Steve Buchanan Video zum Thema DVT

von Hans – Willi Herrmann

Und gleich noch ein Video hinterher.

Steve Buchanan zeigt auf seiner Homepage in einem 10 minütigen Video Beispiele zum Nutzen des DVT´s in der Endodontie. Zum Einsatz kommt ein  Morita Accuitomo DVT.

Zum Anschauen der Präsentation muss man sich anmelden, Name und Emailadresse genügt.


Fata Morgana?

von Jörg Schröder

Neben dem Fehlen von klinischen Symptomen steht bei der Einschätzung des Behandlungserfolges die radiologische Untersuchung der periradikulären Strukturen im Vordergrund. Ein durchgehender Parodontalspalt sowie das Fehlen radiologischer Transluzenzen wird dabei als Ausdruck vollständiger Heilung und somit als Behandlungserfolg angesehen. Sollte eine präoperative vorhandene Transluzenz  nicht innerhalb eines 4-jährigen Beobachtungszeitraumes rückgebildet sein, so ist der Fall als Misserfolg zu werten. So steht es im Konsensus-Report der ESE. Die Grundlage unserer Bewertung bildet dabei in erster Linie ein zweidimensionales Röntgenbild.

Das die Realität oftmals von dem im Röntgenbild vermittelten Eindruck erheblich abweicht kennt sicher jeder von der elektronischen Bestimmung der Arbeitslänge mit Hilfe eines Foramenlokatorgerätes.

Wie stark jedoch die zweidimensionale Darstellung das tatsächliche Geschehen verschleiert zeigt nachfolgender Fall:

Zahn 27 wurde alio loco vor 3 Monaten endodontisch behandelt. Der Zahn zeigt keinerlei klinische Symptomatik. Die Wurzelfüllung im distobukkalen Kanal erscheint deutlich überextendiert. Mesial zeigt sich eine knöcherne Struktur, ein dezenter Sealer-Puff, sowie eine geringe Transluzenz. Die palatinale Periapikalregion ist projektionsbedingt nur unzureichend zu beurteilen.

Anlässlich der Frage ob die Schaltlücke in regio 26 implatologisch versorgt werden kann wurde ein digitales Volumentomogramm (DVT) angefertigt. Darauf sind an allen Wurzeln ausgedehnte knöcherne Lysen zu diagnostizieren, deren Existenz 3 Monate postoperativ zwar nicht beunruhigend sind, deren Ausdehnung mich bei der Betrachtung des Einzelbildes jedoch stark verwundert hat.


Die zur Zeit auf einer internationalen Newsgroup fast täglich eingestellten DVT-Befunde zeigen ein ähnliches Bild: ausgedehnte knöcherne Läsionen die im zweidimensionalen Röntgenbild nicht oder nur mit viel Phantasie zu erkennen sind.

Es scheint so zu sein, dass die knöcherne Regeneration periapikaler Parodontitiden deutlich mehr Zeit benötigt und unsere bisherige Röntgendiagnostik nicht in der Lage ist das wahre Geschehen darzustellen. Unter Umständen müssen wir angesichts dieses Sachverhaltes die Kriterien für den endodontischen Behandlungserfolg neu definieren.

Extraorale Fistel (1)

von Hans – Willi Herrmann

Dies ist eine nicht alltägliche Begebenheit.

Eine Patientin, an der Uniklinik Mainz initial wurzelkanalbehandelt,  suchte unsere Praxis auf. Ihr Zahn 14, mit deutlicher apikaler Aufhellung, Brückenpfeiler in einer den gesamten Oberkiefer umfassenden Brückenversorgung, gilt als austherapiert. Die Wurzelkanäle konnten nicht gefunden werden. Der Zahn soll entfernt werden, was eine herausnehmbare Oberkieferversorgung notwendig machen würde.

Im mitgebrachten DVT zeigt sich, das der Zahn 14 beim erfolglosen Versuch, die Wurzelkanäle aufzufinden, fast perforiert worden war. Die Wurzel ist stark geschwächt.

Und die Patientin weist auf einen eiterabsondernden Pickel an der rechten Nasiolabialfalte hin.
Zweimal schon sei sie operiert worden deshalb.
Ohne dauerhaften Erfolg.

Heute war die Patientin wieder da. Mehr als ein Jahr nach unserer ersten Begegnung.

Die Fistel, denn dabei handelte es sich bei besagtem Pickel,  ist verschwunden. Nicht  die geringste Spur davon ist noch zu erkennen.