Stropko-Irrigator an KaVo-Einheit

von Dr. Oliver Schäfer

Bereits mehrfach wurde auf Wurzelspitze über den Stropko Irrigator berichtet. Dieser ist ein Adapter für Luft-/Wasserspritzen, der über ein Luer Lock Gewinde verfügt, um Needle Tips zu befestigen. Dies ermöglicht ein gezieltes Trocknen (oder „Fluten“) von kleinsten Hohlräumen. Was zunächst nach einer Spielerei für Spezialisten klingt, macht sich nach kurzem Einsatz neben der Endo auch in anderen Gebieten unseres Fachs unheimlich nützlich. Wie oft haben wir bisher -mehr oder weniger erfolgreich- versucht, Impregum Abformungen vollständig zu trocknen…

Der Stropko ist ursprünglich ein US-Produkt, welches in Deutschland über ADSystems vertrieben wird. Um den Adapter verwenden zu können, muss die an der Einheit vorhandene Luft-/Wasserspritze den in Amerika üblichen Quick-Disconnect Anschluss besitzen. Da unseren geliebten KaVo 3F-Multifunktionsspritzen solch ein Anschluss fehlt, war schnell klar, das wir auch in eine neue Spritze investieren mussten. Nur in welche? Die als „Zubehör“ von ADSystems angebotene Spritze passte nicht ohne größere Umbauarbeiten an unsere Einheiten und einen Technikereinsatz vor Ort versuchten wir -aus Sparsamkeit- zu vermeiden.

Glücklicherweise stießen wir auf die deutsche Firma Medtronic Dental, die sich auf Motoren- und Spritzenschläuche sowie entsprechendes Zubehör spezialisiert hat. Zum Lieferprogramm gehört auch eine Multifunktionsspritze mit Quick-Disconnect, die (und das ist das eigentlich Tolle) einen zu KaVo oder Sirona passenden Anschluss aufweist.

Die Spritze ist fest mit dem Schlauch verbunden und aus einem Polymer hergestellt, was sie wirklich angenehm leicht macht. Nachteile des „Plastiks“ bei der Desinfektion konnten wir bisher nicht feststellen. Die Spritze besitzt die Quick-Disconnect Aufnahme, welche neben dem Stropko Irrigator auch für übliche Einmalansätze passt. Angenehmer Nebeneffekt, unsere neuen Ansätze (Air-Water Spritzenansätze Spectrum über M2 Dental) sind günstiger als die bisher verwendeten Pro-Tips und gewährleisten dennoch eine zuverlässige Medientrennung. Was den Anschluss an die Behandlungseinheit angeht,  unterscheidet sich diese von der Farbe einmal abgesehen, optisch nicht vom Original und lässt sich problemlos auf das entsprechende Gewinde der Einheit drehen. Die Belegung der Tasten ist wählbar, entweder wie in Europa üblich Luft links – Wasser rechts, oder wie in den USA üblich vice versa. Ob die Dichtungsringe ähnlich schnell verschleißen, wie bei den Pro-Tips können wir noch nicht einschätzen, jedenfalls hatten wir bei unserer „alten“ Spritzen in letzter Zeit gefühlt häufiger mit diesem Problem zu tun.

Wie so oft steckte der Teufel jedoch im Detail. Dem „Beipackzettel“ des Stropko Adapters war zu entnehmen, dass der Betriebs-Luftdruck vor Benutzung reduziert werden musste. Damit soll (laut Hersteller) die Gefahr von Embolien vermieden werden. Ob dies tatsächlich nötig ist oder nicht, lässt sicher Raum für längere Diskussionen. Wir wollten jedenfalls kein Risiko eingehen. Daher bestellten wir ebenfalls bei Medtronic einen Durchflussregler, der ähnlich wie ein Licht-Dimmer, die Luftmenge am Auslass des Spritze reguliert. In unserem „normalen“ Behandlungsalltag ist dieser immer ganz offen, vor Endos reduzieren wir bewusst, insbesondere wenn der Stropko direkt im Kanal einsetzt werden soll. Die Montage des Reglers muss an einer geeigneten Stelle der Einheit erfolgen. Dazu trennt man den Luft-führende Schlauch auf und steckt ein Ende auf den Eingang, das andere auf den Ausgang des Reglers. Das wenn überhaupt „Kniffeligste“ daran ist, den richtigen Schlauch zu identifizieren. Wir haben einfach KaVo eine Mail mit Foto geschickt und binnen weniger Stunden eine leicht verständliche Antwort mit Anleitung erhalten.

Die fertig montierte Spritze inkl. Stropko Irrigator sitzt problemlos im Köcher der alten Spritze. Bei der Bestellung mussten wir unsere bisher genutzte Spritzenart angeben, damit die neue Griffhülse vom Durchmesser passt.

Der Durchflussregler wird über eine Mutter mit dem Gehäuse der Einheit verbunden, oben zu erkennen sind die Messingnippel für den Luftein- und Ausgang.

Die Nippel können vom Hersteller im Durchmesser je nach Bedarf variiert werden. Die „Montage“ ist dann wirklich leicht.