Und wieder ein Recall-Saving hopeless teeth (37)

von Ostidald Wucker

Ab dieser Stelle haben wir über diesen Fall berichtet.

Jetzt liegen uns die Bilder zum 12 Monatsrecall vor. Die Zähne sind völlig symptomfrei und röngenologisch ist eine deutliche Heilungstendenz zu verzeichnen.
Wir freuen uns mit der Patientin und schauen positiv in die Zukunft. Die prothetische Therapie ist in der Planung. Wir haben Langzeitprovisorien empfohlen.

Anmerkung: Der Rand der Provisorien wurde mit einem nicht röntgensichtbaren Kunststoff gestaltet, da die klinische Situation nicht mit dem röntgenlogischen Zustand der Provisorien korreliert.

12 Monatsrecall

12 Monatsrecall

Saving hopeless teeth (37)

von Ostidald Wucker

In dem hier bereits vorgestellte erste Fall der Patientin sind weitere Behandlungen notwendig geworden.
Die Frontzahnproblematik war wahrscheinlich einem Unfall aus der Jugendzeit geschuldet.

Der Zahn 21 zeigte eine interne und externe apikale Resorption mit einer P. apicalis und der Zahn 22 eine P. apicalis mit externer apikaler Resorption. Die Patientin wollte den Zahnerhalt unbedingt versuchen.

Die Zähne zeigten einen Lockerungsgrad 1, keine erhöhten Sondierungstiefen, keine Sensibilität und keinerlei Beschwerden. Die prothetische Versorgung ist insuffizient.
Nach Kronen- und Kariesentfernung erfolgte die Aufbereitung und Desinfektion der Wurzelkanalsysteme. Der apikale Verschluss erfolgte mit ProRoot MTA. Die prothetische Therapie erfolgt mit Langzeitprovisorien bis zum Erkennen einer Heilungstendenz.

Hier die Bilder der Behandlung.

 

Neue MTA-Quelle

von Christian Danzl

Das beliebte MTA ist meist kein Sonderangebot.
Das „Original“ ProRoot MTA ist preislich, meines Wissens, noch Spitzenreiter. Als etwas preiswertere Version ist das MTA Angelus auf dem Markt. Das Produkt aus der Schweiz war günstig, wurde aber im Laufe der Zeit deutlich teurer, ist aber über DSI Huber jetzt auch einfacher zu erwerben.

Über die Dom Apotheke in Freising ist jetzt sterilisierter medizinischer Portlandzement zu beziehen.
Momentan noch nicht röntgenopak und steril im Fläschchen zu beziehen. Aber dafür zu einem günstigeren Preis.

Darreichung in kleinen, einzeln sterilisierten Kapseln und Zugabe röntgenopaker Materialien, sind durchaus noch machbar.
Der Preis dafür steht noch nicht fest.

Informationen im Laufe der nächsten Woche über dom-apotheke@t-online.de

saving hopeless teeth Folge 28/2

von Bodald Necker

Diesen Montag nun der zweite Teil.
Nach erneutem Zugang wurde mittel Ultraschall das Calciumhydroxid entfernt, die Aufbereitung verifiziert, die Kanäle mb, mb2 und db wurden weiter aufbereitet bis 40/06, p blieb bei ISO 80.
Nach nochmaliger Desinfektion und Masterpoint folgte die WF warm vertikal in mb, mb2 und db. Der Isthmus zwischen mb und mb2 konnte nach chemischer Aufbereitung und Säuberung gefüllt werden.
Der palatinale Kanal wurde wegen der notwendigen großen Aufbereitung mit ProRoot MTA grau gefüllt. Auf ein kollagenes Widerlager wurde verzichtet. Der Rest des Kanals wurde mit warmer GP gefüllt.
Nach der groben Versäuberung der Kanaleingänge mit Alkohol und Microbrush wurden die WFs mit einem überlangen Rosenbohrer zurückgebohrt, so dass ein sauberer adhäsiver Verschluss mit Venus Baseliner (weiss) gewährleistet werden kann. Besonders im Bereich der interradikulären Perforationsdeckung wurde darauf geachtet, dass die WF unterhalb der Füllungsgrenze zu liegen kommt um eine bessere Abdichtung zu erreichen.

Vor dem adhäsiven Verschluss wurde gesamt Kavität mittels Microbrush und Ätzgel gesäubert und konditioniert.

Die Röntgenkontrolle zeigt p und mb passende Längen, während db etwas zu lange erscheint.

Wenn der Zahn die nächsten vier Wochen beschwerdefrei bleibt, wird er mit einem laborgefertigtem Langzeitprovisorium versorgt.

wenn MTA nicht abbinden soll…

von Christian Danzl

Als MTA auf den Markt kam, ging zwei mal ein Aufschrei durch die Zahnärzteschaft:

der erste, dass endlich ein Material da ist, auf das man schon lange gewartet hat, und

der zweite (zumindest in Deutschland) wegen des nicht unerheblichen Preises.

Das ist jetzt einige Jahre her. Das Material ist immer noch hervorragend, der Preis ist ein wenig moderater geworden, da es nicht nur von Dentsply als ProRoot MTA vertrieben wird, sondern auch von anderen Firmen, wie Riemser oder Angelus.

Trotzdem ist der Preis immer noch so hoch, dass man die angebrochene Packung nicht gerne verwirft, sondern aufbewahrt bis zum nächsten Einsatz (eine preiswerte Version wurde hier beschrieben, diese Version ist aber kaum röntgensichtbar, und somit für einige Einsatzzwecke nicht optimal. Bezugsquelle)

MTA ist – wie Portlandzement – ein hydraulisches Bindmittel, das heisst, es wird mit Wasser angemischt und braucht Wasser um abzubinden. Keine Luft, was es ja so interessant macht für die Anwendung im Wurzelkanal.

Wenn das MTA-Päckchen einmal geöffnet ist, reicht jedoch die Luftfeuchtigkeit, um im Laufe von einigen Tagen und Wochen, die Abbindereaktion zu starten, und es unbrauchbar zu machen.

Abhilfe: Aufbewahrung in einem feuchtigkeitsdichtem Behältnis (Filmdosen von einem 135er KB-Film sind sehr gut dafür geeignet, aber heute im digitalen Zeitalter nur noch selten zu finden). Und um die Restfeuchte aus der Luft noch vom MTA fernzuhalten, und  somit ein ungewolltes Abbinden zu verhindern, noch ein Päckchen Silicagel mit dazu rein.

Und wenn man sich nicht gerade eine neue Digitalkamera gekauft hat und somit ein Beutelchen in der Kameraschachtel findet, gibt es Silicagel bei Amazon, oder auch bei aquapac in Kleinmengen und verschiedenen Größen. Also für den Endverbraucher geeignet.