DAC universal – Teil 3

von Christian Danzl

Bilanz nach 1 1/2 Jahren (Teil 1 und Teil 2):

  1. Läuft. Problemlos. Immer noch.
  2. Spart Turbinenlager. Über den Daumen gepeilt haben wir 70-80% weniger Lagerschäden an den Übertragungsinstrumenten
  3. Kostet. Heftig.
    Die Jahres-Wartung wurde jetzt erst durchgeführt, da in unserer exponierten ländlichen Lage die Dentaldepots erst mal so weit sein müssen, eine Wartung und Validierung durchzuführen.
    Kostenpunkt Wartung mit anschließender Revalidierung incl. Fahrtkosten und Steuer:1.400,- €uro.Keine Freude.

    Klar, kann man sich das jetzt schönrechnen, weil man ja so viele Neulagerungen der Übertragungsinstrumente gespart hat.
    Geht leider nicht, weil wir uns mit der Ersparnis schon die Betriebskosten (Öl, Indikatoren, Arbeitszeit, usw.) schöngerechnet haben.

    Wir werden nach günstigeren Lösungen Ausschau halten…

 

Validierung

von Noel Shabrack

Es ist noch gar nicht soooo lange her, da reichte bei unseren Autoklaven die Werksvalidierung.

Jetzt nicht mehr.

Warum?

Weil es für uns Zahnärzte so entschieden wurde.
Man kann dies anfechten und Beweise liefern, dass es sinnlos ist, dann spart man sich vielleicht etwas Geld. Aber es kostet einfach Nerven und Zeit. Beides mitlerweile kostbare Güter.

Also wurden Angebote für die Validierung eingeholt.
Die Preise waren im Bereich von “erträglich” bis “voll daneben”.
Wir haben uns für das, für uns, interessanteste Angebot entschieden.

Im August war es dann soweit. Noch Urlaubszeit, wo die Praxis nicht auf Hochtouren läuft, und man mit einem Autoklaven arbeiten kann, während der andere validiert wird.

Meine erste (eigentlich nicht ganz ernst gemeinte) Frage an den Techniker, der die Validierung durchführte, war, ob seine Prüfgeräte schon validiert seien, und wer sie wann validiert habe.
Antwort mit etwas pikierter Miene: “Braucht es nicht, ist vom Hersteller kalibriert.”
Aha, also hier darf die Werksvalidierung noch sein ;-)

Und, was war?

Die Validierung musste nach ca. 2 Stunden abgebrochen werden.

Warum?

Weil der Prüfkörper kaputt war.
Der Prüfkörper war vor 3 Wochen schon kaputt und kam frisch von der Reparatur. Selbstverständlich war kein Ersatzprüfkörper verfügbar. Somit Abbruch.

Jetzt hatte wir praktisch Glück, denn der Prüfkörper war so weit defekt, dass es offensichtlich war, dass es der Prüfkörper war, der die Fehlermeldung auslöste. Es konnte also nicht unserem Autoklaven in die Schuhe geschoben werden, was wieder eine teuere Reparatur nach sich gezogen hätte.

Wenn ich nicht vorher noch gefragt hätte…..

Melag Fehler 175

von Hans – Willi Herrmann

Das unser Melag 43 B immer mal wieder meckert und eine mehr oder weniger kryptische Fehlermeldung absetzt, ist jetzt nichts, was uns noch sonderlich schockiert. Schon interessant (oder erschreckend) wie sehr man sich (“…glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist…”) in sein Schicksal  fügt. Man gewöhnt sich dran, zumal das Problem, da zumeist banal, oft sofort wieder behoben werden kann.

Heute morgen war das anders.

Fehler 175.

Offener AC Eingang 1.

Nichts geht mehr.

Wie starten erneut, kein Erfolg, Wir “booten”. Schalter aus, Schalter ein. Die Fehlermeldung bleibt.
Hektisches Blättern in der Bedienungsanleitung.

Die Fehlermeldung ist nicht aufgeführt.

Ich suche im Internet. Kein Hinweis.

Wir räumen um in den Schnellsteri und rufen  nach Behandlungsbeginn  bei Altschul – Dental an. Der Techniker blättert kurz im Hintergrund im Manual. Offensichtlich ist seine Auflistung vollständiger als unsere.
Dann der Hinweis: Verblendklappe an der Front abnehmen, Schutzschalter drücken.

Das mache ich und das Gerät geht wieder.
Alles wieder im Lot.

Was bleibt ?

Ein fahler Beigeschmack. 14  Jahre hatten wir unseren Melag – Steri.
Bis auf Türdichtungen, die gewechselt wurden oder vielleicht mal ein Heizstab keine Probleme.  Der Statim, den wir seit 1993 haben, war schon anfälliger. Wir haben mittlerweile den Dritten.

Und jetzt – der Melag 43 B, der ja nun wirklich dauernd irgendein Zipperlein hat. Eigentlich benötigt ein B- Steri, den wir zur Erfüllung der RKI – Richtlinien ja zwangsläufig benötigen, fast zwingend  ein Zweitgerät als Sicherheits – Backup.
Weil das Gerät ja wirklich jeder Zeit kaputtgehen kann.

Verrückt, oder ?

Weil ein bewährtes, zuverlässiges Gerät, das nach 15 Jahren immer noch vollkommen zuverlässig funktioniert, ersetzt werden musss, bedarf es zweier störanfällige Geräte, nur damit mit 3 mal so hohem Einstiegspreis und vermutlich um den gleichen Faktor höheren Unterhalt – und Wartungskosten einigermaßen sicher der Standard erfüllt werden kann, der eigentlich  seit vielen Jahrzehnten sicher und solide vorgegeben war.

Ich wage zu behaupten: Nur mit dem drohenden Zeigefinger des Gerichts im Rücken können Firmen es sich leisten, neue, nicht ausreichend praxiserprobte Gerätegenerationen zu postulieren und auf den Markt zu bringen. Störanfällige Vakuumpumpen ist eine Info, die im Dentalhandel schon vor dem Kauf  solcher Geräte (und ich spreche hier nicht expliziert nur vom Melag, dies ist offensichtlich ein generelles Problem) dem Kunden mitgeteilt wird.

Was kümmert mich die mangelnde Zuverlässigkeit, wenn der Kunde das Gerät so oder so nehmen muss, weil das neue Gerät validierbar ist und das alte nicht.
Und damit sind wir beim Stichwort Validierung.
Grundsätzlich eine wichtige Sache. Aber nicht, nicht, wenn man das Ganze als KO -Argument benutzt, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Achtung – für Insider, die auch kritisch um die Ecke denken können. Die Validierung ist die Evidence Based Dentistry des Gewerbeaufsichtsamtes.
Gegen die “Validierung” kann keiner an.

Und weil´s so schön geklappt hat, geht demnächst die Aktion in eine neue Runde: Das Zauberwort: Innenreinigung der Winkelstücke.
Auch hier berichten die Kollegen, die solche Geräte in der Praxis haben, nichts Gutes. Störanfällige Technik, unzureichender Service, teure Reparaturen. Und all das, ohne dass ein Zusatznutzen überhaupt auch nur andeutungsweise belegt ist. Noch schlimmer – es wurde nicht einmal der Versuch einer praxisrelevanten Untersuchung diesbezüglich unternommen bis dato.

Wollen wir wetten,  dass die Innenreinigung der Winkelstücke  trotzdem demnächst Standard werden wird.
Und das vermutlich zu einem Zeitpunkt, an dem die  Beta – Phase, die gegenwärtig eine ganze Reihe von Zahnarztpraxen in den Frust treibt, noch lange nicht abgeschlossen sein wird.

Unser Thermodesinfektor oder die Suche nach der Dosis

von Oscar von Stetten

Als vor zwei Jahren ein kleinerer Umbau der Praxis bevorstand, entschloss ich mich, einen Thermodesinfektor, nachfolgend TD genannt, anzuschaffen. Die Wanne, die wir bisher verwendeten, fand ich nicht immer so toll. Der TD, so dachte ich, bringt sicher eine Erleichterung und eine Steigerung der Qualität.

Erleichtert wurde zuallererst mein Konto. Ich musste schon schlucken, als ein Preis von ca. 4000€ genannt wurde. Dabei waren die Korbeinsätze etc. noch gar nicht drin. Aus Platzgründen musste ich den 40cm breiten nehmen, eine Entscheidung, die ich heute bereue. Ich hätte gleich den 60cm breiten nehmen sollen. Es passt einfach mehr rein. Vor allem Waschtrays. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.

Nach zwei Wochen Betrieb haben wir gemerkt, dass der TD zuerst GAR KEINE Arbeitserleichterung darstellt.

Im Gegenteil, es war wie daheim. Wollte man das Geschirr spülen, ääh, Entschuldigung, die Instrumente desinfizieren, war immer einer der Tanks leer. Entweder der Wasserenthärter, der Glanzzusatz oder das Regenerationssalz. Also: flugs die Dosiereinheit (450€) noch dazu bestellt und angeschlossen, aber die Behälter müssen ja auch noch untergebracht werden. Kein Problem, meine Damen räumten den Nachbarschrank leer, damit die Kanister mit den Flüssigkeiten gelagert werden konnten.

Wurde es besser? Na ja, die Intervalle, bis einer der Kanister leer war, wurden länger, die Grundproblematik blieb….

Daheim haben wir schon lange auf die All-in-one-Tabs umgestellt. Eben wegen dieser Erfahrung…..

Warum gab es denn so etwas nicht für die Praxis? Ich habe mich umgehört und erfahren, dass die Reinigungsanforderungen eben ganz andere seien. Logisch.

Unsere Praxis ist in einem Testpanel für einen grossen Dentalbedarfswaren-gemischtgrosshändler tätig. Ab und an bekommen wir Produkte zum testen, ob diese etwas wären. Eines Tages erreichte mich ein Anruf, ob ich Lust hätte, Reinigungstabs für den TD zu testen. Ich konnte es nicht glauben und fragte nochmals nach. Ja, dass seien All-in-one-Tabs. Speziell für medizinische Reinigungsaufgaben. Ja, gerne, sagte ich. Und freute mich wie ein Schnitzel. Die gleiche Reaktion bei meinen Damen. Unglaube, dann Begeisterung.

Es kamen 4 Pakete an. Die Tabs sehen ähnlich aus wie die für den Haushaltsgebrauch, haben aber eine andere Zusammensetzung. Logisch, die Verschmutzung ist auch eine ganz andere.

Also die Dosiereinheit abgestöpselt, zwei Leerläufe und dann einen mit Tab. Ergebnis: die Reinigungsqualität war besser.
Hatten wir mit den Reinigungsflüssigkeiten Schlierenbildung und Stockflecken auf den Spiegeln, gibt es diese mit den Tabs nur noch gering. So gering, dass es mir manchmal gar nicht mehr auffällt.
Und: die Damen freuten sich, weil sie nur noch ein Tab, wie von zuhause gewohnt, in die Maschine werfen mussten.
Kein Nachfüllen von Salz, kein Ärger mehr mit leeren Kanistern etc. etc.

Inzwischen gibt es die Tabs auch von alternativen Anbietern. Ich kann diese nur empfehlen, sowohl von der Reinigungswirkung, dem Müllaufkommen als auch von der Handhabung her.

Ach so, ein anderer Aspekt, der uns lange einen Grund zum Amüsieren gab, war die Umformulierung der Arbeitsanweisung „Tabverpackung öffnen, Tab in die Maschine legen, Tür schliessen und Programm starten“.

Manchmal frage ich mich, wie wir ohne QM leben konnten ;-)

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