J-förmige Aufhellung

von Ronald Wecker

Vor viereinhalb Jahren stellte sich der Patient mit einer aktiven Fistelung an Zahn 47 vor. Das präoperativ angefertigte Röntgenbild zeigte eine distal der Wurzel gelegene, j-förmige Aufhellung, wie sie auch bei einer Vertikalfraktur der Wurzel zu finden ist.

R1

Die Sondierungstiefen befanden sich im physiologischen Bereich, sodass ein Behandlungsversuch durchaus erfolgversprechend schien.

Bei der intrakanalären Inspektion konnte ein Frakturgeschehen ausgeschlossen werden. Die Behandlung erfolgte zweizeitig und ist, zumindest nach den ersten 4 Jahren, als Erfolg zu werten.

Wobei sich die Frage aufdrängt, in wie vielen Behandlungs-Fällen es gelingt, ein 4-Jahres-Recall zu „ergattern“. Von einer Kontrolle nach 10-Jahren ganz zu schweigen.

8-Jahres-Recall

von Ronald Wecker

Das alio loco mit einer in die Fistelöffnung eingebrachten Guttaperchaspitze angefertigte Röntgenbild ließ an diesem unteren Molaren nichts Gutes vermuten.

Die j-förmig um die Wurzel angeordnete Aufhellung legte den Verdacht einer Vertikalfraktur nahe.

Klinisch konnte dies jedoch bei der im Jahr 2007 zweizeitig durchgeführten Revisionsbehandlung nicht bestätigt werden. Bereits 2 Jahre nach Obturation gab das erste Recall-Bild Grund zu vorsichtigem Optimismus.

8 Jahre und einen Monat nach Abschluss der Revisionsbehandlung zeigen sich apikal recht unauffällige Verhältnisse; der Zahn ist seit Abschluss der Behandlung beschwerdefrei.

Mit einem gewissen Amüsement habe ich allerdings meine damals angestrebten Bemühungen nach großem Taper zur Kenntnis genommen. Die Zeiten ändern sich.

Apikale Aufhellung (26) – Recall nach 6 Monaten

Von Bonald Decker

Die alio loco angefertigte Diagnose-Röntgenaufnahme dieses unteren ersten Molaren eines 24 Jahre alten Patienten liess auf dem ersten (und auch zweiten) Blick nichts Gutes verheißen. Neben einer ausgeprägten Osteolyse imponierte ferner ein vestibulärer Fistelgang, der mittels eingebrachtem Guttapercha-Stift dargestellt werden konnte.

Ausgangs-Röntgenaufnahme

Obgleich die j-förmige Aufhellung ein radiologischer Hinweis auf eine mögliche Wurzellängsfraktur sein konnte, zeigten die klinischen Befunde (z.B. Taschensondierung) keinen Anhalt hierfür.

Daher entschieden wir uns gemeinsam mit dem Patienten für die Durchführung einer endodontischen Therapie in zwei Terminen.

Hier das post-operative Röntgenbild:

Post-operative Röntgenaufnahme

Sechs Monate später stellte sich der Patient zur klinisch-radiologischen Nachuntersuchung wieder bei uns vor. Seit dem ersten Behandlungstermin mit chemo-mechanischer Reinigung (NaOCl, EDTA und CHX-Spülung; PUI; apikale Aufbereitungsdurchmesser: 35.06 bzw. 40.06) und medikamentöser Ca(OH)2-Einlage war der Zahn asymptomatisch. Das angefertigte Röntgenbild stimmt uns zuversichtlich, dass dieser „Erhaltungsversuch“ die richtige therapeutische Wahl war…

Recall nach 6 Monaten