Von Christoph Kaaden
Unkomplizierte Schmelz-Dentin-Frakturen nach dentalem Trauma zählen eigentlich zu den “milden” traumatischen Verletzungen.
Eigentlich.
Sie setzten aber voraus, dass diese auch adäquat behandelt werden…
hier ein aktueller Fall und die Folgen der Nichtbehandlung…
zu den Hintergründen:
Der zwölfjährige Joshua erlitt vor zwei Jahren beim Radfahren ein Frontzahntrauma, bei dem er sich an den Zähnen 11 und 21 eine unkomplizierte Schmelz-Dentin-Fraktur zuzog.
Die Therapie damals bestand darin, die scharfen Kanten zu glätten.
So “bestritt” Joshua die letzen zwei Jahre:
Letztes Wochenende entwickelte der Junge leider eine Schwellung in der Region der Oberkiefer-inzisivi, die ihn dazu veranlasste, am Montag seinen Hauszahnarzt aufzusuchen.
Hier das dort angefertigte Diagnose-Röntgenbild:
Die Aufnahme verdeutlicht das Ausmaß der vormaligen Verletzung mit den Folgen einer Pulapnekrose und apikaler Parodontits bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum.
Die Therapie des Kollegen bestand in der Einleitung einer endodontischen Behandlung.
Hier seine intraoperativ angefertigte “Meßaufnahme”:
Aufgrund der apikalen Situation mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum erfolgte daraufhin die Überweisung zu uns.
So stellte sich das Ganze bei der Erstvorstellung dar:
mehr zu diesem Fall in den nächsten Wochen…
Es ist, wenn man weiss, wie einfach eine Erstversorgung gewesen wäre, immer sehr bitter zu sehen, welch negative Auswirkungen das Nichtstun hat. Bei interessierten Sorgeberechtigten kommen häufig dann Fragen, die mit “Hätte man…” beginnen. Da ist ein gewisses Fingerspitzengefühl von Nöten, um den emotionalen Ball flach zu halte. Es nützt ihm Nachhinein keinem der Beteiligten. Allerdings sollte das Überweiserschreiben entsprechende Hinweise für ein nächstes Mal erhalten. LGJ
So isses. Ich halte mich auch immer sehr zurück. Bis auf den Jungen den ich vor einiger Zeit gezeigt. Nachhause geschickt ohne Behandlung bei kompl kronenfraktur …