Instrumentenfraktur (3a)

von Ostidald Wucker

Dieser Fall war voller Überraschungen.
Der Patient wurde uns überwiesen mit einem DVT. Wir sollten abklären, ob der Zahn 26 einen behandlungsnotwendigen Befund, wie der Hauszahnarzt vermutet, aufweist.
Das mitgelieferte DVT zeigte einen pathologischen Befund am Zahn 26 mesioapikal in Form einer P. apicalis.
Auf Grund dieses Befundes sollten wir die Revision durchführen und berieten den Patienten.

Vor der endodontischen Behandlung fertigten wir ein Ausgangsbild an, da das angeforderte Bild der Überweiserpraxis stark artefaktbehaftet war. Unser Bild ließ eine Instrumentenfraktur mesioapikal vermuten. Im mitgelieferten DVT konnten wir dies nicht eindeutig erkennen.

Der Patient wurde nunmehr erneut ausführlich beraten und auf die neu hinzugekommen Risiken bei einem Fragmententfernungsversuch hingewiesen.

Nach Zugangspräparation, Kanaleingangsdarstellung, Entfernung des Wurzelfüllmaterials konnten wir das Fragment darstellen. Zu besseren Übersicht wurde der Isthmus zwischen den mesiobukkalen Kanälen auspräpariert. Das Fragment lockerte sich sofort nach leichter Ultraschallberührung und sprang auf den Pulpenboden.
Zur Sicherheit wurde eine Röntgenkontolle angefertigt.
Dort zeigte sich, daß nur ein Teil des Fragmentes entfernt wurde. Um die genaue Lage zu bestimmen wurde ein DVT angefertigt. Das Fragment lag, wie vermutet nun größtenteils periapikal.

Der Patient wurde über diesen Befund informiert und es wurde das weitere Vorgehen besprochen.
Nun unsere Frage, was wäre angesichts dieses Befundes Ihre Therapieentscheidung?

 

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2 Gedanken zu „Instrumentenfraktur (3a)

  1. Was für mich nicht nachvollziehbar ist, wenn auf dem Ausgangsbild Hauszahnarzt schon ein Fragment periapikal zu sehen ist, wieso wird dann noch einmal ein DVT angefertigt, um genau dies zu bestätigen?

    mfg

    jhei

    • Lieber jhei,
      die gestellte Frage ist nicht zu verstehen.
      Das Ausgangsbild Hauszahnarzt ist nicht auswertbar. Das ist das Rö-Bild mit den Artefakten.
      Das DVT des Hauszahnarztes lässt kein Instrumentenfragment erkennen. Frage wäre hier eher, warum wurde ein so großes FOV gewählt? Das Fragment erkennt man erst im angefertigten 2D-Röntgenbild vor der Behandlung.
      Dieses Bild war laut Ostidald notwendig, da das Ausgangsbild des Hauszahnarztes nicht auswertbar war.
      Und das zweite DVT war notwendig um die genaue Lage des Fragmentes zu erkennen und um einen möglichen Entfernungsversuch erfolgreich zu planen. Im angefertigten Röntgenbild ist die Lage periapikal nicht erkennbar, weil 2 dimensional und einstellungsbedingt stark anguliert.
      Ein DVT sollte immer therapieentscheidend sein. Ein DVT zur Bestätigung eines bekannten Befundes ist kaum indiziert.
      Herzliche Grüße
      Olaf Löffler

      PS: Gerne würde ich in der Anrede ganze Namen verwenden.

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