Und es gibt ihn doch!!!

von Jörg Schröder

„Kundenservice“ – ein Wort das stark polarisieren kann.

„Servicewüste Deutschland“ war vor ein paar Jahren das Schlagwort eines großen Wochenmagazins.

Das auch das Gegenteil existiert durften wir erfreulicherweise gestern und heute erfahren.

Am späten Vormittag stellte sich eine überwiesene Patientin mit folgendem Befund vor:

Zahn 21 mit einer von labial zu sondierenden externen Resorption. Um zu klären, ob der resorptionsbedingte Defekt ohne größere resektive Massnahmen im Alveolarbereich adhäsiv versorgt werden kann, sollte ein hochauflösendes DVT erstellt werden.

Bereits wenige Sekunden nach dem sie das Zimmer verlassen hatte, kehrte die mit der Vorbereitung des VeraviewEpocs 3De beauftragte Mitarbeiterin mit der Nachricht zurück, dass der auf einem DELL- Rechner installierte iDixel-Server nicht mehr reagiere und das Erstellen eines DVT zur Zeit nicht möglich sei.

Die Patientin nahm die Nachricht sehr gelassen auf. Ein neuer Termin sollte nach Fehlerbehebung telefonisch vereinbart werden.

Was sich dann ereignete kann ich nur als optimalen Service am Kunden bezeichnen.

Die mit der Installation beauftragte Firma CoSi in Sigmaringen wurde telefonisch kontaktiert. Der zuständige Mitarbeiter konnte zunächst anhand der Fehlermeldung einen Softwarefehler ausschliessen. Er sagte zu, sich sofort mit der Firma DELL in Verbindung zu setzen. Im Rahmen des Dell Pro Support garantiert die Firma DELL einen Technikereinsatz innerhalb eines Arbeitstages.

Keine 2 Stunden später kam aus Sigmaringen die Nachricht, dass am nächsten Tag um 8.30 ein Techniker der Firma DELL in der Praxis sein werde, um den Schaden zu beheben. Des weiteren wurden mögliche Fehler-Szenarien  (Festplattendefekt, Daten von externer Sicherung aufspielen) und die praktische Umsetzung der Fehlerbehebung durchgesprochen. Für den Zeitraum des Techniker-Einsatzes wurde eine telefonische Erreichbarkeit eines CoSi-Mitarbeiters vereinbart.

Am heutigen Morgen um 8.30 traf der DELL-Mitarbeiter pünktlich in unserer Praxis ein.

Nach kurzer Zeit war das fehlerhafte Netzteil getauscht und der Server konnte wieder in Betrieb genommen werden. Zur Feinabstimmung der Inbetriebnahme konnte sich der DELL-Mitarbeiter wie versprochen telefonisch mit einem Mitarbeiter der Firma CoSi austauschen.

Per Fernwartung „inspizierte“ CoSi anschliessend die Einstellungen, empfahl eine ausserplanmässige Konstanzprüfung und gab, unter Vorraussetzung der erfolgreichen Konstanzaufnahme , grünes Licht für den Einsatz des VeraViewEpocs 3De.

Innerhalb von weniger als 24 Stunden war das Problem zu unserer vollsten Zufriedenheit gelöst worden. Und es gibt ihn eben doch. Den Service am Kunden.

Was Zeiss von Porsche lernen kann

von Hans – Willi Herrmann

Sie haben es vielleicht gelesen vorletzte Woche, ich war auf einem HNO – Kongress in Mainz, um mir ein neues Mikroskop anzuschauen.

Der Kongress ging von Donnerstag bis Samstag.
Ich war am ersten Tag da, bereits um 10 Uhr morgens.

Noch war alles ruhig, die HNO – Mediziner zumeist in den Vorträgen, demnach war die Industrieausstellung angenehm leer.
Von langen Schlangen und Gedränge keine Spur.

Ich war schnell fertig bei Atmos und gerade auf dem Weg zu Morita, als mir  am nicht zu übersehenden und von der Aufmachung her sehr gelungenen ZEISS -Stand das ZEISS HNO Top – Modell Vario 700 ins Auge fiel.

Das nur als Vorabinformation, um das Nachfolgende einordnen zu können.
Eine Ausrede, man sei am Ende eines langen Messe- Marathons, wie es an einem Samstag nachmittag auf der IDS nachvollziehbar wäre, kann ich in diesem Falle nicht gelten lassen.

Ich trat also näher an das ZEISS Vario 700 heran, betrachtete und inspizierte es genauer. Ein ZEISS- Mitarbeiter kam herbei und  erkundigte sich, ob ich Interesse hätte an einem solchen Mikroskop.

Ich nickte zustimmend, gab aber zugleich an, dass ich kein HNO-ler, sondern Zahnmediziner sei und bereits 2  ZEISS- Mikroskope besäße.
Im Laufe des Gesprächs kam dann noch zur Sprache, dass ich ein Pro Ergo und ein  Pro Magis besitze und seit 1997 mit dem Mikroskop arbeite.

Wir fachsimpelten ein wenig über die Vor- und Nachteile des aufgebauten Gerätes, sprachen danach über die Möglichkeit der Vakuumabsaugung des Steril- Drapes beim ZEISS Pentero und ich  fragte  nach dem ZEISS Movena und wie denn ein solches Mikroskop im Vergleich zum Vario 700 preislich liege.

Ich hatte das ZEISS Movena -Mikroskop zum ersten Mal etwa 2 – 3 Wochen zuvor bei Jadent / Aalen gesehen und vom ersten Eindruck her  für mich als eine günstigere Alternative zum Pro Ergo eingestuft. Jedenfalls wesentlich eher als ein ZEISS Pico, dass normalerweise als Einstieg angepriesen wird, und welches für mich nie als Alternative zum Pro Magis / Pro Ergo in Frage gekommen war.

„Was kostet denn das Movena ? „, fragte ich.

„Mehr als ein ZEISS Pico“, war die knappe Antwort.

Was für eine Antwort ??? Ich war verblüfft. Konnte es nicht glauben. Der Verkäufer hatte offensichtlich keinerlei Interesse, sich um mich als potentiellen Kunden zu bemühen. Er gab sich nicht einmal die Mühe, sein Desinteresse nicht auffällig werden zu lassen.

„Das war mir klar“, entgegnete ich, „ich hätte aber gerne gewußt, was ein  Movena genau koste.

„Das müsste ich extra in der Preisliste nachschauen“, antwortete der ZEISS – Mitarbeiter, bewegte sich dabei keinen Millimeter und die Art, wie er es sagte, stellte unmissverständlich klar, daß er dies auch auf keinen Fall tun wolle.

Vorurteile wollen offensichtlich gepflegt werden. Der Firma Zeiss haftete in der Vergangenheit der Ruf an, arrogant im Umgang mit ihren Kunden zu sein und sich wenig  um die Belange und Wünsche der Zahnärzte zu kümmern.
Seit ein paar Jahren stelle ich fest, dass im Management und im Bereich der Führungsebene versucht wird, diesen angeknacksten Ruf von ZEISS wieder zurechtzurücken. Aus eigener Erfahrung kann ich sogar sagen, dass man genau dort überdurchschnittlich viel und voller Engagement tut, um ZEISS  den Status im Bereich Kundenbetreuung wiederzugeben, den die Firma in früheren Jahren und, meines Erachtens die Qualität ihrer Produkte betreffend, noch immer inne hat.

Wie schade, wenn solche Bemühungen an der Basis kontrakariert werden.
Meinen ursprünglichen Wunsch nach einer Probestellung des ZEISS Movena habe ich  nicht mehr vorgetragen.

Was kann nun ZEISS von Porsche lernen ?

Einer meiner Patienten, Herr Müller-Maier-Schmidt, Chef eines florierenden Sanitärinstallationsbetriebes, sah auf dem Weg zu einem Kunden  die nagelneue Audi A6 Limousine im Schaufenster des Audi – Händlers stehen, auf die länger schon gewartet hatte. Vermutlich sein nächstes Auto. So hatte er es fest vor.
Er ging hinein, um sich das Auto anzuschauen, wurde aber auf Grund seiner Dienstkleidung, bei uns sagt man „Schaffklamotten“ dazu, vom dem ihn beratenden Verkäufer mit arroganter Herablassung gestraft.

Man ließ sich kaum dazu herab, Auskünfte zu erteilen. Ähnlichkeiten mit besagtem ZEISS – Mitarbeiter sind vermutlich rein zufällig, aber nicht von der Hand zu weisen.

Herr MMS, der alle seine Firmenwagen und seine Privatautos bisher in diesem Autohaus der VW – Gruppe  gekauft hatte,  verliess das Autohaus mit der festen Absicht, dort in Zukunft  nicht mehr zu kaufen.

Wie es der Zufall so wollte, war Herr MMS ein paar Tage später beruflich bedingt in Wiesbaden. Und kam in der Mittagspause nach Besuch eines Schnellrestaurants am in der Nähe gelegenen Porsche- Autohaus vorbei.
Er ging, weil sich ihm eine solche Gelegenheit nicht jeden Tag  bot, hinein, um die Autos in Augenschein zu nehmen,  war sich aber angesichts seines „Blaumann“ – Anzuges innerlich sicher, dort ebenfalls mit Mißachtung gestraft zu werden.

Das Gegenteil war der Fall.
Er wurde ungeachtet seines „nicht standesgemäßen“ Äußeren sehr höflich und zuvorkommend betreut und es wurde ihm sogar eine Probefahrt angeboten. Das lehnte Herr MMS aus Zeitgründen ab, kam aber an einem der nächsten Wochenende zum Testen wieder und – kaufte.

Mehr als ärgerlich!

von Jörg Schröder

Schon lange waren wir in unserer Praxis auf der Suche nach einem funktionierenden Rechtwinkelhaltersystem für unsere digitalen Kodak-Sensoren. Nach einigen frustierenden Erfahrungen mit bunten Kunststoffhaltern verschiedener Anbieter haben wir uns auf Empfehlung von Olaf Löffler den aus Edelstahl und Kunststoff gefertigten RAYFIX RWS BEYCODENT® Sensor-Halter angeschafft.

Für stolze 255,- Euro netto.

Dieses Set enthält neben einem Adapterring auch zwei Edelstahlstangen nebst Sensorhalter. Mit ihm gelingen ohne große Einarbeitung reproduzierbare Röntgenbilder in Rechtwinkeltechnik.

Bereits nach ca. 4 Wochen ein trauriges Ereignis: Die Fixierschraube für die Edelstahlstange drückte beim Koppeln von Adapterring und Sensorhalter die Halteschrauben für die Stangenaufnahme aus dem Kunststoffgewinde.

Der gesamte Halter wird dadurch instabil und kann nicht wie vorgesehen eingesetzt werden. Zunächst glaubten wir noch an einen Handhabungsfehler. Der sofort georderte Ersatz für 165,80 Euro (netto) zeigte ebenfalls nach einigen Wochen dasselbe Fehlerbild.

Also den Adapterring ein drittes Mal bestellt und bei der Firma Beycodent nachgefragt. Der zuständige Mitarbeiter war nicht am Platz. Ein Rückruf wurde zugesagt. An der Art der gestellten Fragen und dem Gesprächsverlauf bei unserem Anruf konnte man den Eindruck gewinnen, dass das geschilderte Problem am anderen Ende der Leitung bekannt war. Schade.

Der versprochene Rückruf des zuständigen Mitarbeiters blieb im übrigen aus. Nicht nur schade, sondern ärgerlich.

Beim näheren Betrachten der Konstruktion (Maschinenschrauben in einem Kunststoffgewinde)  verwundert es nicht, dass es bereits bei bestimmungsgemässem Gebrauch zu einem Ausreissen der beiden kleinen Fixierschrauben kommt.

Was bleibt abschliessend zu sagen?

1. Weiterempfehlen kann ich diesen Halter der Firma Beycodent aus oben genannten Gründen zur Zeit nicht.

2. Die Ausprägung der Kundenorientierung der Firma Beycodent und die Qualität der gelieferten Adapterringe scheinen auf ähnlichem Niveau zu liegen.

Und das ist einfach mehr als ärgerlich.

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