Turbinenlaser

von Christian Danzl

Hiermit oute ich mich: Ich habe keinen Laser in der Praxis.

Weniger aus Preisgründen, da es mittlerweile günstige Geräte gibt, aber mir fehlt in meiner Praxis noch des Einsatzgebiet.
Klar, wenn er dasteht, findet man schon etwas, wo man draufleuchten kann.
Wo ich schon ab und zu einen Laser brauchen könnte, wäre die Gingivektomie an Implantaten (sonst reicht mein Elektrotom), wenn sich das Zahnfleisch gar zu euphorisch regeneriert hat.
Aber Minimum 2.500,- für einen Laser (AMD Picasso lite) ist es mir persönlich nicht wert, wenn man ihn nur ein-, zweimal im Jahr braucht.

Der Tip für den „Turbinenlaser“ kam von Stefan Verch.

Verschiede Hersteller haben Zirkon“Bohrer“ im Programm. Es ist einfach nur ein Konus aus Zirkonoxidkeramik. Dieser wird in der Turbine ohne Wasserspray bertrieben.
Drehzahl 300.000 bis 450.000 U/min.

Er nimmt die Gingiva weg und verschmort die Oberfläche. Schneiden und koagulieren in einem Arbeitsgang (wie bei einem Elektrotom oder Laser auch). Verschleissfrei.

Ich hab mich für den CeraTip von Komet entschieden, der ist aus einem Stück Zirkon und somit schlanker als andere Produkte, die aus Metall sind und oben eine Zirkonspitze eingesetzt haben. Denn Platz ist sowieso immer knapp, wenn man interdental irgendwo hin muss.

Einsatzgebiet bei mir hauptsächlich die Blutstillung nach Kronenpräp, dann kann man sich oft das Fädenlegen sparen, oder Excision der Gingiva interdental beim Füllung legen.

Funktioniert gut.
Auch wenn ein Laser ab und zu besser wäre.