Schmerzfall (2)

Das Röntgenbild zur Erstbefundung ist nicht optimal. Es sind an Hand dieses Bildes mehrere Verdachtsdiagnosen erkennbar:

  1. VD Mesiodens mit follikulärer infizierter Zyste
  2. VD 21 externe apikale Resorption (Konturveränderung der Wurzel), P. apicalis
  3. VD 11 P. apicalis
  4. 13 VD Wurzel / Kronenfraktur

Wir haben deshalb eine Aufnahme 11, 21 in Rechtwinkeltechnik angefertigt. Der Verdacht Mesiodens (follikuläre Zyste), 21 externe apikale Resorption, P. apicalis erhärtete sich.
Im nachfolgend erstellten DVT ist die Situation deutlicher dargestellt.

Im DVT ist ein Zahnstruktur ( Dentin/Schmelz)

periapikal 21 erkennbar, die Kontur der Wurzel des Zahnes 21 zeigt Veränderungen im Sinne einer P. apicalis mit externer Resorption, 11, 12 erscheint apikal o.p.B., 13 zeigt keine Wurzelfraktur.

Der Patient suchte uns Donnerstag abend auf. Am Montag beginnt seine 4wöchige Kur. Er wollte nur wissen ob er fahren kann…
Die Zähne 13,12, 21,11 zeigten klinisch Sekundärkaries. Die von uns präparierte Zugangskavität am Zahn 21 stellte einen vollständig kariösen Zahnstumpf ohne Erhaltungsmöglichkeit dar. In Zusammenarbeit mit einer kieferchirurgischen Praxis wurde folgende Planung erarbeitet:
Zahn 21 unterer Brücke entfernen, die Krone prov. verschließen mit operativer Entfernung des Mesiodens und ggf. Zystektomie, Antibiose und Abklärung ob Pat. danach reisefähig ist.

Eine Rückmeldung haben wir noch nicht erhalten.

Schmerzfall

Dieser Patient wurde uns überwiesen mit einer beginnenden Abszedierung an den Zähnen 11, 21. Die Zähne sind seit vielen Jahren mit einer Brücke versorgt.
Lockerungsgrade sind nicht feststellbar, Die Sondierungstiefen sind an den Zähnen 11 und 21 circumferent erhöht. Es besteht kein Perkussions- oder Aufbißschmerz.
Was fällt im mitgelieferten Röntgenbild auf?

Z.n. Schmerzbehandlung am Zahn 27 (2)

von Ostidald Wucker

Die entscheidende Frage wurde in einem Kommentar gestellt: Wo ist jetzt das Problem?

Was und wie will ich therapieren, wenn mir die Ursache unbekannt ist.
Zu den Fakten:
Eine irreversible Pulpitis lag vor.
Wie ist diese entstanden?

Am häufigsten wurden funktionelle Aspekte genannt.
Der Zahn zeigte im klinischen Bild keine Infraktur, keine Abrasion oder Attrition.Es waren keine erhöhten Sondierungstiefen, kein Lockerungsgrad zu verzeichnen.
Diese Fakten sprechen zunächst gegen eine funktionelle Komponente am Zahn.

Die Füllungslage ließ eine kariogene Ursache wenig wahrscheinlich erscheinen.

Die Entfernung der Weisheitszähne hat die Patientin erwähnt. Die distale Wurzel ist im Röntgenbild nicht genau zu erkennen. Ein erster Hinweis auf eine mögliche Komplikation mit den Weisheitszähnen.

Die Patientin hatte nach der ersten Schmerzbehandlung bei dem Kollegen noch leichte Aufbissbeschwerden an dem Zahn 27. Diese waren eindeutige reproduzierbar. Wir berieten die Patientin zur vorgesehenen und notwendigen endodontischen Behandlung. Die distale Wurzel zeigte ein mögliches Resorptionsgeschehen. Im Zusammenhang mit der Weisheitszahnentfernung 28, bzw der Lage des retinierten Zahnes 28 denkbar.

Wir haben zu einem DVT geraten. Verdachtsdiagnose: externe Resorption. Anbei die Aufnahmen.

 

Z.n. Schmerzbehandlung am Zahn 27

von Ostidald Wucker

Die Patientin ist beruflich stark eingespannt und sehr viel unterwegs. Seit einiger Zeit hatte sie latente Beschwerden an einem Zahn im Oberkiefer links. Diese waren mal kaum wahrnehmbar, mal etwas unangenehmer aber insgesamt aushaltbar.
Auf einer Dienstreise in Berlin kam es plötzlich zu akuten Beschwerden. Sie ging in eine ihr empfohlene Praxis. Der Berliner Kollege war etwas ratlos. Eindeutig waren die Aufbissbeschwerden am Zahn 27. Dieser hatte eine okklusale Füllung, keine Sekundärkaries, Lockerungsgrad 0 und keine erhöhten Sondierungstiefen. Vor 5 Jahren wurden die Weisheitszähne entfernt. Ansonsten hatte sie keine Probleme mehr – bis jetzt.

Nach einem Röntgenbild wurde der Zahn trepaniert und mit Ledermix versorgt. Die Beschwerden klangen etwas ab und wurden nach 2 Tagen wieder etwas heftiger.

Die Patientin stellte sich bei uns zur Schmerzbehandlung vor. Das von uns angefertigte Röntgenbild ließ keine eindeutige Ursache der endodontischen Problematik erkennen.

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