IDS-Neuheiten 2015 (7) – Neue Mittelklasse- Dentalmikroskope von Global und CJ- Optik

von Hans – Willi Herrmann

Auf Kursen werde ich immer wieder gefragt, welches Dentalmikroskop man sich kaufen soll. Und ich verweise stets auf das Zeiss Pro Ergo.

Natürlich ist  mir bewußt, dass dies nicht die Antwort ist, die der Fragesteller gerne hören möchte.
Denn natürlich setzt jeder Fragende voraus, dass für die nicht unbeträchtliche Summe, die beim Erwerb des Zeiss Pro Ergo im Raum steht, ein adäquater Gegenwert zu erwarten ist.

Aber man möchte eben nicht so viel Geld investieren, sondern ist vielmehr daran interessiert, für weniger Geld ein mögliches Maximum an Qualität und Leistung zu bekommen.

Ich persönlich bin nach wie vor der Meinung, das der finanzielle Mehraufwand nicht zum Fenster rausgeschmissen ist.  Sich auszahlt. Ich habe den Kauf meines Zeiss Pro Magis und Zeiss Pro Ergo ungeachtet der beträchtlichen Investitionssummen nie auch nur eine Sekunde bereut. Aber ich kann verstehen, dass man diese Ausgabe scheut.

Die gute Nachricht ist –  es gibt immer mehr Mikroskope in der Preisklasse 15.000 – 25.000 Euro, mit denen sich wirklich gut arbeiten lässt. Der Unterschied zum Pro Ergo ist da, aber bei weitem nicht mehr so eklatant, wie dies 1997 war, als ich mich für mein erstes Mikroskop, das Zeiss Pro Magis (dem Pro Ergo Vorgänger) entschied.

Zwei neue interessante Modelle, die gegen die Platzhirsche Zeiss Pico und Leica M320 antreten, wurden auf der IDS 2015 vorgestellt. Es ist zum einen das neue Global-Mikroskop (Deutschland- Vertrieb Sigma Dental) und zum anderen ein Dentalmikroskop von CJ Optik aus Wetzlar.

Würde ich mich heute für ein Mittelklasse- Mikroskop entscheiden wollen, so würde ich vor der Kaufentscheidung zunächst die  verschiedenen hier angesprochenen Modelle einer genaueren vergleichenden Betrachtung unterziehen. Das Zeiss Pro Ergo sehe ich nach wie vor einzigartig im Markt. Dies trifft für das Zeiss Pico in dieser Form mittlerweile nicht mehr zu. Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn dem so ist, darf man gespannt sein, was noch alles an Neuem in der nächsten Zeit auf uns zukommt und wie Zeiss auf die Mitbewerber reagiert.

Global Mikroskop Neuvorstellung IDS 2015

Global Mikroskop Neuvorstellung IDS 2015

Neues Dentalmikroskop von CJ- Optik

Adventskalender 2012 (22) – Zeiss Pro Ergo

von Hans – Willi Herrmann

Über dieses Adventskalendertürchen gab es sicherlich „wurzelspitzenintern“ die meisten Diskussionen und vermutlich die größte Bandbreite in der Beurteilung.

Nachfolgend also nur meine eigene, sehr persönliche Sicht der Dinge, das Dentalmikroskop ZEISS Pro Ergo betreffend.

Seit 1997 arbeite ich mit einem eigenen Operationsmikroskop in der Praxis.
Ich hatte mich damals, als junger Zahnarzt, gerade mal im 4. Jahr der Niederlassung,  für das hochpreisige Spitzenprodukt Zeiss Pro Magis entschieden.
75.000 DM, alle Anbauteile mitgerechnet.
Ne Menge Geld.
Insbesonders im Hinblick darauf,  dass der Nutzen des Mikroskops in der Zahnmedizin zu diesem Zeitpunkt keinesfalls als gesichert gelten durfte.

Und das ist vorsichtig formuliert.
Mikroskopanwender galten zum damaligen Zeitpunkt , wenn sie denn überhaupt wahrgenommen wurden, gemeinhin als wirre Spinner  und wer über die Endo hinaus das Mikroskop für andere Dinge wie zum Beispiel im Rahmen der ZE -Herstellung oder Füllungstherapie einsetzte, ganz ehrlich, dem war nicht mehr zu helfen.

Ich habe diese Entscheidung trotzdem keinen Augenblick bereut.

2009 dann ein zweites Dentalmikroskop.
Das Zeiss Pro Ergo.
Ich hätte ein weiteres Pro Magis genommen, weil ich sehr gut damit zurecht gekommen war und es in all den Jahren ohne eine einzige Störung seinen Dienst verrichtet hatte. Aber das gabs ja schon länger nicht mehr neu zu kaufen. Und gebrauchte Pro Magis fanden sich gar nicht, oder, wenn überhaupt, zu horrenden Preisen. Wengistens wurde mittlerweile die Sinnhaftigkeit eines Mikroskopes woll nur noch von Ewig Gestrigen oder aus ideologischen Gründen in Frage gestellt.

Warum nun die Auflistung des ZEISS Pro Ergo in diesem Adventskalender ?

Ich halte  Zeiss Pro Ergo für das beste „erschwingliche“ Mikroskop in der Zahnmedizin. Punkt. Ungeachtet der Tatsache, dass es Mikroskope für weniger als ein Fünftel des Preises gibt. Und allen Unannehmlichkeiten zum Trotz. Ja, die will ich nicht unter den Tisch kehren, liebe Kritiker und auch ich  würde mir wünschen, es würde sich diesbezüglich etwas ändern.

Aber – am Ende des Tages – um eine geliebte Redewendung meines  Freundes Christoph Z. zu zitieren –   gibt es für mich nachwievor kein anderes Dentalmikroskop, das ich als Alternative auch nur in Betracht ziehen würde.
Gibt es kein Dentalmikroskop, mit dem ich lieber arbeiten würde.

Würde ich das Pro Ergo hergeben, eintauschen wollen ?
Ich wüßte nicht, wofür.

Daher verleihe ich 5 Wurzelspitzen, auch wenn ich verstehen kann, dass nicht alle meiner Sicht der Dinge werden folgen können. Und ich kann jedem nur empfehlen, vor der Wahl irgend eines Dentalmikroskops mit dem ZEISS Pro Ergo probezuarbeiten und erst danach seine Kaufentscheidung zu treffen.

Zeiss- Dentalmikroskop „Manuelles Pro Ergo“

von Hans – Willi Herrmann

Schon bemerkenswert, welche Entwicklung der Markt und das Angebot an Dentalmikroskopen in den letzten 20 Jahren genommen hat. Als ich 1997 anfing, mit dem Mikroskop zu arbeiten, gab es Modelle um die 40.000 DM, mit denen man beim besten Willen nicht wirklich suffizient arbeiten konnte und es gab das Zeiss Pro Magis. Ergonomisch eine Klasse für sich, allerdings auch, was den Preis anging,  alles in allem habe ich rund 75.000 DM hingelegt, bis es in seiner endgültigen Form in der Praxis stand.

Heute hingegen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote in allen möglichen Preisklassen. Das Pro Ergo steht nach wie vor an der Spitze der „bezahlbaren“ High End – Mikroskope (es gibt bei Zeiss in der Produktpalette noch einige Angebote zum Beispiel aus der Neurochirurgie, die preislich sogar deutlich höher angesiedelt  sind).

Warum also kein kostengünstigeres Mikroskop kaufen für das zweite Behandlungszimmer ?
Weil die Diskrepanz an Leistung mir den geringeren Preis nicht wert war. Soll konkret heißen, die billigeren Mikroskope, und da zählte ich immer auch das Zeiss Pico hinzu, konnten mir zu wenig, dass ich den Preisvorteil für mich in Anspruch genommen hätte.

So wurde das zweite Mikroskop ein Zeiss Pro Ergo. Das steht bei Vollausstattung dann mit über  60.000 Euro in den Büchern.

Vorletzte Woche habe ich bei Jadent dann zum ersten Mal ein Dentalmikroskop gesehen, dass ich für mich als interessante Alternative zum Pro Ergo sehen könnte.
Es hört auf den wenig griffigen Namen „Manuelles Pro Ergo“ und ist dahingehend gegenüber dem Zeiss Pro Ergo in der Ausstattung reduziert, dass ich mit den Abstrichen(Verzicht auf Motorzoom und Motorfokusierung, Festbrennweiten statt Zoomobjektiv, keine Magnetbremsen, besitzt aber den vom Pro Ergo bekannten riesigen variablen Arbeitsbereich von 20 – 41 cm), denke ich, leben könnte, bei dementsprechendem geringeren Kaufpreis.

Würde ich heute eine Praxis neu einrichten, ich würde ernsthaft in Erwägung ziehen, mit einem „manuellen Pro Ergo“ anzufangen, um dann später ein zweites hinzuzunehmen.

Noch mehr freuen würde ich mich, wenn Zeiss mir das oben genannte Gerät mit Magnetbremsen liefern würde, aber dies wird vermutlich auf ewig ein Traum bleiben.

Wenn ich auch nur mit dem Gedanken spielen würde, ein Dentalmikroskop zu kaufen…

von Hans – Willi Herrmann

… dann würde ich auf jeden Fall vorab zur Entscheidungsfindung nach Aalen fahren zu Jadent.

Denn dort sind, Seite an Seite, eine so große Auswahl an unterschiedlichen Dentalmikroskopen verschiedener Hersteller und Preisklassen aufgebaut, wie ich es bislang noch nie bei einem Händler gesehen habe.

Die Palette reicht vom untersten Preissegment mit China – Mikroskop bis hin zum Zeiss Pro  Ergo. Vertreten sind Produkte der Firmen Alltion, Global, Kaps, Leica, Zeiss.
Alle betriebsbereit, so dass in ruhiger Atmosphäre und bei fachkompetenter Beratung eine Auswahl getroffen werden kann.
Und – ein Händler, der (mir fällt von den namhaften Herstellern spontan nur Möller und Wedel ein, die ich dort nicht vorgefunden habe) alles anbieten kann, hat zumindest keine Notwendigkeit, ein Produkt, dass er nicht im Angebot hat,“suboptimal zu promoten“. Denn der Kunde braucht sich ja nur aus den vielen vorhandenen Dentalmikroskopen das Mikroskop seiner Wahl auszusuchen.
Eine Win-Win- Situation.

Neuer Zeiss Tubus (2) – Vier gewinnt !

von Hans – Willi Herrmann

Auch ich hatte – ebenso wie Oscar von Stetten, der darüber gestern berichtete – in den letzten Wochen die Gelegenheit, mit dem neuen ZEISS Tubus „4in1“ zu arbeiten. Hier meine Erfahrungen und Gedanken zum Thema:

Der Tubus wurde von mir auf mein ZEISS Pro Ergo montiert. Der Umbau lief innerhalb von 2 Minuten ab und war vollkommen unkompliziert. Die vorhandenen Okulare wurden umgesteckt und konnten so weiterverwendet werden.

Der mir vorliegende Tubus besteht eigentlich aus 4 Komponenten unterschiedlicher Funktion. Da wäre zunächst der Vergrößerungswechsler zu nennen, der eine 50%ige Vergrößerung ermöglicht, dann die Winkeloptik, die wir z.B. vom Global Mikroskop als Carr-Extender kennen und schließlich der Falttubus und Drehteller. Beginnen wir mit letzteren:

Falttubus plus Drehteller
Wann ist eine solcher Falttubus von Vorteil ?
Spontan fallen mir 2 Szenarien ein.
Zum einen bei Mikroskopen ohne Variozoom, wie zum Beispiel beim PICO oder bei unserem PRO Magis.  Diese Mikroskope (wie fast alle anderen auch) besitzen einen festgelegten Arbeitsabstand.

Meist 25 cm, selten 20 oder 30 cm.

Es ist offensichtlich, dass eine solcher „fester“ Arbeitsabstand in vielen Fällen nur ein Kompromiss sein kann.
Ein schätzungsweise 2 Meter großer Endodontist wird vor einem solchem Mikroskop ganz anders sitzen als sein knapp  40 cm kleinerer Kollege. Natürlich kann die variable Positionierung des  Patienten über den Behandlungsstuhl in einem gewissen Bereich die körperlichen Eigenheiten des jeweiligen  Behandlers ausgleichen, aber machen wir uns nichts vor, optimale Ergonomie sieht anders aus. Mit dem Falttubus  kann man also viel viel mehr als bisher das Mikroskop in der Höhe an den Behandler anpassen. Siehe dazu auch die in der Galerie beigefügten Bilder (zum einen mit, zum anderen  ohne Winkeloptik).

Je mehr also der Behandler – bezogen auf seine Größe – von der Norm abweicht, umso deutlicher kommt vermutlich der Nutzen des Falttubus zum Tragen.

Könnte ich, weder sonderlich groß noch sonderlich klein, also drauf verzichten ?
Vermutlich ja, aber da gibt es ja noch Szenario 2: Bei einem am Mikroskop vorhandenen Mitbeobachtertubus ermöglicht der Falttubus eine Anpassung des Mikroskopes in der Höhe an Assistenz und Behandler, die auch hier umso wichtiger wird, je mehr die Teammitglieder voneinander in der Größe abweichen. Von daher – Daumen hoch für den Falttubus.

Und was ist mit dem Drehteller ?
Der bringt ein wenig Mora – Interface – Feeling ins Spiel. Soll heißen, der Tubus lässt sich „verdrehen“, so dass man das Mikroskop schwenken, aber denoch aufrecht vor dem Mikroskop  sitzen kann. In Kombination mit der Magnetbremsenjustage kann so mit dem PRO Ergo das Mora Interface des PICO simuliert werden.  Ein Druckknopf an der Oberseite des Vergrößerungswechslers arretiert oder löst die Drehfunktion. Eine praktikable Lösung, die sicher funktioniert.

Die Winkeloptik
Während der Falttubus eine bessere Positionierung in der Senkrechten gestattet, ermöglicht die Winkeloptik, wie schon zu Beginn erwähnt,  eine ergonomischere  Positionierung in der Waagrechten.

Bei Global gibt es das –  als Carr Extender bekannt – schon seit über 10 Jahren.
Jetzt endlich auch bei Zeiss.

Ich bin sicher, dass viele Kollegen die Winkeloptik  sehr schnell zu schätzen wissen werden. All die nämlich, die unter Beschwerden im Nacken und Schultergürtelbereich beim Arbeiten mit dem Dentalmikroskop leiden.
Und das sind nicht wenige, es wird nur nicht drüber gesprochen.

Rückenschmerzen weg, Nackenschmerzen da.
Unter Mikroskopnutzern gar nicht so selten, weil viele Kollegen gezwungenermaßen  oder unbeabsichtigt eine Abwinklung der Halswirbelsäule eingehen. In Kombination mit einer unphysiologischen Haltung der Arme (fehlender Armlehnstuhl)  auf Dauer ein sicherer Kandidat für Schmerzproblematiken.

Die Winkeloptik „entfernt“ den Behandler von Mikroskop und optischer Achse direkt über dem Patienten, richtet ihn demnach de facto auf und verringert damit die „Halswirbelsäulenknickproblematik“.
Eigentlich sind es ja nur ein paar Zentimeter und eine 45 Grad Abwicklung, aber es ist ein deutlicher Unterschied, die Sitzhaltung betreffend, der beim ersten Abreiten schon positiv auffällt.

Zweiter Daumen hoch !

Der Vergrößerungswechsler

Es gibt nicht wenige Leute, die die Vergrößerungseigenschaften des ZEISS PRO Ergo bemängeln.
Ich gehöre nicht dazu, stimme aber zu, dass das Zeiss PRO Ergo mit einer geringen Minimalvergrößerung beginnt und demnach auch nicht so weit hoch vergrößert wie andere Mikroskope. Auch mein PRO Magis kann das besser. Trotz direktem Vergleich hat mir dennoch eigentlich nie was gefehlt. Und ich finde, dass gerade die geringe Anfangsvergrößerung das PRO Ergo für die gesamte Zahnheilkunde interessant macht.
Was auch gut ist, denn wer 60.000 Euro investiert, der will auch was haben für sein Geld und es nicht nur in der Endo, sondern auch in der Kons und Prothetik oder auch in der Chirurgie einsetzen.

Allen Anderen, denen die bisherige Maximalvergrößerung nicht aussreichend war, bietet ZEISS nun den Vergrößerungswechsler an. 50 % Bildausschnittvergrößerung bei bemerkenswert geringem (physikalisch bedingtem und daher nicht zu verhindernden) Lichtverlust, das ist der Deal.

Gibt es über die erhöhte Vergrößerung hinaus noch Vorteile ?
Auf jeden Fall. In der Praxis macht es Spaß, in Sekundenbruchteilen aus der Übersichtsvergrößerung in die Totale zu wechseln. Hoch, runter, hoch  mit einem Dreh.

Also noch mal Daumen hoch !

Und noch ein Benefit.
Während der Behandler nach den Details schaut, hat die Assistenz durch den Mitbeobachtertubus oder via Monitor das unvergrößerte Bild als Überblick im Auge. Der Mitbeobachtertubus setzt nämlich unterhalb des Vergrößerungswechlsers an. Daher bleibt dieser für die Assistenz unsichtbar.

Noch ein Detail am Rande.
Es gibt eine Version mit und ohne Strahlenteiler.
Oscar von Stetten arbeitete ohne Strahlenteiler. Ich mit integriertem Strahlenteiler, was den Vorteil hat, dass weniger Licht verloren geht. Inwieweit sich das praktisch auswirkt, kann ich nicht sagen, da ich nur die eine Variante kenne und auch damit erst seit kurzem arbeite, denn die Winkeloptik gab es bei mir erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zu den anderen beiden Tubusbestandteilen. Was aber zeigt, dass Falttubus und Winkeloptik separat von einander erworben werden können. Inwieweit das Sinn macht, dürfte vermutlich vom vorhandenen Altbestand der Praxis an Mikroskopanbauteilen und vom Preis der Einzelteile abhängen.

Fazit
Jedes der 4 Komponenten bringt eine signifikante und sinnvolle Verbesserung des Status Quo. Oscar von Stetten hat die 4er Kombi gestern mit „Gut“ bewertet. Ich setze noch eins drauf.  Ich finde den neuen „4in1″ -Tubus“ sehr gut, eigentlich hervorragend.

Ich habe nichts, aber auch gar nichts daran auszusetzen.
Von meiner Seite gibt es daher  eine klare Kaufempfehlung, sofern….ZEISS so weise ist, den Preis der Falttubus-Drehteller – Kombi „zurückhaltend sensitiv“ im Markt zu platzieren.

IDS 2011 Rückblick (6) – Sigma Dental

von Hans – Willi Herrmann

Im Oktober 2007 habe ich mir für meine Orascoptic Lupenbrille ein LED  – Licht von Sigma Dental zugelegt.

Mit Abstand einer der besten Investition für meine Praxis in den letzten fast 20 Jahren. Mir fällt ausser dem ROOT ZX – Gerät  auf Anhieb nichts ein, dass mit so wenig Kapitaleinsatz soviel an Gewinn für das tagtägliche Arbeiten bereitstellt wie dieses Licht.

Bis dato hatte ich 14 Jahre mit einem Orascoptic – Halogenlicht mit Lichtleiter gearbeitet. Tat seine Dienste, fesselte mich jedoch an den Arbeitsplatz, weshalb wir die Lichtquelle nur für ZE – Präparationen aufbauten und anschlossen.  Die LED ION gibt einem vollständige Bewegungsfreiheit und damit einen Riesengewinn an schattenfreier Beleuchtung.

Aber – von nun an – wehe, wenn vergessen wird, die Batterien aufzuladen. Selbst eine kurze 01 zehrt an den Nerven, weil man alle 5 Sekunden gezwungen ist, die Stuhllampe nachzuführen.

Sie merken es, ich bin glücklich mit meinem Lupenlicht. Allerdings ließ nach mehr als 3 Jahren tagtäglichen Arbeiten der Akku in der letzten Zeit immer mehr nach. Gegen Ende eines langen  Arbeitstages war aus dem hellen Licht dann doch eher eine vor sich hin glimmende Funzel geworden und in den meisten Fällen würde auch ein Steckdosentankstopp in der bei uns kurzen  Mittagspause zum Nachladen nicht ausreichen.

Ich fuhr also nach Köln zur IDS mit dem Vorsatz, einen zweiten Akku zu kaufen.

Er wäre es mir wert gewesen, aber ich kam ohne ihn zurück.

Denn bei Sigma – Dental schlug man mir vor, die Akkus meines Battery Packs auszutauschen. Für rund 100 Euro um eine Vielfaches (vermutlich 6- 700 Euro) günstiger als ein Zweitakku.

Und –  damit ich nicht auf mein Licht verzichten muss, bot man mir bei Sigma Dental an, ich solle  meinen Akku erst dann  einschicken, wenn ich den neuen Akku in der Praxis hätte.

Vorbildlich.

Bei Sigma Dental hat sich, wie ich dann am Stand feststellen konnte,  im Übrigen im Bezug auf Lupenbrillen einiges getan in der Zwischenzeit.

Ich bin mit meiner Orascoptic 4,3 TTL nachwievor sehr zufrieden, aber im Vergleich zu den neuen stylischen Modellen sieht mein Nasenfahrrad sehr sehr altbacken, sprich wirklich ausgesprochen häßlich aus. Und für kleine Kinder wirkt es vermutlich auch ein wenig furchteinflößend, was der  Grund ist, warum ich sie dort beim Erstkontakt zunächst weglasse.

Das ist bei den neuen sportlichen Modellen, die so aussehen, als seien sie vom Mountain – Biken entliehen, nicht mehr der Fall. Die sehen richtig cool aus.

Ich hätte gerne meine vorhandenen Gläser in ein solches Gestell umgebaut, aber dafür müsste ich die Brille für eine gewisse Zeit aus der Hand geben.
Keine Chance. Ich kann und will nicht darauf verzichten. Ich hoffe also drauf, dass mein Gestell irgendwann wieder in Mode kommt. :-)

Noch was Neues ?
Über das neue LED ION Ultra Smart – Licht haben wir schon hier berichtet.

Was  ich aber  noch nicht kannte, ist eine andere neue Lupenbrille,  die  Orascoptic FREEDOM.
Mit integrierter LED – Beleuchtung, die völlig ohne Kabel auskommt.

Lithium Ionen Akkus in den Brillenbügeln,  vom Gewicht her austariert, erlauben ständige Betriebsbereitschaft und das bei sehr geringem Gewicht.
Kein Vergleich zum Gewicht des Lichtleiters der Halogenlampen von früher, man spürt das Mehrgewicht der Akkus zumindest kurzzeitig gegenüber meiner TTL  kaum.

Wer sich also vom Stromkabel der LED ION gestört fühlt, oder immer wieder an der Stuhllehne des Behandlerstuhls hängenbleibt, der sollte sich diese Brille mal anschauen.

Das mit dem Hängenbleiben an der Armlehne kenne ich.
Ich werde deshalb trotzdem nicht wechseln, denn seitdem ich den Tipp von Winfried Zeppenfeld beherzigt habe, passiert mir dieses Missgeschick nicht mehr.  Einfach das Kabel am Hemdkragen einfädeln und hinter dem Rücken unter dem Arbeitshemd zum Akku verlaufen lassen.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, kleine Dinge, große Wirkung.
Danke, Winfried.

Eine Sache hab ich noch, allerdings erst zu Hause entdeckt, im Katalog, den ich vom Stand mitgenommen hatte.

Eien Blendschutzbrille.
Für die Patienten, die unter dem Mikroskop behandelt werden, sicherlich eine Alternative zu unseren bisherigen orangenen Brillen.
Ich werds ausprobieren.

„Mehr Licht“…

von Stefan Klinge

…..sollen die letzten Worte Goethes auf dem Sterbebett gewesen sein. Im Gegensatz zu ihm konnte ich mir diesen Wunsch vor zwei Wochen erfüllen und habe die LED Lichtquelle für das Global G6 angeschafft.

Seit gut einem Jahr arbeite ich nun mit dem Mikroskop und der Novalux Standartlichtquelle –  einer Metal-Halid Lampe. Ich kam soweit  gut damit zurecht, hospitierte dann bei Jörg Schröder und war beeindruckt über die Helligkeit einer Xenonbeleuchtung.
Xenon kam für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, ein  Flüssigkeits – Lichtleiter hätte  aufgrund der Kabellänge keinen entscheidenden Vorteil zum Fiberglas – Kabel gehabt.

Der Austausch der Lichtquellen war denkbar einfach und in wenigen Minuten erledigt. Da das Gehäuse direkt angeschlossen wird, entfällt der Lichtleiter. Schon beim ersten Probelauf gab es den „AHA – Effekt“ .

In Verbindung mit normalen Rhodium Spiegeln ist die volle Lichtleistung erträglich. Mit Spiegeln wie dem Ultra FS von Hahnenkratt empfinde ich es bei bis zu 5-facher Vergrößerung als unangenehm. Die Helligkeit ist aber auf 20.000 Lux dimmbar.
Die Intensität wird mit 50.000 Lux (lt. Global ) bzw. 57.000 Lux (lt. Sigma) angegeben. Die Farbtemperatur liegt bei 6.600 Kelvin. Die Lebensdauer der Lampe beträgt  50.000 Stunden. 

Es ist möglich, die Lampe auch für kurze Zeit ( Patientenwechsel ) auszuschalten. 
Die Version mit Folientastatur für On/Off und Dimmer ist einfach zu reinigen. Etwas umständlich ist hier allerdings die Handhabung während der Behandlung, da man zwischen Vergrößerungswechsler und Handgriff der linken Seite hindurch an das Tastenfeld muss.  Es ist allerdings auch eine Version mit Schalter und Drehknopf erhältlich, die zur linken Seite hin bedienbar sind. Die Reinigung des Knopfes und des Kippschalters  stellt dabei sicher höhere Anforderung an die Hygiene.
Da die LED ohne aktive Lüftung auskommt, fehlt auch das typische Grundrauschen im Hintergrund. Der Wärmeaustausch findet über Kühlrippen statt.
Die Dimmfunktion kann allerdings nicht so recht überzeugen, da die Lampe sehr verzögert auf die Bedienung anspricht. Das mag aber bei der Version mit Drehknopf anders sein.  Diese Version stand allerdings nicht zur Verfügung.

Pro:

  • Einfacher Austausch Metal-Halid > LED
  • Gute Lichtausbeute auch bei Standartspiegeln
  • Dimmfunktion
  • Einfach zu reinigende Folientastatur
  • Keine Geräuschbelästigung
  • Gutes Preis – Leistungsverhältnis

Contra:

  • Dimmer spricht verzögert an
  • Folientastatur ist umständlich zu erreichen
  • Farbfilter etwas schwergängig

LED am Dentalmikroskop

von Hans – Willi Herrmann

Gestern habe ich an einem Dentalmikroskop aus USA gearbeitet.

Nein, nicht Global, sondern günstiger Preis (10450 €), angeblich LEICA Optik (wobei das ein weit gefaßter Begriff ist mittlerweile) und – neu für mich bis dato – mit LED Beleuchtung.

Diese soll angeblich in ihrer Intensität einer Halogen – Beleuchtung entsprechen oder eine solche sogar übertreffen. Für mich jedoch eine große Enttäuschung, denn das Bild in den Okularen entsprach von seiner Helligkeit einer (Achtung Insider Scherz) 20 Watt Glühbirne.

Ich hoffe, daß andere LED – Lichtquellen, die  für Dentalmikroskope neuerdings angeboten werden, besser sind, denn das hier gestern war definitiv nichts.

Sehr gut hingegen die angedockte Sony Kamera, um Klassen besser als das, was Zeiss in dieser Preisklasse anbietet.

Nährere Infos zum Labomed – Mikroskop gibt es bei Hanchadent.

Seiler Mikroskope in Deutschland

von Hans – Willi Herrmann

Vor einiger Zeit wurden bei WURZELSPITZE  hier und hier Seiler – Mikroskope erwähnt.

Sicherlich einer der günstigsten Wege, an ein Mikroskop für die Zahnmedizin heranzukommen.

In Deutschland werden diese Geräte von Cumdente als Cumdente – Mikroskope vertrieben.
Es gibt zur Zeit 2 Varianten, die in Deutschland angeboten werden.

Mal schauen, ob Cumdente bereit ist, eines ihrer Geräte zum Test meinen Zeiss – Mikroskopen beiseite zu stellen.
Ich werde mal den Vorschlag machen und den Link zum Blogbeitrag an Cumdente senden.