Von Christoph Kaaden
Heute möchte ich Ihnen den Fall einer 24-jährigen Patientin vorstellen.
Zur Vorgeschichte:
Die Patientin berichtete, dass vor ca. 10 Tagen im Rahmen der Prophylaxe-Behandlung erstmals der dunkel verfärbte Zahn 13 inklusive vestibulärer Fistel besonders auffällig geworden sei. Daraufhin sei dort das nachfolgende Einzel-Röntgenbild angefertigt worden:
Der behandelnde Hauszahnarzt diagnostizierte eine interne Resorption und empfahl eine zeitnahe endodontische Behandlung durch ihn.
Da bereits die Eltern und die jüngere Schwester bei uns in Behandlung waren stellte sich die junge Frau zur Zweitmeinung bei uns vor.
Dabei reagierte der verfärbte Zahn 13 auf sämtliche Stimulationen negativ; die weiteren Befunde waren ausser der vestibulär gelegenen Fistel ohne Besonderheiten.
Hier unser Einzelzahn-Röntgenbild:
Die weitere Befragung ergab, dass die Fistel erstmals vor ca. 10 Jahren aufgetreten sei und diese in wechselnden Zeiträumen “kommt und geht”. Die Patientin hatte diesem “Phänomen” keine besondere Bedeutung zugemessen, das sie zu keinem Zeitpunkt Schmerzen verspürte.
Kurz vor dem ersten Auftreten seien die Zähne 14 und 24 aus kieferorthopädischen Gründen entfernt worden und ein kieferorthopädisches Miniimplantat im ersten Quadranten platziert worden (Region unklar).
Ältere Röntgenaufnahmen der Vorbehandlungen liessen sich leider nicht mehr beziehen.
Das von uns erstellte DVT stellte sich so dar:
Was geht Ihnen bei der Betrachtung der Aufnahmen etc. durch den Kopf?
Welche Therapie mit Vorgehen schlagen Sie der jungen Patientin vor?
Nutzen Sie die Kommentarfunktion!
Wenn ich mir die scharfe Kontur und die Achse der „Resorption“ angucke, denke ich, dass diese einer „Miniimplantat induzierten Resorption“ entspricht.
Vielleicht könnten wir eine neue Klassifizierung erschaffen. Die weitere Kategorien wären:
Makroimplantat induzierte Resorption
Gefolgt von:
Lindemann induzierte Resorption.
Liege ich richtig?
Viele Grüße
Till
Es ist ein Durchschuss ;-)
Und die Therapie?
Chirurgische Entfernung des apikalen Fragments, MTA Plug
Ich schließe mich was die Entstehung angeht der “Durchschusstheorie” an. Therapievorschläge außer Ex? Chirurgische Entfernung des apikalen “Fragments” und MTA-Plug
Klarer Fall von iatrogenen Versagen. Hatte letzte Woche einen Fall mit Perforation zweier OK Frontzähne infolge fehlerhaft gesetzter Pins nach Augmentation.
Dies wird wohl aufgrund der durchaus guten Resultate bei GBR mittels Membrantechnik nicht der letzte Fall gewesen sein.
Beste Grüße aus Leipzig
Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem…
Mal ne blöde Frage? Wie sieht denn der Zahn 23 aus?
Dort wurde doch auch ein Miniimplantat gesetzt vom gleichen Behandler…
LG,
Markus
Im 2. Quadrant ist seiner Zeit kein MiniImpla gesetzt worden…