in denen Produkte benannt werden) als unbezahlte Werbung. Sollten wir (jemals) finanzielle Zuwendungen von Firmen erhalten, die Erwähnung bestimmter Produkte betreffend, werden wir die entsprechenden Blogbeiträge als „bezahlte Werbung“ ausweisen.
Kurzes Update, weil uns privat diesbezüglich schon einige Anfragen erreicht haben. Die IDS steht in den Startlöchern. Immer ein logistisches Ausnahmeunterfangen, so auch für Morita. Eine Möglichkeit der Anmeldung über die Morita acedemy wird daher erst NACH der IDS möglich sein.
Aber wir versprechen: Jede(r), der sich schon vorher bei uns meldet, bekommt, wenn er/sie ihn dann wahrnehmen möchte, einen Platz zur Teilnahme garantiert.
Der Patient stellte sich nach einer Odyssee in unserer Praxis vor. Zum einen hatte er Beschwerden, zum anderen konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben, da er nach einer Wurzelkanalbehandlung am Zahn 34 deutlich Sensibilitätsausfälle in der linkem Unterlippe, Wange und Kinn hat. Der Patient ist Musiker und bestreitet als Blechbläser seinen Lebensunterhalt.
Im Röntgenbild war die überextrudierte WF am Zahn 34 mit einer P. apicalis erkennbar. Als Verdachtsdiagnose stellten wir eine apikale externe Resorption inflamatorischer Genese fest.
Die Anamnese ergab, daß der Zahn 34 in mehreren Sitzungen endodontisch behandelt wurde und abschließend mit einer Wurzelfüllung versehen wurde. Nach der Wurzelfüllung kam es innerhalb weniger Tage ((2-3) zu den o.g. Symptomen ( Schmerz auf Belastung und Sensibilitätsausfälle ). In einer kieferchirurgischen Praxis wurde ein großvolumiges DVT angefertigt. Dem Patienten wurde dann unsere Praxis empfohlen, alternativ die Entfernung des Zahnes 34 angeraten.
Die klinische Untersuchung ergab 34 zeigt eine Perkussionsempfindlichkeit auf Horizontale und vertikale Belastung, dezent erhöhte Sondierungstiefen im Rahmen einer plaqubedingten Gingivitis, Lockerungsrad 2-3 und die oben erwähnten deutlichen Sensibilitätsausfälle. Durch die Sensibilitätsqausfälle war der Ansatz stark gestört. Es sind keine kontrollierten Lippenspannungen aufbaubar und somit ist das Spielen, Intonieren des Horns unmöglich. Der Patient war auf Grund der Plötzlichkeit des Auftretens dieser Symptome sehr besorgt. Weiterhin berichtete der Patient über starke Schmerzen im Unterkiefer die bis ins Ohr ausstrahlten.
Welche Ursachen können dafür vorliegen? In der Regel ist ein Verletzung/ Druckdolenz des N. mentalis als sensible Endast des N. alveolaris inferior die Ursache. Da dies nicht im zeitlichen Zusammenhang mit der Anästhesie in der endodontischen Behandlung entstand, ist die Anästhesie als Ursache nicht wahrscheinlich.
Im also loco angefertigten großvolumigen DVT kann man die enge Lagebeziehung zwischen N. mentalis und dem Zahn 34 erkennen. Diagnose: Vincent-Syndrom Wir empfahlen dem Patienten als sofortige Behandlunsgmaßnahme die Entfernung der WF des Zahnes 34 und die Desinfektion des Wurzelkanalsystems, ggf. Absaugen eines Exsudates als Therapie. Alternativ bleibt nur die sofortige Entfernung des Zahnes. Wie es weiter ging demnächst an dieser Stelle.
Weitere Literatur/Links:
Endodontie 03/2020 Mortsch, Florentine-Susanne Parästhesie des Nervus mentalis durch eine apikale Parodontitis Das Vincent-Syndrom
Endlich ist Corona vorbei. Gerade noch rechtzeitig.
Denn 2023 war die letzte Gelegenheit, die sich uns noch bot. Seit mehr als 5 Jahren gingen wir mit dieser Idee schwanger. Jetzt endlich scheinen die Rahmenbedingungen machbar. Für unsere Idee einer Fortbildung, wie es sie bisher noch nicht gegeben hat.
Denn hier wird aus dem Nähkästchen geplaudert. Kontrovers diskutiert. In allen Einzelheiten. Ohne Scheuklappen. Ohne rosa Wattebällchen. Ohne “Tu Du mir nix, dann tu ich Dir nix”.
Wir reden Tacheles. Wir werden Dinge erzählen, die man auf einem Kongress nie hören wird. Denn allzuoft heisst es dort: “Keine Zeit für die Details”. “Wir müssen auf die Studienlage Rücksicht nehmen”. “Evidence Based Dentistry”. “Nur einen Überblick geben, um Einsteiger nicht zu überfordern”.
Am Ende, nach 45 Minuten Kongressvortrag haben wir viel Bekanntes gehört und wenig Neues.
Zu wenig. Wir sind es leid.
Die Endodontie könnte so viel weiter sein. Hic Rhodos, hic salta ! Professor Guttowksi hat es in seiner eigenen unnachahmlichen Art auf den Punkt gebracht hat: “Don´t tell me, show me”.
Soweit sind wir in der Endodontie nie gekommen. Hier wird nicht mal erzählt, geschweige denn gezeigt. Zumindest nix, was nicht schon seit Jahrzehnten bekannt wäre. Über die Praxisrelevanz wollen wir gar nicht erst reden…
Wir – DIE 3 – HERMANN KAADEN SCHRÖDER – wollen neue Wege gehen. Im kontroversen Zwiegespräch der Referenten. Im Dialog mit den Teilnehmern. Damit ihr den endodontischen Fortschritt in die eigene Praxis tragen könnt.
Dafür nehmen wir uns die Zeit. 8 Stunden lang.
Eine einmalige Gelegenheit. Weil wir in diesem vollkommen neuen Format über das Thema “Wurzelkanalaufbereitung” offen sprechen werden:
Die grundlegende Idee – 3 Spezialisten für Endodontie, die natürlich prinzipiell grundsätzlich ganz viel ganz ähnlich machen, aber dann doch, auf dem individuellen Weg zum Ziel, wenn sie sich – wie wir es in den vergangenen 15 Jahren immer wieder getan haben – darüber austauschen
erstaunlich oft, erstaunlich konträr unterwegs sind.
Das wir alle DREI die entsprechenden Erfolge nachweisen können, haben wir mehr als genug an dieser Stelle bewiesen.
Jetzt wollen wir zeigen: Wer von uns Dreien macht was, wie,warum ?
Und wir wollen zur Diskussion stellen:
“Warum machst Du das so? Und nicht anders?” “Ich zeig Euch jetzt mal, wie ich das mache” “Hiermit bin ich auf die Nase gefallen” “Das hab ich mühsam gelernt in all den Jahren”. “Mein Geheimtipp in schwierigen Situationen”
Wie klingt das ? Ist es nicht das, was wir uns eigentlich immer wünschen, wenn wir auf eine Fortbildung gehen?
Falls ja, dann den 07. Oktober 2023 notieren.
Und schon abends zuvor am 06. Oktober mit uns zusammensitzen. Beim Get Together. Um zu essen, zu trinken und zu reden. Über Endo. Über Vergangenheit und Zukunft. Über Gott und die Welt.
Wie man es tut, wenn Gleichgesinnte, wenn Freunde zusammenkommen.
Wo treffen wir uns? Wo Rheingau und Nahe zusammentreffen. Oder knapp daneben.
Dabei sind dann Benno der Landmetzger. Premium Weine von der Nahe. Freunde von WURZELSPITZE. Junge Endo-Begeisterte und alte Endo-Hasen.
Anmelden kann man sich bei der MORITA academy. Je früher, umso besser. Die Plätze sind begrenzt. Und sind möglicherweise – ich sag´s nur vorsichtshalber – schnell weg.
Noch zwei Infos für unsere WURZELSPITZE-Patrons. Info 1 – Wir haben – egal was kommt – bis zum 30. Mai für jede(n) von Euch Plätze reserviert. Und wir wollen – Info 2- nach dem Vortrag abends mit Euch zusammen den Tag in angenehmer Umgebung ausklingen, Revue passieren lassen.
Sehen wir uns ? Wir würden uns sehr freuen.
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Eine ausgedehnte periapikale Pathologie kann die Endometrie falsch positiv beeinflussen, da es aus dem periapikalen Raum heraus zum Eindringen von Flüssigkeit in den apikalen Wurzelkanalabschnitt kommen kann.
In der Folge touchiert das zur Längenmessung eingebrachte Instrument die abkaue Flüssigkeitssäule und zeigt das Erreichen des apikalen Endpunktes an.
Ein Grund für mich, in diesen Situationen ein zweizeitiges Verfahren zu bevorzugen und zugleich immer eine Instrumentenaufnahme, oder, wie in diesem Fall, sogar zwei Instrumentenaufnahmen anzufertigen.
Die Frage des Verursachers der ausgedehnten apikalen Aufhellung war anhand des elektrischen Sensibilitätstestes schnell geklärt. Die Zähne 31 und 42 reagierten reproduzierbar positiv auf den elektrischen Reiz.
Da das DVT deutlich in 41 einen längeren Kanalverlauf anzeigte, habe ich nach der ersten Messaufnahme (ProFile 40/04) mit 35’er Papierspitzen bis zu der im DVT ermittelten Kanallänge so lange getrocknet, bis die Papierspitze vollkommen trocken bleib.
Und dann mit einer ProFile 35/04 die zweite Messaufnahme in der nunmehr neuen , endometrisch bestätigten Endposition angefertigt.
Wie so oft galt: Schön skeptisch bleiben, wenn nicht alle Puzzleteile perfekt zusammen passen.
Ein oberer Einser. Kindergeburtstag. Eigentlich. Oder ?
Die Überweisung fand statt, da der überweisende Kollege nach dem initialen Aufbereiten des oberen Wurzeldrittels nicht mehr weiter nach apikal kam.
Anlass für die endodontische Intervention war eine mesial des 11aufgetretene Fistelung, die mit einer deutlichen palpatorischen Druckdolenz einherging.
Obwohl es “nur” ein oberer Einser war, bin ich nicht von meinem Standard abgewichen, ein eigenes Einzelbild zu erstellen, sobald anamnestisch zu erheben ist, dass die derzeitige Situation auf keinem Einzelbild abgebildet ist. Genaugenommen gab es gar kein Bild, welches die Situation nach der Initialbehandlung abgebildet hätte.
Das erste “Aha”-Erlebnis: ein kleines Instrumentenfragment im koronalen Wurzeldrittel.
Im apikalen Drittel war kein Kanalquerschnitt zu erkennen. Zudem fehlt eine apikale Pathologie. Die laterale Aufhellung dagegen ist mehr als deutlich.
Um für eine etwaig notwendige schablonengeführte Aufbereitung ideal vorbereitet zu sein, wurde ein DVT des gesamten Oberkiefers angefertigt, da so für den Fall der navigierten Aufbereitung mehr Punkte zur Verfügung stehen, um STL- und DVT-Daten zu matchen.
Da im apikalen Drittel in der axialen Ansicht eine Kanalverlauf zu erkennen war, wurde auf die Anfertigung einer Bohrschablone verzichtet.
Die Behandlung erfolgte zweizeitig. Die Kofferdamapplikation wurde durch den Umstand erschwert, dass die Kronen 12 und 11 und die Kronen 21 und 22 jeweils verlockt hergestellt worden waren.
Um eine radiologische Überlagerung durch eine klassische Butterflyklammer zu vermeiden, bevorzuge ich in solchen Fällen die Trockenlegung vom ersten Prämolaren der gleichen Kieferhälfte wie der zu behandelnde Frontzahn bis zum ersten kontralateralen Zahn.
Somit kann ich den Interdentalraum zwischen 11 und 21 nutzen, um den Kofferdamsteg hindurchzuziehen und fixiere den Kofferdam an 11 mit einer motivierten – weil halbierten -212-Klammer. Der Kofferdamsteg zwischen 12 und 11 wird durchtrennt und die entstehenden Räume durch Opaldam verschlossen. Ganz nützlich dabei, dass im gleichen Arbeitsgang eine kippmeidende Unterstützung der halben 212 platziert werden kann.
Trotz des sehr grazilen Zuganges konnte das Fragment rasch dargestellt und in der Folge mittels Ultraschall entfernt werden. Der eigentliche Kanalquerschnitt lag nur wenige Zehntel Millimeter weiter labial und lateral der Stelle, an dem sich das Fragment vom Rest der Feile verabschiedet hatte.
Um die Spüllösung in den zu vermutenden Seitenkanal zu bewegen, kam neben dem Eddy auch die laserunterstützte Spülung mit einem ErYAG-Laser zum Einsatz.
Zum Beginn der zweiten Behandlungssitzung 2 Wochen später war die Fistelung vollständig abgeheilt und die Beschwerden abgeklungen.
Nach erneuter schall- und laserunterstützter Irrigation erfolgte die Obturation in warmer vertikaler Kompaktion (Continious Wave) und der adhäsive Verschluss der Zugangskavität.
Bleibt zu hoffen, dass die erste Nachkontrolle in 6 Monaten, eine deutliche Reduktion der lateralen Aufhellung zeigen wird.
Ich habe vor längerer Zeit auf WURZELSPITZE den Fall der heute 15-jährigen Leonie vorgestellt.
Heute ein Update…
Zur Erinnerung:
Das Mädchen war damals (2017) beim Spielen mit einer Freundin zusammengestossen und hatte sich dabei eine horizontale Wurzelfraktur an Zahn 11 zu gezogen.
Aufgrund des ungünstigen Frakturverlaufs haben wir uns damals für eine Schienungsdauer von drei Monaten entschieden.
Glücklicherweise zeigte sich ein günstiger Heilungsverlauf…
Knapp sechs Jahre später stellt sich die Situation weiterhin erfreulich dar…
Der Patient wurde uns überwiesen auf Grund einer Blockierung distal. Der Revisionsversuch des HZA endete an dieser Stelle. Im angefertigten Röntgenbild zeigte sich eine metalldichte hyperdense Struktur im mittleren Wurzeldrittel. Die klinischen Diagnostik zeigte folgende Befunde: – erhöhte Sondierungstiefen zirkulär bis 4mm als Folge einer palqubedingten Gingivitis, – Lockerungsrad 0, – Perkussionsschmerz lateral und vertikal, dezente Aufbissempfindlichkeit, – insuffiziente Füllung od.
In der 3 dimensionalen Bildgebung konnte die metalldichte Struktur distal deutlicher dargestellt werden. Mindestens ein schlangenförmig verformtes Handinstrumentfragment war erkennbar. Das erste Fragmentteil wurde bereits bei der Darstellung mit dem Endochuck nach koronal transportiert. Danach waren weiter Fragmentteile erkennbar. Im Bereich der Konfluation der distalen Kanäle steckte noch eine Instrumentenspitze im 90Grad Winkel. Mittels Sweeps Cleaning® ( 20 mJ/600mW/15Hz ) ließ sich das Fragment und ein noch vertikal steckendes kleines Bruchstück relativ leicht herausspülen, oder sagt man “sweepen”? Bisher haben wir den Er:Yag Laser mit NaOCl 3% in der Desinfektion eingesetzt. Olivi zeigt in seinem Spülprotokoll die Anwendung ebenso mit EDTA.
Die Aufbereitung und Wurzelfüllung erfolgte in der bekannten Weise mit Profile und Wave One Instrumenten. Als Spüllösungen waren NaOCl 3% und Zitronensäure 10% im Einsatz. Die thermische Obtuartion erfolgte mit Guttapercha.
Die Entfernung von festsitzenden Fragmenten mittels Sweeps Cleaning® ist eher unwahrscheinlich. Jedoch ist nach Ultraschalllockerung die Entfernung der Fragmente mittels Spülflüssigkeit gut denkbar und in meinen Händen mehrfach gelungen. In gekrümmten, schwer oder nicht einsehbaren Kanälen kann dies helfen Substanz zu schonen.
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Ein halbes Jahr ist es nun her, dass auf Grund starker Schmerzen die 8 jährige C notfallmäßig unsere Praxis aufsuchte. Im Rahmen einer Schmerztherapie war der Zahn 46 vom Vorbehandler mit einer Toxavit- Einlage versehen worden. Da die Schmerzen nach erfolgter Therapie nicht besser wurden, suchte die an uns überwiesene junge Patientin noch am gleichen Vormittag in Begleitung ihres Vaters unsere Praxis auf. Damals schrieb ich darüber hier. Nun war die Patientin zur Halbjahres- Kontrolle wieder bei uns.
Nachfolgend klinische Bilder: Der Zahn 46 mit Cavit-Füllung. Nach Entfernung des provisorischen Verschlusses zeigte sich eine mit Toxavit angereicherte Pulpakammer bei grossflächig eröffneter Pulpa. Nach entsprechender Spülung und Reinigung der Pulpakammer wurde die anämisch erscheinende Kronenpulpa mit einem Rosenbohrer entfernt und im Anschluss das Biodentine im Sinne einer provisorischen Füllung in die Pulpakammer, aber auch in die gesamte Kavität eingebracht. Biodentine benötigt eine gewisse Zeit, bis es vollständig ausgehärtet und dann auch bearbeitbar ist. Der Hersteller spricht von 12 Minuten. Meine Erfahrung nach vielen durchgeführten Fällen (ich mache keine Hehl daraus, das ich das Material für einen enormen Fortschritt in der Endodontie halte und bei entsprechender Indikation gerne und bevorzugt einsetze) das man besser 20 Minuten warten sollten. Zu lange in diesem vollkommen unterminiert dazwischen geschobenen Schmerz- und Notfall bei einem zu diesem Zeittpunkt verständlicherweise nur bedingt complianten Kind. . Daher wurde wenige Tage später in einer zweiten Sitzung das Biodentine – Material okkusal reduziert und der Zahn in diesem Bereich mit einer Composite-Füllung versehen. Die Patientin war am Tag nach unserer Erstbehandlung schmerzfrei und ist es bis heute geblieben.
Röntgenbild nach Pulpotomie im Juni 2022Röntgenbild zur Halbjahreskontrolle Ende Januar 2023
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Im DVT ist es einfach, die Kanalanatomie zu entschlüsseln, sofern die Auflösung des Gerätes ausreicht und die Patientenpositionierung während der Aufnahme optimiert wurde.
Die Besonderheit dieses 14 erschließt sich bereits im alio loco angefertigten Einzelbild.
B und P starten gemeinsam (dunkler Bereich unterhalb der medikamentösen Einlage), gabeln dann zum ersten Mal auf (hellerer Bereich im mittleren Wurzeldrittel), um dann erneut zu konfluieren (weiter apikal gelegener zweiter dunkler Bereich), um schliesslich in getrennten Foramina zu münden (hellerer Kanalverlauf weit apikal).
Im DVT , wie schon gesagt, leicht zu erkennen.
Nun gilt es die apikalen Kanalverläufe vorhersagbar zu instrumentieren und zugleich die weite h-förmige Kommunikation zu reinigen. Eine Lösung wäre sicher, die Dentinbrücke zwischen B und P bis zur apikalen Aufgabelung zu entfernen. Dabei nimmt man jedoch einen erheblichen Hartsubstanzverlust in Kauf.
Um dies zu umgehen, habe ich nach initialer laserunterstützter Irrigation die Arbeitslängen mittels vorgezogener Handinstrumente bestimmt. Dabei war das Instrument für P nach palatinal und das Instrument für B nach bukkal vorgebogen, um zu verhindern, dass sich diese zufällig in der Kommunikation “verirren”.
Die Messaufnahme mit zwei verschiedenen Instrumenten beweist, dass das getrennte apikale Erschliessen gelungen war.
Die Obturation erfolgte mit einem biokeramischen Sealer. Die Applikationskanüle wurde dabei in P eingebracht und dann solange mit sanftem Druck Sealer abgegeben, bis dieser den koronalen Anteil von B füllte. So war sichergestellt, dass die Kommunikation ausgefüllt sein wird.