von Hans – Willi Herrmann
Ein Kollege schrieb in einer privaten Mail zu diesen Fällen: „Bemerkenswert einfach !“
Und da mag er – aus seiner Sicht – Recht haben.
Bemerkenswert einfach sind solche Fälle immer dann, wenn man weiss, „wie es geht“.
Für Andere, denen besagter Lösungsweg fehlt, mögen diese Fälle gar nicht mehr so einfach, möglicherweise sogar schwierig bis unlösbar sein.
Fakt ist, dass keiner der Vorbehandler den Patienten wissentlich die Schmerzausschaltung vorenthalten wollte.
Jeder Zahnarzt will dem Patienten helfen.
Der sadistische Zahnarzt als Stereotyp aus irgendwelchen Hollywood – Filmen ist eine Fiktion.
Im Gegenteil. Studien haben gezeigt, dass ein zahnärztlicher Behandler besonderem Stress ausgesetzt ist, wenn ein Patient Schmerzen erfährt. Und nichts ist unbefriedigender, als einen Patienten mit manifesten Schmerzen ohne adäquate Schmerzausschaltung ziehen lassen zu müssen.
Wir können also davon ausgehen, dass den Behandlern in den vorliegenden Fälllen nicht der Wille, sondern lediglich der notwendige Lösungsweg fehlte.
Ende Januar diesen Jahres habe ich mein 20 jähriges Berufsjubiläum „gefeiert“.
Rückblickend waren es nur wenige, banal erscheinende Ereignisse, die meinen Weg geführt, geprägt haben.
Ein Buch, das Augen öffnete für eine neue Welt der Zahnmedizin mit dem Dentalmikroskop. Ein Patient im Notdienst mit einer Knochennekrose nach Einlage eines Devitalisierungsmittels. Zu sehen, wie einfach Kofferdam auch in scheinbar schwierigen Situationen appliziert werden kann. Ein massiver Phönixabszess nach Offenlassen eines bis dato relativ unproblematischen OK- Schneidezahnes. Ein Artikel über eine effizeinte Aufbereitungstechnik bei engen Wurzelkanälen.
Ich hatte Glück. Ich habe in der so wichtigen ersten Zeit des Berufsstartes gelernt, gesehen, erfahren, dass Dinge funktionieren. In Situationen, von denen viele sagen, dass hier besagte Vorgehensweise nicht funktionieren kann.
Denn zu oft hört man: „Das klappt eh nicht. Das ist in der Praxis nicht umsetzbar. Das kann man an der Uni so machen, aber nicht im zahnärztlichen Alltag.“
Wir hier bei WURZELSPITZE möchten zeigen, wie es geht.
Unsere Lösungswege aufzeigen.
Es gibt viele andere.
Und das will keiner hier in Frage stellen. Hier geht es nicht darum, Dogmata aufzustellen. Lediglich um praktikable Lösungen. In der Hoffnung, dass Kollegen, so wie ich damals, dadurch ein wenig besser, einfacher, sicherer,erfolgreicher ihren Weg in die Zahnmedizin finden.
Die Staffette weitergeben. Dafür schreibe ich.