Navitip

von Olaf Löffler

Bereits 2010 haben wir Navitips vorgestellt. Bis letztes Jahr waren diese bei uns im Einsatz. Nun haben wir umgestellt und nutzen die neuen Navitip- Spülkanülen mit lateralem Ausgang.

Sie laufen bei Ultradent unter dem Namen NaviTips Sideport.

NaviTips Sideport 21mm gelb, Herstellnummer: UP5121/UP5122
NaviTips Sideport  27mm grün, Herstellernummer: UP5123/UP5124

Kosten netto ca. 1,50 pro Kanüle.

Little Toys and Tools (3)

von Olaf Löffler

Ultradentkanülen werden in unserer Praxis sehr häufig eingesetzt. Neben den Capillary Tips für die Mikroabsaugung und den Navitips für die Spülung gibt es seit kurzem eine weitere Variante.

Navitip als eine Art Pastenkanüle für Ultracal (29ga). Dies haben einen Außendurchmesser von 0,33 mm und lassen somit durch einen ebenso größeren Innendurchmesser (0,29mm) Ultracal einfacher aplizieren. Bei den „normalen“ Navitips (30ga=0,25mm) gelingt das in meiner Hand eher selten.

Tipp von Jörg Schröder: Vorher mit NaOCl und den Navitip spülen. Danach an die Ultracalspritze und vorsichtig das NaOCl ausspritzen. Danach gelingt das applizieren mit den Navitip immer.

Ultracal XS und NaviTip

von Christoph Kaaden und Jörg Schröder

Sicher einer der besten Neuerungen in unserem Behandlungsprotokoll war die Einführung des Calciumhydroxid-Präparates Ultracal XS und den dazugehörigen NaviTips vor einigen Jahren. 
Als negative Begleiterscheinung kann es allerdings immer wieder einmal passieren, dass die Applikationskanüle just beim Einbringen des Materials scheinbar verblockt ist, bzw. sich kein Ultracal applizieren lässt. Dies ist aus verschiedenen Gründen ärgerlich und es wäre schön, diese Schwierigkeit umgehen zu können.

Hier zwei kleine Tipps, die zur Vermeidung dieses Problems ggf. beitragen können.

Zunächst einmal empfiehlt es sich für die Ultracal-Applikation keine „frische“  (und somit „trockene“) Kanüle zu verwenden, sondern eine, die bei diesem Patienten z.B. bereits für die CHX-Spülung verwendet wurde. Vorab ist es ratsam, die in der Kanüle befindliche Restflüssigkeit außerhalb des Zahnes auszudrücken. 
Sollte diese Maßnahme allein noch nicht zu dem gewünschten Erfolg führen, kann man ferner den zähflüssigen Charakter des Ultracals positiv beeinflussen, indem man mit einem Schallscaler (z.B. SonicSys) die NaviTip berührt und gleichzeitig auf den Stempel der Ultracal XS – Spritze drückt.
In vielen Fällen sollten diese beiden kleinen Maßnahme helfen, die Fliesseigenschaften des Ca(OH)2 Präparates positiv zu beeinflussen und so die medikamentöse Einlage wie geplant einbringen zu können… 

Die Crux mit dem Calciumhydroxid (2)

von Hans – Willi Herrmann

So um das Jahr 1997 meine ich zum ersten Mal gelesen zu haben, dass Calciumhydroxid in bestimmten Fällen nicht die Wirksamkeit entfaltet, die man ihm zugedacht hat.

Mittlerweile ist das eine Riesendiskussion und unterschiedlichste Parteien werden nicht müde, gebetsmühlenartig entweder die Unwirksamkeit oder die hochaktive Potenz dieses Mittels zu unterstreichen.
Merkwürdigerweise geht bei diesen Debatten niemand daher und hinterfragt, inwieweit das Material an sich oder jedoch vielmehr  seine  jeweilige Darreichungsform beziehungsweise die Art der Platzierung einen möglicherweise entscheidenden Einfluss haben auf die Effizienz der medikamentösen Einlage.

Ich habe Calciumhydroxid im Chemieunterricht kennengelernt.
Und später wieder in der Zahnmedizin als Calxyl rot und blau im Gläschen.

Nimmt man einen Universalindikatorstreifen und testet den pH -Wert des Materials, zeigt sich schnell, dass die bröcklige Masse, die sich innerhalb kurzer Zeit nach Öffnung des Gefässes einstellt, zu mehr oder weniger großen Teilen nicht mehr aus CaOH2 als wirksame Substanz allein, sondern auch aus einem nicht unbedeutenden Anteil CaCo3 besteht, weil eine Reaktion mit den Bestandteilen der Umgebungsluft stattfindet. Jeder von uns kennt diese bröcklige Masse, die über Monate  im Gläschen dahinvegetiert.

Die Folge – kein PH -Wert von 12, sondern ein deutlich neutralerer.
Die Wirksamkeit des Materials ist nicht mehr in ihrer vollen Form gegeben. So hatte ich es mit meinen Kenntnissen aus dem Chemieunterricht auch erwartet.

Die Konsequenz daraus: Das CaOH2 selbst anmischen, um damit immer frisches Material zur Verfügung zu haben.

Dies geht zu Lasten die Röntgensichtbarkeit (die nicht mehr gegeben ist, sofern man nicht Bariumsulfat noch zumischt (hab ich nie getan, kann man mit leben, wenn´ s wirkt)).

Ein weiteres Problem bleibt.

Die Frage der Applikation.

Ganz gleich, ob Lentulo, Micro Mega Füllspirale oder EZFill – Spezial – Lentulo.

Haben Sie schon mal Röntgtenbilder gemacht nach Applikation von CaOH2 ? Sie werden möglicherweise erstaunt sein darüber, wie wenig das Material in all die Bereiche vorgedrungen ist, die es ausfüllen soll.

CaOH2 erzielt seine Wirkung nämlich, dass wissen wir heute, vor allem bei direktem Kontakt mit den Bakterien.
Und in vielen Kanälen, in denen das Material lediglich das koronale Drittel ausfüllt, ist dies eventuell nur unzulänglich gegeben.

Warum also wirkt also das Material im Einzelfall nicht ? 
Weil CAOH2 an sich unwirksam ist ?
Kann ich nicht glauben, denn ich habe schon einmal eine Weichteilnekrose (nach Calciumhydroxidapplikation in das periradikuläre Gingivagewebe auf Grund einer vorhandenen Perforation) gesehen.
Was innerhalb von wenigen Sekunden im Zahnfleisch seine Wirkung deutlich sichtbar hinterlässt, dass killt auch Bakterien.

Oder ist CaOH2 scheinbar unwirksam, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind, dass es wirken kann ?

Jetzt die gute Nachricht. 
Mit der Markteinführung von Ultracal XL (Ultradent) hat sich, die Wirksamkeit betreffend, etwas  entscheidend zum Guten gewendet.

In der Ultradent – typischen Applikatorspritze steht ein röntgensichtbares und dauerhaft pH -Wert beständiges Material zur Verfügung, dass in seiner Konsistenz so dünnfließend ist, dass es mit feinen Applikationskanülen eingebracht werden kann.

Von der  Tiefe des Kanals bis zum Kanaleingang ist es damit möglich, das Material zu applizieren.
Ein inniger Kontakt mit dem zu desinfizierenden Kanalinhalt ist damit gegeben.

Von den beiden abgebildeten Kanülen Navi Tip (blau) und capillary tip (purpur) verwenden wir fast immer die zweitgenannte weniger zur Verstopfung neigende Kunststoffkanüle.