von Christian Danzl
Über die Ghassan-Yared-Technik wurde hier schon hin und wieder berichtet. Auch über die ATR-Motoren, die man dafür braucht, und wie man sie einstellt.
Nochmals eine kurze Zusammenfassung, der von Ghassan Yared beschriebenen Wurzelkanalaufbereitungstechnik:
- Etablierung eines Gleitpfades mit einer K-Feile ISO 008
- mit einer ProTaper F2 Nickel-Titan-Feile den Wurzelkanal in reziproker Drehung aufbereiten.
- die NiTi-Feile dreht dabei abwechselnd 4/10 Umdrehung im Uhrzeigersinn und 2/10 Umdrehungen im Gegenuhrzeigersinn
- regelmässige Spülung mit NaOCL 3%
- bei sehr engen Kanälen empfiehlt Yared einen Gleitpfad bis ISO 15 zu erstellen
- für einen größeren Taper wird nach der reziproken Aufbereitung eine “ausbürstende Bewegung” in normaler Drehrichtung mit der F2 empfohlen
Die Technik hat meiner Meinung nach dramatische Vorteile:
- es wird nur eine (teuere) NiTi-Feile gebraucht
- Torsions- und Ermüdungsbrüche sind seltener
- größtenteils ist die Aufbereitung erheblich schneller
Durch die Zeit- und Materialersparnis ist die Aufbereitungsmethode deutlich weniger preisintensiv.
Nachteil: Man braucht eine ATR-Motor, oder einen anderen, auf reziproke Arbeitsweise einstellbaren Motor. Ich kenne gegenwärtig keinen anderen Motor, der dies kann.
Soweit zur Technik. Yared hat seine Methode mit einer ProTaper F2 beschrieben.
Doch funktionieert diese Technik mit anderen Feilen?
Getestet habe ich die Technik mit folgenden Feilen (jeweils in 25/06 – was am ehesten einer PT F2 entspricht):
- Komet Alpha Kite
- Komet Easy Shape
- FKG Easy RaCe
- VDW Mtwo
Ergebnis:
Am schnellsten und schneidefreudigsten erschien mir die Easy RaCe, gefolgt von der VDW M2, und Komet Easy Shape, danach “das Original” ProTaper F2 und schliesslich die Komet Alpha Kite.
Das Ergebnis ist mein persönliches Empfinden. Ein anderer Behandler wird durchaus zu einem anderen Ergebnis gelangen.
Anmerkung:
Wo Licht ist, wird auch Schatten sein:
Je schneidefreudiger die Feile ist, desto höher wird die Bruchgefahr sein. Und bei der Easy RaCe ist das Klicken – wo sich die Feile apikal klemmt und sich dann wieder löst – deutlich vernehmbar. Und deutlich öfter als bei den anderen getesteten.
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