Von Bonald Decker
Das kleine Mädchen Maja war zum Zeitpunkt ihres Frontzahntraumas 7 1/2 Jahre alt. Auf dem Weg zur Schule war sie mit ihrem Roller gestürzt und hatte sich den rechten oberen zentralen Schneidezahn ausgeschlagen. Glücklicherweise funktionierte in ihrem Fall die dentale „Rettungskette“ quasi lehrbuchmässig und der Zahn wurde binnen kürzester Zeit (innerhalb von Minuten) nach Avulsion in einem entsprechenden Nährmedium (Dentosafe) gelagert. Die weitere zahnärztliche Versorgung erfolgte dann in einer nahegelegenen Kinderzahnarztpraxis. Nach 14-tägiger Schienungszeit (und Entfernung der Selbigen) wurde uns die junge Patientin zur weiteren Nachsorge anvertraut. Röntgenbilder der Ausgangssituation sowie nach Replantation lagen uns leider nicht vor.
Bei Erstvorstellung in unserer Praxis stellte sich die Situation radiologisch wie folgt dar:
Der Sensibilitätstest auf Kälte fiel negativ aus; Klopfschall und Lockerungsgrad waren ohne nennenswerte Besonderheiten.
Weitere drei Monate später fand sich im Oktober 2013 folgende Situation:
Der Sensibilitätstest auf Kälte fiel weiterhin negativ aus; Klopfschall und Lockerungsgrad waren ohne nennenswerte Besonderheiten. Da sich radiologisch eine Verkleinerung des Pulpakavums zeigte (was in meinen Augen vitales Gewebe innerhalb des Kanalsystems voraussetzt) empfahl ich Kind und Mutter eine weiter abwartende Haltung.
Weitere drei Monate später ein ähnliches Bild ohne klinische Besonderheiten:
Wieder ein Jahr später kam Maja nun im Januar 2015 erneut zur Nachkontrolle. Es scheint, als hätte sie „Glück im Unglück“ gehabt…
Ferner gibt sie nun an, den elektrischen Pulpatest wahrzunehmen (bei fehlender Kälteempfindlichkeit) und es scheint sich hier ggf. um eine „echte“ Revaskularisierung nach Avulsion zu handeln…
was denken Sie?