Berichtet hatten wir über diesen Fall hier, hier und hier.
Nun stand die Frage, nochmal revidieren, teilrevidieren, apikale Kürettage oder doch extrahieren?
Was wäre Ihre/Eure Entscheidung?
In der letzten Endodontieausgabe (Endodontie 2022;31 Seite 23-29 ist ein sehr schöner Artikel zu dieser Frage erhalten.
Herrmann, Hans-Willi
Die Teilrevision einer vorhandenen Wurzelkanalfüllung
Unter welchen Voraussetzungen ist einer solchen Vorgehensweise zuzustimmen?
Unsere Entscheidung mit dem Patienten bestand in einer Teilrevision der distalen Wurzel.
Warum?
1. Die apikale Läsion schien im Lauf der letzten 4 Jahre größer, statt kleiner zu werden.
2. Die apikale chirurgische Lösung wollte der Patient nicht.
3. Die Extraktion und Implantation wollte der Patient noch immer vermeiden.
Was spricht für die Teilrevision:
Die Restauration war vollständig intakt und bakteriendicht.
Die mesiale Wurzelfüllung war homogen und die P. apicalis ausgeheilt. Der Perforationsverschluß klinisch und röntgenlogisch o.p.B..
Die Zugangskavität haben wir möglichst minimal gestaltet und zu keiner Zeit die mesiale WF dargestellt. Im Rahmen der Revision erschienen im Spanraum der Mtwo Instrumente apikal ein Dentin-Blutgemisch. Die Aufbereitungsgröße bis zum klinisch sauberen Dentinspan im Spanraum betrug #60. Deshalb haben wir uns für einen apikalen Verschluss mit ProRoot MTA entschieden. Zur Spülung und Desinfektion verwendeten wir Zitronensäure 10% und NaOCl in 3%iger Lösung.