Fragmententfernung

von Ronald Wecker

Bei der Betrachtung des präoperativen Einzelbildes drängte sich sofort der Verdacht auf, dass es sich um mehr als die  zwei „angekündigten“ Fragmente handeln könnte.

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Das präoperative DVT konnte die Frage nach der tatsächlichen Anzahl der in Zahn 47 befindlichen Fragmente zwar nicht beantworten, war jedoch bei der Planung der Vorgehensweise von Bedeutung.

Nach endometrischer Bestimmung der Arbeitslänge und chemo-mechanischer Aufbereitung des distalen Kanals wurde zunächst die vorhandene Zugangskavität modifiziert.

Sobald konnten die koronalen Anteile der in ML befindlichen Instrumentenfragmente freigelegt werden. Kurz darauf konnte das erste von insgesamt wievielten Fragmenten entfernt werden? Schätzen Sie, bevor Sie weiterlesen.

Die beiden ersten metallischen Hindernisse befanden sich im oberen Drittel, waren relativ kurz und keilten das sehr lange Instrument förmlich ein. Durch geringfügiges Erweitern des Kanals in Richtung bukkal gelang es das dritte Fragment zu entfernen.

Nummer 4 und 5 konnten anschließend durch ultraschalluntertütztes Spülen herausgelöst werden. Zwar erschien mir diese überraschend hohe Anzahl als „ausreichend“, auf den Beweis der vollständigen Entfernung in Form eines Röntgenbildes wollte ich jedoch nicht verzichten. Umso länger wurde mein Gesicht, als ich drei weitere metallische Fremdkörper auf dem Kontrollbild entdecken musste.

Nr. 6 konnte nach kurzer Zeit im oberen Kanaldrittel visualisiert werden. Die Entfernung gelang mit Hilfe einer leicht feuchten Papierspitze. Nr. 7 erschien einige Spüldurchgänge später an der Oberfläche. Nur Nr. 8 konnte zwar getastet, nicht aber entfernt werden.

Mittels vorgebogener Handinstrumente konnte es jedoch nach einigen Versuchen passiert und der mesiolinguale Kanal anschließend auch mit rotierenden NiTi-Instrumenten aufbereitet werden.

Leider konnten nur 6 der 7 entfernten Fragmente ausserhalb des Arbeitsfeldes im Bild dokumentiert werden. Nr. 2 ging auf dem Transport zum Trat „verloren“. Das war allerdings auch die einzig unerwünschte Wendung in diesem Behandlungsfall. Die Obturation wird  in 2015 erfolgen und über das Ergebnis an dieser Stelle berichtet.

Und obwohl ich es am Ende fast selbst nicht mehr glauben wollte: Keines der „Teile“ stammt aus meiner Behandlung.

 












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